Fjodor M Dostojewski - Briefe

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Eine Zeitreise aus der Feder Dostojewskis – was einen der wichtigsten und herausragendsten Schriftsteller Russlands beschäftigte, lässt sich in Form seiner Briefe nachvollziehen. Von Dostojewski gibt Hunderte von Briefen, die in Büchern veröffentlicht wurden. Dieser Sammelband stellt eine Mischung aus geschäftlicher und privater Korrespondenz dar, die der berühmte Autor unter anderem an seinen Bruder Michail Michailowitsch Dostojewski und seine Ehefrau Anna Grigorjewna Dostojewskaja gerichtet hat. Sie gibt Einblick in das private Leben, das Denken und Fühlen von Dostojewski.-

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Am 12. Januar (1850) kamen wir nach Tobolsk. Nachdem man uns der Obrigkeit vorgestellt und durchsucht hatte, wobei man uns unser ganzes Geld abnahm, führte man mich, Durow und Jastrschembskij in eine eigene Zelle; die übrigen, Spjeschnjow usw., die vor uns angelangt waren, saßen in einer anderen Abteilung, und wir bekamen einander während der ganzen Zeit fast nicht zu sehen.

Ich hätte dir gerne ausführlicher über unsern sechstägigen Aufenthalt in Tobolsk und über die Eindrücke, die dieser Aufenthalt auf mich gemacht, berichtet. Hier reicht mir aber der Raum dazu nicht aus. Ich will dir nur sagen, daß die große Teilnahme und Sympathie, die uns dort entgegengebracht wurden, uns wie ein großes Glück für alles frühere entschädigt haben. Die Sträflinge aus der früheren Zeit (Anmerkung des Übersetzers: Die nach Sibirien verbannten Teilnehmer am Staatsstreich vom 14. Dezember 1825 (Dekabristen).) (vielmehr ihre Frauen) sorgten für uns wie für Verwandte. Diese herrlichen, in fünfundzwanzigjährigen Leiden und Selbstaufopferung erprobten Seelen! Wir bekamen sie nur flüchtig zu sehen, denn man hielt uns streng; sie schickten uns aber Kleider und Nahrungsmittel, trösteten und ermutigten uns. Ich hatte viel zu wenig Kleider mitgenommen und mußte es bereuen.

Sie schickten mir sogar Kleider. Schließlich verließen wir Tobolsk und kamen nach drei Tagen nach Omsk.

Schon in Tobolsk zog ich Erkundigungen über meine zukünftigen Vorgesetzten ein. Man sagte mir, daß der Kommandant ein sehr anständiger Mensch sei, dafür aber der Platzmajor Kriwzow eine ganz außergewöhnliche Canaille, ein kleinlicher Barbar, Trunkenbold, Schikaneur, kurz, das größte Scheusal, das man sich vorstellen kann. Gleich am Anfang nannte er uns beide, mich und Durow, Dummköpfe und versprach, uns beim ersten Vergehen körperlich züchtigen zu lassen. Er war bereits seit zwei Jahren Platzmajor und machte die schrecklichsten Gesetzlosigkeiten; nach zwei Jahren kam er dafür vors Gericht. Gott hatte mich vor ihm bewahrt. Er kam zu uns immer sinnlos betrunken (nüchtern habe ich ihn überhaupt nie gesehen), suchte sich irgendeinen nüchternen Sträfling aus und prügelte ihn, unter dem Vorwande, daß dieser betrunken sei. Manchmal kam er nachts zu uns und bestrafte irgend jemand, weil der Betreffende auf der linken und nicht auf der rechten Seite schlief, weil er im Schlafe sprach oder schrie, kurz, für alles, was ihm in seiner Betrunkenheit gerade einfiel. Mit einem solchen Menschen mußte ich also auskommen können, und dieser Mensch schrieb über uns monatliche Berichte nach Petersburg.

Die Zuchthäusler hatte ich noch in Tobolsk kennen gelernt; in Omsk machte ich mich bereit, mit ihnen vier Jahre Zusammenleben zu müssen. Es sind rohe, gereizte und erbitterte Menschen. Der Haß gegen den Adel ist grenzenlos; sie empfingen uns, die wir alle vom Adel sind, feindselig und mit Schadenfreude. Sie hätten uns am liebsten aufgefressen, wenn sie nur gekonnt hätten. Urteile übrigens selbst, in welcher Gefahr wir schwebten, da wir mit diesen Leuten einige Jahre lang zusammenleben, essen und schlafen mußten, und dabei nicht einmal die Möglichkeit hatten, uns wegen der uns ständig zugefügten Beleidigungen zu beschweren.

»Ihr Adelige habt eiserne Schnäbel, ihr habt uns zerhackt. Früher, als ihr Herren wart, habt ihr das Volk gepeinigt, und jetzt, wo es euch schlecht geht, wollt ihr unsere Brüder sein.«

Dieses Thema wurde vier Jahre lang behandelt. Hundertfünfzig Feinde wurden nicht müde, uns zu verfolgen; dies war ihr Vergnügen, ihre Zerstreuung, ihr Zeitvertreib; den einzigen Schutz gewährte uns unsere Gleichgültigkeit und moralische Überlegenheit, die sie anerkennen und ehren mußten; auch imponierte ihnen, daß wir uns ihrem Willen nicht fügen wollten. Sie waren sich stets bewußt, daß wir über ihnen standen. Von unsern Vergehen hatten sie nicht den geringsten Begriff. Wir schwiegen auch selbst darüber, und darum konnten wir einander nicht verstehen; wir mußten die ganze Rachsucht und den ganzen Haß, den sie gegen den Adel empfinden, über uns ergehen lassen. Wir hatten es da sehr schlecht. Das Militärzuchthaus ist viel ärger als das gewöhnliche.

Die ganzen vier Jahre verbrachte ich hinter den Kerkermauern und verließ das Gefängnis nur dann, wenn ich zur Zwangsarbeit hinausgeführt wurde. Die Arbeit war schwer, doch nicht immer; zuweilen verließen mich bei schlechtem Wetter, bei Regen, oder im Winter bei unerträglichem Frost meine Kräfte. Einmal mußte ich vier Stunden bei einer Extraarbeit verbringen, und zwar bei solchem Frost, daß das Quecksilber einfror; es waren vielleicht vierzig Grad unter Null. Ich hatte mir einen Fuß erfroren. Wir wohnten alle zusammen in einer Kaserne. Stelle dir einen alten, baufälligen hölzernen Bau vor, der schon längst abgebrochen werden soll und zu nichts taugt. Im Sommer ist es darin unerträglich heiß und im Winter unerträglich kalt. Alle Dielen sind verfault. Auf dem Fußboden liegt der Schmutz einige Zoll hoch, man kann jeden Augenblick ausgleiten und hinfallen. Die kleinen Fenster sind so eingefroren, daß man auch am Tage kaum lesen kann. Die Eisschicht auf den Fensterscheiben ist an die drei Zoll dick. Von den Decken tropft es, von allen Seiten zieht es. Wir sind zusammengepfercht wie die Heringe in einem Faß. Man heizt den Ofen mit sechs Holzscheiten; im Zimmer ist es dabei so kalt, daß das Eis nicht einmal auftaut; der Dunst ist unerträglich; und so geht es den ganzen Winter lang. In der gleichen Stube waschen die Sträflinge ihre Wäsche und machen dabei alles so naß, daß man sich gar nicht rühren kann. Von der Abenddämmerung bis zum Morgen ist es uns verboten, die Kaserne zu verlassen, die Kasernen werden versperrt; im Vorraum wird ein großer Holztrog zur Verrichtung der Notdurft aufgestellt, und man kann daher kaum atmen. Alle Zuchthäusler stinken wie die Schweine; sie sagen, daß sie nicht anders leben können, denn sie seien doch nur Menschen. Wir schliefen auf bloßen Brettern; einem jeden war nur ein Kopfkissen erlaubt. Wir bedeckten uns mit kurzen Halbpelzen, und die Füße blieben die ganze Nacht bloß. So froren wir ganze Nächte hindurch. Flöhe, Läuse und anderes Ungeziefer gab es Scheffel voll. Im Winter bekamen wir dünne Halbpelze, die gar nicht wärmten, und Stiefel mit niederen Schäften; so mußten wir in den Frost hinausgehen.

Zu essen bekamen wir Brot und eine Kohlsuppe; die Suppe mußte laut Vorschrift ein viertel Pfund Fleisch pro Kopf enthalten; man tat aber Hackfleisch hinein, und so bekam ich nie ein Stück Fleisch zu sehen. An Feiertagen bekamen wir einen Brei, doch fast ganz ohne Butter. An Fasttagen – Kohl und sonst nichts. Ich habe mir gründlich den Magen verdorben und hatte oft an schweren Verdauungsstörungen zu leiden.

Daraus kannst du selbst ersehen, daß man hier ohne Geld gar nicht leben kann; hätte ich kein Geld, so wäre ich ganz bestimmt zugrunde gegangen; kein einziger Sträfling könnte dieses Leben ertragen. Ein jeder tut aber irgendeine Arbeit, die er verkauft; und so verdient jeder Sträfling einige Pfennige. Manchmal trank ich Tee und kaufte mir ein eigenes Stück Fleisch; dies war meine Rettung. Sich des Rauchens zu enthalten war ganz unmöglich, denn sonst konnte man bei dem Gestank ersticken. Dies alles wurde hinter dem Rücken der Aufseher getan.

Ich lag oft krank im Spital. Meine Nerven waren so zerrüttet, daß ich einigemal epileptische Anfälle bekam; es kam übrigens ziemlich selten vor. Ich habe auch noch Rheumatismus in den Beinen. Abgesehen davon, fühle ich mich recht wohl. Denke dir noch zu allen diesen Annehmlichkeiten hinzu, daß es beinahe unmöglich war, sich ein Buch zu verschaffen, und wenn ich mir schon eines verschaffte, so mußte ich es heimlich lesen; ewige Feindseligkeit, Geschrei und Zank um mich herum; ständige Bewachung, die Unmöglichkeit, auch nur einen Augenblick für sich allein zu sein; und so ging es ohne Abwechslung vier Jahre lang; du wirst mir also glauben, wenn ich dir sage, daß es mir nicht gut ging. Denke dir außerdem die ewige Angst, mir irgendeine Bestrafung zuzuziehen, die Fesseln und die vollständige Unterdrückung des Geistes – dies ist das Bild meines Lebens.

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