Ein spezieller Abschnitt ist der Darmsanierung und den Therapieblockaden gewidmet. Es werden Anleitungen zur Harmonisierung der heutzutage zahlreichen gesundheitlichen Belastungen mit Schwermetalltoxinen und vielfältigen Nahrungsmittelzusatzstoffen erläutert. Auch die Problematik der Übersäuerung wird erklärt, und es werden Therapievorschläge dazu gegeben.
Die individuelle Phytotherapie, wie sie in diesem Buch vorgestellt wird, kann mit jeglichen Pflanzenauszügen wie Tees, Extrakten, Essenzen und Tinkturen durchgeführt werden. Eine besondere Stellung nehmen dabei die Trifloris-Essenzen ein. Bei dieser neuartigen Form der Zubereitung werden die Essenzen äußerst schonend aus Heilpflanzen (ausschließlich aus Wildsammlung) hergestellt. Veredelt durch Milchzuckerverreibung (Trituration) und das Exponieren der Blüten an der Sonne, wird die Heilkraft feinstofflich intensiviert und dadurch die Heilwirkung verstärkt. Der Einsatz dieser hochenergetischen Naturarzneien ist abgestimmt auf die Analogie zwischen Patientenkonstitution und indizierter Heilpflanzensignatur. Dies ermöglicht einen innovativen Therapieansatz mit Phytotherapeutika, der auch als »konstitutionelle Phytotherapie« bezeichnet wird. Menschentypen und Pflanzenanalogien werden in Resonanz gebracht. Dadurch werden die Heilwirkungen der Pflanzenarzneien deutlich verbessert.
Ich freue mich, Ihnen dieses neuartige, tief greifende Heilverfahren vorstellen zu dürfen, und mein innigster Wunsch ist, dass durch die Veröffentlichung dieses naturheilkundlichen Ratgebers die Welt ein bisschen heiler und heiterer wird. Möge Ihnen dieses Buch nützliche Alternativen aus der naturheilkundlichen Schatzkammer aufzeigen. Als pflanzenheilkundlich interessiertem Therapeuten soll es Ihnen ein neuartiges, erweitertes Instrument an die Hand geben, das Ihnen zum Wohl Ihrer Patientinnen und Patienten dient und zugleich persönlich viel Freude bereitet.
Bruno Vonarburg
EINLEITUNG
EINLEITUNG
Die Phytotherapie ist das ursprünglichste Heilverfahren mit dem größten Erfahrungsschatz. Es ist so alt wie die Menschheit selbst. Zudem ist es die vielseitigste Heilmethode mit verschiedenartigsten Anwendungsmöglichkeiten für zahlreiche gesundheitliche Probleme: Vollwertige Ernährung und heilende Düfte gehören ebenso dazu wie erfrischende Badezusätze, wundheilende Auflagen, schmerzlindernde Applikationen, kurierende Extraktionen, dynamisierte Essenzen und anderes mehr. Erstaunlich ist, dass über viele Generationen hinweg all diese Anwendungsformen eingesetzt wurden, ohne dass man den eigentlichen substanziellen Gehalt der Pflanzen gekannt hätte. Beim Studium der alten Kräuterbücher von Gelehrten wie Lonicerus, Matthiolus, Tabernaemontanus oder auch vom berühmtesten Heilpflanzenarzt Paracelsus findet man nie einen Wirkstoff der verwendeten Naturarzneien aufgeführt. Die früheren Meister bezeichneten die Wirkungen als Heiltugenden oder Heilprinzipien.
Im 17. Jahrhundert wurde mit Kopernikus und Descartes ein Paradigmenwechsel eingeleitet. Man wollte durch eine wissenschaftliche Erforschung der Heilpflanzen deren materielle Wirkessenz ermitteln. Dem Forscher und Apotheker Friederich Adam Sertüner aus Paderborn gelang es 1805 erstmals, einen Wirkstoff aus einer Pflanze zu analysieren und zu isolieren, nämlich ein Alkaloid aus dem Schlafmohn. Diesen Extrakt nannte er aufgrund seiner sedierenden Wirkung Morphin, mit Bezug auf den griechischen Gott des Schlafes Morpheus. Diese sensationelle Entdeckung führte unwillkürlich zu einem Wendepunkt in der wissenschaftlichen Betrachtung der Heilpflanzen. Fortan wurde an allen Universitäten weltweit versucht, die Arzneipflanzen auf ihren Wirkstoffgehalt hin zu analysieren. Mit dieser Entwicklung entstand eine neue wissenschaftliche Disziplin, die Pharmakologie. Sie hat sich bis zum heutigen Tag in erstaunliche Dimensionen ausgeweitet. Mittlerweile wird sogar versucht, den Hauptwirkstoff einer Heilpflanze mittels selektiver Züchtungen zu intensivieren, um damit noch bessere Heilerfolge erzielen zu können. Ein Beispiel ist die Zitronenmelisse: Der dominante Bestandteil des ätherischen Öles Linalool wird durch einen gentechnischen Eingriff in der Konzentration verstärkt, um die Wirksamkeit zu vervielfachen. Solche Manipulationen sind einerseits faszinierend, andererseits bewirken sie eine Abkehr vom traditionellen, harmonischen und ganzheitlichen Umgang mit der Phytotherapie. Die Pflanze wird auf ein biochemisches Konglomerat reduziert. Diese Vorgehensweise hat sich mittlerweile so weit etabliert, dass die Gesundheitsbehörden sogar entsprechende Richtlinien für die Anwendung von Heilpflanzen anordnen.
Unter diesem Gesichtspunkt werden altbewährte Heilpflanzen aus den Regalen der Offizinen aussortiert, weil sie den neuen Deklarationen nicht mehr entsprechen. So fällt eine klassische Heilpflanze nach der anderen der Zensur zum Opfer. Die Konsequenz ist ein Verlust der ursprünglichen Bedeutung der ganzheitlichen naturheilkundlichen Verordnungspraxis. Die Heilpflanze wird folglich wie ein allopathisches Mittel symptombezogen zur Therapie eingesetzt. Die wissenschaftlich erforschten und isolierten pflanzlichen Hauptwirkstoffe werden wie chemische Pharmaka verschrieben.
Beispielsweise wird die Acetylsalicylsäure schulmedizinisch gegen Schmerzen jeder Art angewendet. Diese Substanz wurde ursprünglich in der Weidenrinde gefunden. Den Anstoß für die Erforschung dieser Wirksubstanz gab die erfolgreiche Anwendung der Weidenrinde in der traditionellen Phytotherapie. Die analytische Suche nach dem Hauptwirkstoff der Pflanze führte zur Entdeckung der Salicylsäure, eines schmerzstillenden Einzelsubstrats. Daraus entstand die Konvention, dass sich die Pharmakologie fast nur noch auf die Hauptwirkstoffe einer Heilpflanze beschränkte. Das ganzheitliche Prinzip, das auf das biochemische, harmonische Gesamtgefüge der pflanzlichen Arznei Rücksicht nimmt, wurde verlassen. Die Verordnungspraxis reduzierte sich ausschließlich auf allopathische Richtlinien.
Dementsprechend wird heutzutage der Nachweis der phytotherapeutischen Wirksamkeit mittels Doppelblindstudien lediglich mit den chemisch nachweisbaren Hauptwirkstoffen durchgeführt. Dies mag zwar den wissenschaftlichen Anspruch befriedigen, aber in der Praxis können widersprüchliche Resultate und irritierende Ergebnisse auftreten. Die eine Studie kann eine überdurchschnittliche Wirksamkeit bei einem Krankheitsbild zeigen, während eine andere Studie mit dem gleichen Wirkstoff genau den gegenteiligen Effekt darlegt. Dies zeigt sich nicht nur in den Forschungsarbeiten, sondern auch in der Praxis. Selbst bei der naturheilkundlich orientierten Arbeitsweise kann es vorkommen, dass eine Heilpflanze bei dem einen Patienten ausgesprochen wirksam ist, während sie bei einem anderen Kranken wirkungslos bleibt. Wie ist dies möglich? Die Antwort auf diese Frage ist gar nicht so kompliziert, wie wir uns das vielleicht vorstellen.
MENSCH UND PFLANZE ALS ANALOGE LEBENSFORMEN
Wie bei der Pflanze die Biochemie ein harmonisches Gesamtgefüge bildet, so ist beim Menschen das Zusammenspiel der Organe eine biologische Einheit. Zerstückeln wir diese Einheit, entstehen zwiespältige Effekte. Paracelsus sagte dazu: »Sie zerstückeln es und nennen es Ganz gemacht!«
Die Frage ist: Ist es allein eine pflanzliche Wirkstoffkombination, die durch ihren stofflichen Inhalt heilt? Oder steckt mehr dahinter? Neuzeitliche Forschungen konnten nachweisen, dass Pflanzen auch eine Aura, eine Matrix, eine feinstoffliche Strahlung besitzen. Um der Ganzheit gerecht zu werden, sollte dies neben dem rein Stofflichen berücksichtigt werden. Entsprechend ist es auch beim Menschen: Der physische Körper besteht nicht nur aus organischen Teilen, vielmehr ist er ein fantastisches Konstrukt aus bioenergetischen Lebenskräften und materiellen Strukturen.
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