Konrad H. Jarausch - Aus der Asche. Eine neue Geschichte Europas im 20. Jahrhundert

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Die Geschichte Europas im 20. Jahrhundert kennzeichnet ein Auf und Ab von fortschrittlicher Entwicklung und Katastrophen. Moderne Technologien und gesellschaftliche Reformen ließen die Zukunft zunächst rosig erscheinen, doch der Fortschritt brachte Konflikte, und der Erste Weltkrieg beendete diese frühe Modernisierungsphase Europas jäh. Nach einer kurzen Erholung in den 1920er Jahren erlebte der Kontinent mit dem Zweiten Weltkrieg und dem Holocaust dann eine beispiellose Katastrophe – um danach wie Phönix aus der Asche aufzusteigen und, zunächst in seiner westlichen Hälfte, doch noch den Weg zu Demokratie und Wohlstand zu finden.
Konrad H. Jarausch erzählt die Geschichte Europas bis in die jüngste Vergangenheit hinein und erklärt die widersprüchlichen Entwicklungen, das Janusgesicht des 20. Jahrhunderts von Gewalt und Versöhnung, Ausbeutung und Solidarität.Eine großartige Gesamtgeschichte Europas und gleichzeitig eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit der Ambivalenz von Fortschritt und Moderne.

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Noch ein letztes Bündel von Ursachen für den neuen Imperialismus sei genannt. Die Rivalität zwischen den Großmächten trieb bestimmte Länder dazu, mit den anderen um die Wette Kolonien zu erobern und auszubeuten, da sie fürchteten, sie würden sonst abgehängt. Aus der sozialdarwinistischen Sichtweise jener Jahre war die internationale Politik ein Überlebenskampf, der die Regierungen zwinge, jeden vermutbaren Macht- oder Landgewinn eines Nachbarn durch eigene Zuwächse auszugleichen. War ein Imperium einmal installiert, bestand auch die strategische Notwendigkeit der geopolitischen Verteidigung des eigenen Besitzes. Das erforderte Bekohlungsanlagen für die Dampfschiffe der Marine oder die Okkupation weiterer Ländereien, um eine Grenze militärisch abzusichern. 1890 formulierte der amerikanische Admiral Alfred T. MahanMahan, Alfred T. ein überzeugendes Credo zur eminenten Wichtigkeit von »Seemacht«: Imperien wie das britische, argumentierte er, verdankten ihre weltweite Macht ihrer Überlegenheit auf den Ozeanen. Er vertrat somit einen »Navalismus«, der sich bestens in den Imperialismus einpassen ließ. Solche Haltungen verschmolzen zu einer sozialdarwinistischen Vorstellung der nationalen Vitalität, die mit biologischen Metaphern dartat, dass die Zukunft den jungen und wachsenden Nationen gehöre, wogegen die alten und verfallenden das Nachsehen hätten.9

Der Aufstieg des neuen Imperialismus in den letzten Dekaden des 19. Jahrhunderts resultierte also aus der Dynamik der europäischen Moderne, die zu weitestmöglicher Expansion drängte. Viele der dabei wirkenden Motive – etwa wissenschaftliche Neugierde, kapitalistische Habsucht und Massenpolitik – waren treibende Kräfte der Modernisierung. Auch waren die meisten Werkzeuge der Herrschaftsergreifung – etwa Dampfer, Eisenbahnen, Telegrafen und Maschinengewehre – neue technische Erfindungen, welche die europäischen Länder schlagkräftiger machten. Dank ihrer See- und Landarmeen konnten sie neue Territorien erobern und dort bürokratische Verwaltungsapparate errichten, die ihnen die Machtausübung sicherten. Die humanitäre Vision einer »Zivilisierung« der Welt war ebenso eine europäische Erfindung, um den ganzen Erdball nach dem eigenen »progressiven« Bild zu formen. Alles in allem machten diese Kräfte den neuen Imperialismus so unaufhaltsam, dass er selbst störrische Traditionalisten wie Fürst Otto von BismarckBismarck, Otto von überrollte. Letzterer hatte zwar geschworen: »Solange ich Reichskanzler bin, betreiben wir keine Kolonialpolitik«.10 Doch das Ergebnis war das Gerangel, das Afrika und den Rest der noch-nicht-modernisierten Welt zerteilen sollte.

Muster der Machtgewinnung

Im Nachhinein erscheint immer noch erstaunlich, dass ein paar wenige Europäer es schafften, ihnen zahlenmäßig weit überlegene Völker und riesige Territorien zu unterwerfen, indem sie schlicht die Vorteile nutzten, welche die Moderne ihnen beschert hatte. Gewöhnlich erweiterten sie lediglich das Eindringverfahren, dessen sich bisher die Forscher, Händler und Missionare bedient hatten, sodass sie auch politische Herrschaft erringen konnten, und zwar, indem sie sich in lokale Konflikte einmischten. In IndienIndien gelang es etwa hunderttausend Engländern, einen ganzen Subkontinent, bevölkert von Abermillionen Menschen, unter ihre Kontrolle zu bringen. Zu diesem Zweck kombinierten die britischen Raj politische Kontaktpflege zu lokalen Prinzen oder Eliten mit dem gelegentlichen Einsatz militärischer Gewalt gegen ihre Feinde. In Deutsch-OstafrikaDeutsch-Ostafrika unterwarfen sich wenige tausend Soldaten und Administratoren erfolgreich ein beträchtliches, von mehreren Millionen Stammesleuten bewohntes Areal, indem sie Allianzen mit Angehörigen zuvor besiegter Stämme eingingen. Gab es hier und da Rückschläge, sandte die Metropole zusätzliche Ressourcen oder Soldaten, um den Druck zu verstärken. Einmal an der Macht, setzten die Europäer darauf, als übergeordnete Organisation Frieden zwischen den Stämmen zu stiften; mit ökonomischen Anreizen und symbolischen Belohnungen wollte man die Kolonisierten daran gewöhnen, dass Fremde sie beherrschten.1

Eine andere Methode war der rücksichtslose Einsatz von Militär, der sich zu jener exzessiven Gewalt der Kolonialkriege steigerte, in der Technik und Organisation strategische Unzulänglichkeiten kompensieren mussten. So schlugen am 2. September 1898 in der Schlacht bei OmdurmanOmdurman 8000 reguläre britische Soldaten, unterstützt von 17 000 lokalen Hilfskräften, fast 50 000 Derwische in die Flucht, um Englands Kontrolle über den Oberlauf des Nils wiederherzustellen. Während dem General der Eroberer, Sir Herbert KitchenerKitchener, Herbert, leistungsstarke Waffen zur Verfügung standen – Artillerie, Maschinengewehre und Kanonenboote –, waren Kalif AbdullahsKalif Abdullah numerisch überlegene Truppen nur mit Speeren, Säbeln und Vorderladerflinten ausgerüstet. Infolgedessen wurden rund 10 000 seiner Leute getötet, 13 000 verwundet und anschließend ermordet sowie 5000 gefangen genommen. Dagegen erlitten die Briten bescheidene Verluste: 47 fielen, 382 wurden verwundet. Dank der europäischen Überlegenheit war jener Kampf »keine Schlacht, sondern eine Exekution«. So berichtete der junge ChurchillChurchill, Winston über jenen vernichtenden Sieg, der zur sich selbst verstärkenden Legende des Imperiums wurde. Brutalität gegen die Urbevölkerung war daher wesentlich, um mit numerisch begrenzten Kräften eine hohe Überzahl von Einheimischen in Schach zu halten.2

Eine weitere Strategie bestand darin, dem Handel neue Gewinnmöglichkeiten über die lokale Ebene hinaus zu eröffnen. Man errichtete eine neue Infrastruktur, um die kolonialen Ressourcen besser ausbeuten zu können. Damit Dampfschiffe anlegen konnten, wurden Häfen gebaggert wie San JuanSan Juan in Puerto RicoPuerto Rico; Kais, Kräne und Zollhäuser wurden gebaut, um den Transfer von Massengütern zu erleichtern. Gleichzeitig machte man das Landesinnere zugänglich: Aus Pfaden wurden Straßen, auf denen Lastkraftwagen fahren konnten; man konstruierte Eisenbahnen, mit denen sich mehr Menschen und Produkte über weitere Entfernungen transportieren ließen. Entlang dieser Route wurden Handelsstationen eingerichtet, um die weißen Siedler zu versorgen und in Massenproduktion hergestellte Güter an die Einheimischen zu verkaufen. Im KongoKongo ersetzte die Überschusswirtschaft auf Plantagen die bisherige Subsistenzwirtschaft. Kaffee und Bananen sollten in so großen Mengen zur Verfügung stehen, dass sich die Ausfuhr per Schiff auch lohnte. In SüdafrikaSüdafrika grub man Bergwerke verschiedenster Art, um Diamanten oder Metalle wie Kupfer und Silber aus dem Boden zu holen.3 Solche Innovationen intensivierten die Ausbeutung der Ressourcen und verbanden die koloniale Produktion mit den Weltmärkten; und sie brachten auch den Kolonisierten – zumindest einigen – einen Hauch des europäischen Lebensstils.

Dieses imperiale System beruhte darauf, dass die sozialen Schichten einer Kolonialgesellschaft streng nach Rassen sortiert waren; es stand eindeutig fest, wer die Herren waren und wer die Beherrschten. Im Prinzip teilte sich die Kolonialgesellschaft wie folgt: Oben stand die herrschende weiße Klasse, auf Zwischenhöhe eine Gruppe subalterner Helfer, und schließlich, ganz unten, die ausgebeuteten lokalen Arbeitskräfte. Die Wirklichkeit war natürlich oft komplexer, denn es existierte ja eine parallele einheimische Hierarchie, die sich den neuen Machtverhältnissen anpassen musste. Entweder wurde sie fundamental umgeformt oder schrittweise aufgelöst. Gelegentlich mischten sich jedoch die beiden Sphären, was das Aufrechterhalten scharfer Abgrenzung erschwerte. Einige Europäer wurden zwangsläufig »Einheimische«; umgekehrt wollten die Söhne der lokalen Elite, nachdem sie europäische Universitäten besucht hatten, nicht länger untergeordnete Rollen spielen. Aber mochten auch einige Weiße sich von der Landschaft faszinieren lassen oder Zuneigung zur lokalen Bevölkerung entwickeln – manche Memoirenliteratur hat diesen Vorgang romantisiert, etwa Karen BlixensBlixen, Karen autobiografischer Roman Out of Africa (dt. Jenseits von Afrika ) –, blieb das grundlegende Verhältnis zwischen Kolonisatoren und Kolonisierten nichtsdestoweniger das einer krassen Ungleichheit.4 Zudem sorgte ein ganzes Bündel an Umständen – verschiedene Sitten und Gebräuche, Apartheid-Gesetze, Einsatz physischer Gewalt – dafür, dass die beiden Welten generell doch getrennt blieben.

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