Dr. Joanne Cacciatore
Das Unerträgliche
annehmen
Wie wir an Verlustschmerz und Trauer
wachsen können
Vorwort von Dr . Jeffrey B. Rubin
Im ewigen Gedenken an unsere geliebten Verstorbenen .
Und für all die Trauernden, die mir auftrugen, sie durch ihr unermessliches Leid zu begleiten .
Für meine vier Wanderer Und für Cheyenne , meine Hochfliegende:
Früher, jetzt, immer, für Kalpas .
Liste der im Buch genannten Trauerübungen Liste der im Buch genannten Trauerübungen Rezept für unverarbeitete Trauer Entschuldigungsbrief Personifizierung Gefühlstagebuch Trauerpoesie Barfuß wandern Selbstfürsorgepläne Brief an mich selbst Einmal-täglich-Gelöbnis Wunschliste für andere Gefühls-/Handlungstagebuch Meditation der Hingabe Adjektiv Tagebuch Erinnerungskiste Mikrorituale Gute Taten Ausmisten
Vorwort
Prolog
1 Die Rolle der anderen in unserer Trauer
2 Öffentliche und private Trauer
3 Ritueller und künstlerischer Umgang mit Trauer
4 Die frühen Phasen der Trauer
5 Nährstoffarmer Boden
6 Kulturelles Feingefühl
7 Das Unerträgliche annehmen
8 Innehalten, reflektieren und Sinn erspüren
9 Die Angst hinter der Angst
10 Das Streben nach Glück und die Vereinigung der Gegensätze
11 Trauer zu umgehen heißt, Liebe zu umgehen
12 Intensität und Bewältigung von Trauer
13 Kontraktion und Expansion
14 Die Kollision von Liebe und Verlust
15 Grenzenlose, endlose Liebe
16 Die Personifizierung von Trauer
17 Innehalten in der Trauer
18 Bei etwas sein
19 Mein Herz weinte viele Tränen
20 Barfuß wandern
21 Die Kraft der Selbstfürsorge
22 Selbstfürsorge und Schlaf
23 Wege zur Selbstfürsorge
24 Verwandten und Freunden sagen, was wir brauchen
25 Selbstfürsorge als Ablenkung
26 Neues lernen, sich anpassen, der Intuition vertrauen
27 Wiedertrauer
28 Hingabe und Dehnung
29 Wenn wir zersplittern
30 Wie lange dauert die Trauer?
31 Mut zur Erinnerung
32 Sich die Hände reichen
33 Die Macht unverarbeiteter traumatischer Trauer
34 Jahrzehntelanges Schweigen
35 Schuld und Scham
36 Nach innen und nach außen
37 Leben und Walten der Liebe
38 Wellen der Trauer
39 „Erinnere dich an mich“, sagte sie
40 Rituale und Mikrorituale
41 Sinn finden durch mitfühlendes Handeln
42 Das „Kindness Project“
43 Wenn wir Leid kennen
44 Glühendes Mitgefühl
45 Das Pferd Chemakoh
46 Der Preis unverarbeiteter Trauer und Traumata
47 Generationsübergreifende Trauer
48 Trauersuppe
49 Dunkelheit hat ihr Gutes
50 Was ich weiß
Epilog
Danksagung
Über die Autorin
Lobende Worte für Das Unerträgliche annehmen
Stichwortverzeichnis
Impressum
Trauern müssen wir alle, niemand ist davor gefeit.
Wir müssen uns an unsere Toten erinnern.
Wir müssen die Trauernden trösten.
Wir müssen ganz und gar Mitgefühl sein.
Um erlöst zu werden, müssen wir uns erinnern.
Erinnerung ist unsere Pflicht –
Und das Einzige, das uns retten wird.
„Dieses Buch ist zugleich herzzerreißend und aufbauend. Cacciatore liefert eine praktische Anleitung zur Bewältigung tiefgreifender und lebensverändernder Trauer.“ Huffington Post
Liste der im Buch genannten Trauerübungen
Rezept für unverarbeitete Trauer
Entschuldigungsbrief
Personifizierung
Gefühlstagebuch
Trauerpoesie
Barfuß wandern
Selbstfürsorgepläne
Brief an mich selbst
Einmal-täglich-Gelöbnis
Wunschliste für andere
Gefühls-/Handlungstagebuch
Meditation der Hingabe
Adjektiv Tagebuch
Erinnerungskiste
Mikrorituale
Gute Taten
Ausmisten
von Jeffrey B. Rubin
Wir leben in einer prekären Welt, in der in scheinbar immer schnellerem Tempo Todesfälle und Trauer über uns hereinbrechen.
In einer Gesellschaft wie unserer, die süchtig danach ist, pausenlos dem Glück hinterherzujagen (vielleicht in dem unbewussten Versuch, uneingestandenes Leid von sich fernzuhalten), wird Trauer tabuisiert, pathologisiert und aggressiv vermieden. Trauernden wird geraten: „Sieh das Gute“, „Denk positiv“ und „Sei dankbar“. Wenn diese leeren Plattitüden nicht funktionieren (also so gut wie immer), kommt es öfters dazu, dass verzweifelte Menschen mit Medikamenten ruhiggestellt werden. Mit der Folge, dass trauernde Hinterbliebene sich für ihren Schmerz auch noch schuldig fühlen oder schämen, ohne Handhabe, wie sie ihn bewältigen können. Was bei einem Trauma von zentraler Bedeutung ist und was es erträglich macht (wie uns der Psychoanalytiker Robert Stolorow in Trauma and Human Existence hilfreich ins Gedächtnis ruft), ist, eine Heimat für unsere Gefühle zu haben. Trauer, die abgelehnt, unterdrückt oder zum Schweigen gebracht wird, schadet dem Einzelnen, wie auch den Familien und Gemeinschaften. Wie Dr. Joanne Cacciatore in diesem wundervollen Buch treffend feststellt, führt dies zu „Sucht, Missbrauch und Gewalt, oft gegen Schwächere: Kinder, Frauen, ältere Menschen und Tiere.“
In Das Unerträgliche annehmen zeigt uns Dr. Cacciatore, außerordentliche Professorin an der Arizona State University, Expertin für traumatische Verluste und Trauer, Zen-Priesterin und trauernde Mutter, einen gesünderen Weg auf. Mit einem reichen Schatz an mehr als 20 Jahren klinischer Erfahrung, Forschungserkenntnissen, buddhistischen, christlichen, jüdischen und indigenen Weisheitslehren sowie westlicher Psychologie beleuchtet Dr. Cacciatore die emotionalen Auswirkungen von Trauer und die psychologischen, relationalen und spirituellen Aspekte der Heilung und Transformation. Ihr bewegendes, aufschlussreiches Buch ist ein exzellentes Gegengewicht zu der Übereile, mit der unsere trauerunwillige Gesellschaft negative Gefühle verleugnet und seelischen Schmerz betäubt.
Das Buch enthält ergreifende Kapitel über Themen wie den Preis uneingestandener, unverarbeiteter Trauer und Traumata, generationsübergreifende Trauer, Schuldgefühle und Scham, den Zusammenhang zwischen Verlust und Liebe, das In-Trauer-Sein und den Wert von Ritualen und Mikroritualen. Darin erläutert sie die Strategien, zu denen Betroffene wie auch medizinische und psychiatrische Einrichtungen greifen, um Trauer zu verleugnen, zu unterdrücken und zu betäuben. Und sie zeigt den Weg zur Heilung auf. Das Unerträgliche annehmen ist eine überzeugende Kritik an unserer „mitgefühlsarmen“, glückssüchtigen Gesellschaft, die eine pathologische Beziehung zu Gefühlen im Allgemeinen und zur Trauer im Besonderen hervorruft. Dr. Cacciatore verdeutlicht, welchen Preis es hat, Trauer zu pathologisieren und die Gefühlswelt von Menschen, die einen schrecklichen Verlust erlitten haben, zu verleugnen und zu entwerten. Sie zeigt außerdem auf, wie sehr Trauernde dadurch an sich selbst zweifeln und sich entfremdet und allein fühlen, was eine Heilung von vornherein ausschließt.
Dieses Buch plädiert für Therapieansätze für Traumata und Trauer, die ohne Wenn und Aber das ganze Gefühlsspektrum der Menschen respektieren und unserem Schmerz eine emotionale Heimat geben. Anhand von berührenden und manchmal herzzerreißenden Geschichten aus ihrer Praxis und ihrem Leben zeigt Dr. Joanne Cacciatore (von Zehntausenden trauernden Menschen, mit denen sie auf sechs Kontinenten gearbeitet hat, auch liebevoll „Jojo“ genannt), was notwendig ist, um Heilung zu ermöglichen. Mit unverblümter Ehrlichkeit, inspirierendem Mut und beispielhafter Empathie lässt sich Dr. Cacciatore ruhig, mitfühlend und geduldig auf den Schmerz ihrer Klienten ein. Und ihre Leser können sich auf behutsame Weise verwandelt fühlen.
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