Viktoria Schwenger - Meine verlorene Heimat

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Sonja führt ein einfaches, aber schönes Leben in Mähren und als sie dort auf ihre große Liebe, den deutschen Soldaten Franz trifft, scheint ihr Glück vollkommen. Doch wenig später wird Franz eingezogen, denn der Krieg beginnt. Für Sonja fängt nun eine Zeit voller Warten, Hoffen und Bangen an, die unbeschwerte Kindheit ist dahin. In den folgenden Jahren, schaffen sie es, in kurzen Phasen des Wiedersehens, zu heiraten und eine eigene Wohnung zu finden, in der ihr Sohn Peter zur Welt kommt. Ein Lichtblick, der jedoch zunichte gemacht wird, als Sonja mit Peter und ihrer Mutter aus der Heimat fliehen muss, da die Russen auf dem Vormarsch sind. Die Suche nach einem neuen Zuhause ist nicht einfach, aber wird Sonja ihren Franz je wiedersehen?

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Oft führte ihn meine Mutter, in grünem Lodenmantel und ein Hütchen mit Gamsbart auf dem Kopf, stolz durch den Ort spazieren. Einmal jedoch rannte er mit Riesensprüngen querfeldein davon und zog meine Mutter hinter sich her. Das imposante Bild »Dame mit Hund« war dahin! Sie erwischte ihn noch – leider, muss ich sagen. Denn kurz darauf biss er mich knapp neben der Hauptschlagader in den Arm, weil es ihm nicht passte, dass ich ihn streicheln wollte.

Ich höre heute noch, wie er wütend knurrte, seine spitzen Zähne fletschte und zubiss. Mein Vater griff mit dem Schürhaken ein, worauf Blitz von mir abließ. Ich musste zum Arzt, um die Wunde versorgen zu lassen. Noch heute sieht man die Narben auf meinem Arm. Blitz wurde schleunigst verkauft, weil er eben unberechenbar und bissig war, was vermutlich der Vorbesitzer aus demselben Grund getan hatte.

Die Sonntagnachmittage meiner Kindheit bestanden überwiegend darin, dass wir mit der Straßenbahn zur »Tanta«, der Schwester meiner Mutter, nach Ostrau fuhren. Sie war mit einem Malermeister verheiratet und kinderlos.

Mein Vater saß dann vor dem »Kristallradio«, einem einfachen Gerät mit Detektoren aus den Anfangstagen des Rundfunks mit Detektoren, und stocherte am Kristall herum, um die Sender zu finden.

Mutter und Tante tauschten sich über ihre diversen Krankheiten aus, was ich schon nicht mehr hören konnte. Dann zückte Mama ihre Tarotkarten, um für die Tante Ereignisse der kommenden Woche vorherzusagen. Und manchmal gingen ihre Prophezeiungen sogar in Erfüllung!

Wir waren katholisch. Erstkommunion und Firmung wurden ausschließlich in der Kirche gefeiert, weltliche Feiern waren nicht üblich.

Auch Süßigkeiten wurden einem nicht so nachgeworfen, wie den Kindern heute. Ein Nikolaus oder ein Osterhase aus Schokolade war etwas Besonderes. Ich versteckte die Leckereien meist, um mir nach und nach ein kleines Stückchen zu genehmigen. Wenn mein Osterhase dann von mir aus seinem Versteck hervorgeholt wurde, musste ich oft voll Wut feststellen, dass ihm mein Bruder ihm heimlich die Füße oder Ohren abgebissen hatte.

Eigentlich war ich ein gesundes Kind, doch mit zehn Jahren brachte man mich mit Scharlach für ganze sechs Wochen ins Krankenhaus, wo ich vollkommen isoliert wurde.

Der einzige Kontakt zu meinen Eltern bestand durch das geschlossene Fenster, wobei ich mich mittels Schreien verständlich machen musste. Was für ein Stimmengewirr, wenn die mehr als zwanzig kleinen Patienten an den Fenstern hingen und nach draußen brüllten!

Was er mir mitteilen wollte, schrieb mein Vater auf ein Stück Papier, das er an die Scheibe hielt, sodass ich es lesen konnte.

Das waren meine frühen Jahre der Kindheit.

Endlich ein »Backfisch«!

Ich konnte es kaum erwarten älter zu werden, ein »Backfisch« zu sein, heute würde man es »Teenager« nennen.

Endlich war es so weit: Die Schuleinschreibung für das Mädchenrealgymnasium stand bevor. Etwas beklommen marschierte ich mit meiner Mutter zum Schulgebäude.

Der Direktor war ein imposanter Mann mit stahlblauen Augen und schwarzem Vollbart. Dass er sich einige Jahre später das Leben nehmen würde, weil er Jude war, konnte man nicht ahnen.

Er stellte die obligatorischen Fragen, die von mir schüchtern beantwortet wurden, wobei ich mir aus Verlegenheit ständig mit der Hand eine Haarsträhne unter meinen roten Matrosenhut strich. Die Aufnahmeprüfung war erfolgreich, und so begann meine achtjährige Oberschulzeit.

Die gesamte Familie war nun auf ihre Gymnasiastin stolz. Täglich musste ich etwa eine halbe Stunde mit dem Zug von Orlau nach Ostrau fahren und dann von der Bahnstation etwa zwanzig Minuten zur Schule gehen. Bei strengem Winterwetter, wenn es einen an den Fingern und Füßen fror, schien mir der Weg endlos.

Der Großteil meiner Klassenkameradinnen und auch einige Lehrer waren jüdisch. Damals fragte niemand danach, wir vertrugen uns und waren befreundet.

Als meine jüdische Mitschülerin Ruth einmal zu mir sagte, »du hast ja Kuhaugen«, war ich schrecklich wütend auf sie.

Wegen meiner langen Nase, meiner abstehenden Ohren und meiner dünnen Haare fand ich mich als Backfisch absolut hässlich. Nun wurden mir auch noch »Kuhaugen« zugeschrieben!

Die Familie dieser Jüdin war sehr wohlhabend. Ruth spielte Tennis, lernte reiten und fuhr in den Ferien ins Salzkammergut. Das alles waren Privilegien, die sich nur reiche Leute leisten konnten.

Kurz nach Kriegsende las ich in einem Amtsblatt, dass sie für tot erklärt worden war. Das hat mich tief erschüttert. So war auch sie in dieser schrecklichen Zeit mit größter Wahrscheinlichkeit den Weg von Millionen von Juden zur Ermordung in einem deutschen Konzentrationslager gegangen.

Kleine Unterschiede unter uns Schülerinnen gab es wohl in der Herkunft: »Akademikertochter« oder »Beamtentochter«, aber das verwischte sich im Laufe der Jahre. Als wir 1939 durch die Annexion der Tschechoslowakei »heim ins Reich« kehrten, hielten wir uns als Deutsche ohnehin für etwas Besseres als die Tschechen oder Juden.

Die Schulzeit brachte ihre Höhen und Tiefen.

Wenn ich heute meine damaligen Lehrer Revue passieren lasse, fällt mir auf, dass mir einige von ihnen sehr alt vorkamen. Doch so alt konnten sie nicht gewesen sein, da sie noch im Schuldienst waren. Aber als jungem Menschen kommen einem selbst die Eltern alt vor.

Einen Mathematikprofessor fürchtete ich in der untersten Klasse ganz besonders. Es war Professor Franz Lorenz, der schon äußerlich den Eindruck eines sehr alten Herrn machte. Mit seinem dicken, grauen Schnauzbart erinnerte er mich an einen Seelöwen. Selbst heute noch muss ich, wenn ich einen Seelöwen sehe, an ihn denken.

Er war wohl krank, denn er war quittengelb im Gesicht und schrecklich »grantig«. In seinem Zorn schmetterte er gelegentlich einen ganzen Stoß Hefte auf den Boden, nicht selten flog der schwere Tafelzirkel samt Transporteur in die Klasse, sodass alle schnell die Köpfe einzogen.

Ab und zu bekam er einen Niesanfall, bei dem er gar nicht aufhören konnte zu nießen, was uns sehr belustigte. Mit seinem im Taschentuch vergrabenen Gesicht konnte er unser Feixen glücklicherweise kaum wahrnehmen, sonst hätte es ein schreckliches Donnerwetter gegeben.

Eines Tages hatte Mama die glorreiche Idee, für mich ein blaues Band mit Schleife als Haarschmuck zu nähen. Dieser Blickfang wurde mir zum Verhängnis.

Obwohl ich mich in der Bank klein machte und hinter meiner Mitschülerin verkroch, hatte mich der gefürchtete Lehrer bemerkt: »Die da mit dem blauen Mascherl!«, rief er, und holte mich vor an die Tafel. Ich habe diese Szene überlebt, verwünschte aber mein blaues Mascherl und nahm es immer vor der Schule vom Kopf.

Einige Jahre später hatte ich nochmals ein Erlebnis mit ihm. Bei einer Schulveranstaltung im Turnsaal, bei der etwa vierhundert Schülerinnen versammelt waren, wurde mir plötzlich schwarz vor Augen. Als ich blinzelnd wieder zu mir kam, lag eine Hand auf meiner Stirn. Mein Mathelehrer beugte sich mit fürsorglichem Blick über mich. Vor Schreck schloss ich die Augen und täuschte eine weitere Ohnmacht vor. Seine väterliche Besorgnis aber hatte mich doch beeindruckt, er schien gar nicht so böse zu sein.

Professor Karl Ruis war unser Deutschlehrer. Er war Junggeselle und verbrachte seine Abende bis in die frühen Morgenstunden in einem Weinlokal in Ostrau. Oft kam er vormittags mit einer Fahne aus Rauch und Alkohol in die Klasse.

Heute denke ich, dass er sich einsam fühlte und seinen Kummer im Wein ertränkte. Er war sehr sentimental und konnte kein Gedicht vorlesen, ohne dass sich seiner eine heftige Gemütsbewegung bemächtigte, besonders, wenn es im Gedicht um Liebe ging. Er war unfähig, seiner Rührung Herr zu werden und seine Tränen zurückzuhalten.

Wir spotteten, lachten und feixten darüber, aber eigentlich hatten wir ihn ganz gern. Worüber amüsiert man sich in diesem Alter nicht? Es musste in Geografie nur vom »Meerbusen« die Rede sein, schon wurde hinter vorgehaltener Hand gekichert.

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