Kirsten Adamzik - Sprache - Wege zum Verstehen

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Diese allgemein verständliche Einführung in das Phänomen Sprache und die Wissenschaft davon setzt bei alltäglichen Erfahrungen an und führt von da zu zentralen Konzepten der Sprachwissenschaft. Eine Reihe von literarischen und journalistischen Texten über Sprache illustriert die Ausführungen und macht den Band zu einem kleinen Sprach-Lesebuch. Für Studierende ist der Darstellung ein Glossar zum Nachschlagen von Fachbegriffen, ein kommentiertes Literaturverzeichnis und eine systematische Inhaltsübersicht beigegeben. Die 3., überarbeitete Auflage bezieht Veränderungen im Sprachgebrauch und seiner Beschreibung in Wörterbüchern aus den letzten zehn Jahren und Recherchemöglichkeiten zu sprachlichen Fragen im Internetzeitalter ein.

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Standardsprache

Dass man überhaupt auf die Idee kommen kann, von Sprachwandel und Sprachvariation zu abstrahieren, hat zweifellos damit zu tun, dass es auch in der sprachlichen Wirklichkeit schon etwas gibt, was zumindest als stabil und homogen gemeint ist, nämlich die Standardsprache. Diese nennt man auch oft Hochsprache, und es handelt sich um die sprachliche Varietät, die in ›verbindlichen‹ Wörterbüchern und Grammatiken normativ festgeschrieben (»kodifiziert«) ist. Die Normierung einer Sprache, die Entwicklung einer Standardvarietät – übrigens im Allgemeinen ein relativ spätes Ereignis in der Geschichte einer Sprache – läuft im Grunde darauf hinaus, Varianten (z.B. dialektale oder umgangssprachliche) als inkorrekt auszuschließen. Wie Textbeispiel 3 zeigt, geht dies meist nicht ohne Konflikte ab. Auch Neuerungen (z.B. Übernahmen aus anderen Sprachen) versucht man vielfach abzuwehren – diese werden dann meist als Sprachverfall gebrandmarkt. Dennoch darf man Standardsprache und langue nicht miteinander verwechseln: Langue bedeutet nur: abstraktes System, das der parole zugrunde liegt. Bei diesem System kann es sich um das der Standardsprache, aber auch um das von Dialekten oder sonstigen Varietäten handeln.

Sprache und andere Zeichensysteme

Linguistik als Beschreibung der langue (auch bezeichnet als Systemlinguistik), also der auf Saussure zurückgehende Ansatz, ist diejenige Forschungsrichtung, die den größten Teil des 20. Jahrhunderts beherrscht hat. Saussure betrachtet die Sprache allerdings vor dem Hintergrund anderer Zeichensysteme: |14◄ ►15|

Textbeispiel 3: Goethe in Leipzig

[…] so hatte ich auch vom Leben manche kleine Unannehmlichkeiten; wie man denn, wenn man den Ort verändert und in neue Verhältnisse tritt, immer Einstand geben muß. Das erste, was die Frauen an mir tadelten, bezog sich auf die Kleidung; denn ich war vom Hause freilich etwas wunderlich equipiert auf die Akademie gelangt. […]

Als aber Herr von Masuren, der so beliebte poetische Dorfjunker, einst auf dem Theater in einer ähnlichen Kleidung auftrat, und mehr wegen seiner äußeren als inneren Abgeschmacktheit herzlich belacht wurde, faßte ich Mut und wagte, meine sämtliche Garderobe gegen eine neumodische, dem Ort gemäße auf einmal umzutauschen, wodurch sie aber freilich sehr zusammenschrumpfte.

Nach dieser überstandenen Prüfung sollte abermals eine neue eintreten, welche mir weit unangenehmer auffiel, weil sie eine Sache betraf, die man nicht so leicht ablegt und umtauscht.

Ich war nämlich in dem oberdeutschen Dialekt geboren und erzogen, und obgleich mein Vater sich stets einer gewissen Reinheit der Sprache befliß und uns Kinder auf das, was man wirklich Mängel jenes Idioms nennen kann, von Jugend an aufmerksam gemacht und zu einem besseren Sprechen vorbereitet hatte, so blieben mir doch gar manche tiefer liegende Eigenheiten, die ich, weil sie mir ihrer Naivetät wegen gefielen, mit Behagen hervorhob, und mir dadurch von meinen neuen Mitbürgern jedesmal einen strengen Verweis zuzog. Der Oberdeutsche nämlich, und vielleicht vorzüglich derjenige, welcher dem Rhein und Main anwohnt (denn große Flüsse haben, wie das Meeresufer, immer etwas Belebendes), drückt sich viel in Gleichnissen und Anspielungen aus, und bei einer inneren menschenverständigen Tüchtigkeit bedient er sich sprüchwörtlicher Redensarten. In beiden Fällen ist er öfters derb, doch, wenn man auf den Zweck des Ausdruckes sieht, immer gehörig; nur mag freilich manchmal etwas mit unterlaufen, was gegen ein zarteres Ohr sich anstößig erweist.

Jede Provinz liebt ihren Dialekt: denn er ist doch eigentlich das Element, in welchem die Seele ihren Atem schöpft. Mit welchem Eigensinn aber die meißnische Mundart die übrigen zu beherrschen, ja eine Zeitlang auszuschließen gewußt hat, ist jedermann bekannt. Wir haben viele Jahre unter diesem pedantischen Regimente gelitten, und nur durch vielfachen Widerstreit haben sich die sämtlichen Provinzen in ihre alten Rechte wieder eingesetzt. Was ein junger lebhafter Mensch unter diesem beständigen Hofmeistern ausgestanden habe, wird derjenige leicht ermessen, der bedenkt, daß nun mit der Aussprache, in deren Veränderung man sich endlich wohl ergäbe, zugleich Denkweise, Einbildungskraft, Gefühl, vaterländischer Charakter sollten aufgeopfert werden. Und diese unerträgliche Forderung wurde von gebildeten Männern und Frauen gemacht, deren Überzeugung ich mir nicht zueignen konnte, deren Unrecht ich zu empfinden glaubte, ohne mir es deutlich machen zu können. Mir sollten die Anspielungen auf biblische Kernstellen untersagt sein, sowie die Benutzung treuherziger Chronikenausdrücke. Ich sollte vergessen, daß ich den Geiler von Kaisersberg gelesen hatte, und des Gebrauchs der Sprüchwörter entbehren, die doch, statt vieles Hin- und Herfackelns, den Nagel gleich auf den Kopf treffen; alles dies, das ich mir mit jugendlicher Heftigkeit angeeignet, sollte ich missen, ich fühlte mich in meinem Innersten paralysiert und wußte kaum mehr, wie ich mich über die gemeinsten Dinge zu äußern hatte. Daneben hörte ich, man solle reden wie man schreibt, und schreiben wie man spricht; da mir Reden und Schreiben ein für allemal zweierlei Dinge schienen, von denen jedes wohl seine eignen Rechte behaupten möchte.

|15◄ ►16|

Die Sprache ist ein System von Zeichen, die Ideen ausdrücken und insofern der Schrift, dem Taubstummenalphabet, symbolischen Riten, Höflichkeitsformen, militärischen Signalen usw. usw. vergleichbar. Nur ist sie das wichtigste dieser Systeme.

Man kann sich also vorstellen eine Wissenschaft, welche das Leben der Zeichen im Rahmen des sozialen Lebens untersucht; […] wir werden sie Semeologie (von griechisch sēmeîon »Zeichen«) nennen. Sie würde uns lehren, worin die Zeichen bestehen und welche Gesetze sie regieren. Da sie noch nicht existiert, kann man nicht sagen, was sie sein wird. Aber sie hat Anspruch darauf, zu bestehen. 3

Semiotik

Die hier von Saussure konzipierte allgemeine Wissenschaft von den Zeichen hat sich tatsächlich etabliert und wird heute meist mit dem Terminus Semiotik belegt. Wir wollen uns daher im Folgenden zunächst allgemein der Frage zuwenden, ›worin Zeichen bestehen‹, und später Saussures eigene Überlegungen zur Natur des sprachlichen Zeichens vorstellen.

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4 Zeichen: Von Sinneswahrnehmungen zu Interpretationen

Wie unterscheidet man Sprachliches von Nicht-Sprachlichem?

In Kapitel 2 haben wir festgestellt, dass Einzelsprachen keine unmittelbar gegebenen Größen sind. Wir gehen davon aus, dass sprachliche Systeme in irgendeiner Weise in den Köpfen der Sprecher gespeichert sind und versuchen in der Linguistik, diese Systeme zu rekonstruieren. Unmittelbar zugänglich sind jedoch nur sprachliche Äußerungen. Außerdem haben wir gesehen, dass es gar nicht immer so einfach ist zu sagen, welcher langue ein solcher Parole-Akt zuzuordnen ist. Wir wollen diese Überlegung nun noch etwas fortsetzen und die Frage stellen, ob wir wenigstens unmittelbar darüber entscheiden können, dass es sich bei etwas Wahrgenommenem um eine sprachliche Äußerung handelt, dass langage im Spiel ist. Wie nehmen wir Parole-Akte wahr?

Sprachliches kann man hören und sehen

Sprachliche Äußerungen kommen im Wesentlichen in zwei Erscheinungsformen vor, die wir mit unterschiedlichen Sinnesorganen verarbeiten: Mit dem Gehörorgan, auditiv, nehmen wir gesprochene Sprache wahr. Mit dem Sehorgan, visuell, nehmen wir geschriebene Sprache wahr, die man – je nachdem welches Material verwendet wurde – teilweise auch ertasten kann. Auditiv und visuell nehmen wir aber viel mehr wahr als nur Parole-Akte, nämlich alle Arten von hör- bzw. sichtbaren Erscheinungen. Wie filtern wir daraus Sprachliches heraus? |16◄ ►17| Denn es kann ja tatsächlich Unsicherheiten und Verwechslungen geben, wie z.B. die folgenden Zeilen aus Goethes Erlkönig zeigen:

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