Sibylle Berg - Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot

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Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot: краткое содержание, описание и аннотация

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Als «Piranha im Goldfischteich der deutschen Literatur» bezeichnet die FAZ Sibylle Berg. Mit diesem 1997 veröffentlichten Roman wurde sie bekannt: ein Schlag ins Gesicht der Spaßgesellschaft, präzise in der Beobachtung, typisch im Ton. «Es geht um ein paar Leute, die das Glück suchen, und bis auf eine Ausnahme auch finden, denn am Ende des Buches sind sie tot.» (Sibylle Berg)

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Junge Menschen fahren in offenen Gölfen an mir vorbei. Die Mädchen haben blonde Haare, die wehen, und die Jungens tragen Kappen, und alle lachen laut. Ich glaube aber, es ist schon O. K., nicht blond zu sein und dauernd lachen zu müssen. Ich lauf also weiter, und jetzt regnet es nicht mehr. Der Geruch nach dem Regen im Mai und die Nacht im Mai und vom Regen was an meiner Wange, das feucht ist und da runterläuft. Mich auf diese Wiese da drüben werfen, rumrollen, gegen die Nacht anrollen und die ganzen Wünsche. Von denen ich noch nicht mal weiß, wie sie heißen. Wie das wohl wäre, jetzt neben einer schönen Frau zu laufen. Einer die aussehen würde wie … und das fällt mir nicht ein, wie die aussehen sollte. Mir fallen nur Frauen ein, die nicht mehr meine sind, und wie ich neben denen durch solche Nächte gelaufen bin. Sie links, ich rechts und in jedem Fall ein Mißverständnis in der Mitte.

Die Frau, die jetzt neben mir laufen sollte, müßte eine sein, die mir noch nie begegnet ist. Eine, bei der ich alles sagen kann, ohne daß ich es erklären muß und dadurch so schnell werde im Kopf, und alles geht, weil die Frau immer die richtigen Fragen stellt und die richtigen Antworten gibt. Aber ich kann mir wirklich nicht vorstellen, wie so jemand aussehen sollte. Da gucke ich lieber die Tankstelle an. Irgendwann sollte wohl jeder mal so eine Tankstelle anzünden. Ich stelle mir vor, wie ich das machen würde. Das Streichholz irgendwie in die Zapfpistole und weglaufen. Dann in gutem Abstand an einem Baum lehnen und eine rauchen. Derweil würde die Tankstelle explodieren und hell brennen. Das würd ich mir dann ansehen, und ich hätte einmal in meinem Leben was richtig Großes gemacht. Ich lasse das im Moment, weil ich keine Streichhölzer habe und keine Ahnung, wie man so was mit einem Feuerzeug anzündet. Meine Wohnung grinst, als ich komme. Verregnet und ohne Glück. Und als ich auf meinem Bett liege, sehe ich an der Wand die Lichter der Autos. Die Spuren machen, wie eine Schlange, die Phosphor gefressen hat. Auf einmal ist es, als wenn eines die Augen zurechtschiebt, daß sie etwas erkennen, auf einem dieser blöden 3D-Bilder. Ich sehe, was die Nacht mir sagt: »Hör mal, sagt sie, es ist doch viel aufregender, auf Unbekanntes zu warten, als zu haben, was nie so sein wird, wie du es dir denkst, während des Wartens.« Und dann geht die Nacht schlafen, und das Summen der großen Stadt da draußen ist wie ein Lied, das eine Mutter oder jemand ähnliches mir singt, damit ich gut einschlafe.

BETTINA steht auf

Ich kenne diese Frauen. Ich habe kein Mitleid mit ihnen. Die Welt ist voll davon. Ich habe kein Mitleid mit der Welt. Ich kenne diese Frauen, und sie ekeln mich an, weil sie sich einem Kampf stellen, den sie nur verlieren können. Verlierer ekeln mich an. Alle Verlierer, diese Millionen Frauen, die jeden Morgen mit ihren schwachen, zitternden Frauenbeinen aus dem Bett fahren. Durch ihr Zimmer wackeln. Aufrechtgehalten nur von ihrer Angst, sich in Richtung des Kampfplatzes schleppen. Die dünnen Frauenarme das Schlottern des Herzens fortführend, in eine Ecke ihres Zimmers tasten. Sich auf den Feind werfen, diese Frauen, in einem letzten Aufbäumen vermeintlicher Stärke. Die Türen zur Hölle aufreißen. Angesprungen werden von Kröten des Zweifels, die spucken. Von Schlangen der Unsicherheit, die den Frauen eins auf die Fresse geben. Stehen sie da, feige, gedemütigt, erniedrigt im immer gleichen Gefecht, in der Hölle, nicht schlauer werdend. Verdienen sie nichts Besseres, als die Schlacht zu verlieren. Und jeden Morgen der gleiche Dreck vor dem Kleiderschrank. Das Hirn noch voller Träume von nackten Menschen, versuchen sie zu entscheiden, wie sie sich an diesem neuen Tag der Welt zeigen wollten. Versuchen zu wissen, noch mit ungeputzten Zähnen, ob das Wetter sich ändert, ob ihre Stimmung leger oder damenhaft sein wird. Fragen, die sie noch nicht einmal am Abend beantworten können, verlangen am frühen Morgen nach stoffgewordenen Antworten. Das ist der wahre Schwachsinn. Da können sie doch nur verlieren, diese Frauen. Und das tun sie dann auch. Fast immer liegen sie mit ihrer Bekleidungswahl daneben. Schlacht verloren. Wieder ein Tag umsonst gelebt.

Nichts entwürdigender, als mit einem Brustraus-undBeinnackig-Kleid durch den Tag zu laufen und sich eigentlich nach weitem Sack zu fühlen. Die Blicke aller Menschen peitschen auf dem ungeschützten Frauenleib rum. Die Frau fühlt sich billig, unwürdig, fett und häßlich. Fehlentscheidung.

Nichts peinlicher, als mit langem Arm und Beinkleid durch die plötzlich aufgetauchte Sonne zu laufen, zu transpirieren wie der Teufel, schlecht zu riechen, Make-up verschwitzt, verschwimmt in ihren Gesichtern. Fehlentscheidung. Schlacht verloren. Tag versaut.

Was beneiden diese Frauen dunkelhäutige Menschen. Keine Ahnung ob die korrekt Neger oder Farbige oder Fritz heißen. Die Menschen halt, die sich irgendein Stück Stoff um den Bauch rollen und fertig. Beneiden auch wirklich schöne Menschen. Bei denen es völlig egal ist, was sie so anziehen. Weil sie schon morgens perfekt gestylt aufwachen. Beneiden sie Tiere, all diese Frauen. Tiere, die sich morgens die Zähne putzen, mal durch die Haare gehen und dann ist gut.

Frauen, all diese armen Frauen, die glauben, neue Sachen würden irgend etwas an ihrer Unfähigkeit, sich am Morgen für eine Anziehsache zu entscheiden, ändern. Nichts wird sich für sie ändern, niemals. Das ist die wahre Hölle, die Frauen durchleben müssen, bis sie irgendwann sterben und mit viel Glück als Mann oder Hund wiedergeboren werden. All die Millionen Frauen, die jeden Morgen das Haus verlassen, bei den ersten Schritten, den ersten Blicken spüren, daß sie komplett daneben aussehen, weil sie diesen verfluchten Rock tragen, die verdammte Hose, die widerliche Bluse. Einen Tag verschenken, mit schlechter Laune durch schlechtsitzende Trikotagen. Ihr Leben verschenken, dem Unwohlsein in den Rachen werfen. Sie tun mir noch nicht einmal mehr leid. Ich verschwende keine Kraft, sie zu verachten. Ich habe meinen Weg gefunden. Ich habe die Schlacht gegen den Kleiderschrank, gegen meine Minderwertigkeitsgefühle, gegen versaute Tage durch trikotale Fehlentscheidungen gewonnen. Es war einfach. Es ist einfach. Ich gehe nicht mehr aus dem Haus. Was soll ich draußen? Da sind Straßen, Autos und fremde Menschen. Lauter uninteressante Dinge. Ich muß nicht rausgehen. Ich muß mich nicht anziehen, um da mitzumachen. Ich kann morgens einfach mein Nachthemd gegen einen Trainingsanzug tauschen, kann in der Dämmerung zum Bäcker schleichen und damit hat es sich, mit allem, was außerhalb meiner Wohnung liegt. Ich schlurfe durch meine abgedunkelten Zimmer, habe Pickel im Gesicht und fettiges Haar. Ich habe meine Kleider verbrannt, den Schrank auch. Im Schlafzimmer ist ein großer Haufen Asche. Die Wände geschwärzt. Insignien eines gewonnenen Kampfes, der Feind klebt an der Decke. Ich weiß, daß immer mehr Frauen meinem Vorbild folgen werden. Die Straßen leer sein werden, bis auf ein paar mausgraue Männer, die herumirren werden und nach Frauen gucken. Aber da sind keine mehr. Die sind zu Hause, in dunklen Wohnungen, in schmutzigen Trainingsanzügen. Sie liegen im Bett und gucken Fernsehen. Sie essen Pralinen. Und sie sind sehr, sehr glücklich.

RUTH trifft einen Mann

Ich hatte echt im Gefühl, daß heute was passiert. In der Nacht hab ich geträumt. Ich bin mit Philippe Noiret Fahrrad gefahren. Sommer, durch ein Feld, mit dem typischen Sommer-durch-ein-Feld-Geruch. Philippe ist vom Rad gefallen. Ich hin zu ihm und seinen Kopf gehalten. Der Kopf lag dann in meinem Schoß, Philippe war schon noch dran, an dem Kopf, und wir fingen an zu küssen, und ich war so verliebt, in dem Traum, daß es mir sehr gut ging, beim Erwachen. Das Gefühl hielt den ganzen Tag. Es war, als wär ich wirklich verliebt. Gegen Abend wurde es schwächer und ich ein bißchen traurig, als ich in den Speisesaal kam und all die alten Schachteln sah, dachte ich, es war halt doch nur ein Traum. Und dann guckte ich so rum, und auf einmal sah ich ihn. Ein Mann saß da. Ein Neuzugang, wie sich das Personal ausdrücken würde. Und ich weiß, daß es bescheuert klingt, aber der sah aus wie Philippe Noiret, nur daß er eine Armprothese hatte. Ich bekam sofort Herzklopfen. Also, das hatte aber nichts mit der Prothese zu tun. Und hab ihn wohl ziemlich angestarrt. Weil, nach dem Essen kam er zu mir. Er also zu mir hin und mich angesprochen. Wir sind dann noch raus in den Garten und haben lange auf einer Bank gesessen und geredet. Als ich in mein Zimmer ging, habe ich mich gefühlt wie als junges Mädchen. Ich konnte lange nicht einschlafen. Ich glaube, es war der schönste Tag seit Jahren.

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