Joseph Groben - Requiem für ein Kind

Здесь есть возможность читать онлайн «Joseph Groben - Requiem für ein Kind» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Requiem für ein Kind: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Requiem für ein Kind»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

"Erst jetzt weiß ich, was ein wirkliches Unglück ist", schrieb Karl Marx 1853 nach dem Tod seines einzigen Sohnes Edgar, einem Verlust, den er nie verwinden konnte. Dieser Sammelband dokumentiert, wie über vierzig berühmte Persönlichkeiten, Fürsten, Staatsmänner, Philosophen, Komponisten, Schriftstellerinnen und Schriftsteller, einen ähnlich traumatisierenden Schicksalsschlag wie Marx erlitten, der den Rest ihres Lebens überschattete. Wie sie mit ihrem Trauerschmerz umgingen, das gehört zu den verborgenen, aber ergreifendsten Kapiteln der europäischen Kulturgeschichte.
Mit Texten zu:
Marcus Tullius Cicero, Plutarch, Jan Kochanowski, René Descartes, Ludwig XIV., Peter der Große, Michael Haydn, André-Modeste Grétry, Johann Wolfgang Goethe, Klemens von Metternich, Alessandro Manzoni, Joseph Eichendorff, Friedrich Rückert, Alphonse de Lamartine, Victor Hugo, Hector Berlioz, Robert Schumann, Franz Liszt, Charles Dickens, Giuseppe Verdi, Theodor Storm, Karl Marx, Fjodor Dostojewski, Louis Pasteur, Bedřich Smetana, Franz Joseph I., Antonin Dvořak, Stéphane Mallarmé, Leos Janáček, Sigmund Freud, Gustav Mahler, Arthur Schnitzler, Rabindranath Tagore, Käthe Kollwitz, Else Lasker-Schüler, Hugo von Hofmannsthal, Thomas Mann, Walter Gropius, Ernst Jünger, Stefan Andres, Mascha Kaléko, Joe Biden.

Requiem für ein Kind — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Requiem für ein Kind», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Der Brief scheint nicht vollständig erhalten zu sein, dennoch ist er reich genug, um wichtige Aufschlüsse über die Haltung der antiken Gebildeten dem Kindertod gegenüber zu vermitteln. Er verrät, neben seiner tiefen Menschlichkeit, eine Erhabenheit der Gedankenführung, die das Klischee einer dekadenten heidnischen Welt Lüge zu strafen scheint. Als Priester des Apollo in Delphi glaubt Plutarch zweifellos an die Wahrheit der Orakel. Sie wird ihm bescheinigt durch die geistige und materielle Wiedergeburt des Apolloheiligtums. In seinem Dialog »Über die Orakel der Pythia« beschreibt er den rezenten Aufschwung Delphis, der beispiellos seit tausend Jahren sei, und schlussfolgert: »Es ist nicht möglich, dass eine so vollständige Veränderung in so kurzer Zeit allein durch Menschenhand sich ereignet hat, ohne die Gegenwart eines Gottes, der dem Orakel seine göttliche Autorität verleiht.«

Bezeichnend für diesen hochgebildeten und toleranten Philosophen ist auch, dass er Dionysos mit der ägyptischen Gottheit Osiris und mit dem Gott der Juden identifiziert und den gemeinsamen Jenseitsglauben unterstreicht. Infolge dieses erstaunlichen Gedankengutes, das sich hauptsächlich aus dem Platonismus speist, glaubten manche Kirchenväter, in Plutarch einen Vorläufer des Christentums zu erkennen. So wurden seine Texte in großer Zahl überliefert und konnten eine starke Nachwirkung ausüben.

1929 schrieb Carl J. Burckhardt an Hugo von Hofmannsthal: »Plutarch: die ganze virtù von der Renaissance bis zum napoleonischen Epos ist durch ihn bestimmt, und er wirkt noch weit ins 19. Jahrhundert hinein, bei den Engländern, den Preußen. Er ist eine eminent europäische Kraft.«

Friedrich Dübner: Plutarchi Chaeronensis scripta moralia. Berlin 1841.

Robert Flaceliere/Jean Irigoin: Plutarque. Oeuvres morales. Paris 1987.

Richard Volksmann: Leben, Schriften und Philosophie des Plutarch von Chaeronea. Berlin 1869

Reprint: Hildesheim 1980.

JAN UND DOROTA KOCHANOWSKI

Große Leere ist im Hause eingezogen, Seit du, Ursula, dich hast davongestohlen .

Obschon der polnische Dichter Kochanowski im Westen nicht besonders bekannt ist, besitzt er in Polen wie in anderen slawischen Ländern einen sehr hohen Bekanntheitsgrad. Literaturkenner sehen in ihm nicht nur den »Vater der polnischen Lyrik«, sondern den wichtigsten slawischen Dichter der Renaissance. Der Zyklus »Treny« (Klagelieder), der dem Andenken seiner Tochter Orszola (Ursula) gewidmet ist, ist sein lyrisches Meisterwerk und sein Schwanengesang. Es zählt zu den klassischen Werken der Weltliteratur. Als ergreifendes Zeugnis einer persönlichen Trauer stellt dieser Zyklus einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung der modernen elegischen Dichtkunst dar. Indem er sich an den klassischen Ideen orientiert, stellt er auch die Verbindung her mit der griechischlateinischen Tradition der Trauergesänge oder »Threnodien« sowie mit den antiken Autoren Cicero und Plutarch.

Ein Dichter der Renaissance

Jan Kochanowski wurde im Jahr 1530 in Sycyna, einem kleinen Dorf bei Radom in Südpolen als Sohn eines adligen Richters geboren. Dank der künstlerischen Ermutigungen ihrer Mutter zeichneten sich auch mehrere Brüder durch bemerkenswerte Leistungen aus: Mikolaj komponierte Lieder und übersetzte die »Moralia« Plutarchs, Andrzej übersetzte Vergils »Äneis« ins Polnische.

Jan Kochanowski begann seine Studien zunächst 1544 in Krakau und in Krolewiec. Auf einer langen »Bildungsreise«, die ihn nach Königsberg und Padua führte, studierte er die alten Sprachen, Griechisch, Latein und Hebräisch. Zahlreiche lateinische Gedichte, Elegien und Epigramme, die in dieser Zeit entstanden, weisen Kochanowski als bedeutenden klassischen Dichter aus. Als seine Mutter starb, kehrte er nach Polen zurück und erhielt als Erbteil das Gut von Czarnolas nahe bei Radom.

Auf einer Frankreichreise suchte er auch Pierre Ronsard, den Hauptvertreter der »Pléïades«, auf und notierte stolz: »Ronsardum vidi!« Indem er Ronsard mit dem antiken Sänger Orpheus verglich, träumte er davon, ein polnischer Orpheus zu werden und Werke hervorzubringen, die seines Vorbildes würdig wären. Tatsächlich wurde er schon sehr früh berühmt. 1560 wurde er Sekretär des Königs Sigismund August und er lebte am Königshof von Krakau, wo er sein literarisches Werk in den Dienst der nationalen Politik seines Herrschers stellte. Seine geistreichen »Fraszki« (Geschichtchen) zirkulierten in den gebildeten Kreisen des Hofs und des Adels.

Seit der Veröffentlichung seines Werkes »Satyr« (1564) galt Kochanowski allgemein als der größte Dichter Polens. Der König schenkte ihm einträgliche Pfründe, verlieh ihm mehrere Pfarreien, obwohl der Dichter nie eine Weihe empfangen hatte. Kurz nach dem Tod des Königs verzichtete Kochanowski auf alle politischen Ambitionen. Er verließ den Hof und zog sich auf sein Landgut von Czarnolas zurück, »um dort seine poetische Ernte einzubringen … unter der Linde, fern von den Geräuschen der Welt«.

Der Landedelmann und Familienvater in Czarnolas

1575 heiratete Kochanowski dort die Tochter eines adligen Gutsbesitzers, Dorota Podlowska. Sie schenkte ihm drei Töchter sowie einen Sohn. Trotz Einladungen und verlockender königlicher Angebote, zog Kochanowski es vor, das beschauliche Leben eines Landbesitzers zu führen, wo er sich seiner Familie und seinem poetischen Schaffen widmen konnte. Er besang sein Landgut von Czarnolas als sein »Tusculum«:

Im Marmorschlosse mögen andre residieren

Und mit lautrem Gold ihre Wände zieren ,

Mich dagegen, Herr, heiß hier zu Hause sein .

Mir gib Gesundheit, das Gewissen lass rein ,

Die Menschen sein mir gut, stets reichlich Trank und Speise ,

Erträglich sei das Alter und der Umwelt Weise .

Dennoch blieb er auch politisch tätig. Er setzte sich im Sejm in Warschau für die Kandidatur von Kaiser Maximilian II. als König von Polen sein. Er schrieb eine klassische Tragödie »Odprawa poslow greckich« (Die Abfertigung der griechischen Gesandten), die 1578 in Warschau in Gegenwart des Königs und der Königin aufgeführt wurde. In diesem »pazifistischen« Werk benutzte der Dichter ein historisches Gewand, um die Polen vor einem drohenden Krieg zu warnen. Er zeigte die Gefahren, die zum Untergang einer Gemeinschaft führen können. Zehn Jahre lang arbeitete er an einer polnischen Übertragung der 150 Psalmen Davids, an seinem umfangreichsten Werk. »Psalterz Dawodow« erschien 1579 in Krakau. Während Kochanowski die Gesamtausgabe seiner Werke vorbereitete, traf ihn ein Schicksalsschlag, der die vorgesehene Editionsreihenfolge unterbrach. Wahrscheinlich Ende 1579 starb unerwartet seine Tochter Ursula (Orszula) im Alter von 30 Monaten und stürzte den Dichter und seine Frau in tiefe Verzweiflung. Um seinem Schmerz Ausdruck zu verleihen, schrieb er einen Zyklus von 19 Klageliedern, »Treny«, sein letztes, und nach übereinstimmendem Zeugnis, sein ausdrucksstärkstes lyrisches Werk. Dieser Zyklus erschien 1580 in Krakau.

Die »Treny«

Mit den »Treny« brach Kochanowski ein doppeltes Tabu seiner Zeit. Indem er ein so großes Aufheben vom Tod seines kleinen Kindes machte, verstieß er gegen die gesellschaftliche Verhaltensregel, dass man den Verlust der Kinder als eine natürliche Erscheinung, als einen normalen Schicksalsschlag gelassen, d.h. wortlos, hinnehmen solle. Kochanowski scheute sich nicht, vom »unendlichen Schmerz der Eltern« zu schreiben, sich zu seiner Trauer, zu den »Tränen des unglücklichen Vaters« zu bekennen. Noch gravierender war die Tatsache, dass er es wagte, mit den Zeugnissen seines privaten Trauerschmerzes an die Öffentlichkeit zu treten. Die unmittelbare Drucklegung der »Treny« war eine Zumutung für die damalige Gesellschaft und zudem eine Verletzung der literarischen Konvention, die nur zuließ, dass man das Andenken einer bedeutenden Persönlichkeit, einer »persona gravis«, in einem Kunstwerk verewigte. Ursula, das junge, völlig unbekannte Kind, von dessen Existenz nur der engste Familienkreis wusste, war eine »persona levis«, ein unbedeutendes Wesen, kein Gegenstand also für einen Trauergesang, geschweige denn für einen gewaltigen Zyklus, der noch heute in seinem Umfang und in seiner Intensität einmalig in der polnischen Literatur dasteht. Mickiewics ging sogar soweit, in seinen Pariser Vorlesungen drei Jahrhunderte später zu urteilen: »Von seinen Werken ist unstreitig als originale Schöpfung am ergreifendsten der Zyklus der nach dem Tod eines seiner Kinder verfaßten ›Treny‹. Wir werden nichts Gleiches in der Literatur irgendeines anderen Landes finden.« Damals waren weder die »Kindertotenlieder« Rückerts noch die »Pauca meae« Victor Hugos veröffentlicht, sodass Kochanowskis persönliche Klagelieder noch viel stärker hervorragten.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Requiem für ein Kind»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Requiem für ein Kind» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Requiem für ein Kind»

Обсуждение, отзывы о книге «Requiem für ein Kind» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x