Ilse Nekut - Der letzte Stein

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Dora wird kurz nach dem Krieg in Wien geboren und lebt hier bis zu ihrem Tod. Sie hat keine Kinder und keinen Ehemann, Tatsachen, die sie nicht bedrücken. Sie lebt ihr Leben in allen Facetten aus, mit Höhen und Tiefen. Meilensteine ihres Lebens werden zu kleinen und großen Mosaiksteinen eines vollständigen Lebensbildes. Da ist Oma, die Geschichtenerzählerin, ein Brand in Doras Haus, der erste Kuss, eine Indienreise und die ganz große Liebe, Paul. Und da ist ihre Schwester, Terese. Aber auch Ereignisse der öffentlichen Welt prägen Dora: Vom Staatsvertrag über den Berliner Mauerbau, der Mord an Kennedy und Tschernobyl bis zum Tsunami in Indonesien entfaltet sich ein Lebensmosaik voll von Schönem und Lebensfreude, aber auch geprägt von Trauer und Verlust.

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Terese interessierte sich nicht für die Tätigkeit ihrer kleinen Schwester während der Familienbesuche, was Dora gerade recht war.

Es gab nur eine Situation, die sie ärgerte. Wenn fast alle Mosaiksteinchen ausgelegt waren, nur mehr der obere Abschluss des selbst ausgedachten Bildes fehlte, dann kam es vor, dass genau ein Stein fehlte, um das Bild zu vollenden. Dieser letzte Stein machte Dora öfter Kopfzerbrechen, doch mit der Zeit entstand diese Lücke immer seltener. Sie bekam Übung. Trotzdem passierte es manchmal.

Nach einem halben Jahr meinte Oma, Dora solle sich das Spiel mit nach Hause nehmen. Das tat sie.

Etwas Seltsames geschah. Seitdem sie die fahlbunten Mosaiksteine daheim hatte, rührte sie sie nicht mehr an. Entweder war es so, dass Dora langsam erwachsen wurde, oder die Schachtel samt Inhalt gehörte einfach zu Oma und ihrem alten verwunschenen Haus.

Dora verstaute alles im elterlichen Keller und wusste, dass das Spiel noch lange nicht zu Ende war.

Sie musste an den letzten Stein denken, der immer wieder einmal fehlte.

Der Film

Dora war sieben,

als sie zum Film kam.

‚Endlich einmal mit Papa was Besonderes erleben!‘ Dora zertrümmerte vor Freude eine Fensterscheibe. Niemand schimpfte.

Es war ein kühler Samstagnachmittag im September, als ihre Schwester und sie mit hinaus zu den Rosenhügelstudios fahren durften. Papa arbeitete nämlich ‚beim Film‘. Doras Schwester, die älter und gescheiter war, protzte mit dem Wissen, dass Papa Filmtonmeister war. Darunter konnte sich Dora nichts vorstellen. Ton, den kannte sie nur aus der Schule, wenn sie Tierfiguren und kleine Vasen aus Ton zu formen versuchten. Film, da wusste sie Bescheid. Sie hatte vor einiger Zeit eine Kindervorstellung besucht, ‚Bergkristall‘. Stellenweise war die Sache sehr traurig gewesen, und Dora hatte insgeheim gedacht, so ein Film sei nichts für Kinder. Sie war schockiert, zeigte das aber nicht.

Die Zusammensetzung der Worte ‚Film‘ und ‚Ton‘ hatte Dora noch nie gehört. Dass Papa ‚Filmtonmeister‘ war, nahm sie einfach zur Kenntnis, obwohl sie ganz genau wusste, dass ihr Vater doch eigentlich Automechaniker war. Schließlich lag er oft, meist am Wochenende, unter dem Familienauto und reparierte Unsichtbares. Also Automechaniker. Filmtonmeister, das musste sein Hobby sein.

An diesem Nachmittag fuhren sie also zu dritt mit dem Auto zu den Filmstudios. Dora, ihre Schwester Terese und ihr Vater. Was Dora vom familieneigenen Auto hielt, wusste sie selbst nicht so genau. Der umgebaute, ehemalige Wehrmachtswagen erregte oft die Aufmerksamkeit der Leute auf den Straßen. Hellgrünes Wellblech, das Reserverad vorne schräg aufgepackt, hölzerne Türen, ein Cabrio mit grauem Stoffdach. Auf alten Fotos aus dem Krieg hatte sie solche Autos gesehen. Sie wusste nichts anzufangen damit. ‚Aus dem Krieg? Welchem Krieg?‘ Manchmal schämte Dora sich wegen dieses auffallenden Gefährts, aber meist war sie stolz darauf, dass ihr Vater so ein ungewöhnliches Auto aus dem Krieg gerettet hatte – was immer das hieß.

Sie fuhren also zum Rosenhügel.

Drinnen in einer großen Halle waren Leute mit Kabeln, Scheinwerfern und sonstigem Undurchschaubaren beschäftigt. Auf einer Seite der Halle war ein altes Taxi auf einem Podest aufgebaut, mit dem ‚Gesicht‘ zum Publikum. Die Vorderfront des Wagens war abmontiert, wie weggerissen. Dora war erschüttert, dass man ein Auto so entzweigeschnitten hatte. Es war ein unangenehmer Anblick. In der hinteren Front des Wagens war ein Fenster eingelassen. Dora wusste nicht so recht, wozu das alles dienen sollte. Dass hier ein Film in Arbeit war, das hatte ihr Vater schon gesagt, aber mehr nicht.

Dann kamen die Schauspieler. Ein Mann, eine Frau, sonst niemand, und sie waren gekleidet wie in Doras Märchenbuch. Die Dame in einem langen, hellen, glitzernden Kleid, gespickt mit Edelsteinen. Dora war sich sicher, dass dieses Kleid unendlich kostbar war. Ein ausladender, weißer Hut und eine goldene Federboa ergänzten das Bild einer reichen Lady.

Der Herr, der neben der Dame die Szene betrat, trug einen Stresemann und einen Zylinder. Dass es sich um einen Stresemann handelte, wusste Dora. So ein Kleidungsstück hatte ihr die Lehrerin auf einem Bild gezeigt.

Die zwei Schauspieler setzten sich auf die hintere Sitzbank des zerrissenen Taxis, sahen nach vorne zum Kameramann und zu den nicht vorhandenen Zuschauern. Die Lady und der Herr lächelten und begannen zu reden. Das alles auf Befehl eines Mannes, der auf einem Klappstuhl saß, den Schauspielern zusah und in diesem ganzen Geschehen sehr wichtig war, das war Dora klar. Nach den Worten ‚Uuuund bitte‘ unterhielten sich die Lady und der Herr angeregt. Hinter dem Rückfenster waren bewegte Straßenbilder, Bäume, andere Autos zu sehen. Doras Vater erklärte mit einem gewissen Stolz:

„Diese Bilder werden auf die Rückwand hinter dem Taxi projiziert, so dass der Zuschauer glaubt, die beiden fahren durch Straßen und Alleen. Verstehst du, Dora?“

Dora verstand nicht, bejahte aber eilig. Was ‚projiziert‘ bedeutete, wusste sie nicht, aber es musste eine Art Zauber sein. Unglaublicher Zauber. Zu der phantastischen Szene kam zu guter Letzt noch dazu, dass das Taxi, oder was von ihm übrig war, durch eine geheime, unsichtbare Maschinerie bewegt und gerüttelt wurde.

Vater deutete auf den Mann mit einer Art Fotoapparat vor dem Gesicht, der vor der Szene stand.

„Siehst du, der Kameramann fängt die Bilder ein, bannt sie auf Zelluloid, und daraus wird dann ein Film, den alle Leute in den Kinos sehen können.“

Was Dora sich nicht vorstellen konnte, war, wie die Bilder in die Kinos gelangen sollten. ‚Flogen sie durch die Luft? Wurden sie in Koffern hingetragen?‘ Es war ein Rätsel, aber sie getraute sich nicht zu fragen.

Irgendein Zauber musste hinter der ganzen Sache stecken und Dora war begeistert, dass ihr Vater in diese Abläufe eingebunden war. In diesem Moment bewunderte sie ihn.

Dora war nun überzeugt, dass Filme herstellen eine unglaublich wunderbare Sache sei. Sie schwieg, schaute zu, vergaß zu reden. Wollte, dass niemals aufhörte, was sie sah.

Daheim sagte ihr Vater:

„Jetzt habt ihr einmal hinter die Kulissen geschaut. Jetzt wisst ihr, wie viel Arbeit es ist, einen Film zu drehen.“

Dora wusste nicht, wieso es ‚drehen‘ hieß, aber das war ihr egal. Ihre Wangen glühten, ihre Augen funkelten, als sie ihrem Vater verriet:

„Ich will einmal zum Film!“

„Sag das ja nicht deiner Mutter“, war seine warnende Antwort.

Also beschloss Dora, zunächst einmal die Schule zu beenden und dann Filmschauspielerin zu werden. Das sagte sie aber nicht Mutti und auch sonst niemandem. Sie würde eines Tages auch auf diesem Rosenhügel vor der Kamera sitzen, stehen, tanzen, lachen. Ein prächtiges Kleid würde sie tragen, aus Brokat, aus Seide, mit Goldschmuck. Und ein unsichtbarer Geist würde die Bilder hoch über der Stadt in die Kinos wehen.

In der Nacht träumte sie, sie selbst wäre die edelsteinbesetzte Lady, die sie heute gesehen hatte. Ihre Schwester musste als der sie begleitende Gentleman herhalten. Zumindest im Traum.

Die Russen

Dora war acht,

als die Russen abzogen.

Vor ein, zwei Jahren war sie sich noch sicher gewesen. Die Russen, das waren in Salzwasser eingelegte Heringe mit viel Zwiebeln. Bis sie erfahren hatte, dass es Männer aus dem Osten waren, die das Land besetzten. Wenn sie das tun, die Russen, dann darf sich kein anderer dorthin setzen. Also gut, es waren Männer aus dem Osten, meist in grauen Uniformen.

Als fünf- oder sechsjährige hatte sie gedacht, dass ihre um vier Jahre ältere Schwester etwas Besonderes sein musste, denn die russischen Besatzungssoldaten lächelten das blondzopfige Mädel wohlwollend an. Es war besser für Dora, die statt Zöpfen nur braune Borsten hatte, in der Nähe der Schwester zu bleiben. Die Russen mochten Kinder, hieß es, aber sie vergewaltigten auch Frauen. Dora wusste nicht, was das Wort ‚Vergewaltigung‘ bedeutete, und auf ihre Fragen hörte sie nur:

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