Konrad H. Jarausch - Aus der Asche. Eine neue Geschichte Europas im 20. Jahrhundert

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Die Geschichte Europas im 20. Jahrhundert kennzeichnet ein Auf und Ab von fortschrittlicher Entwicklung und Katastrophen. Moderne Technologien und gesellschaftliche Reformen ließen die Zukunft zunächst rosig erscheinen, doch der Fortschritt brachte Konflikte, und der Erste Weltkrieg beendete diese frühe Modernisierungsphase Europas jäh. Nach einer kurzen Erholung in den 1920er Jahren erlebte der Kontinent mit dem Zweiten Weltkrieg und dem Holocaust dann eine beispiellose Katastrophe – um danach wie Phönix aus der Asche aufzusteigen und, zunächst in seiner westlichen Hälfte, doch noch den Weg zu Demokratie und Wohlstand zu finden.
Konrad H. Jarausch erzählt die Geschichte Europas bis in die jüngste Vergangenheit hinein und erklärt die widersprüchlichen Entwicklungen, das Janusgesicht des 20. Jahrhunderts von Gewalt und Versöhnung, Ausbeutung und Solidarität.Eine großartige Gesamtgeschichte Europas und gleichzeitig eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit der Ambivalenz von Fortschritt und Moderne.

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Der Explosion modernistischer Kultur in einer erregenden Vielfalt von Bewegungen und Stilen folgte eine harte ideologische Gegenreaktion. Schon im letzten Jahrzehnt vor 1914 hatte eine revoltierende Avantgarde versucht, die Grenzen des stickig gewordenen traditionellen Kanons zu sprengen. Die Leiden, die der Erste Weltkrieg brachte, vertieften das Empfinden einer Dissonanz. Umso dringender wollte man diese auch in der Kunst ausdrücken, was das Verwerfen der überkommenen Regeln beschleunigte und die Attacke auf die bürgerliche (Un-)Moral radikalisierte. Als Frieden und Wohlstand wiederkehrten, wurde daneben die Populärkulturindustrie aktiv, die die Massen primär unterhalten und der Modernisierung ein fröhliches, optimistisches Gesicht verpassen wollte. Linken Erneuerern wiederum gelang es, in ein paar Institutionen Einfluss zu gewinnen und dort Leistungen von bleibendem Wert zu erbringen; sie schufen den Stil einer klassischen Moderne. Traditionalisten hingegen beklagten, wie sehr das urbane Leben die Menschen ihrem Wesen entfremde; religiöse Führer empörten sich über Dekadenz, und Elitaristen bedauerten den Verfall der Standards. Neokonservative Ideologen versuchten gar, eine antimoderne Form der Moderne zu entwickeln.5 Die künstlerischen Experimente provozierten also intensive Konflikte, in denen die ideologischen Extreme die demokratische Vision, die sich zwischen ihnen befand, zerrieben.

Modernistische Revolte

Bei Anbruch des 20. Jahrhunderts empfanden viele Intellektuelle Unzufriedenheit hinsichtlich der hierarchischen Strukturen und der konventionellen Stile, die in Europas Hauptstädten immer noch vorherrschten. Während die Eliten auf dem Lande und in der Industrie noch fest die Kontrolle innehatten, verlangten die unteren Schichten, die sich in der Gewerkschaftsbewegung organisierten, lautstark mehr politische Rechte. Bürgerliche Werte wie Sauberkeit, Selbstdisziplin und Arbeitsamkeit blieben zwar weiterhin prägend, doch rebellierten feministische Aktivistinnen schon gegen das viktorianische Patriarchat und die Doppelmoral in sexuellen Angelegenheiten. Wohl erfreuten sich die Kirchen noch einer hohen Wertschätzung, aber wissenschaftliche Innovationen wie etwa die Evolutionstheorien untergruben die Autorität der Bibel. Technische Innovationen wie das elektrische Licht veränderten das Alltagsleben und weckten Hoffnungen auf weitere Verbesserungen. Während die meisten Architekten unverdrossen auf Bauweisen der Vergangenheit wie z. B. die Neugotik setzten, strebten die Wagemutigeren unter ihnen nach originellen, nie dagewesenen Ausdrucksformen. Dieser Suche schlossen sich auch Maler und Designer an; so entstand etwa jene neue Richtung der dekorativen Kunst, die hier »Jugendstil«, dort »Art nouveau« hieß.1 Es war dieser Widerspruch zwischen einer scheinbar unveränderlichen Ordnung und dem Empfinden, dass sich etwas bewegen sollte, der die modernistische Revolte inspirierte.

Dass damals so viele überzeugt waren, die Moderne beschere den Menschen Gutes, verdankt diese wesentlich den spektakulären Fortschritten der Wissenschaft während der letzten Dekaden des 19. Jahrhunderts. Die biologischen Entdeckungen des britischen Forschers Charles DarwinDarwin, Charles boten eine rationale Erklärung des Ursprungs der Arten, die dem religiösen Schöpfungsmythos widersprach. Die dem franko-polnischen Forscherpaar PierreCurie, Pierre und Marie CurieCurie, Marie zuzuschreibenden Fortschritte der Physik öffneten die Tür zum Phänomen der Radioaktivität, während der deutsche Erfinder Werner von SiemensSiemens, Werner von Möglichkeiten fand, die Kraft der Elektrizität zu nutzen und kontrolliert weiterzuleiten. Zur gleichen Zeit bestätigten die Untersuchungen des französischen Biologen Louis PasteurPasteur, Louis und des deutschen Mediziners Robert KochKoch, Robert die Existenz und Wirkungsweise von Bakterien, sodass nun Krankheiten behandelt werden konnten, die zuvor als unheilbar galten. Und die Beobachtungen des österreichischen Psychiaters Sigmund FreudFreud, Sigmund zum neurotischen Verhalten seiner Patienten gaben einen Einblick in das Reich des Unbewussten, aufgrund dessen sich psychische Störungen besser in den Griff bekommen ließen. Die Liste der Durchbrüche könnte man in viele Richtungen erweitern, etwa um die Experimente in den chemischen Labors, die uns beispielsweise das Aspirin beschert haben.2

Auch technische Erfindungen trugen zum Fortschrittsbewusstsein bei, denn sie veränderten das Alltagsleben tiefgreifend. Der Bau städtischer Kanalsysteme ließ den flüssigen Unrat aus den Straßen verschwinden, und die Versorgung der Haushalte mit sauberem Wasser verbesserte die Volksgesundheit. Stromnetze brachten Licht in Wohnungen und Läden, beendeten die Tyrannei der Nacht und änderten den Schlaf-Wach-Rhythmus in den Metropolen. Telefonverbindungen ermöglichten Kommunikation über weite Strecken, selbst wenn gewaltige Distanzen die Gesprächspartner trennten – sie konnten miteinander in persönlichen Kontakt treten und Geschäfte tätigen. Schienen wurden verlegt und Tunnel gegraben; so war man dank Straßenbahn und U-Bahn in den boomenden Städten mobil. Eisenbahnlinien verbanden immer weiter voneinander entfernte Orte und verkürzten die Reisezeiten. Die Erfindungen Fahrrad und Auto sicherten die individuelle Beweglichkeit und schufen ein neues Bewusstsein für Geschwindigkeit.3 Indem sie uralte Einschränkungen zu überwinden halfen, beschleunigten solche technischen Entwicklungen die Zeit und ließen Entfernungen schrumpfen. Diese innige Verschmelzung der Moderne mit Mobilität und Schnelligkeit verlangte geradezu nach neuen Formen kulturellen Ausdrucks jenseits des Kanons der Tradition.

Ein Zeichen der Revolte waren die »Sezessionen«, programmatische Abspaltungen einzelner Künstlergruppen vom gerade tonangebenden Kunstbetrieb. Viele Maler wollten mit der Konvention der gegenständlichen Darstellung brechen und Farben und Linien freies Spiel gewähren. Als die Jury der PariserParis Kunstakademie 1863 impressionistische Gemälde ablehnte, arrangierte Edouard ManetManet, Edouard eine unabhängige Parallelausstellung, den »Salon des Réfusés« (»Salon der Abgelehnten«), der Leinwände zeigte, auf denen sich lauter Lichtpunkte tummelten. In den Jahrzehnten danach organisierten auch der Bildhauer Auguste RodinRodin, Auguste und der Maler Pierre-Auguste RenoirRenoir, Pierre-Auguste unabhängige Ausstellungen für innovative Werke und umgingen so die Kontrolle des Kunstmarkts durch konservative Akademiemitglieder. Die Experimente der Fauvisten mit kühner Farbgebung wurden ebenso gefördert wie die der Kubisten, die sich in die abstrakte Linienführung vorwagten. Schon bald präsentierte die autonom veranstaltete Werkschaureihe Maler, die traditionelle Vorstellungen von Schönheit bewusst überschritten, etwa Henri MatisseMatisse, Henri, Paul CézanneCézanne, Paul und Paul GauguinGauguin, Paul. 1897 sezessionierten in ähnlicher Weise die WienerWien Künstler Gustav KlimtKlimt, Gustav und Otto WagnerWagner, Otto aus der österreichischen Kunstakademie und proklamierten: »Der Zeit ihre Kunst – der Kunst ihre Freiheit«. Diese Forderung vertrat auch ihr BerlinerBerlin Kollege Max LiebermannLiebermann, Max, und so griff die Rebellion der Maler auf die deutsche Hauptstadt über. Dort bahnte sie der Eruption des Expressionismus den Weg, jener Richtung, die man eine Zeitlang schlicht »Moderne Kunst« nannte.4

Dass sich die Komponisten von der Harmonie abwandten, wodurch die schrillen Dissonanzen und die hektischen Rhythmen des Großstadtlebens Eingang in die Konzertsäle fanden, war ein weiterer Indikator des Modernismus. Richard StraussBerlin, Vertreter einer überreifen Spätromantik, dehnte zwar das tonale Vokabular erheblich aus, doch der immer wieder hervorblitzende Humor und die unerwarteten harmonischen Auflösungen wussten das Publikum zu bezaubern. Ähnlich erschienen in Gustav MahlersMahler, Gustav schier endlosen Sinfonien die bedrohlichen dissonanten Crescendi ausgeglichen durch die Gefälligkeit volksliedhafter Melodik. Hingegen ließ Claude DebussyDebussy, Claude bei seinen Experimenten zur fein abgestuften musikalischen Nachzeichnung von Stimmungen und fluktuierenden Impressionen den Kanon der klassischen Formen oft hinter sich. Arnold SchönbergSchönberg, Arnold schließlich warf die Zwänge der Tonalität vollständig ab und wagte sich ins Offene vor, um »einen bunten ununterbrochenen Wechsel von Farben, Rhythmen und Stimmungen« zu erzeugen. Derlei Innovationen aber schockierten die Zuhörer, die gefälligere sinfonische Stile gewohnt waren. Durch seine mutigen Experimente mit der Atonalität lockte Schönberg zwar ergebene Schüler wie Anton WebernWebern, Anton und Alban BergBerg, Alban an, aber der intellektualistische Charakter dieser »modernen Musik« befremdete viele Konzertbesucher doch sehr; Attraktion vermochte sie nur auf einen kleinen Zirkel Eingeweihter auszuüben.5

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