[81]
Wenn bei einem mehrseitigen Erbvertrag nicht alle Vertragsschließenden an der Aufhebung mitwirken, liegt kein wirksamer Aufhebungsvertrag vor; die Vereinbarung kann jedoch ggf. in einen Zuwendungsverzichtsvertrag mit dem Bedachten umgedeutet werden, vgl. OLG Hamm v. 2.12.2011 – I-15 W 603/10, FGPrax 2012, 69.
[82]
Vgl. BayObLG v. 25.2.1993 – 1Z BR 67/92, FamRZ 1994, 190, 191. Ebenso i.E. auch MüKoBGB/ Musielak, 7. Aufl. 2017, Rn. 7 m.w.N. (allerdings auf anderem dogmatischem Weg, nämlich indem der neue Erbvertrag zugleich als Aufhebungsvertrag eingeordnet wird).
[83]
Vgl. Staudinger/ Kanzleiter , 2014, § 2299 Rn. 11; MüKoBGB/ Leipold , 7. Aufl. 2017, § 2085 Rn. 15.
[84]
Vgl. BeckOGK/ Müller § 2290 Rn. 37 m.w.N.
[85]
Vgl. Staudinger/ Kanzleiter , 2014, § 2290 Rn. 20; MüKoBGB/ Musielak , 7. Aufl. 2017, § 2290 Rn. 9 m.w.N.; a.A. (nur §§ 119 ff) etwa Brox/Walker, ErbR, 28. Aufl. 2018, § 17 Rn. 21.
[86]
Vgl. BGH v. 20.12.2012 – IX ZR 56/12, NJW 2013, 692.
[87]
Vgl. OLG Köln v. 12.6.1973 – 2 W x 69/72, FamRZ 1974, 51; Staudinger/ Kanzleiter, 2014, § 2292 Rn. 2; Palandt/ Weidlich , 78. Aufl. 2019, § 2292 Rn. 1.
[88]
So aber MüKoBGB/ Musielak, 7. Aufl. 2017, § 2292 Rn. 6.
[89]
Vgl. Erman/ S. Kappler/T. Kappler , 15. Aufl. 2017, § 2292 Rn. 5; Staudinger/ Kanzleiter , 2014, § 2292 Rn. 10.
[90]
Vgl. Erman/ S. Kappler/T. Kappler , 15. Aufl. 2017, § 2291 Rn. 3; BeckOGK/ Müller § 2291 Rn. 24; Palandt/Weidlich, 78. Aufl. 2019, § 2291 Rn. 3; a.A. MüKoBGB/ Musielak, 7. Aufl. 2017, § 2291 Rn. 6.
[91]
Vgl. nur Staudinger/ Kanzleiter, 2014, § 2293 Rn. 6.
[92]
Vgl. Brox/Walker, ErbR, 28. Aufl. 2018, § 14 Rn. 25; Staudinger/ Kanzleiter, 2014, § 2293 Rn. 14.
[93]
Vgl. BGH v. 28.9.1959 – III ZR 112/58, NJW 1960, 33; BGH v. 14.12.1961 – V ZB 20/61, NJW 1962, 736.
[94]
Vgl. BayObLG v. 29.1.1996 – 1Z BR 114/95, NJW-FER 1996, 62.
[95]
Vgl. Staudinger/ Kanzleiter, 2014, § 2293 Rn. 7; MüKoBGB/ Musielak , 7. Aufl. 2017, § 2293 Rn. 2.
[96]
Vgl. MüKoBGB/ Musielak , 7. Aufl. 2017, § 2293 Rn. 3 und OLG Karlsruhe v. 13.4.1961 – 5 W 200/60, NJW 1961, 1410.
[97]
Vgl. zur Geltung des § 2298 auch für mehrseitige Erbverträge: Erman/ S. Kappler/T. Kappler , 15. Aufl. 2017, § 2298 Rn. 1; BeckOGK/ Müller § 2298 Rn. 6.
[98]
Die Nichterwähnung von S. 3 in Abs. 3 ist ein Redaktionsversehen, vgl. Staudinger/ Kanzleiter , 2014, § 2298 Rn. 4, 18 und 21; Erman/ S. Kappler/T. Kappler , 15. Aufl. 2017, § 2298 Rn. 5.
[99]
Vgl. BeckOGK/ Müller § 2298 Rn. 26; MüKoBGB/ Musielak , 7. Aufl. 2017, § 2298 Rn. 6.
[100]
Vgl. BeckOGK/ Müller § 2294 Rn. 6; MüKoBGB/ Musielak , 7. Aufl. 2017, § 2294 Rn. 3.
[101]
Vgl. BeckOGK/ Müller § 2294 Rn. 6; MüKoBGB/ Musielak , 7. Aufl. 2017, § 2294 Rn. 3.
[102]
Vgl. OLG München v. 16.4.2009 – 31 Wx 90/08, ZEV 2009, 345, 346; Staudinger/ Kanzleiter , 2014, § 2295 Rn. 3; BeckOGK/ Müller § 2295 Rn. 8.
[103]
Vgl. BeckOGK/ Müller § 2295 Rn. 11; Soergel/ Wolf , 13. Aufl. 2002, § 2295 Rn. 3 mit Verweis auf die Protokolle.
[104]
Vgl. OLG Karlsruhe v. 22.1.1997 – 13 U 9/95, NJW-RR 1997, 708, 709; LG Köln 5.7.1978 – 13 S 171/77, DNotZ 1978, 685.
[105]
Vgl. BGH v. 5.10.2010 – IV ZR 30/10, NJW 2011, 224 Rn. 12; BGH v. 19.12.2012 – IV ZR 207/12, ZEV 2013, 330 Rn. 6.
[106]
Vgl. BeckOGK/ Müller § 2295 Rn. 11; MüKoBGB/ Musielak , 7. Aufl. 2017, § 2295 Rn. 4.
[107]
Vgl. Staudinger/ Kanzleiter, 2014, § 2295 Rn. 6; Erman/ S. Kappler/T. Kappler , 15. Aufl. 2017, § 2295 Rn. 5; MüKoBGB/ Musielak , 7. Aufl. 2017, § 2295 Rn. 6; a.A.: Palandt/ Weidlich , 78. Aufl. 2019, § 2295 Rn. 2; Soergel/ Wolf , 13. Aufl. 2002, § 2295 Rn. 3.
[108]
Nach h.M. gilt § 2298 Abs. 2 S. 1 entsprechend seinem Wortlaut nur für den vertraglich vorbehaltenen Rücktritt und ist nicht auch in den Fällen der §§ 2294, 2295 anwendbar, vgl. BeckOGK/ Müller § 2293 Rn. 20; MüKoBGB/ Musielak , § 2298 Rn. 4 m.w.N.
[109]
Vgl. BeckOGK/ Müller § 2293 Rn. 38, § 2294 Rn. 21, § 2295 Rn. 22 m.w.N.
[110]
Vgl. Staudinger/ Kanzleiter , 2014, § 2295 Rn. 13; BeckOGK/ Müller § 2295 Rn. 23; vgl. ferner auch OLG München v. 16.4.2009 – 31 Wx 90/08, ZEV 2009, 345, 347.
[111]
Vgl. BeckOGK/ Müller § 2299 Rn. 9. § 2255 BGB scheidet grundsätzlich aus, weil sich der Erbvertrag in besonderer amtlicher Verwahrung oder Verwahrung des Notars befindet (vgl. § 34 BeurkG, → Rn. 169); zur Rücknahme aus amtlicher Verwahrung → Rn. 202 f.
[112]
Vgl. BeckOGK/ Müller § 2299 Rn. 12.
[113]
Vgl. Staudinger/ Kanzleiter , 2014, § 2299 Rn. 11; MüKoBGB/ Musielak, 7. Aufl. 2017, § 2299 Rn. 6.
[114]
Vgl. BeckOGK/ Müller § 2299 Rn. 13; Staudinger/ Kanzleiter , 2014, § 2299 Rn. 11; MüKoBGB/ Musielak, 7. Aufl. 2017, § 2299 Rn. 6.
[115]
Nach BGH v. 5.10.2010 – IV ZR 30/10, NJW 2011, 224 und BGH v. 19.12.2012 – IV ZR 207/12, ZEV 2013, 330.
Teil III Die gewillkürte Erbfolge› § 11 Die Auslegung von Verfügungen von Todes wegen
§ 11 Die Auslegung von Verfügungen von Todes wegen
Inhaltsverzeichnis
I. Allgemeines/Überblick
II. Die Auslegung von Testamenten
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Fall 22:
Die E hinterlässt einen Miteigentumsanteil zu 1/ 5an einem Grundstück, Bankguthaben i.H.v. 32.000 € sowie verschiedene Bilder ohne größeren Wert. Sie war mit M verheiratet und hatte eine Schwester S. In ihrer eigenhändig geschriebenen und unterschriebenen letztwilligen Verfügung heißt es auszugsweise:
„Lieber M, Du weißt ja am besten, dass ich leider nichts zu vererben habe. Keine Lebensversicherung, keine großen Summen Geld. Nur ein paar Bilder. Trotzdem bitte ich dich, mir ein paar Wünsche nach meinem Tod zu erfüllen. X 1soll sich ein Bild von früher aussuchen. Ebenso X 2, X 3, und X 4. Die meisten Bilder sollst jedoch du behalten …“
M ist der Auffassung, dass er aufgrund der letztwilligen Verfügung zum Alleinerben berufen sei. Zu Recht? Lösung: → Rn. 381
Fall 23:
Die E und ihr Ehemann M haben ein eigenhändiges gemeinschaftliches Testament errichtet und es als „Unser Testament“ bezeichnet, in dem sie ihre gemeinsamen Kinder je zur Hälfte als Erben eingesetzt haben. Dabei hatten sie vergessen, die im Entwurf enthaltene gegenseitige Alleinerbeneinsetzung und die Einsetzung der Kinder als Erben des zuletzt Versterbenden (Berliner Testament) in das gemeinschaftliche Testament mit aufzunehmen. Ist M Alleinerbe? Lösung: → Rn. 382
Fall 24:
Die 50-jährige E setzte in ihrem 2001 errichteten Testament ihre neun Jahre jüngere Cousine C als Alleinerbin ein. Außerdem sah das Testament Vermächtnisse zugunsten ihrer beiden anderen Cousinen mütterlicherseits vor, die wertmäßig jeweils ca. 1/ 3des Vermögens der E ausmachten. Die väterliche Seite wurde im Testament nicht bedacht. Als E stirbt, war C bereits vorverstorben. Cʼs Tochter T beantragt einen Erbschein als Alleinerbin mit der Begründung, dass sie Ersatzerbin ihrer vorverstorbenen Mutter geworden sei. Zu Recht? Lösung: → Rn. 383
Literatur:
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