Konrad H. Jarausch - Aus der Asche. Eine neue Geschichte Europas im 20. Jahrhundert

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Die Geschichte Europas im 20. Jahrhundert kennzeichnet ein Auf und Ab von fortschrittlicher Entwicklung und Katastrophen. Moderne Technologien und gesellschaftliche Reformen ließen die Zukunft zunächst rosig erscheinen, doch der Fortschritt brachte Konflikte, und der Erste Weltkrieg beendete diese frühe Modernisierungsphase Europas jäh. Nach einer kurzen Erholung in den 1920er Jahren erlebte der Kontinent mit dem Zweiten Weltkrieg und dem Holocaust dann eine beispiellose Katastrophe – um danach wie Phönix aus der Asche aufzusteigen und, zunächst in seiner westlichen Hälfte, doch noch den Weg zu Demokratie und Wohlstand zu finden.
Konrad H. Jarausch erzählt die Geschichte Europas bis in die jüngste Vergangenheit hinein und erklärt die widersprüchlichen Entwicklungen, das Janusgesicht des 20. Jahrhunderts von Gewalt und Versöhnung, Ausbeutung und Solidarität.Eine großartige Gesamtgeschichte Europas und gleichzeitig eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit der Ambivalenz von Fortschritt und Moderne.

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Gegen bürgerliche Ordnung und Respektabilität rebellieren konnte man auch durch das Schreiben und Inszenieren von Dramen mit sozialer und psychologischer Thematik. In realistischen Stücken wie Nora. Ein Puppenheim und Hedda Gabler kritisierte der Norweger Henrik IbsenIbsen, Henrik die Familien der Mittelschicht, indem er die desaströsen Konsequenzen vorführte, die sich aus patriarchaler Dominanz ergeben konnten. Namentlich ging es ihm um die gesellschaftlichen Normen, die die Frau zur Häuslichkeit zwangen, dem Mann aber sexuelle Freizügigkeit gewährten. Heiterer kamen die Stücke des Iren George Bernard ShawShaw, George Bernard daher. Shaw, Schriftsteller und Mitbegründer der sozialistischen Intellektuellenbewegung Fabian Society , legte die verhängnisvollen Auswirkungen des britischen Klassensystems offen und gab es der Lächerlichkeit preis, indem er aufzeigte, wie viel Heuchelei ihm innewohnte. Er verfasste zu diesem Sujet eine ganze Reihe von Komödien, die viel Beifall ernteten, darunter Helden (original Arms and the Men ) und Pygmalion . Mit ähnlicher Intention, aber in einer drastischen naturalistischen Sprache demonstrierte der deutsche Autor Gerhart HauptmannHauptmann, Gerhart die Herzlosigkeit des kapitalistischen Systems in seinem anklagenden Stück Die Weber , das den hoffnungslosen Widerstand der schlesischen Handwerker gegen die Konkurrenz der industriellen Fertigung auf die Bühne brachte.6 Während ShawsShaw, George Bernard Texte Vorurteile durch Ironie lächerlich machten, gingen IbsenIbsen, Henrik und HauptmannHauptmann, Gerhart ernster zu Werke. Sie griffen bürgerliche Empfindlichkeiten frontal an, wobei naturalistisches Drama und skandalträchtige Provokationen eine Einheit bildeten.

Etwas weniger lautstark suchten auch die Romanautoren, der Tradition zu entkommen, in diesem Fall den Erzählkonventionen. Den Bruch vollführten sie, indem sie über Tabuthemen schrieben und das subjektive Bewusstsein erkundeten. In Deutschland handelte sich der sozialkritische Schriftsteller Heinrich MannMann, Heinrich mit einer Satire auf die Arroganz des wilhelminischen Bürgertums, dem Roman Professor Unrat , Ärger mit der Zensur ein; nach dem Buch entstand später ein berühmter Film, Der blaue Engel mit Marlene DietrichDietrich, Marlene. In Frankreich mühte sich der hochproduktive André GideGide, André, gegen moralistische Zwänge vorzugehen. In Romanen wie Der Immoralist erkundete er seine eigene Homosexualität, zu der er sich wagemutig bekannte – genau jene »schwere Unzucht« hatte den britischen Dramatiker Oscar WildeWilde, Oscar in den Kerker gebracht. In Österreich experimentierte Arthur SchnitzlerSchnitzler, Arthur mit dem Erzählmodus des »Bewusstseinsstroms«; so zeichnet er in seiner Prosa psychische Störungen nach, die seinerzeit viele Wiener in den Selbstmord trieben. In England ergründete der Schriftsteller und Autodidakt D. H. LawrenceLawrence, D. H. die durch die menschliche Sexualität aufgewühlten Leidenschaften, und dies so unverhohlen und ungehemmt, dass viele Kritiker Romane wie Söhne und Liebhaber als Pornografie verrissen. In Abkehr von einem auf Äußerlichkeiten beschränkten Realismus überschritt »moderne Literatur« dieser Art die Grenzen, die das Ziel moralischer Erbauung dem Schreiben zog, legte die sozialen Probleme hinter den Erscheinungen offen und lotete die Tiefen der Psyche aus.7

Der produktive Künstler Pablo PicassoPicasso, Pablo kann als Beispiel dienen für die vielen Innovationen, welche die Kunstrevolte brachte, aber auch für einige ihrer Schattenseiten. Geboren 1881 in MálagaMálaga, wuchs das Wunderkind Pablo in BarcelonaBarcelona auf, wo er bald ein versierter Zeichner wurde. Seine frühen Gemälde der blauen und rosa Periode benutzten noch die Techniken des Gegenständlichen und übersteigerten nur Farbe und Linie, um einen eindringlicheren ästhetischen Reiz zu erzeugen. In ParisParis beteiligte Picasso sich aber dann an den Experimenten der Avantgarde, indem er sich mehr und mehr vom Figurativ-Erkennbaren entfernte, einem freieren Spiel der Formen und Töne zuliebe. In den letzten Jahren vor dem Ersten Weltkrieg wurde PicassoPicasso, Pablo, der sich zunehmend der Abstraktion annäherte, einer der Pioniere des Kubismus. Er hantierte mit gedämpften Farben und komplexen Formen in einer Weise, die über die ikonische Tradition hinausging. Man feierte ihn als Vorkämpfer der Innovation, seine Bilder verkauften sich bestens und machten ihn ziemlich reich. Dennoch wurde er Kommunist und schuf ein großes Gemälde, das die Bombardierung der Stadt GuernicaGuernica durch die Nazis während des Spanischen Bürgerkriegs anprangerte. Privat führte er ein Bohème-Leben und wechselte häufig die Ehefrauen bzw. Mätressen. Als Meister der Moderne, der die künstlerischen Ausdrucksweisen modernisierte, wurde PicassoPicasso, Pablo bewundert – aber auch geschmäht.8

Der Schock des Krieges

Angesichts des Ersten Weltkriegs wendete man sich umso intensiver gegen die Tradition, denn diese Erfahrung zerstörte zu viel, als dass sie noch mit den damals akzeptierten Formen hätte wiedergegeben werden können. Wenn sie da in schmutzigen Gräben kauerten, fühlten sich die Soldaten zu Automaten degradiert, die unverständliche Befehle auszuführen hatten; ihr Horizont verengte sich auf den ununterbrochenen Kampf ums Überleben, in den nur Zigaretten oder Schnaps dann und wann Erleichterung brachten. Sie nahmen teil am Massenmord und wurden Zeugen eines schändlichen Massentodes, sodass sie ihre jugendliche Unschuld und Unbefangenheit verloren – das Leben konnte nie wieder einfach schön und friedvoll sein. Der unpersönliche Charakter des Tötens und Sterbens im mechanisierten Gefecht zerstörte nach und nach die Illusionen, die das Leiden vielleicht noch zur heldenhaften Opfergabe fürs Vaterland erhöht hätten. Schließlich erweckten die jämmerlich geringen Geländegewinne, die viele der Attacken einbrachten, und die Nichtabsehbarkeit eines Endes der Kämpfe die beklemmende Frage, welcher Sinn der ganze Konflikt denn habe. Künstler wie Otto Dix rangen um Bilder, die das Grauen des »Fronterlebnisses« angemessen wiedergaben. Diese Grässlichkeiten offenbarten die destruktive Seite der Moderne, denn in ihnen manifestierte sie sich als eine Kraft, die sich individueller Kontrolle entzog.1 Sogar bei den Intellektuellen an der Heimatfront hinterließ der Krieg tiefe Wunden, die erst in Jahrzehnten heilen würden.

Der Weltkrieg trug dazu bei, Wissenschaft und Technik zu diskreditieren, schließlich erwies sich ihre Wirkung eher als tödlich denn als wohltätig. Die Lebensvernichtung auf den Schlachtfeldern des Zermürbungskriegs verlief nach dem gleichen Prinzip wie die Fließbandfertigung in der Industrie: Nicht individuelle Tapferkeit entschied über Sieg oder Niederlage, sondern die reibungslose kollektive Aktion und die Menge des verfügbaren Materials. Seit 1915 wurde Giftgas eingesetzt, das einen langsamen Tod durch Verbrennungen in der Lunge auslöste; von denen, die es einatmeten, überlebten die wenigsten, und diese waren versehrt für den Rest ihrer Tage. Auch in den Ozeanen konnte man nun Minen platzieren, die ebenso wie U-Boote, für deren Einsatz vielerorts keine einschränkenden Regeln mehr galten, Schiffe ohne Vorwarnung versenkten; ihre Mannschaften waren hilf- und wehrlos gegen diese Gefahr aus der Tiefe. Nicht besser erging es den Soldaten, wenn ein Angriff aus der Luft kam: Zum ersten Mal in der Geschichte warfen Flugzeuge Bomben ab. Ebenfalls innovativ waren die gepanzerten und auf Selbstfahrlafetten montierten Geschütze, Panzer genannt, ein wahrer Schrecken für die Infanteristen in den Gräben. Zwar gab es in den Feldhospitälern inzwischen bessere medizinische Versorgung, doch auch die ordnete sich strategischen Zwecken unter: Man flickte dort verwundete Körper nur zusammen, damit diese bald wieder ihren militärischen Pflichten genügen konnten. Auch ließ man den »Kriegsneurotikern« psychologische Therapien angedeihen, um die nunmehr faktisch Geisteskranken ins Inferno der Front zurückzuschicken. Es verwundert nicht, dass nach 1918 Maschinen in der kulturellen Vorstellungswelt zunehmend als mechanisierte Bedrohung erschienen.2

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