Schreiben Sie mir doch etwas, N. D. Ich komme jetzt in eine wahre Wüste, nach Asien, und dort, in Semipalatinsk werden mich, wie mir scheint, meine ganze Vergangenheit, alle Erinnerungen und Eindrücke verlassen; denn die letzten Menschen, die ich noch liebte und die wie ein Schatten meiner Vergangenheit vor mir standen, werden mich verlassen müssen. Ich gewöhne mich so furchtbar leicht an Menschen und verwachse so fest mit meiner Umgebung, daß ich mich später von ihr nur unter großen Schmerzen losreißen kann. Ich wünsche Ihnen, N. D., daß Sie möglichst glücklich und möglichst lange leben! Wenn wir uns wiedersehen, werden wir uns von neuem kennen lernen, und ein jeder von uns wird vielleicht noch viele glückliche Tage erleben. Ich lebe in ständiger Erwartung; ich bin jetzt noch immer etwas krank und es scheint mir, daß mit mir bald, sehr bald etwas Entscheidendes geschehen muß, daß ich mich dem kritischen Punkt meines ganzen Lebens nähere, daß ich gleichsam für irgend etwas reif geworden bin und daß mir vielleicht etwas Stilles und Heiteres, vielleicht auch Drohendes, jedenfalls aber etwas Unabwendbares bevorsteht. Sonst wäre mein ganzes Leben verfehlt. Vielleicht ist das Ganze nur ein krankhaftes Delirium! Leben Sie wohl, N. D., oder lieber auf Wiedersehen; wollen wir hoffen, daß wir uns noch wiedersehen!
Ihr D.
P. S. Verzeihen Sie, um Gottes willen, diesen unordentlichen und schmierigen Brief! Ich kann aber bei Gott nicht ohne Durchstreichungen schreiben. Seien Sie mir nicht böse.
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