Wolfgang Müller-Funk - Theorien des Fremden
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Dieser Band beschreibt, diskutiert und reflektiert die wichtigsten Ansätze von Fremdheit und Fremdsein.
Über mehrere transdisziplinäre Zugänge wird sowohl die Figur des und der Fremden als auch die Erfahrung von Fremdheit betrachtet.
Das Buch führt umfassend in ein hochaktuelles Thema ein.
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Die sexuelle DifferenzDifferenz, um kurz auf sie zu sprechen zu kommen, lässt sich dieser Argumentation zufolge ausschließlich vor dem Hintergrund des alteritärenAlterität PhänomensPhänomen der FremdheitFremdheit / UnbekanntheitUnbekanntheit analysieren und begreifen. Die Alterität des Anders-SeinSeins im Sinne der ZweiheitZweiheit übersteigt die sexuelle Differenz, weil die abstrakte RelationRelation der AndersheitAndersheit auf kein Prädikat, so auch nicht auf die Zuschreibung des Geschlechtlichen (männlichmännlich, weiblichweiblich, ‚hybridHybrid‘ bzw. ‚transgendertransgender‘) bezogen ist. Die Alterität des Ausländischen wiederum ist für die geschlechtlichen Differenzen nur dann von Belang, wenn sexuelle und kulturelle Andersheit miteinander ge- und verkoppelt sind. Es mag zudem OrteOrt geben, an denen sich Frauen, metaphorisch gesprochen, in einem männlichen ‚AuslandAusland‘ befinden. Damit ist gemeint, dass es ethnologisch gesprochen in allen KulturenKultur spezifische und exklusive ‚subkulturelle‘ Orte, Räume und Treffpunkte der beiden GeschlechterGeschlecht gibt. Illustrativ ist in diesem Zusammenhang der im Post-68er FeminismusFeminismus einflussreiche MythosMythos vom fremdenfremd Volk der Frauen, den Amazonen, in dem der Unterschied der sexuellen und der ethnischenEthnie Differenz enggeführt bzw. sistiert wird. Aber dabei handelt es sich ganz offenkundig nicht um eine kulturgeschichtliche Tatsache, sondern um ein ganz besonderes gegenweltliches, ja phantasmatisches NarrativNarrativ, das der GegenwartGegenwart entzogen bleibt oder eine negativ besetzte männliche AngstAngst-UtopieUtopie darstellt.6
Natürlich besteht zwischen diesen drei sich überlappenden Alteritätsphänomenen – AndersheitAndersheit (ZweiheitZweiheit), FremdheitFremdheit (UnbekanntheitUnbekanntheit) und Ausländisch-SeinSein (ExterritorialitätExterritorialität) – ein innerer und unkündbarer Zusammenhang, alle drei sind relational und beziehen sich auf etwas, das sich als widerständig oder irritierend erweist und das sich nicht aus der WeltWelt schaffen lässt. Der Status des Ausländischen und des Fremden kann sich ändern oder kann sogar verschwinden. Das PhänomenPhänomen jener AlteritätAlterität, die vielleicht den mir allernächsten MenschenMensch betrifft, bleibt jedoch grundsätzlich bestehen, auch wenn diese Beziehung in einem WandelWandel begriffen sein und sich verschieben mag. Die Alterität ist philosophisch gesprochen die ontologischeOntologie Voraussetzung für eine EthikEthik, die nicht einfach Anwendung von bestimmten NormenNorm und Werten ist, sondern sich im Sinne eines SubjektSubjekt-Subjekt-Verhältnisses fassen lässt, das philosophisch basal ist. In der Begegnung mit dem Anderen vollzieht sich jenes Moment der Annahme des Fremden und Anderen, das zugleich SelbstSelbst-Annahme bedeutet (→ Kapitel 4.5).
In seinem Buch Soi-même comme un autre ( Das Selbst Selbst als ein Anderer ) diskutiert der französische Philosoph Paul RicœurRicœur, Paul nicht nur die komplizierten RelationenRelation zwischen Selbst und (geschlechtsneutral) Anderem, sondern differenziert auch zwischen zwei Aspekten von IdentitätIdentität. Während Identität, im Sinne des lateinischenlateinisch Wortes idem , gleich, mit Beständigkeit in Raum und ZeitZeit verbunden ist, impliziert Identität im Sinne des lateinischen Wortes ipse, selbst, keineswegs einen unveränderlichen Kern von Persönlichkeit. 7 Einerseits existiert Identität als ‚SelbigkeitSelbigkeit‘ (englisch: sameness , französisch: mêmeté ), andererseits als SelbstheitSelbstheit (englisch: selfhood, französisch: ipseité ). Das Wort même , das der Idem-Identität zugrunde liegt, wird als Gegensatz zu „andersAndersheit, verschieden, unterschieden, unterschiedlich, ungleich“ verwendet.8 Mit der Selbstheit ( ipse ) kommt, wie Ricœur schreibt, die „DialektikDialektik […] des Selbst und des Anderen “ ins SpielSpiel.9 Im Einklang mit dem Titel des Buches kommt der Philosoph zu dem Schluss, dass die „Andersheit“ die „Selbstheit“ konstituiert.10 Während ipse auf die FrageFrage Wer? bezogen ist, referiert idem auf die Frage Was? Selbigkeit ist, wie Ricœur schreibt, eine relationale Größe, während der zweite Aspekt von Identität qualitativer NaturNatur ist und auf die „größtmögliche Ähnlichkeit“ bezogen ist. Ricœur ergänzt jene qualitative bzw. prädikative Identität durch ein Prinzip der Beständigkeit und erläutert das am Beispiel eines Werkzeugs, dessen Struktur erhalten bleibt, auch wenn im Laufe der Zeit alle einzelnen Teile durch neue ersetzt worden sind.11
Im Sinne einer „DialektikDialektik“ von IdentitätIdentität und AlteritätAlterität gibt es demnach zwei nicht voneinander abzuleitende FormenForm von Identität, die, wie RicœurRicœur, Paul zeigt, durch narrative KonstruktionenKonstruktion miteinander verbunden sind. Es ist nämlich das NarrativNarrativ, das die Beständigkeit im WandelWandel und damit KontinuitätKontinuität generiert und garantiert. In der narrativen Konstruktion von Identität überlappen sich die beiden Aspekte von Identität.12 Das bedeutet indes, dass Identität wie Alterität das Ergebnis ein und derselben kulturellen DynamikDynamik darstellen, die ohne die Kulturtechnik des ErzählensErzählen undenkbar ist. Zugleich aber gibt es zwei Grundformen von Alterität: AndersheitAndersheit als Pendant (OppositionOpposition und Komplement) zur SelbstheitSelbstheit und FremdheitFremdheit wäre demnach Nicht-Selbstheit, Fremdheit als Gegenstück zur ‚SelbigkeitSelbigkeit‘ hingegen Nicht-Selbigkeit.
Die dritte Phänomenlage der AlteritätAlterität, die ExterritorialitätExterritorialität, das ‚Ausländische‘, die man natürlich auch als eine Sonderform der FremdheitFremdheit behandeln könnte, hat eine unverkennbar qualitative Bestimmung und gehört demnach zum Aspekt der IdentitätIdentität im engeren Sinne, der Idem -Identität. Aber das Ausländische hat eine unmissverständliche räumliche Dimension, die übrigens nicht konstant sein muss. Sie hängt ganz offensichtlich mit der Äquivokation des Wortes ‚sein‘ zusammen, die im Spanischen insofern aufgelöst wird, als dieses zwischen ser (sein) und estar (sich befinden) unterscheidet. Was zum Beispiel ÖsterreichÖsterreich ist und wo sich – je nach Perspektive – dieses In- bzw. AuslandAusland befindet, das hat sich binnen hundert Jahren dramatisch verändert, vom Imperium über den ‚angeschlossenen‘ Teil DeutschlandsDeutschland bis zur Zweiten Republik. Weil der exterritoriale Aspekt von Alterität räumlich ist, ist es naheliegend, diesen mit der FrageFrage Wo? zu verbinden. Wie der hübsche DialogDialog von Karl ValentinValentin, Karl sinnfällig macht, ist Fremdheit zentral auf den jeweiligen raum-zeitlichen Kontext bezogen. In diesem rein formalen Sinne sind wir allesamt potentiell Fremde in der von Valentin formulierten Tautologie: „Fremd ist der Fremde nur in der Fremde.“
1.3. AlteritätAlterität und Raum
Wie an mehreren Stellen deutlich wird, gibt es einen klaren Zusammenhang zwischen dem Thema der AlteritätAlterität und einem anderen Themenkomplex, der mit dem „spatial turn“, der Hinwendung zu Phänomenen des Räumlichen, in Zusammenhang steht. Die Rede ist von der LiminalitätLiminalität, ohne die die Diskussion über räumliche oder auch raum-zeitliche PhänomenePhänomen nur schwer denkbar ist. Alle FormenForm von GrenzenGrenze und Rahmungen implizieren eine TeilungTeilung des realen, symbolischen und imaginären RaumRaum (imaginär)es, wobei das deutschedeutsch Wort ‚teilenteilen‘ einen doppelten Sinn in sich trägt. Etwas zu teilen, bedeutet einerseits eine Grenze zu ziehen (in unserem Falle also zwischen zwei Individuen), es meint aber andererseits auch, mit jemand anderem etwas gemeinsam zu haben. Das deutsche Wort teilen umfasst also die Bedeutung der beiden englischen Wörter separate und share . Interessanterweise ist das IndividuumIndividuum etymologisch als eine existentielle Entität zu begreifen, die, wie das Präfix ‚in‘ anzeigt, kein Teilbares ( dividuum ) ist. Im heutigen Verständnis ist aber dieses unteilbare SelbstSelbst indes fragmentiert und diese ‚Teilung‘ verbindet es wiederum mit einem Anderen. Das Gemeinsame in dieser reziproken AndersheitAndersheit ist eben der Grenzverlauf oder der trennende RahmenRahmen. Massimo CacciariCacciari, Massimo hat deshalb das Doppel-Phänomen der Grenze – TrennungTrennung und VerbindungVerbindung – mit den Begriffen limes und limen beschrieben, wobei ersteres das Hindernis und die Trennung darstellt, zweiteres die ÖffnungÖffnung und den ÜbergangÜbergang.1
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