Geralf Pochop - Zwischen Aufbruch und Randale

Здесь есть возможность читать онлайн «Geralf Pochop - Zwischen Aufbruch und Randale» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Zwischen Aufbruch und Randale: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Zwischen Aufbruch und Randale»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Seit dem 9. November 1989 prallten in Deutschland zwei Systeme aufeinander, wie sie unter-schiedlicher kaum sein konnten. Vor allem den Ostdeutschen waren die Regeln der neuen Gesellschaft fremd. Die alte Macht hatte nichts mehr zu sagen, die neue war noch nicht wirklich präsent. Es entstand ein rechtsfreier Raum.
Es folgte eine Zeit der Hoffnung, des Aufbruchs und der Kreativität. Jede noch so verrückte Idee konnte in die Realität umgesetzt werden. Alles war möglich. Die Aufbruchstimmung beschränkte sich nicht nur auf gesellschaftliche Veränderungen, Hausbesetzungen, Musik- und Jugendsubkulturen, sondern auch auf Familien- und Freizeitzentren, alternativpädagogische Bildungsprojekte und Initiativen für Umwelt und Naturschutz.
Geralf Pochop («Untergrund war Strategie») berichtet von längst vergangenen Zeiten, welche in dieser Form sicher einzigartig waren. Ein ganzes Land zwischen Aufbruch und Randale. Zwischen Hoffnung und Resignation. Ein Land, eine Subkultur auf der Suche nach der Zukunft.

Zwischen Aufbruch und Randale — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Zwischen Aufbruch und Randale», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Wer weiß, wie alles ausgegangen wäre, wenn es nicht die unvorhersehbaren Ereignisse am 9.11.1989 gegeben hätte. An diesem Tag besuchte uns Danielas Oma, die als Rentnerin in den Westen reisen durfte. Sie sah ihre Enkelin zum ersten Mal seit der dramatischen Flucht über Ungarn im August 1989 wieder. Wir brachten die Oma zur Grenze. In Ostberlin warteten Danielas Eltern. Diese durften nicht über die Mauer, um ihre Tochter zu sehen zu. Sie nahmen die Rentnerin in Empfang und fuhren wieder zurück nach Halle (Saale). Dort wurden sie von Freunden mit den Worten empfangen: „Die Mauer ist offen!“ – „Quatsch, wir kommen ja gerade von da. Da ist alles wie immer.“

Etwa zur gleichen Zeit erreichte uns aus dem Fernsehen dieselbe Nachricht. Auch wir nahmen das erst nicht für voll. Die Mauer offen? Was für ein Unsinn! Die Mauer wird nicht nur noch 100 Jahre bestehen, sondern ist für die Ewigkeit. Das war unsere feste Meinung. Doch die Nachrichtenflut nahm nicht ab. Ungläubig machten wir uns auf den Weg zur Mauer. Wir wohnten nicht weit entfernt. Und tatsächlich, das Betonungetüm hatte ein Loch bekommen. Massen von Ostberlinern strömten hindurch. Auf der Mauer standen unzählige Menschen. Grenzbeamte versuchten, für Ordnung zu sorgen. Immer wieder holten sie einige Personen vom sogenannten Antifaschistischen Schutzwall. Doch der so entstandene Freiraum wurde sofort von neuen Menschen aus Ost und West gefüllt. „Das muss ein Trick sein“, ging es mir durch den Kopf. Die lassen alle, die rüber wollen, raus und machen dann die Mauer wieder dicht. Eine Reise ohne Rückfahrschein! Genau wie bei mir. So wird man alle unliebsamen DDR-Bürger auf einen Schlag los. Und dann errichten die eine noch viel schlimmere Diktatur. Noch viel repressiver. Ohne irgendeinen kleinen Freiraum. Ohne irgendeine Chance auf Mitspracherecht für Bürger. Ohne eine Opposition. Ohne eine Subkultur.

Dirk Daniela und Geralf auf einem DDRGrenzwachturm 1990 10 Nov 1989 die - фото 30

Dirk, Daniela und Geralf auf einem DDRGrenzwachturm 1990

10 Nov 1989 die ersten Hallenser Freunde haben die Mauer durchdrungen - фото 31

10. Nov. 1989 — die ersten Hallenser Freunde haben die Mauer durchdrungen

Geralf und Dirk im Mauerturm 1990 10 November 1989 wir feiern mit Hallenser - фото 32

Geralf und Dirk im Mauerturm 1990

10 November 1989 wir feiern mit Hallenser Freunden den Mauerfall Geralf im - фото 33

10. November 1989 — wir feiern mit Hallenser Freunden den Mauerfall

Geralf im Oktober 1989 bei einer Demonstration gegen die Mauer in Westberlin - фото 34

Geralf im Oktober 1989 bei einer Demonstration gegen die Mauer in Westberlin

Die Mauer bekommt Löcher Wut auf die Mauer 9 Nov - фото 35

Die Mauer bekommt Löcher

Wut auf die Mauer 9 November 1989 Geralf als Maue - фото 36

Wut auf die Mauer

9 November 1989 Geralf als Mauerspecht Daniela al - фото 37

9. November 1989

Geralf als Mauerspecht Daniela als Mauerspecht Doch die Mauer blieb auf Am - фото 38

Geralf als Mauerspecht

Daniela als Mauerspecht Doch die Mauer blieb auf Am nächsten Tag trafen die - фото 39

Daniela als Mauerspecht

Doch die Mauer blieb auf. Am nächsten Tag trafen die ersten Freunde aus Halle (Saale) bei uns ein. Die Freude war groß. Wir feierten an der Mauer. Mit spritzenden Sektpullen. Zusammen mit Tausenden anderen. Glauben konnte ich es immer noch nicht. Doch die Löcher, die mit Hämmern aus der Mauer geschlagen wurden, sprachen eine eigene Sprache. Die Grenze war offen. Es wird eine neue, bessere, reformierte DDR geben. Eine DDR mit offenen Grenzen. Eine DDR, in der das Volk Mitspracherecht hat. Eine demokratische DDR. Dass es bald eine Wiedervereinigung Deutschlands geben würde, das lag weit jeglicher Vorstellungskraft. Für Menschen in meinem Alter gab es auf deutschem Boden schon immer zwei Länder. Die BRD und die DDR. Alles andere kannten wir nur vom Hörensagen.

In den folgenden Monaten waren wir fast täglich in Ostberlin. Wir besuchten unsere Freunde und feierten in der Friedrichshainer- und Prenzlauer-Berg-Subkulturszene viele Partys. Es gab immer noch die Ost- und die West-Mark. Für eine West-Mark bekam man auf dem Schwarzmarkt acht bis zehn DDR-Mark. Für zehn DDR-Mark konnte man in den Gaststätten der DDR zwei Mittagessen inklusive Getränke bestellen. Somit liefen wir fast jeden Tag über die Oberbaumbrücke zum Essen in die DDR- HO -Gaststätten. Die unfreundlichen Kellner und die bescheuerten „Sie-werden-platziert“-Schilder auf allen Tischen nahmen wir nun lächelnd gerne in Kauf. Auch unsere täglichen Einkäufe erledigten wir nun wieder in den DDR-Kaufhallen, während sich die Ostdeutschen im Aldi, Penny oder bei Bolle drängten und sich mit Westberlinern darüber stritten, ob die unsinnige „Rundgangnur-mit-Korb“-DDR-Regel auch hier gelte. In Westberlin gab es nun Schlangen wie früher im Osten üblich. Einige Einkaufsketten und Läden stellten Securitys ein, um die Zahl der Einkäufer, die gleichzeitig in die Läden wollten, zu begrenzen. In den Kaufhallen in Ostberlin mit ihren Ostprodukten dagegen gab es nun keine Schlangen mehr an den Kassen.

Die Mauer verschwand zusehends. Überall hämmerten Souvenirjäger und pfiffige Händler Stücke aus der Mauer. Auch wir hämmerten weiter. Nicht nur um so unsere Verachtung für dieses unmenschliche Bauwerk auszudrücken. Es gab noch einen anderen Grund. Der eigentliche Mieter unserer Wohnung, ein 1984 aus der DDR ausgereister Ex-Punk, reiste in dieser Zeit um die Welt. Er war gerade in Australien und wollte so viele Mauerstücke, wie wir nur schicken konnten. Diese verkaufte er dort teuer und konnte seine weitere Reise finanzieren. So kam es, dass Teile der Mauer doch noch zu etwas Gutem verwendet werden konnten und wir die schweren Pakete mit asbestverseuchten, bunten Steinen quer durch die Welt bis nach Australien schickten.

PASST BLOß AUF! SAALEPOWER!

1990 besuchte ich das erste Mal seit der Ausreise aus der DDR meine Heimatstadt - фото 40

1990 besuchte ich das erste Mal seit der Ausreise aus der DDR meine Heimatstadt Halle (Saale). Es hatte sich viel verändert. Die Subkulturszene war explosionsartig angewachsen. Punks, Gruftis, Depeche-Mode -Fans, Hippies und Heavy-Metaller waren keine Seltenheit mehr. Und es gab nun auch in der Saalestadt Häuser, die richtig besetzt waren.

Es eröffnete eine Szenekneipe nach der anderen. Legal oder illegal, das war in dieser Zeit wirklich scheißegal. NÖÖ (Haus der Demokratie/Reformhaus), Zwöö, Fusch, KaffeeSchuppen, Bolldorf, Brock, Röderberg, Jägergasse, Surprise , um nur einige zu nennen. Und auch das alternative Objekt 5 wurde immer weiter ausgebaut. Es wurden mehr und mehr Häuser besetzt. Am Reileck, in der Windthorststraße, in der Thüringer Straße, in der Reilstraße, am Jägerplatz, in der Emil-Abderhalden-Straße, Beesener Straße, Körnerstraße, zwei in der Kellnerstraße und und und…

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Zwischen Aufbruch und Randale»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Zwischen Aufbruch und Randale» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Zwischen Aufbruch und Randale»

Обсуждение, отзывы о книге «Zwischen Aufbruch und Randale» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x