Viktoria Schwenger - Meine verlorene Heimat

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Sonja führt ein einfaches, aber schönes Leben in Mähren und als sie dort auf ihre große Liebe, den deutschen Soldaten Franz trifft, scheint ihr Glück vollkommen. Doch wenig später wird Franz eingezogen, denn der Krieg beginnt. Für Sonja fängt nun eine Zeit voller Warten, Hoffen und Bangen an, die unbeschwerte Kindheit ist dahin. In den folgenden Jahren, schaffen sie es, in kurzen Phasen des Wiedersehens, zu heiraten und eine eigene Wohnung zu finden, in der ihr Sohn Peter zur Welt kommt. Ein Lichtblick, der jedoch zunichte gemacht wird, als Sonja mit Peter und ihrer Mutter aus der Heimat fliehen muss, da die Russen auf dem Vormarsch sind. Die Suche nach einem neuen Zuhause ist nicht einfach, aber wird Sonja ihren Franz je wiedersehen?

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Ich war ein stilles und schüchternes Kind, kein Problem für unsere Familie wie mein Bruder Erich. Er war zwei Jahre jünger als ich, ein schwer erziehbares Kind, wodurch das Familienklima sehr beeinträchtigt wurde. Er bereitete meiner Mutter und auch mir ein Leben lang große Sorgen und Schwierigkeiten, auch noch lange nach dem Krieg.

In seinen späteren Jahren war er an den Rollstuhl gefesselt und damit nach einem bewegten Leben den Versuchungen dieser Welt, denen er nicht widerstehen konnte, entzogen. Dabei war Erich hochbegabt und sehr musikalisch, beherrschte eine Vielzahl von Musikinstrumenten, und das ohne jeglichen Unterricht. Alles fiel ihm leicht, während ich mir alles erst erarbeiten musste.

Er war der Liebling und Stolz meines Vaters, der ihm zu vieles durchgehen ließ.

Erich war wie mein Vater, vermutlich von diesem beeinflusst, überzeugter Nationalsozialist. Er meldete sich schon als 17-Jähriger freiwillig zum Kriegsdienst und trat sofort der SS bei, der berüchtigten Schutzstaffel Hitlers. Dort stieg er auf der Karriereleiter schnell empor.

Meine Mutter legte viel Wert auf schöne Kleidung, obwohl das Gehalt meines Vaters gering und die Zeiten schlecht waren.

Ein schicker, neuer Frühjahrshut, mit Maiglöckchen oder Veilchen als Zierde, war zu jedem Osterfest unbedingt nötig. Mit vor Schmerzen zusammengebissenen Zähnen stolzierte sie in Stöckelschuhen zur Kirche, selbst wenn diese noch so drückten.

Die Auferstehungsprozession an Ostern mit Blasmusik und »Frühjahrsmodenschau« gehörte zu den Höhepunkten des Jahres und war stets ein großes Ereignis. Der liebe Gott mag wohl gelächelt haben über so viel weibliche Eitelkeit, doch es geschah auch zu seiner Ehre. Ich muss gestehen, dass ich mich in meiner jeweiligen neuen Frühjahrsausstattung nie wohlfühlte und eher schüchtern den Kopf einzog. Nach der Prozession gab es ein feierliches Abendessen mit gefärbten Eiern und Schinken, den wir uns jedoch nicht immer leisten konnten.

Wir Geschwister bekamen alljährlich weiße Matrosenblusen mit einem marineblauen Plisseerock für mich und blauen Hosen für meinen Bruder. Meine Mutter war sehr stolz, wenn die Leute sagten, dass wir wie die Kinder von Kaiser Karl aussähen. Der bereits verstorbene Monarch war der letzte Kaiser von Österreich-Ungarn gewesen, wurde aber immer noch als »Friedenskaiser« verehrt.

Meine Mutter, die immer sehr modisch gekleidet war, konnte uns Kinder schön herausputzen, weil sie viel selbst nähte.

Als ich in der Oberschule immer noch die gleiche Matrosenbluse wie mein Bruder tragen musste, rebellierte ich innerlich, doch niemals hätte ich es gewagt, vor den Eltern etwas zu kritisieren oder mich gar zu beschweren.

Eine meiner Mitschülerinnen meinte kess, ich solle mir ein Tintenfass über die weiße Matrosenbluse schütten, dann wäre das Thema gleich erledigt. Doch so etwas Ungezogenes hätte ich nie getan! Eines Tages war der Matrosenlook aus der Mode gekommen und damit dieses Thema von selbst passé.

Meine Heimat lag in der Tschechoslowakei, die 1918 nach dem Ersten Weltkrieg durch den Versailler Vertrag entstanden war und aus Böhmen, Mähren, einem Teil Schlesiens und der Slowakei bestand.

Wir wohnten in Nordmähren, genauer gesagt im Ostrau-Karwiner Industriegebiet, das früher zur Österreichisch-Ungarischen Monarchie gehört hatte. Neben den Tschechen lebten dort auch viele deutsche und österreichische Familien, die seit Generationen ansässig waren. Das Gebiet liegt etwa dreihundert Kilometer östlich von Prag und war zweisprachig, tschechisch und deutsch. Viele Deutsche beherrschten wie ich die tschechische Sprache. Das sollte mir später einmal sehr zugute kommen.

5 Mai 1932 Ich bin zehn Jahre alt Eisenwerke Kohlegruben und rauchende - фото 2

5. Mai 1932 – Ich bin zehn Jahre alt

Eisenwerke, Kohlegruben und rauchende Schlote prägten die Landschaft. Rot leuchtete bei Nacht der Himmel über Ostrau, flammende Essen loderten empor und verliehen der Stadt eine gespenstische Silhouette. In diesem Gebiet, genauer gesagt in Orlau, einem Städtchen im Ostrau-Karwiner Industriegebiet, hatte ich das Licht der Welt erblickt. Viele Stiegen führten zu der Kirche hinauf, in der meine Taufe stattfand.

Mein Vater war bei der Ostrau-Karwiner Lokalbahn, die von Orlau nach Karwin führte, angestellt, deshalb durften wir die Bahn kostenlos benutzen.

Die Strecke betrug etwa 25 Kilometer bei einstündiger Fahrzeit. Jeder dieser kleinen Orte, die die Bahn miteinander verband – wir nannten sie »Elektrische«, im Schülerjargon »Kiste« – hatte eine oder mehrere Kohlegruben mit dazugehörigen Bergarbeiterkolonien. Viele Bergbauingenieure und Beamte besaßen dort ihre Villen.

Die Kirche in Orlau in der ich getauft wurde Meine Kindheit fiel in eine Zeit - фото 3

Die Kirche in Orlau, in der ich getauft wurde

Meine Kindheit fiel in eine Zeit, in der die Grenzen meiner Heimat noch vor Beginn des Zweiten Weltkrieges oft verschoben wurden.

Nach dem Münchner Abkommen 1938 wurde das Sudetenland von der Tschechei getrennt und Deutschland zugeschrieben, dann die »Rest-Tschechei« im März 1939 von Deutschland faktisch annektiert und zum »Protektorat Böhmen und Mähren« erklärt. Später fiel die polnisch besetzte Hälfte des Ostrau-Karwiner Industriegebietes an Oberschlesien und somit an das Deutsche Reich. Als Kind hatte ich das freilich nicht registriert, sondern als natürlich hingenommen.

Es bestand nun eine reichsdeutsche Grenze in Radwanitz zwischen dem Protektorat Böhmen und Mähren und Polen. Wenn wir von Peterswald, wo wir später wohnten, nach Ostrau in die Schule fuhren, mussten wir im Grenzgebiet in Radwanitz unsere Grenzausweise vorzeigen, gelegentlich sogar unsere Schultaschen nach Schmuggelware untersuchen lassen. Selbst wir Kinder und Jugendliche wurden gefilzt!

Einmal hatte ich mir einen Hut in Ostrau gekauft und aufgesetzt, ohne ihn anzumelden. Eigentlich hätte er verzollt werden müssen. Wohl war mir nicht dabei, mein Herz klopfte vor Aufregung, zumal mich der Zollbeamte misstrauisch musterte. Doch er ließ mich laufen, ohne mich zu kontrollieren. Was für eine Erleichterung!

Es gab unter den Grenzbeamten auch einige nette Typen, für die wir Mädchen schwärmten. Wir himmelten alles an, was reichsdeutsch war und Uniform trug.

Mein Vater stammte aus Nordböhmen, aus der Gegend von Neu-Paka, Trautenau-Gablonz. Das Riesengebirge war nicht weit entfernt. Mein Großvater war Bahnwärter, vermutlich deshalb arbeitete auch Vater bei der Bahn. Er wohnte mit meiner Großmutter in einem bescheidenen Häuschen. Als kleines Mädchen war ich einige Male dort zu Besuch gewesen, ich erinnere mich noch gut an meine Großeltern.

Wenn mich mein Großvater auf die Wange küssen wollte, rannte ich davon, weil ich seine kratzigen Bartstoppeln fürchtete. Seinen Wunsch, mir Zöpfe wachsen zu lassen, wofür er mir sogar ein neues Kleid versprach, konnte ich ihm mit meinem dünnen Haar nicht erfüllen. So kam ich weder zu Zöpfen noch zu einem Kleid von Großvater. Er sprach nur Deutsch und konnte kaum Tschechisch. Meine Großmutter hingegen war Tschechin und beherrschte kein Wort Deutsch, dennoch hatten sie sich gefunden.

Ich frage mich heute noch, wie sie sich unterhalten konnten, doch es schien zu funktionieren. Immerhin hatten sie zusammen drei Kinder gezeugt, doch dazu braucht es keine Sprache.

Zu den kleinen Vergnügungen, die mir die Großmutter bieten konnte, gehörten in einem Mörser zerstampfte und mit Zucker vermischte Walnüsse.

Oft sagte ich zu ihr auf Tschechisch: »Großmütterchen, komm, Nüsse stampfen«. In dieser Sprache klang das freilich viel schöner, zumal es da das nüchterne Wort »Großmutter« nicht gibt, sondern eben nur das zärtliche »Großmütterchen«. Dieses »Babička, budeme tlouct oŕechy«, konnte ich bereits als ganz kleines Kind auf Tschechisch sagen.

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