Fjodor M Dostojewski - Briefe

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Eine Zeitreise aus der Feder Dostojewskis – was einen der wichtigsten und herausragendsten Schriftsteller Russlands beschäftigte, lässt sich in Form seiner Briefe nachvollziehen. Von Dostojewski gibt Hunderte von Briefen, die in Büchern veröffentlicht wurden. Dieser Sammelband stellt eine Mischung aus geschäftlicher und privater Korrespondenz dar, die der berühmte Autor unter anderem an seinen Bruder Michail Michailowitsch Dostojewski und seine Ehefrau Anna Grigorjewna Dostojewskaja gerichtet hat. Sie gibt Einblick in das private Leben, das Denken und Fühlen von Dostojewski.-

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Endlich kann ich mit dir etwas ausführlicher und, wie mir scheint, auf einem zuverlässigeren Wege sprechen. Bevor ich dir aber auch nur eine Zeile schreibe, muß ich dich fragen: sag' mir um Gottes willen, warum hast du mir bisher keine einzige Silbe geschrieben? Durfte ich denn das von dir erwarten? Glaube mir, in meiner einsamen und isolierten Lage verfiel ich einigemal in vollständige Verzweiflung, denn ich glaubte, du seist nicht mehr am Leben; ganze Nächte lang machte ich mir Gedanken, was wohl mit deinen Kindern werden wird, und ich verfluchte mein Schicksal, weil ich ihnen nicht helfen konnte. So oft ich aber hörte, daß du bestimmt am Leben bist, wurde ich wütend (dies kam aber nur in krankhaften Stunden vor, deren ich recht viel erlebt habe), und ich begann dir bittere Vorwürfe zu machen. Doch auch solche Zustände vergingen; ich entschuldigte dich, ich bemühte mich, Rechtfertigung für dich zu finden, beruhigte mich, so oft ich eine fand, und gab kein einziges Mal meinen Glauben an dich auf: ich weiß, daß du mich liebst und mich im guten Andenken bewahrst. Ich habe dir einen Brief durch unseren Stab geschrieben. Du hast ihn unbedingt bekommen müssen; ich habe von dir Antwort erwartet und keine bekommen. Hat man dir denn verboten, mir zu schreiben? Ich weiß aber, daß es erlaubt ist, denn ein jeder von den hiesigen politischen Sträflingen bekommt mehrere Briefe im Jahre. Auch Durow hat einige Briefe bekommen; wir fragten oft bei der Behörde an, wie es mit der Korrespondenz stehe, und man bestätigte uns, daß man wohl das Recht habe, Briefe zu schreiben. Mir scheint, ich habe den wahren Grund deines Schweigens erraten. Du warst zu faul, auf die Polizei zu gehen; und wenn du auch einmal hingegangen bist, so hast du dich wohl bei der ersten abschlägigen Antwort beruhigt, die dir irgendein Beamter, der den Sachverhalt nicht genau kennt, gegeben haben mag. Du hast mir dadurch viel egoistischen Kummer gemacht. Ich dachte mir: wenn er sich wegen eines Briefes nicht bemühen will, wird er sich doch sicher auch in irgendeiner wichtigeren Sache nicht bemühen wollen! Schreibe und antworte mir so schnell als möglich, schreibe mir, ohne eine Gelegenheit abzuwarten, offiziell, schreibe möglichst genau und ausführlich. Ich bin jetzt wie ein von einem Brotlaib abgeschnittenes Stück; ich möchte wieder anwachsen, kann es aber nicht. Les absents ont toujours tort. Sollte denn dieser Satz auch bei uns beiden stimmen? Sei aber unbesorgt, ich glaube an dich.

Es ist schon eine Woche vergangen, seit ich das Zuchthaus verlassen habe. Diesen Brief schicke ich dir streng geheim, sage niemandem nur eine Silbe davon. Ich werde dir übrigens auch noch einen offiziellen Brief durch den Stab des Sibirischen Armeekorps schicken. Aus den offiziellen Brief antworte mir sofort, auf diesen aber – bei der ersten passenden Gelegenheit. Du mußt übrigens auch im offiziellen Brief sehr ausführlich schreiben, was du in diesen vier Jahren erlebt hast. Was mich betrifft, so hätte ich dir gerne ganze Bände geschrieben. Da aber meine Zeit auch zu diesem Brief kaum ausreicht, werde ich dir nur das Wichtigste mitteilen.

Was ist das Wichtigste? Was war für mich in der letzten Zeit am wichtigsten? Wenn ich es mir überlege, komme ich zur Einsicht, daß dieser Brief auch für das Wichtigste viel zu wenig Raum bietet. Soll ich dir denn davon, was in meinem Kopfe vorgeht, was ich durchgedacht, was ich durchgemacht, was für Überzeugungen ich gewonnen und zu welchen Schlüssen ich gekommen bin, mitteilen? Ich kann diese Aufgabe gar nicht übernehmen. Eine solche Arbeit ist absolut unausführbar. Ich liebe es nicht, eine Arbeit nur halb zu tun; nur einiges sagen – hieße nichts sagen. Du hast jetzt übrigens meinen ausführlichen Bericht in Händen: lies ihn und entnimm ihm, was du willst. Es ist meine Pflicht, dir alles mitzuteilen, und darum beginne ich mit meinen Erinnerungen.

Weißt du noch, wie wir uns getrennt haben, du mein Teurer, Geliebter? Kaum warst du von mir fortgegangen, als man uns drei: Durow, Jastrschembskij und mich fortführte, um uns einzuschmieden. Genau um Mitternacht, d. h. am Weihnachtsabend (1849) wurden mir zum erstenmal Fesseln angelegt. Sie wogen etwa zehn Pfund und erschwerten außerordentlich das Gehen. Dann setzte man uns in offene Schlitten, einen jeden für sich mit einem Gendarmen, und so verließen wir auf vier Schlitten, der Feldjäger eröffnete den Zug, Petersburg. Mir war es schwer ums Herz, und die vielen verschiedenartigen Eindrücke erfüllten mich mit wirren und unbestimmten Gefühlen. Das Herz lebte noch von einer eigentümlichen Unruhe, und sein Schmerz war daher gedämpft. Doch die frische Luft wirkte auf mich belebend, und da man gewöhnlich vor einem jeden neuen Lebensabschnitt eine besondere Lebendigkeit und Rüstigkeit empfindet, so war ich im Grunde genommen durchaus ruhig. Ich betrachtete aufmerksam alle festlich erleuchteten Häuser von Petersburg und nahm von jedem einzelnen Abschied. Man führte uns an deiner Wohnung vorbei, und bei Krajewskij waren die Fenster festlich erleuchtet. Du hattest mir gesagt, daß es bei ihm eine Weihnachtsfeier und einen Christbaum geben würde, und daß deine Kinder mit Emilie Fjodorowna hingehen wollten; vor diesem Hause wurde mir entsetzlich traurig zumute. Ich nahm gleichsam Abschied von den Kinderchen. Sie taten mir so sehr leid, und selbst nach Jahren dachte ich an sie oft mit Tränen in den Augen. Man führte uns über Jaroslawl; nach drei oder vier Stationen machten wir beim ersten Morgengrauen in Schlüsselburg halt und kehrten in ein Wirtshaus ein. Wir tranken den Tee mit solcher Gier, als ob wir seit acht Tagen nichts genossen hätten. Nach den acht Monaten Gefängnis machten uns die sechzig Werst Schlittenfahrt einen Appetit, an den ich noch heute mit Freude denke.

Ich war in guter Laune, Durow plauderte ununterbrochen, und Jastrschembskij äußerte ungewöhnliche Befürchtungen über die Zukunft. Wir alle bemühten uns, unsern Feldjäger näher kennen zu lernen. Er war ein guter Alter, uns sehr freundlich gesinnt, ein Mann, der schon manches in seinem Leben gesehen hatte; er hatte schon ganz Europa mit Depeschen bereist. Unterwegs hat er uns viele Gefälligkeiten erwiesen. Er hieß Kusma Prokofjewitsch Prokofjew. Er ließ uns u. a. in einen geschlossenen Schlitten umsteigen, was uns sehr willkommen war, denn der Frost war fürchterlich.

Der zweite Tag war ein Feiertag; die Kutscher, die auf den verschiedenen Stationen abwechselten, trugen Mäntel aus grauem deutschem Tuch mit hellroten Gürteln; in den Dorfstraßen war kein Mensch zu sehen. Es war ein herrlicher Wintertag. Man führte uns durch die entlegeneren Teile des Petersburger, Nowgoroder und Jaroslawler Gouvernements. Es waren lauter unbedeutende Städtchen, in großem Abstande voneinander. Wir fuhren aber an einem Feiertag, und daher gab es überall genug zu essen und zu trinken. Die Fahrt war entsetzlich. Wir waren zwar warm gekleidet, doch saßen wir zehn Stunden ununterbrochen im Schlitten und hielten nur auf fünf bis sechs Stationen; es war fast unerträglich. Ich fror bis ans Herz und konnte mich in den warmen Zimmern der Stationen kaum wieder erwärmen. Merkwürdigerweise hatte ich mich bei dieser Fahrt vollständig erholt. In der Gegend von Perm hatten wir einmal nachts einen Frost von vierzig Grad. Das möchte ich dir nicht empfehlen. Es war recht unangenehm. Traurig war der Augenblick, als wir über den Ural fuhren. Die Pferde und die Schlitten versanken im Schnee. Ein Schneesturm wütete. Wir stiegen aus dem Schlitten – es war Nacht – und warteten stehend, bis man die Schlitten wieder herauszog. Um uns herum wütete der Schneesturm. Wir standen an der Grenze von Europa und Asien, vor uns lag Sibirien und die geheimnisvolle Zukunft; hinter uns – unsere ganze Vergangenheit; es war sehr traurig, Tränen traten mir in die Augen. Unterwegs strömten die Bauern aus allen Dörfern zusammen, um uns zu sehen; obgleich wir gefesselt waren, verdreifachte man für uns auf allen Stationen die Preise. Kusma Prokofjewitsch nahm die Hälfte unserer Auslagen auf seine Rechnung, so sehr wir uns auch dagegen sträubten; auf diese Weise hatte ein jeder von uns während der ganzen Reise nur fünfzehn Rubel Auslagen gehabt.

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