Sibylle Berg - Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot

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Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot: краткое содержание, описание и аннотация

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Als «Piranha im Goldfischteich der deutschen Literatur» bezeichnet die FAZ Sibylle Berg. Mit diesem 1997 veröffentlichten Roman wurde sie bekannt: ein Schlag ins Gesicht der Spaßgesellschaft, präzise in der Beobachtung, typisch im Ton. «Es geht um ein paar Leute, die das Glück suchen, und bis auf eine Ausnahme auch finden, denn am Ende des Buches sind sie tot.» (Sibylle Berg)

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TOM liegt im Bett

Ich bin was über 30. Ich liege in meinem Bett und auf mir liegt meine Elch-Wärmflasche. Neben meinem Bett steht ein Buch. Aufgeschlagen. Der Mond draußen macht das Ohr von dem Hasen in dem Buch glänzen. Ich bin müde. Vielleicht weil ich älter werde, und wann, eigentlich, kommen Männer in die Midlife-Krise?

Ich ziehe Sachen an, in denen ich mich ruhig bewegen muß. Eigentlich müßte ich jetzt auch schon Steuern zahlen. Da kommen Umschläge von der Bank und vom Finanzamt. Ich verbrenne die. Manchmal fliege ich irgendwohin und übernachte in Hotelzimmern. Dann springe ich jedesmal mit Schuhen auf dem Bett rum und räume die Minibar leer. Da tue ich Kissen rein. Nicht, daß mir so was groß Spaß machen würde, aber da ist so eine Verpflichtung. Erwachsen sind die mit 40. Die erkenne ich von weitem. Die Leute, die so alt sind wie ich, wissen alle nicht, wie das geht, mit dem Leben.

Weil es cool ist, versuchen alle viel Geld zu verdienen. Das geben sie für Spielzeug aus. Für Snowboards, Klamotten und Autos. Ich auch. Wenn mein Kühlschrank voll ist mit Essenssachen, sehe ich mir das immer wieder an. Manchmal mache ich auch ein Polaroid von dem vollen Kühlschrank. Volle Kühlschränke sind ein zwingendes Indiz für Weisheit. Meine Wohnung ist teuer. Sie hat viele Zimmer, in denen nichts steht. Große Möbel machen mir angst. So endgültig sind Möbel.

Ich liege immer nur in einem kleinen Raum auf einer Matratze. Gerne sehe ich fern und esse dabei Kartoffelbrei. Tags gehe ich arbeiten. Ich mache wichtige Gesichter. Sage wichtige Sachen und muß manchmal lachen. Einfach aufs Klo gehen und lachen, weil ich meine Rolle so gut spiele. Die Kollegen, die ich habe, sind so alt wie ich. Sie tragen Anzüge und reden in Meetings über wordings, locations und motivationale Schubkraft. Wenn sie nicht arbeiten, fahren sie mit ihren schnellen Autos, mit Schaltung und so, weil das sportlich ist. Sie springen mit Fallschirmen herum und fahren Ski auf dem Wasser. Frage ich sie, wozu sie auf der Welt sind, dann erzählen sie was von Geld, Freiheit, Spaß und später Familie. Später. Wenn wir erwachsen sind. Ich liege in meinem Bett, und auf einmal scheißt mich alles an. Ich liege in meinem Bett und glaube, ich werde morgen aufstehen und ein neues Leben anfangen. Echt. Ich glaub, das mach ich.

BETTINA fährt Taxi

Ich bin durcheinander. Ich bin in ein Taxi gestiegen und hab gesagt: zum Bahnhof. Dann fuhr es los, und ich merkte, so nach 10 Minuten, daß irgendwas nicht richtig ist. Dann hatte ich eine Idee. Ich sagte dem Taxifahrer: äh, lieber doch zum Flughafen. Der Fahrer guckte mich an. In seinem Blick war ein wenig Angst. O. K. Ich habe dann gemerkt, daß Flughafen der Sache, von der ich immer noch nicht wußte, um was es sich handelt, näherkommt. Na, dann war ich am Flughafen. Immer noch keine Ahnung. Ich ging dann zu dem Schalter, wo immer Tickets hinterlegt werden, und betete still. Die Frau lächelte und gab mir ein Ticket nach Düsseldorf. Und dann fiel es mir wieder ein. Ich sollte da ein Konzert von so einer Scheiß-Band besuchen. Das war echt gut, daß mir das wieder einfiel. Es ist Freitag. Ich war in den letzten beiden Wochen in Paris, in London und Berlin. Ich meine, da kann ich ja schon mal durcheinanderkommen, und jetzt fliege ich nach Düsseldorf. Ich hasse Konzerte. Es gibt keinen überraschenden Grund, warum das so ist. Ganz normale Platzangst. Ich habe vielleicht zuviele Horrorfilme gesehen. Ich mag ja Horrorfilme. In denen so Köpfe aufplatzen und Tiere rauskommen. Oder ein Feuer um sich greift und die Menschen verkohlen und die Gerippe mit Fleischbrocken dran immer noch rumlaufen und Äxte in der Hand haben. Aber das tut meiner Angst vor Katastrophen nicht gut. Ich steh also in so einem vollen Saal und schwitze vor Angst. Dann kommt die Band, und sie ist unterirdisch schlecht. Ich weiß nicht, warum alle Männer Musik machen wollen. Ich weiß sowieso nicht, warum Männer immer was machen wollen. Und erst recht nicht, warum Leute sich so einen Scheiß anhören. Nach dem Konzert treffe ich die Musiker in ihrem Hotel. Ein häßliches Hotel, passend zu ihrer häßlichen Musik. Die Burschen sind total cool und denken wirklich, sie wären Stars oder so. Ich glaube, Stars müssen nicht auf den Boden aschen und ihre langen Beine über Sessellehnen hängen. Und dann nehme ich diesen einen Mann wahr. Und während ich ihn wahrnehme und mich verliebe, denke ich, eigentlich habe ich da gar keine Lust drauf. Das ist ja wie eine Krankheit, mit dem dauernden Verlieben und Unglück und wirklich, das läuft alles zur gleichen Zeit ab, während ich diesen Mann anschaue.

PIT ärgert sich

Da war schon wieder so eine Frau. Immer sind da solche Frauen. Die heute hat die Journalisten-Nummer gebracht. Ich bin mit zu ihr gegangen. Die Frau war schon älter. Ich hatte eigentlich keine Lust auf sie. Aber ich wollte auch nicht alleine sein. Da bin ich mitgegangen. Die war wie ein Hund, die Frau. So aufgeregt. Ist um mich rumgesprungen. Hat mich ausgezogen und alles gemacht. Ich hätt auch alles mit ihr machen können. Hatt ich aber keine Lust zu. Ich hab dann mit ihr geschlafen. Weil ich ja nun mal da war. Und, ehrlich, mittendrin ist mir voll schlecht geworden. Ich sah mich auf dieser Frau liegen. Und wußte auf einmal gar nicht mehr warum. Dann fiel mir das zum Glück wieder ein. Es ist Rock ‘n’ Roll, man. Es ist mein Job. Da konnte ich die Sache dann zu Ende bringen. Ich weiß ganz sicher, daß ich das Zeug zu einem Star habe. Wüßte nicht wer sonst. Aber es ist bis jetzt einfach noch nicht richtig gelaufen. Ich war schon in vielen Bands. Immer waren es Stümper, ohne Starqualität. Einmal waren wir schon kurz vor einem Plattenvertrag. Aber der Plattenheini hat dann einen Rückzieher gemacht. Das ist doch alles eine Mafia. Heute was Individuelles zu machen ist fast unmöglich. Wenn ich mich ansehe, dann wird mir das klar. Ich bekomme Arbeitslosengeld und wohne in einer miesen, kleinen Bude. Weil keiner checkt, daß es echt Kunst ist, was ich bringe. Alles Arschlöcher. Überall.

RUTH sieht da was auf dem Nachttisch

Beim vorletztenmal hat er meine Hand genommen. Beim letztenmal haben wir uns geküßt. Heute gehen wir Arm in Arm. Es ist schon dunkel. Wir haben Kaffee getrunken. Und dann Portwein. Er bringt mich zu meinem Zimmer. Er kommt mit in mein Zimmer, und wir trinken Likör. Sitzen auf dem Bett. Dann beginnen wir uns zu küssen. Er macht das Licht aus, und ich höre seine Sachen rascheln. Ich habe seit 20 Jahren nicht mehr mit einem Mann geschlafen. Ich spüre seine Hand. Er öffnet die Knöpfe meiner Bluse. Zieht mich aus. Dann sind wir nackig. Liegen nebeneinander und ich höre ein Geräusch. Er hat die Armprothese abgemacht und sie auf den Nachttisch gelegt. Ich schmiege mich an ihn. So schön ist das, einen Körper neben sich zu spüren. Er legt sich auf mich. Soviel weiß ich noch. Daß ich weiß, daß sein Glied schlaff ist. Da kann man nicht zusammen schlafen. Er geht wieder runter von mir, und ich fasse sein Glied an. Es wird nicht steif. Er legt sich auf mich. Und versucht es so reinzutun. Das geht ein bißchen. Hoffentlich rutscht es nicht wieder raus. Draußen im Park gehen die Laternen an. Das Licht fällt auf den Nachttisch. Und da liegt die Armprothese. Ich guck die an, und mir wird ganz romantisch, ich meine, das ist ein Teil von meinem Geliebten, das da auf meinem Nachttisch liegt. Ich streichel ganz langsam über diese blöde Prothese und habe wirklich ehrliche Gefühle für sie.

NORA ist unterwegs

Das Licht ist dazwischen. Nicht hell. Nicht dunkel. Ein bißchen Nebel. Oder Staub.

Über die Straße weht Papier. Und ein Hund. Es wird früher kalt, als ich dachte. Ich laufe mitten auf dieser Straße. Neubauten. Vor 30 Jahren waren sie neu. Und der ganze Ort träumte vom Reichtum. Von Leben und Touristen. Die kommen, so wie die Häuser aussehen, schon lange nicht mehr. Kein Mensch. Ein paar Alte sind noch da.

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