1 ...7 8 9 11 12 13 ...20 14.12 Fragen zu Kapitel 13 .......232 [no image in epub file] [no image in epub file] [no image in epub file] 1 Public Relations für Bäderbetriebe Heiko Reckert
15. Index ...................................233 [no image in epub file] [no image in epub file] [no image in epub file] 1 Public Relations für Bäderbetriebe Heiko Reckert
16. Glossar ...............................238 [no image in epub file] [no image in epub file] [no image in epub file] 1 Public Relations für Bäderbetriebe Heiko Reckert
17. Literaturverzeichnis ..........243 [no image in epub file] [no image in epub file] [no image in epub file] 1 Public Relations für Bäderbetriebe Heiko Reckert
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Der Beruf des Fachangestellten wird abgeschafft
Der Beruf des Fachangestellten wird abgeschafft
Diese Überschrift war vor einiger Zeit in der Nenndorfer Morgenpost zu finden. Das Blatt berichtete darüber, dass der Beruf des Fachangestell-ten für Bäderbetriebe ersatzlos gestrichen wird. Mehr dazu finden Sie am Ende dieses Kapitels.
Als Dozent für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit in Meisterkursen werde ich in der ersten Stunde immer wieder gefragt, wozu ein Fachangestellter für Bäderbetriebe oder ein geprüfter Meister für Bäderbetriebe etwas von Öf-fentlichkeitsarbeit verstehen muss. In der Tat ist es eine berechtigte Frage, ob die Arbeit mit den Vertretern der Presse zum Tätigkeitsfeld des Personals eines Bades zählen sollte.
Zwar findet man vereinzelt Aufgaben zum Bereich Öffentlichkeitsarbeit in diversen Meister- oder Fachangestelltenprüfungen, doch praktisch konnten viele Bäderbediensteten in dieser Hinsicht noch nicht viel Erfahrung sam-meln oder ihre Erfahrungen waren eher negativ geprägt. Warum ist dies so? Gehört die Öffentlichkeitsarbeit wirklich zu unserem Berufsbild, oder ist das ein Thema, das sich nur in der Schule und in Prüfungen wiederfindet?
Warum sollte jemand ein Buch über Öffentlichkeitsarbeit und Marketing schreiben? Nur, damit der Leser mit Hilfe des Buches für eine Prüfung lernen kann? Ein weiteres Schulbuch, das nach der Schule im Schrank verstaubt?
Nein, sicher nicht. Wenn Sie mir auf den folgenden Seiten auf eine Rei-se durch die Welt der Öffentlichkeitsarbeit und des Marketings folgen, dann werden Sie am Ende dieser Reise erkennen, warum Begriffe wie Public Re-lation, Marketing und Social Media Sie betreffen und für Ihre Arbeit im Be-trieb wichtig sind.
Zunächst einmal will ich Entwarnung geben. Der Beruf des Fachangestellten wird doch nicht abgeschafft. Diese Überschrift war nur eine Zeitungsente (siehe Worterklärung im Glossar) wie so viele andere Meldungen auch. Hier
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habe ich sogar den Namen der Zeitung erfunden. Und Sie mussten natürlich nicht bis zum Ende des Kapitels warten, wie ich es anfangs geschrieben hatte. Diese Falschinformation war also gewollt. Seien Sie ehrlich, war die Überschrift ein Grund, warum Sie dieses Kapitel angefangen haben, zu le-sen?
Wie kommt es, dass uns solche Falschinformationen immer wieder verär-gern und wir ihnen manchmal sogar glauben? Recherchieren die Journa-listen nicht gut oder ist der Journalist an sich einfach böse und nur darauf bedacht, gerade uns schlecht zu machen? Ist es so, wie meine Frau (ich hoffe scherzhaft) immer zu mir sagt: »Schatz, alle Journalisten sind Lügner.« Wenn sie recht hat, dann dürfen Sie nichts von dem, was auf den nächsten Seiten steht, glauben, denn es wurde von einem Journalisten geschrieben. Aber zum Glück hat meine Frau nicht immer recht.
Doch wie können wir uns vor solchen unwahren Behauptungen, auch wenn sie nur gelegentlich vorkommen, schützen? Oder kann man das etwa gar nicht. Sind wir nahezu wehrlose Opfer der Presse?
In den meisten Fällen wird der Kontakt zu den Medien über die Pressestelle des Unternehmens bzw. der Kommune hergestellt. Immer wieder berichten mir Schwimmmeister, dass sie gar keinen Einfluss auf die Gestaltung der Pressetexte haben oder auf den Zeitpunkt, an dem diese an die Medienver-treter übermittelt werden. Nicht selten erzählen Schüler unseres Instituts, dass sie erst aus der Zeitung davon erfahren haben, dass ihre Pressestelle einen Bericht über das Bad veröffentlicht hat. Kein Wort von Vorabinformati-onen oder Anfragen der Pressestelle beim Bad, ob der Inhalt der Pressemit-teilung überhaupt stimmig ist.
In aller Regel funktioniert diese Vorgehensweise trotzdem relativ zuverläs-sig. Es gibt für den Meister oft also keinen Grund, sich in die Öffentlichkeits-arbeit seines Arbeitgebers einzumischen. Die Mitarbeiter der Pressestellen haben die für ihre Arbeit notwendige Qualifikation oder sollten diese zumin-dest haben. Auch hier wurde mir schon von anderen Fällen berichtet. Oft
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handelt es sich bei den PR-Kräften sogar um ehemalige Journalisten, die quasi die Fronten gewechselt haben. Kein Anlass also für den Meister für Bäderbetriebe, dem diese journalistische Ausbildung fehlt, sich auf diesem Feld zu engagieren.
Schuster bleib bei deinen Leisten, mag man da sagen. Oder gibt es doch Gründe, sich mit Presse und Öffentlichkeitsarbeit zu beschäftigen? In der Schule, als Vorbereitung auf die Prüfung. Ja, sicher. Aber braucht man das dann in der praktischen Arbeit jemals wieder? In der Tat gibt es gute Gründe dafür, dass man als Fachangestellter oder als Meister für den Umgang mit Medienvertretern fit sein muss. Auch außerhalb des Klassenraums.
Selten können wir als Fachangestellter oder Meister sagen, in welchem Bad wir in einigen Jahren arbeiten werden und dementsprechend können wir auch nicht sicher sein, dass wir nicht plötzlich doch gefordert sind, den Ver-tretern der Presse Rede und Antwort zu stehen.
Nicht in jedem Fall werden wir den Luxus haben, dass ein Pressesprecher diese Aufgabe übernimmt. Doch auch wenn die Pressemeldung von diesem Pressesprecher erstellt und an die Zeitung weitergeleitet wird, ist dennoch nicht sicher, dass er etwas von den Dingen versteht, über die er da schreibt. Und schon führt eine falsche Formulierung der Pressestelle, die der Journa-list dann wiederum falsch versteht, zu einer Meldung in der Zeitung, die uns die Zornesröte ins Gesicht treibt. Hätten wir das nicht besser gekonnt?
Zu sagen, dass man ein fundiertes Wissen über Pressearbeit nicht benötigt, ist so, wie die Ausrede, man benötige kein Wissen über Bädertechnik, weil man ja einen Techniker im Keller hat. Der wird schon zur richtigen Zeit den passenden Schalter umlegen. Mit einer solchen Einstellung kann man viel-leicht gut durch die Situation im eigenen Bad kommen. Sollte es im Laufe der Jahre aber doch einmal nötig sein, die Stelle zu wechseln, steht einem die-ses »Nichtwissen« vielleicht beim Kampf um eine neue Anstellung im Weg.
Aber auch sonst gibt es Gründe, sich mit der Arbeit seines Pressesprechers etwas genauer auseinanderzusetzen.
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Insbesondere in großen Kommunen muss der Pressesprecher zu einer Viel-zahl von Themen Beiträge verfassen und es ist fragwürdig, ob er sich in jedem Bereich gleich gut auskennt. Dabei muss es nicht sofort zum oben be-schriebenen Missverständnis kommen, das uns Bauchschmerzen bereitet.
Man kann von einem Pressesprecher der Kommune nicht in jedem Fall er-warten, dass er von sich aus auf die Idee kommt, spannende Beiträge als Pressetext zu veröffentlichen. Und wenn er es tut, fehlt ihm sicherlich in eini-gen Fällen, wie beschrieben, das notwendige Hintergrundwissen.
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