Heli Ihlefeld - Ein unsichtbares Band, genannt Familie

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Ein unsichtbares Band, genannt Familie: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein Buch für alle, die versuchen über die Vergangenheit die Gegenwart zu verstehen und zu gestalten.
In ihrem neusten Buch setzt sich Heli Ihlefeld mit der Geschichte der eigenen Familie auseinander und setzt deren persönliche Erfahrungsberichte in den Kontext der von Umbrüchen geprägten Zeit des ersten und zweiten Weltkriegs in Deutschland.
Hierbei dienen die originalen Erfahrungsberichte des Großvaters und des Onkels als Quelle und werden durch einen fiktiven Dialog der Autorin mit ihren Verwandten in Verbindung gebracht.
Dieser Dialog zeigt die Zweifel, Ängste und Traumata, die die eigene Familiengeschichte mit sich bringt, die Fragen, die man sich nie zu stellen getraut hat oder einfach nicht dazu kam und auch die privaten Erinnerungen an Menschen, deren Leben für Aussenstehende in der Rückschau als Politikum verstanden wird.
So werden die historischen Erinnerungen der Angehörigen und die eigenen, zum Teil durch die Traumata einer Kindheit inmitten des 2. Weltkrieges lückenhaften Erinnerungen der Autorin selbst durch ihren Blick auf die Ereignisse mehr als 70 Jahre später und den Fragen, die diese Rückschau mit sich bringt durch ein Band verbunden.
Sie macht aus den schriftlichen Hinterlassenschaften der Verwandten ein zeitgeschichtliches Dokument, dessen Inhalt eindrucksvoll zeigt, wie das Leben in der Zeit bis 1945 durch politische Umschwünge, Krieg und wirtschaftliche Unsicherheiten und Katastrophen wie der Inflation geprägt war. Die Forderungen und Fragen der bis heute folgenden Generationen werden dabei nicht unterschlagen.

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Als junge Journalistin in Bonn sollte ich dann viele Jahre später 1977 den zweiten wichtigen gesetzlichen Schritt nach der Abschaffung des Stichentscheides des Mannes im Familienrecht (1958) bewusst miterleben. Durch ihn durften Frauen nun ohne das Einverständnis ihres Mannes erwerbstätig sein. Eigentlich konnte ich es damals schon kaum glauben, dass so etwas bei uns Gesetz war und der Ehemann entscheiden konnte, ob die Frau arbeiten durfte oder nicht.

Meine Großmutter liebte ebenfalls die Musik und wollte den Namen Hans ihres ersten Sohnes mit zwei „n“ schreiben, vielleicht, um ihn aus der Masse der vielen Jungs mit Namen Hans heraus zuheben. Offenbar machte der Standesbeamte nicht mit. Meine Mutter bekam den Namen einer Muse der Musik, der heiligen Cäcilia, allerdings mit „e“, nämlich Cäcilie. Doch sie mochte ihren Namen nicht und hielt sich selbst auch für unmusikalisch. Ich hätte meine Großmutter so gerne kennengelernt. Zart, musisch und schön, wie sie war. Ihr Foto steht noch heute auf meinem Sekretär.

Und bei Opa ging es unaufhaltsam weiter. Er wollte noch mehr lernen:

„Bei Harkort hatte ich es beim Entwerfen von Brücken weit gebracht und wollte nun gerne das Montieren von Stahlbrücken erlernen. Das war nicht möglich, weil die Fabrik schon eine Reihe von guten Montage-Ingenieuren besaß. Als letzten Entwurf hatte ich an der großen Rheinbrücke Ruhrort-Homberg mitgearbeitet. Den Auftrag zur Ausführung erhielt jedoch die Firma MAN in Gustavsburg. Ich lernte dadurch aber damals den von der Stadt Ruhrort angestellten Leiter, Baurat Degener, kennen. Er bot mir an, bei MAN die Prüfungen und Überwachungen zu übernehmen. Ich war sofort dazu bereit, aber die Firma Harkort wollte mich nicht freigeben. Ich habe es dann aber doch durchgesetzt. Meine früheren Direktoren nahmen mir das sehr übel.

Ungefähr drei Jahre dauerte der Brückenbau bei MAN, und er brachte mir viele Kenntnisse und gute Beziehungen. Ich war häufig in den Walzwerken in Lothringen und dem Saarland zur Prüfung des Materials, oft in Gustavsburg zur Werkstattprüfung und besonders war ich ständig bei Montage auf der Brücke. Ich habe auch Entwürfe für Seitenbrücken auf beiden Rheinufern gemacht und deren Ausführung überwacht. 1906 besuchte mich Johann, der Sohn des hannoverschen Stahlbaufabrikanten Eilers, den ich noch aus der Leibniz-Schule kannte. Er bat mich, für Eilers die Entwürfe für die Ausschreibung zweier Brücken in Kassel, die Fuldaer- und die Hafenbrücke anzufertigen. Ich habe das zunächst abgelehnt, weil ich kaum Zeit hatte, und schließlich doch zugestimmt. Die Arbeit konnte ich erst nach Feierabend um 18 Uhr bis spät in die Nacht durchführen.

Nach drei Monaten sollte der Entwurf abgeliefert werden. Es gelang mir sogar, für beide Brücken je zwei Entwürfe fertigzustellen: Einen einfachen, billigeren Entwurf und einen mehr künstlerischen. Die beiden anspruchsvolleren Entwürfe bekamen für beide Brücken den ersten Preis. Der Firma Eilers wurde die Ausführung für die Hafenbrücke übertragen. Die Fuldaer Brücke wurde in Stein nach dem zweiten Preis ausgeführt [also nicht, wie Opa es vorgesehen hatte, als Stahlkonstruktion, aber auf Grundlage seines Entwurfs].“

Die Arbeit in Ruhrort gefiel Großvater nach wie vor. Er konnte durch sie seine Fähigkeiten und Kenntnisse erweitern.

Für seine Familie war diese Zeit nicht so gut:

„Wir mussten gleich von Duisburg nach Ruhrort ziehen, eine sehr hässliche Stadt, die außerdem umgeben war vom Rauch und Qualm der Schornsteine, auf der Rhein- und Hafenseite der Schiffe, auf der Fabrikseite durch Schlote. Da gediehen weder Bäume noch Blumen. Meine Frau musste mit den Kindern – 1906 war ja auch noch Tochter Elli geboren worden – sehr weit rheinabwärts gehen, um auf einer grünen Wiese sitzen zu können.“

Für meine kultivierte Großmutter war das schlimm. Sie war allem Schönen zugetan, den Künsten und vor allem der Natur. Diese Naturverbundenheit hat sich über meine Mutter auf uns drei Kinder vererbt. Ich kann mir gut vorstellen, wie schrecklich es für Großmutter gewesen sein muss, in Ruhrort zu leben. Großvater zog daher mit der Familie wieder nach Duisburg um, wo es noch Grün gab.

Im Jahre 1907, als die Arbeit an den Rheinbrücken fast zu Ende war, beschloss die Familie nach Hannover zurückzukehren. Opa wollte dort ein Ingenieurbüro für Stahlbau eröffnen.

„Das Angebot, die Arbeit als Oberingenieur bei MAN und der Gute-Hoffnung-Hütte zu übernehmen, hatte ich abgelehnt.“

AUFWÄRTS GEHT’S

Und wieder einmal ging es im Leben meines Großvaters eine große Stufe nach oben. So steigen besondere Menschen auf: mit Energie und innerer Gradlinigkeit und mit Freude an der Arbeit und Enthusiasmus, aber auch mit Liebe zu den Seinen. Und doch, auch in diesem Leben wird noch viel Schreckliches geschehen.

Und später wird es uns, den Nachkommen, so vorkommen, als wäre an diesem alten Mann, der so viel geschaffen und auch erlebt hatte und auch bis zu seinem 79. Lebensjahr ein Werk geleitet hatte, und der nun in Hannover in einem hübschen Haus mit Garten an einem kleinen Marmortisch saß, gar nichts Besonderes. Wie haben wir drei Kriegskinder, Hermann, Andreas und ich, denn unseren alten Opa betrachtet, wenn er schwerhörig und freundlich lächelnd an seinem Tischchen saß, seine Brasil rauchte und sein Weinchen trank und Patiencen legte? Doch eher mitleidig als ehrfürchtig. Wie schade.

Für meine Großmutter war es schön, wieder in ihre Heimatstadt zu kommen. Hannover hatte sich in der Zwischenzeit sehr entwickelt. Die Kaliindustrie war gewachsen und die Eisenbahn musste die Strecken und Güterbahnhöfe entsprechend ausbauen. Die Technik machte in allen Bereichen große Fortschritte, sodass auch das Ingenieurbüro von Otto Rüter gut zu tun bekam. Er machte Entwürfe für den Stahlbau, für Brücken und Fabrikbauten. Und Opa notiert: „So brachte schon das erste Jahr Erfolg und die Zukunft winkte uns fröhlich.“

Nun geschah im Leben meines Großvaters wieder etwas Neues, aber diesmal etwas für ihn völlig Unerwartetes:

„Mein Vater, dessen Schlosserei sich sehr entwickelt hatte und die von meinem Bruder Karl mit geleitet wurde, machte mir den Vorschlag, zusammen mit meinem Bruder eine Stahlbaufirma zu gründen. Ich war so überrascht, dass ich zunächst gar nicht auf diese Idee eingehen wollte.“

Doch Vater Hermann Rüter hatte bereits Fakten geschaffen und ein geeignetes Grundstück in Langenhagen bei Hannover gefunden.

„Als ich nun in meiner Unentschlossenheit mit dem Stahl-Fabrikanten Eilers über die Idee meines Vaters sprach, riet dieser mir sofort ab. Von diesem Augenblick an war ich begeistert von Vaters Vorschlag.“

Die Fabrik wurde nach Großvaters Entwurf gebaut: „Das Grundstück von 8 Morgen lag gegenüber dem Bahnhof Langenhagen. Die Halle hatte zunächst eine Länge von 45 Metern und eine Breite von 2 mal 15, also 30 Metern. Sie bekam zwei kleine Nebenbauten für verschiedene Zwecke. Als Büro mit Räumen für die Werkzeichnungen wurde der Parterreraum eines gegenüberliegenden Wohnhauses gemietet.“

Die Stahlträger für die Halle wurden in der Schlosserei des Vaters hergestellt und vor Ort genietet und montiert. Alles ging schnell und gut vonstatten. Die Firma erhielt den Namen des Schlossermeisters.

Einen großen Nachteil gab es allerdings: Der Standort des Werkes! Die Firma Hermann Rüter durfte kein Bahnanschlussgleis bauen, da der Güterbahnhof auf der anderen Seite der Gleise lag. So musste das Material in den ersten Jahren mit einem Fuhrwerk geholt werden. Und der Versand erfolgte auf demselben Weg.

Doch Ende gut, alles gut: Schließlich ließ die Bahn ihren Güterbahnhof wegen des stark erhöhten Güteraufkommens auf die Seite der Firma Rüter verlegen, die dann auch ihr Anschlussgleis bekam.

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