Symbole, die in diesem Buch verwendet werden
Damit Sie sich in diesem Buch besser zurechtfinden, verwenden wir Symbole.
Die Welt des Online-Datings ist ebenso wenig perfekt wie die reale Welt. Es passieren ebenso Fauxpas, die durchaus Anlass zum Schmunzeln geben können. Solche finden Sie bei der Sprechblase.
Die Lupe sehen Sie, wenn wir ein Konzept oder einen Begriff definieren und erläutern.
Bei der Sherlock-Holmes-Mütze stehen Fragen, die Sie nicht sofort beantworten müssen, denen Sie aber vielleicht mal nachgehen wollen. Es sind vorwiegend Fragen, die den aktuellen Diskurs bestimmen oder moralisch aufgeladen sind.
Informationen, die mit dem Techniker ausgezeichnet sind, gehen über das Grundwissen und die Tipps hinaus, geben aber meist einen transparenten Einblick in Mechanismen, die hinter Matching, Dating-Seiten und der virtuellen Partnersuche stehen.
Wo Sie die Glühbirne sehen (was recht häufig vorkommt), haben wir Ihnen »Insider-Tipps« hinterlegt, die Ihnen Geld, Zeit oder Mühe sparen.
Das Warndreieck wird gesetzt, wenn es etwas gibt, das besonderer Aufmerksamkeit bedarf. Hier finden Sie Hinweise, die Ihnen helfen, Betrug und anderen Fallstricken beim Online-Dating zu entgehen.
Hier finden Sie exemplarische Gegebenheiten, Vorurteile und Vorannahmen – oder auch Hörensagen, das sich weder widerlegen noch bestätigen lässt und Ihnen vielleicht dennoch zu Ohren gekommen ist.
Sie können an einer beliebigen Stelle in dieses Buch einsteigen und auch wieder aufhören. Auch wenn das Buch von Anfang bis Ende schlüssig aufgebaut ist, werden Sie dennoch an jeder Stelle, ohne vorige Kapitel gelesen zu haben, verstehen, worum es geht.
Für alle, die sich mit der Online-Dating-Welt nicht sonderlich auskennen, empfehlen wir aber einen Einstieg in Kapitel 2, damit Sie sich erst mal einen generellen Überblick über den Markt und die größten Dating-Seiten in Deutschland verschaffen. Vielleicht fühlen Sie sich gleich von einer Plattform angesprochen, ansonsten finden Sie in Kapitel 4weitere Fragestellungen und Hinweise, die Ihnen die Wahl des richtigen Portals erleichtern.
Wenn Sie bereits auf einer Dating-Seite Ihrer Wahl angemeldet sind und auf Praxis-Tipps hoffen, dann steigen Sie am besten mit Kapitel 5ein.
Sollten Sie zwar am Online-Dating interessiert, aber um Ihre (Daten-)Sicherheit besorgt sein, wird Teil IIIIhnen gute Dienste tun, um Sie über eventuelle Risiken – und wie Sie diese vermeiden und umgehen – aufzuklären.
Teil I
Überblick: Die Online-Dating-Welt von heute
IN DIESEM TEIL …
Online-Dating: Wo und wie alles begann
Online-Dating-Angebote heute: Wie sieht der deutsche Markt aus?
Wieso (nicht) Online-Dating? Die Vor- und Nachteile der digitalen Partnersuche
Kapitel 1
Online-Dating: Wo und wie alles begann
IN DIESEM KAPITEL
Liebe und Partnerschaft früher und heute
Anfänge des Online-Datings
Wie entwickelte sich der deutsche Online-Dating-Markt
Die Suche nach Liebe hat sich über die Zeit hinweg stets an den Populärmedien orientiert. In diesem Kapitel folgen wir den Spuren der Partnersuche und -vermittlung von Heiratsgesuchen über Fernseh-Flirtshows bis hin zu Tinder und Co. Welche Dating-Seite war dabei die erste in Deutschland, und welche Pioniere dieser neuen Dating-Ära halten sich auch heute noch?
In Deutschland gibt es mehr als 3.500 Dating-Seiten, aber wodurch unterscheiden sich diese überhaupt, und welche Seite ist für wen geeignet? Und für wen lohnt sich Online-Dating überhaupt?
Wo beginnt die Geschichte des (Online-)Datings? Womöglich bei Adam und Eva, zumindest wenn es um Liebe geht. An dieser Stelle möchten wir aber nicht ansetzen, sondern weitaus später, nämlich im 18. Jahrhundert.
Wie wir Liebe suchen und finden, hängt maßgeblich von den zur Verfügung stehenden Medien ab. Geschichtlich kann man genau betrachten, wie sich die Form der Liebessuche gewandelt hat: über Annoncen in Zeitungen, über Fernseh-Dating, letztlich nun bis hin zur Ära der Partnersuche online.
Liebe über Zeit und Medien hinweg
Gegen 1750erschien die erste Annonce eines Heiratsgesuchs in einer deutschen Zeitung, die sich primär um Status, Bildung und Vermögen drehte – andere Faktoren wie zwischenmenschliche Harmonie oder gemeinsame Interessen und Vorlieben waren damals zweitrangig.
Romantische Liebe, so wie wir sie verstehen, gibt es erst seit dem 19. Jahrhundert. Zuvor wurden Ehen von Familien zur Vermögensbildung oder -absicherung arrangiert und waren somit ein reiner Zweckverbund. Im 19. Jahrhundert entwickelten sich auch die ersten Annoncen, weswegen ledige Männer »Brautbilder« von Hofmalern erstellen ließen, um eine passende adelige Dame zu finden. Oft wurden diese Gemälde jedoch geschönt, was zu Enttäuschungen beim ersten Treffen führte – dieses Phänomen lässt sich auch heute noch beobachten, wobei vor allem Filter wie die der App Snapchat heutzutage eine tragende Rolle beim Catfishing und Verzerren der Wahrheit spielen.
Der Ursprung des Begriffs »Catfishing« liegt wohl in einer amerikanischen Geschichte: Welse (engl. = catfish) können angeblich als »Attrappe« genutzt werden, um lebende Dorsche während eines langen Transports in Bewegung zu halten.
Populär wurde der Begriff allerdings durch den Dokumentarfilm »Catfish«, der berichtet, wie ein junger Mann sich online in ein vermeintliches Model verliebt. Die Frau hinter den Fotos im Profil hat jedoch sowohl Bilder als auch Identität eines Models gestohlen. Nach dem Erfolg des Films hat MTV mit der Produktion der gleichnamigen Serie begonnen, die solche Betrugsfälle aufdeckt.
Catfisher sind folglich Personen, die entweder Fake-Profile mit gestohlenen Fotos erstellen, andere Identitäten annehmen, um sich Vorteile zu verschaffen, oder ihre eigene Person und ihr Aussehen (durch Filter und Retusche) so stark manipulieren und verschönern, dass sie nicht der Realität entsprechen.
Ende des 19. Jahrhundertswurde es dann wesentlich romantischer: Zukünftige Ehemänner warben bei den Eltern um die zukünftige Braut.
Durch die industrielle Revolution im 19. und 20. Jahrhundertwurden jungen Singles neue Möglichkeiten eröffnet: Singles wohnten alleine, getrennt von ihren Eltern und deren (Moral-)Vorstellungen, arbeiteten in modernen Berufen und waren wesentlich selbstständiger als noch einige Generationen zuvor. Die Formen des Kennenlernens wandelten sich, Rendezvous wurden erfunden und die moderne Art des Datings geboren. Singles konnten ihre Partner nach ihrem Geschmack selbst wählen, und Ehe war (vor allem in urbanen Gegenden) mehr als nur ein Zweckverbund.
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