Viktoria Schwenger - Meine verlorene Heimat

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Sonja führt ein einfaches, aber schönes Leben in Mähren und als sie dort auf ihre große Liebe, den deutschen Soldaten Franz trifft, scheint ihr Glück vollkommen. Doch wenig später wird Franz eingezogen, denn der Krieg beginnt. Für Sonja fängt nun eine Zeit voller Warten, Hoffen und Bangen an, die unbeschwerte Kindheit ist dahin. In den folgenden Jahren, schaffen sie es, in kurzen Phasen des Wiedersehens, zu heiraten und eine eigene Wohnung zu finden, in der ihr Sohn Peter zur Welt kommt. Ein Lichtblick, der jedoch zunichte gemacht wird, als Sonja mit Peter und ihrer Mutter aus der Heimat fliehen muss, da die Russen auf dem Vormarsch sind. Die Suche nach einem neuen Zuhause ist nicht einfach, aber wird Sonja ihren Franz je wiedersehen?

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Vorne mein Großvater deutsch Großmutter tschechisch dahinter von links - фото 4

Vorne mein Großvater (deutsch), Großmutter (tschechisch), dahinter von links nach rechts: Wenzel und Anna (tschechisch) und mein Vater (deutsch)

Einmal habe ich der lieben Babička einen Schock versetzt. Sie brachte mir aus der Stadt einen Kleiderstoff mit, wobei sie jammerte, nichts »Gescheites« gefunden zu haben. Eigentlich war es eine Untertreibung, denn sie war stolz auf ihren Einkauf. Obwohl sie nicht viel Geld hatte, wollte meine Babička ihrem Enkelkind eine Freude machen.

Mir gefiel der gelbe Seidenstoff mit den blauen Blümchen und winzigen Punkten sehr, aber ich wollte so klug wie meine Großmutter sein und ihr nach dem Mund reden. So sagte ich altklug: »Ja, es ist ein Fetzen, aber für die Schule wird es gut sein«.

Sie war so enttäuscht! Ich schäme mich heute noch dafür.

Als Dreijährige kehrte ich einmal nach wochenlangem Aufenthalt bei den Großeltern nach Hause zurück. Ich hatte meine Muttersprache vergessen und sprach nur noch Tschechisch, wie mir später erzählt wurde.

Es herrschte bei den Großeltern noch einfaches, unverfälschtes Landleben. Ich erinnere mich vage an Bauernkinder und einen Puppenwagen, in dem wir kleine Katzen spazieren fuhren. Ich liebte es, bei den Großeltern zu sein, obwohl es einfach und sparsam zuging.

Seit jenen Kindheitstagen habe ich meine Großeltern nicht mehr gesehen. Vielleicht war die Entfernung zu groß, vielleicht gab es andere, mir unbekannte Gründe, sodass der Kontakt zu ihnen abriss.

Als ich 15 war, starb meine Großmutter im Alter von 74 Jahren. Ich fuhr zu ihrer Beerdigung in das kleine Dorf. Sie lag im Haus im Sarg aufgebahrt, schwarz angezogen, mager und gelb im Gesicht. Man versteckte damals die Toten nicht im geschlossenen Sarg so wie heute. Die Zurückgebliebenen sollten Gelegenheit haben, die Toten noch einmal zu sehen, um Abschied von ihnen nehmen zu können.

Ich erinnere mich noch heute mit Schaudern, wie mit dumpfen Schlägen der Sarg zugenagelt wurde.

Genau in dem Moment, als der Kirchenchor begann, ein Marienlied zu singen, fiel vom Fensterbrett ein Blumentopf herab und zersprang. Die Trauergäste sahen sich erschrocken an, sie hielten es für ein schlechtes Omen.

Ein Jahr später starb mein Großvater im Alter von 79 Jahren. Nach dem Tod seiner Frau war er vereinsamt, konnte ihren Verlust nicht verwinden und erschoss sich an ihrem Grab. Ich habe das lange nicht erfahren, es wurde innerhalb der Familie streng geheim gehalten. Ich habe nie verstanden, warum.

Die drei Kinder meiner Großeltern gingen verschiedene Wege. Bruder und Schwester meines Vaters bekannten sich zur tschechischen Nationalität, mein Vater hingegen war ein fanatischer Deutscher. Selbst unser Türschild musste in den Nationalfarben schwarz-rot-gold angefertigt sein.

So spalteten die damaligen politischen Verhältnisse die Familien. Vielleicht war dies der Grund, dass der Kontakt zu den Großeltern abgebrochen worden war.

Im Ersten Weltkrieg diente mein Vater bei der Gendarmerie der österreichisch-ungarischen Monarchie. Nach dem Krieg fand er Arbeit bei der Ostrau-Karwiner Lokalbahn in der am 28. Oktober 1918 neu gegründeten, tschechoslowakischen Republik. Er arbeitete dort als Bahnhofsvorsteher, Revisor, zeitweise auch als Wagenführer.

Sein Fanatismus hätte ihn beinahe seine Stelle und womöglich mehr gekostet, als er im Stationsbüro das Bild des damaligen tschechischen Präsidenten Masaryk, des Mitbegründers der unabhängigen Tschechoslowakei war, von der Wand riss und zertrampelte. Einflussreiche Freunde konnten den Vorfall vertuschen und das Schlimmste abwenden.

Meine Mutter stammte aus einem entgegengesetzten Winkel der Tschechoslowakei, nämlich aus Leutschau in der Zips, einem Landstrich in der nördlichen Slowakei. Sie schwärmte oft von ihrer Geburtsstadt, die auf Grund ihrer Kunstwerke und prächtigen Gebäude auch das »slowakische Nürnberg« genannt wurde. Gerne erinnerte sie sich an sonntägliche Standkonzerte der K. und K.-Militärmusik, an promenierende, elegante Frauen und fesche Offiziere – vergangener Glanz der damaligen Donaumonarchie.

Ich bezweifle aber, dass sie selbst das alles erlebt hatte, denn bereits mit zwei Jahren verlor sie ihre Mutter, worauf sie bei einer sprichwörtlich hartherzigen Stiefmutter eine traurige Kindheit durchmachen musste.

Als sie zwölf Jahre alt war, starb auch ihr Vater. Sie lebte eine Weile bei ihrer um elf Jahre älteren Schwester. Sie beide waren die Einzigen, die von neun Geschwistern übrig geblieben waren. Die anderen hatte der Tod im Kindesalter dahingerafft. Die Kindersterblichkeit war damals sehr hoch, doch dass von neun Kindern gleich sieben starben, war selbst zu dieser Zeit ungewöhnlich und erschütternd.

Später kam meine Mutter zu einer Baronin »in Stellung«, wie man damals die Arbeit als Hausangestellte nannte. Dort ging es ihr sehr gut, sie wurde wie eine Tochter behandelt und eignete sich viele Kenntnisse an. Als Waise musste sie früh lernen, auf eigenen Beinen zu stehen, errang Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein, was mir fehlte.

Oft erzählte sie von »ihrer« Baronin, die dahinschmolz, wenn feurige Roma und Sinti sie »umgeigten«. Mag sein, dass aus jener Zeit ihr Hang zu Höherem stammte, den sie zeitlebens nicht verlor.

Ihren ersten Verlobten hatte sie mitleidlos sitzen gelassen, da er ihr zu klein von Statur und zu weichherzig war und sie ständig umturtelte, was ihr nicht gefiel. Sie verließ ihn während einer gemeinsamen Zugreise, stieg einfach aus und fuhr in der Gegenrichtung davon.

Später heiratete sie meinen Vater, der groß und energisch war und Uniform trug, wenn auch nur eine Eisenbahneruniform. Doch Uniformen zogen junge Mädchen an wie Nektar die Bienen. Mag sein, dass sie sich meinen Vater im Laufe der Jahre etwas weniger energisch gewünscht hatte.

In meiner Kindheit besaßen wir immer Hunde, denn mein Vater war ein Hundenarr und dressierte die Tiere stundenlang. Meist waren es Deutsche Schäferhunde, die Lux hießen.

Doch der Liebste unserer Hunde war mir ein Bernhardiner. Ich brachte ihn eines Tages in der Schultasche nach Hause. Als ich ihn herauskullern ließ, sah er aus wie ein kleines Wollknäuel auf kurzen Beinchen. Nach und nach entwickelte er sich zu einem riesigen Tier, tollpatschig und gutmütig, der einen aus großen, braunen Augen, mit schräg geneigtem Kopf, treuherzig ansah. Er packte meinen kleinen Bruder gerne am Kragen und zog ihn, zu dessen Begeisterung, in der Küche herum.

Einmal jedoch bereitete er uns Kummer. Er sprang nachts im Garten in ein Frühbeet aus Glas und schnitt sich dabei den inneren Oberschenkel auf. Eine lange Blutspur hinter sich ziehend kam er in die Wohnung gelaufen. Wir gossen im ersten Schreck ein Fläschchen Jod auf die Wunde, was schrecklich gebrannt haben musste, doch er ertrug es geduldig. Er wurde verbunden und in die Kammer gesperrt. Ich betete die ganze Nacht, dass Bary am Leben bleiben solle.

In der Früh wagte niemand, nach ihm zu sehen, aus Angst, er sei verendet. Doch als ich zur Kammertür kam, nahm ich ein gleichmäßiges, vertrautes Klopfen wahr. Er hatte mich gehört und wedelte freudig mit dem Schwanz. Wie waren wir froh, dass er lebte! Später mussten wir ihn aus Platzmangel verkaufen, er war zu riesig für unsere kleine Wohnung geworden. Bei seinem neuen Besitzer lief er in ein Auto und wurde so schwer verletzt, dass man ihn einschläfern musste. Das machte mich sehr traurig.

Der nächste Hund – mein Vater hielt es nie lange ohne Hunde aus – war ein eleganter Windhund, der »Blitz« genannt wurde. Er war nicht mehr jung, als wir ihn erhielten, aber er war ein wunderschönes, reinrassiges Tier.

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