Tabelle 1: Arbeitslosenquoten zu Beginn und im Tiefpunkt der Weltwirtschaftskrise (in Prozent)
Land |
Jahresdurchschnitt |
1929 |
1932 |
Deutschland |
13,1 |
30,1 |
USA |
3,2 |
23,6 |
Großbritannien |
11,0 |
22,5 |
Quellen: Deutschland und USA : Zinn (1998), S. 39 Großbritannien : Chick (1983), S. 7 |
Großbritanniens Wirtschaft entwickelte sich in den 1920er Jahren schleppend, zumal das Land durch die von Keynes vehement bekämpfte Rückkehr zum GoldstandardGoldstandard und zur Vorkriegsparität an preislicher Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt hatte. GroßbritannienGroßbritannien bekam ebenfalls die Finanz- und Wirtschaftskrise der USAUSA heftig zu spüren. Die schon während der 1920er Jahre durchgängig hohe ArbeitslosigkeitArbeitslosigkeit verdoppelte sich bis 1932 auf das Niveau der USA.
In allen drei großen Industriestaaten sanken nicht nur Produktion und Beschäftigung. Vielmehr war deren Einbruch mit einem Rückgang von Preisen und Löhnen verbunden; denn auf den Gütermärkten und den Arbeitsmärkten herrschte ein großer Angebotsüberschuss (siehe Tabelle 2). In den USAUSA brachen am stärksten die Preise der Rohstoffe und landwirtschaftlichen Erzeugnisse ein (mit verheerenden Folgen für die Landwirte). In allen drei Staaten wurde die DeflationDeflation durch die Wirtschaftspolitik verschärft: So schrieben in DeutschlandDeutschland im Jahre 1931 Notverordnungen des Reichskanzlers Brüning vor, dass alle Tariflöhne und alle von Kartellen festgelegten Preise um 10 % gesenkt werden müssen. BrüningBrüning verfolgte damit auch politische Zwecke. Er wollte nachweisen, dass Deutschland die auferlegten ReparationenReparationen nicht leisten könne.
Tabelle 2:
Löhne und Preise in der Weltwirtschaftskrise
Land/Variable |
Veränderungen in % |
1924–1929(a) |
1929–1933(b) |
Deutschland |
|
|
Verbraucherpreisindex |
+8,6 |
-23,3 |
Erzeugerpreise Industrie |
+0,5 |
-26,6 |
Stundenverdienste Industrie |
+36,9 |
… |
Reallöhne |
+26,1 |
10,6(c) |
Lohnstückkosten |
+24,5 |
… |
USA |
|
|
Verbraucherpreisindex |
± |
-23 |
Nominallöhne |
|
-19 |
Großbritannien |
|
|
Verbraucherpreisindex |
-6,3 |
-14,7 |
Durchschnittswochenlohn nominal |
± |
-6,3 |
Durchschnittswochenlohn real |
5,1 |
11,0 |
(a) Für Deutschland: 1925-1929 (b) Für Deutschland: III/1929-III(1932) (c) Deflationiert mit dem Erzeugerpreisindex Quellen: Verbraucherpreisindex: SVR (1998), Zahlen zum Schaubild 10 Deutschland: Ritschl(2002), Tab 2.8 sowie Anhangtabelle C. 2 USA: Bordo/Evceg/Evans (2000), S. 1448/9 Großbritannien: Chick (1983), S. 7 |
Quellen: Verbraucherpreisindex: SVR (1998), Zahlen zum Schaubild 10 Übrige Angaben: Deutschland : Ritschl (2012), Tab. 5.1) USA : Bordo/Evceg/Evans (2000), S. 1448/9 Großbritannien: Chick (1983), S. 7 |
Die Angaben über die NominallöhneNominallöhne und die ReallöhneReallöhne sind mit großer Vorsicht zu betrachten; denn die Datenlage ist dürftig. Sie deuten darauf hin, dass die Nominallöhne etwas weniger rasch gesunken sind als die Preise, sodass die Reallöhne anstiegen. "Insoweit, wie die Arbeitsproduktivität sich erhöht hat, sind die Lohnstückkosten weniger gestiegen als die Reallöhne. In den USAUSA und GroßbritannienGroßbritannien könnten letztere sogar leicht gefallen sein. Ihre Entwicklung kann daher keinen relevanten Einfluss auf die rasante wirtschaftliche Talfahrt ausgeübt haben.
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