Wolfgang Müller-Funk - Theorien des Fremden
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Dieser Band beschreibt, diskutiert und reflektiert die wichtigsten Ansätze von Fremdheit und Fremdsein.
Über mehrere transdisziplinäre Zugänge wird sowohl die Figur des und der Fremden als auch die Erfahrung von Fremdheit betrachtet.
Das Buch führt umfassend in ein hochaktuelles Thema ein.
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Bisher haben wir das Fremde unter anderem aus kognitiver Perspektive (das Unbekannte), als Kategorie der DifferenzDifferenz, als ProduktProdukt systematischer psychisch-affektiver Verdrängung, als Gegensatz zur ‚HeimatHeimat‘ und in vielen weiteren Konstellationen kennengelernt. SimmelSimmel, Georg thematisiert das Fremde indes als eine höchst widerspruchsvolle Erscheinung, in der Kategorien wie NäheNähe und Ferne eine zentrale Rolle spielen.
Der SoziologeSoziologe unterscheidet in seinem Essay die permanenten von den potenziellen WanderndenWandernde. Erstere führen ein nomadisches LebenLeben, die anderen haben oftmals provisorisch an einem OrtOrt angesiedelt, sind aber ihrer ganzen Haltung nach mobil. Die ÜbergängeÜbergang sind dabei fließend und wir dürfen auch nicht vergessen, dass die Räume, von denen die Rede ist, nicht nur physisch-reale, sondern auch symbolische und virtuelle sind. Beide Typen gehören „von vornherein“ nicht in die räumliche OrdnungOrdnung, in der sie sich befinden. Vor allem für die MenschenMensch, die sich nach ihrer Wanderung niederlassen und eingerichtet haben, ist dies markant. Sie sind einst in diesen Raum gekommen und trugen Qualitäten in ihn hinein, die nicht aus diesem stammen und stammen können:
Die EinheitEinheit von NäheNähe und Entferntheit, die jegliches Verhältnis zwischen MenschenMensch enthält, ist hier zu einer, am kürzesten so zu formulierenden Konstellation gelangt: Die DistanzDistanz innerhalb des Verhältnisses bedeutet, daß der Nahe fern ist, das Fremdsein aber, daß der Ferne nah ist. Denn das Fremdsein ist natürlich eine ganz positive Beziehung, eine besondere WechselwirkungsformWechselwirkungsform; die Bewohner des Sirius sind uns nicht eigentlich fremdfremd – dies wenigstens nicht in dem soziologisch in Betracht kommenden Sinn des Wortes –, sondern sie existieren überhaupt nicht für uns, stehen jenseits von Fern und Nah. Der Fremde ist ein Element der GruppeGruppe selbst, nicht andersAndersheit als die Armen und die mannigfaltigen, inneren FeindeFeind – ein Element, dessen immanente und Gliedstellung zugleich ein AußerhalbAußerhalb und Gegenüber einschließt.5
NäheNähe und DistanzDistanz sind zwei Momente räumlicher VerdichtungVerdichtung, die das Verhältnis von MenschenMensch zueinander bestimmen. Dabei ist zunächst ganz klar, dass die Fremden sich in diesem Verhältnis auf dem Pol der Distanz befinden, während die Heimischen in einem prinzipiellen Nähe-Verhältnis zueinander stehen. Sie können jedoch unter andere, ganz spezifische Ausschlussbedingungen fallen, wenn sie zum Beispiel Arme, innere FeindeFeind oder aber auch, im Falle traditioneller patriarchalischer GesellschaftenGesellschaft, Frauen sind.
Wie schnell sichtbar wird, hat die NäheNähe-Ferne-RelationRelation noch eine andere konstitutive Bedeutung: Durch den Fremden, der plötzlich Teil unserer GruppeGruppe geworden ist, rückt das Ferne in die Nähe und das Nahe, das sich durch die AnwesenheitAnwesenheit von Fremden gleichsam ‚verfremdet‘, in die Ferne: Diese Konstellation ist für SimmelSimmel, Georg das entscheidende, AngstAngst auslösende Charakteristikum des Fremden, das uns zu nahe kommt.
Das Fremde in seiner persönlichen wie unpersönlichen Dimension ist im Sinne einer Theorie der VergesellschaftungVergesellschaftung, wie sie SimmelSimmel, Georg vor Augen steht, ein maßgeblicher, ja konstitutiver Faktor. Ohne FremdheitFremdheit gäbe es nicht jenes ZusammengehörigkeitsgefühlZusammengehörigkeitsgefühl, das sich durch die Abgrenzung vom Fremden her- und einstellt. Das ist insofern ein provokanter Befund, als sich die FrageFrage stellt, ob die Organisation von Zusammenhalt und SolidaritätSolidarität überhaupt ohne jene Figur möglich ist, die sich laut Simmel außerhalbAußerhalb unserer GemeinschaftGemeinschaft oder an ihren Rändern befindet. Gerade weil sich die/der Fremde in dieser markanten Position befindet, gehört sie auf höchst paradoxe Weise zu jenem Raum, der sie ausschließt; hat sie, obschon exterritorialExterritorialität oder peripher, eine zentrale Bedeutung für die soziokulturelle KonstruktionKonstruktion menschlicher Räume. Simmel spricht in diesem Zusammenhang von „WechselwirkungsformWechselwirkungsform“. Nur wenn der/die Fremde eine solche Funktion einnimmt, ist er/sie streng betrachtet ein Fremder oder eine Fremde. Der Autor verweist zum Beispiel auf hypothetische Bewohner anderer Sonnensysteme und statuiert, dass die möglichen vielleicht menschenähnlichen Lebewesen auf dem Sirius soziologisch und kulturell für uns gar nicht existieren, da sie jenseits des Verhältnisses von Nah und Fern stehen. Das bedeutet aber auch, dass Nah und Fern keine arretierten Größen darstellen, sondern die Plätze tauschen können. Ein MenschMensch der DiasporaDiaspora ist stets bzw. zunächst randständig in der KulturKultur, in die er einwandert, aber der einheimische Mensch findet sich in der diasporischen Partialkultur unversehens in der Position jener Deplatziertheit, die für den Fremden eigentümlich ist. Das lässt sich auch umkehren: Jede marginale ‚Platzzuweisung‘ erzeugt Fremdheit. Diese ist demzufolge nicht angeboren, sondern Ergebnis sozialer Platzierungen, mit denen symbolische Markierungen einhergehen.
Im Unterschied zum Fremden, der in der Ferne bleibt, kommt uns der MenschMensch, der in unsere KulturKultur einwandert, etwa der Exilant, nahe. Dadurch wird er ein widersprüchliches Element der GruppeGruppe selbst, so wie die Armen, die FeindeFeind, oder die Frauen bzw. Männer. Unabhängig von seinem jeweiligen Fremdheitsattribut (Kultur, SpracheSprache, GeschlechtGeschlecht, ReligionReligion, HautfarbeHautfarbe) gehören der FlüchtlingFlüchtling, der Migrant oder der Vertriebene genau deshalb zu einer Gruppe bzw. zu einer Kultur, weil sie scheinbar nicht dazugehören. Ihre räumliche PositionierungPositionierung schließt ein „AußerhalbAußerhalb“ und ein „Gegenüber“ mit ein.
Die klassische oder vormoderne Figur des Fremden ist SimmelSimmel, Georg zufolge der HändlerHändler, der Tauschagent. Aber auch in den hypermodernenhypermodern GesellschaftenGesellschaft unserer Tage sind diese Funktionen enorm wichtig, wenn man dem HandelHandel das Gastgewerbe und bestimmte Dienstleistungsfunktionen, wie die elektronische Datenübertragung, hinzufügt. In vorkapitalistischen Eigenbedarfs-Ökonomien bedarf es nur der Händler: für ProdukteProdukt, die in einem bestimmten Raum nicht erzeugt werden und von außenAußen importiert werden.
Dabei lassen sich je nach Entwicklungsgrad von ÖkonomieÖkonomie und HandelHandel zwei Typen unterscheiden. Der eine ist der Fremde als HändlerHändler, der aus seiner (bisherigen) HeimatHeimat ProdukteProdukt beschafft, die es in der anderen KulturKultur nicht gibt. Diese Wanderbewegung entspricht der BewegungBewegung des Hin- und Herpendelns.
Der andere ist der Fremde als HändlerHändler, der OrteOrt aufsucht, in denen er selbst fremdfremd ist, um dort Gegenstände zu beschaffen.6 Der Händler erscheint hier als Agent und Repräsentant fremder ProdukteProdukt schlechthin: „Die Position verschärft sich für das Bewusstsein, wenn er statt den Ort seiner Tätigkeit wieder zu verlassen, sich an ihm fixiert.“7 Er wird zum Träger des Zwischenhandels, „Supernumerarius“ in einem Kreis etablierter gesellschaftlicher Beziehungen, die vorkapitalistisch durch GrundGrund und BodenBoden sowie durch Handwerk charakterisiert sind. Seiner ursprünglichen gesellschaftlichen Position nach ist der Fremde kein BodenbesitzerBodenbesitzer oder HandwerkerHandwerker. SeinSein Verhältnis zum territorialen Raum ist nämlich unsicher, denn seine Position ist zwar eine wichtige, aber immer deplatzierte. Darin besteht seine für die jeweilige GemeinschaftGemeinschaft durchaus wichtige, womöglich lebensnotwendige Sonderstellung. Komplexere GesellschaftenGesellschaft bedürfen eines Netzwerks von Händlern. Dabei handelt es sich also um keine Gefälligkeit gegenüber der betreffenden Gesellschaft, sondern der Fremde erfüllt eine maßgebliche ökonomische Funktion, die mit TauschTausch, HandelHandel und GeldGeld konnotiert ist. Diese Faktoren sind wiederum imstande, MisstrauenMisstrauen und NeidNeid hervorzubringen. Beispiele für diesen traditionellen Typus des fremden Händlers liegen auf der Hand: die europäischen JudenJuden, die Griechen und Armenier im Osmanischen ReichOsmanisches Reich, die Chinesen und Inder in mittlerweile nahezu allen Erdteilen dieser WeltWelt.
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