Wolfgang Müller-Funk - Theorien des Fremden

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Was heißt es, fremd zu sein, sich fremd zu fühlen, als Fremder gesehen zu werden?
Dieser Band beschreibt, diskutiert und reflektiert die wichtigsten Ansätze von Fremdheit und Fremdsein.
Über mehrere transdisziplinäre Zugänge wird sowohl die Figur des und der Fremden als auch die Erfahrung von Fremdheit betrachtet.
Das Buch führt umfassend in ein hochaktuelles Thema ein.

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„Niemand zu Hause“, das bedeutet auch, dass der modernemodern (post- bzw. hypermodernehypermodern) MenschMensch nicht mehr bei sich zu Hause ist. Während also das Fremde in der weiten WeltWelt draußen seine FremdheitFremdheit einzubüßen scheint, wächst das Fremde in der eigenenEigentum KulturKultur, äußerlich durch die AnwesenheitAnwesenheit von Menschen aus historisch anderen Kulturen, innerlich durch die Einsicht jener SelbstSelbst-Fremdheit, wie sie Sigmund FreudsFreud, Sigmund Lehre vom UnbewusstenUnbewusste nahelegt (→ Kapitel 3). Nicht zuletzt – und das wäre ein anderer, letztendlich auf den frühen Karl MarxMarx, Karl rekurrierender kulturkritischer Befund – ist dem Menschen jene Welt, die er selbst als ein kollektiver Demiurg ge- und erschaffen hat, fremdfremd geworden. Das Entäußerte tritt ihm dabei, so die einstmals sehr prominente und heute ein wenig verschattete Theorie der EntfremdungEntfremdung, als ein fremdes Anderes und Unbekanntes entgegen (→ Kapitel 11).

Der Einbruch der Figur des bzw. der Anderen (Singular und Plural, MannMann und FrauFrau) in den philosophischen DiskursDiskurs wäre neben der GlobalisierungGlobalisierung der zweite RahmenRahmen, innerhalb dessen heute PhänomenePhänomen des Alteritären verhandelt werden. Er bedeutet den Bruch mit einer TraditionTradition des Philosophierens, die vornehmlich – Ausnahmen hat es immer gegeben – monologisch und monadisch nach dem Verhältnis von MenschMensch und WeltWelt gefragt hat und letzte dabei unter die Kategorie eines gegenständlichen ObjektsObjekt gefasst hat, mit dem das theoretisch fragende SubjektSubjekt konfrontiert ist. Dieser Bezug ist heute von einem anderen gleichsam überschrieben, in dem es um die RelationRelation zwischen Subjekten, um eine Subjekt-Subjekt-Beziehung geht. Martin BuberBuber, Martin und Gabriel MarcelMarcel, Gabriel haben sie im Sinne einer Ich-Du-Beziehung skizziert, aber vielleicht markiert dieses Du doch tendenziell ein exklusives und intimesintim Verhältnis zweier Menschen und unterschlägt eben die in und durch die ModerneModerne erkannte und formulierte ‚HeimatlosigkeitHeimatlosigkeit‘ des modernenmodern Menschen, der sich selbst fremdfremd ist und dem auch sein Gegenüber an einem entscheidenden Punkt fremd bleibt. Insofern beginnt der Diskurs der AlteritätAlterität, der mit der französischen NachkriegsphilosophieFranzösische Nachkriegsphilosophie anfängt, tatsächlich erst, als dieses Gegenüber in einem schillernden und vieldeutigen Sinn mit dem Epitheton des Anderen versehen wird.

Der Blick auf die beiden Rahmungen unseres Themas, GlobalisierungGlobalisierung einerseits, AlteritätAlterität andererseits, macht deutlich, dass diese Überlagerungen sich wechselweise produktiv beeinflussen, ohne doch theoretisch und ‚kategorisch‘ identisch zu sein. Rückt nämlich der mit den Globalisierungsphänomenen befasste kulturwissenschaftliche Blick die Figur des oder der kulturell Anderen, der mit der Zuschreibung des Ausländisch-Exterritorialen und darüber hinaus mit der des Fremden verbunden ist, ins ZentrumZentrum, so kreist der philosophische viel stärker um die FrageFrage der ZweiheitZweiheit, GespaltenheitGespaltenheit und FragmentierungFragmentierung der conditio humana conditio humana. Die FremdheitFremdheit, die sich dabei auftut, unterscheidet sich prinzipiell von der traditionellen AngstAngst-LustLust vor anderen KulturenKultur. Strukturell löst sie ebenfalls Angst-Lust aus, aber sie entzündet sich nicht an der kulturellen Fremdheit eines MenschenMensch, sondern an der Tatsache, dass es ein unübersteigbares Moment an Fremdheit in uns gibt, das wir nicht zu übersteigen vermögen, das wir im Sinne einer nachtraditionellen EthikEthik aber produktiv entfalten können.

1.4. FremdheitFremdheit als transdisziplinäres Paradigma

Es gibt, wie der Verweis auf SimmelSimmel, Georg nahelegt, eine ältere, aber stets erneuerte soziologische und sozialwissenschaftliche Diskursschicht, die den Anderen vornehmlich in seiner gesellschaftlichen Funktion begreift und dabei zumeist zwischen stratifikatorischen und funktionell differenzierenden Gesellschaftskonstruktionen unterscheidet. Auch diese Funktion ist nicht einheitlich. Sie reicht vom Fremden als FeindFeind oder als SündenbockSündenbock über die Zuweisung als SchiedsrichterSchiedsrichter bis zu speziellen Zuweisungen. Immer spielen dabei UnbekanntheitUnbekanntheit, Konflikt und Unterwerfung (bis zur SklavereiSklaverei) eine zentrale Rolle.

Erstaunlich ist, wie wenig die aus verschiedenen Disziplinen heraus entstandenen Konzepte von FremdheitFremdheit miteinander im DialogDialog stehen bzw. wie die Debatten aus anderen Diskursen diesen Dialog systematisch ignorieren. So wird man in der in den Vergleichenden LiteraturwissenschaftenVergleichende Literaturwissenschaften entstandenen ImagologieImagologie nur selten auf naheliegende und anschließbare soziologische oder kulturwissenschaftliche Perspektiven verwiesen. Auch im soziologischen FunktionalismusFunktionalismus wird allenfalls auf bestimmte philosophische TraditionenTradition rekurriert, aber die Bezugnahme zu gegenwärtig aktuellen psychoanalytischen oder dekonstruktivistischen Theorien wird gemieden.

Das lässt sich etwa an der empfehlenswerten einführenden Studie von Yaşar AydınAydın, Yaşar Topoi des Fremden ablesen, die den Fremden als WandererWanderer und potentiellen ZuwandererZuwanderer, als kulturellen Hybriden und als AußenseiterAußenseiter präsentiert, die philosophische Dimension der AlteritätAlterität freilich ebenso außer Acht lässt wie die DifferenzDifferenz von Fremdem und AusländerAusländer. Aydın verweist in seinen Überlegungen zur Genese des ToposTopos des Fremden auf so unterschiedliche Momente wie den (postmodernistischen) DiskursDiskurs über die ModerneModerne, die Herabstufung des Fremden, den Begriff der EntfremdungEntfremdung, den Begriff der Verantwortung im Sinne von LévinasLévinas, Emmanuel oder die IdeeIdee der ReziprozitätReziprozität bei HonnethHonneth, Axel und RicœurRicœur, Paul, ohne die zumindest partielle Differenz von FremdheitFremdheit und Alterität ins Blickfeld zu rücken. PsychoanalysePsychoanalyse, KulturKultur- oder Literaturwissenschaft kommen gar nicht zur SpracheSprache und werden auch nicht eigens erwähnt.1

Gleichwohl halte ich die von dem Autor vorgenommene Typologie von Theorien und Konzepten des Fremden für erhellend. AydınAydın, Yaşar unterscheidet vier gesellschaftstheoretische Denkmodelle:

1 Das Modell des Fremden als eines negativen Kontrastes zum Eigenen. Als Theoretiker führt er hier – in kritischer und nicht-affirmativer Intention – Bernhard WaldenfelsWaldenfels, Bernhard an (→ Kapitel 5).

2 Das Modell, das FremdheitFremdheit auf EntfremdungEntfremdung zurückführt und von HegelHegel, Georg Wilhelm Friedrich entworfen und von MarxMarx, Karl und der marxistischen Theorie systematisch ausgearbeitet wurde (→ Kapitel 11).

3 Das Modell, das FremdheitFremdheit und die Vorrangigkeit des Fremden vor dem Eigenen postuliert, so das Verständnis von LévinasLévinas, Emmanuel Philosophie der AlteritätAlterität (→ Kapitel 4).

4 Das Modell, das EigenheitEigenheit und FremdheitFremdheit als reziprok begreift. Dieses Modell verbindet er mit Axel HonnethHonneth, Axel, einem Erben der Kritischen Theorie, sowie mit Paul RicœurRicœur, Paul.2

Es ist ganz offenkundig, dass sich die vier vorgestellten Modelle auch darin unterscheiden, was sie unter ‚FremdheitFremdheit‘ verstehen, einmal den Kontrast gegenüber einer anderen fremdenfremd KulturKultur (Modell 1), sodann einen Prozess der EnteignungEnteignung, in dem das kulturelle Moment zunächst gar keine Rolle spielt (Modell 2), während die Pointe bei LévinasLévinas, Emmanuel ja gerade darin besteht, ‚Fremdheit‘ in der AlteritätAlterität des Vertrauten, des Nicht-Exotischen, im Gegenüber zu verorten. Und auch bei RicœurRicœur, Paul geht es nicht primär um die Figur eines MenschenMensch, der aus einer anderen Kultur stammt bzw. dessen Herkunft dunkel und mysteriös ist. Anders ausgedrückt: Das Thema ‚Fremdheit‘ changiert zwischen kultureller Prädikation (der kulturell Fremde, ‚der Türke‘) und universaler Prädikatslosigkeit, die sich in der Begegnung eines Anderen vollzieht, der nicht (mehr) im Sinne einer sozialen oder kulturellen KonstruktionKonstruktion ‚fremd‘ ist.

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