Barbara Beuys - Emilie Mayer

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"Eine Dame, Dem. Emilie Mayer, wird im Concertsaal des Königlichen Schauspielhauses eine Anzahl ihrer Compositionen zur Aufführung bringen lassen; … ein solches Concertprogramm, ganz von weiblicher Hand ins Leben gerufen, ist, nach unserer Erfahrung und Kenntniss wenigstens, bis jetzt ein unicum in der musikalischen Weltgeschichte." (Vossische Zeitung, Berlin 20. April 1850)
Es war der Beginn einer beispiellosen Erfolgsgeschichte: Emilie Mayer, geboren 1812 in Mecklenburg-Vorpommern, wurde Europas größte Komponistin. Sie schuf allein 8 Sinfonien, 15 Ouvertüren und 10 Streichquartette. Gegen das vorherrschende Geschlechtermodell, das Frauen von Natur aus jede Kreativität absprach, setzte sich die selbstbewusste Emilie Mayer im männlichen Musikbetrieb durch. Nach ihrem Tod 1883 verschwand ihr Werk aus den Konzertprogrammen. Erst in jüngster Zeit wird es wiederentdeckt.
Barbara Beuys legt die erste umfassende Biografie von Emilie Mayer vor, eingebunden in das Panorama einer aufregenden Zeit. Anhand neuer Spuren gelingt es ihr, das Profil der Komponistin zu schärfen und tiefere Einblicke in ihr Umfeld zu geben.

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Es gab zur weiblichen Erziehung mutige Stimmen gegen den Strom. 1784 klagt das »Damenjournal« im ersten Band des »Magazins zum Besten der Erziehung armer Mädchen« an: »Man betrachtet uns, als hätten wir einen anderen Verstand als das Männergeschlecht und als wäre die geringste Ungleichheit in einigen Theilen des Körpers ein sicheres Kennzeichen auch der Ungleichheit der Seele.« Eine grundlegend falsche Sicht, weshalb die Eltern aufgefordert werden: »Gebet euren Töchtern eine männliche Erziehung, lasset ihnen die Kentnisse beybringen, zu deren Erlernung ihr eure Söhne anzuhalten pflegt … mit einem Wort, es sey kein Unterschied zwischen der Erziehung eurer Töchter und eurer Söhne.«

Der Jurist Ernst Brandes vertritt 1787 in seiner Schrift »Ueber die Weiber« die gegenteilige Meinung und hat die Mehrheit auf seiner Seite: »Der Mann muss um das Vergnügen, das ihm die Wissenschaften geben, sich mit diesen beschäftigen; … das Weib darf das nicht. Selbständigkeit ist nicht ihre Bestimmung, sondern Abhängigkeit.« Zwanzig Jahre später formte Caroline Christiane Louise Rudolphi in ihrem »Gemälde weiblicher Erziehung« aus dieser Vorgabe strenge pädagogische Grundsätze: »Es darf im Mädchen der herrische Mannessinn nicht aufkommen … Ihr Wesen soll sich zu weicher Biegsamkeit formen.« 1811 ließen die »Feyerstunden – Eine Quartalschrift zur Aufklaerung des Verstandes und Bildung des Herzens der Jugend beyderley Geschlechts« alle Höflichkeit fahren: »Das, was man heutzutage ein gelehrtes Frauenzimmer nennt, ist das abgeschmackteste Ding, welches man sich vorstellen kann …«

Das waren, mehr oder wenig höflich formuliert, für gebildete bürgerliche Eltern und Erzieher die vorherrschenden pädagogischen Grundsätze, um Töchter und Mädchen von früh auf in die Lebensbahnen zu lenken, die dem zweiten Geschlecht zustanden. Klavierlehrer Driver und Ratsapotheker Mayer wussten darum und hatten zugleich eine genaue Vorstellung, dass keine Kunst so viel abstraktes Denkvermögen und eine unabhängige Kreativität voraussetzte wie die Musik. Emilie bewies mit ihrem Komponiertalent, dass sie mit beidem reich ausgestattet war. Die fröhliche Leichtfüßigkeit, mit der sie aus eigenem Antrieb Walzer und Sonaten komponierte, zu unterdrücken, hätte bedeuten, ihre Persönlichkeit zu brechen. Alles spricht dafür, dass der Musiker Driver im Einklang mit dem Vater das Mädchen nicht den standesgemäßen Erziehungsregeln unterwarf.

Vielleicht ließen sich die beiden Männer auch deshalb mitreißen, wenn Emilie am Klavier saß und ihre eigenen Stücke spielte, weil die Musik während der Epoche der Restauration einer jener Räume blieb, in dem die Bürger sich ohne Gängelei durch Staat und Kirche eine eigene Welt schufen. Im Reich der Kultur, das sie nach ihren Vorstellungen gestalteten, erlebten sie Genuss und Vergnügen fern von höfischem Protokoll und starren Zeremonien – und ganz besonders intensiv in der Musik.

Kapitel 4

Friedland war nicht der Ort, um in der Tonwissenschaft sich zu vervollkommnen

1831–1840

Im Frühjahr 1831 warnten die Zeitungen in den preußischen Provinzen vor dem »Einrücken des Feindes in unsre Gränzen«. Aus dem Osten käme nicht mehr das Heil, sondern »das Verderben«. Was nach einem Überfall feindlicher Heere klang, war die Warnung vor der ersten Pandemie der späten Neuzeit in Europa. Um anzudeuten, dass es um mehr als ein medizinisches Phänomen ging, wurde die Cholera, die unsichtbar, aber todbringend von Russland in Richtung Westen vorrückte, als »asiatische Cholera« gekennzeichnet.

Die staatlichen Stellen in Preußen beschlossen den Medizinern zu glauben, die von einer Übertragung von Mensch zu Mensch ausgingen, während andere von einer Ansteckung durch die Luft überzeugt waren. Soldaten riegelten Preußens Grenze von der Ostsee bis hinunter nach Österreich ab. In Friedland, wo inzwischen rund 4.500 Menschen lebten, wurden zusätzlich Männer auf die Felder rund um die Stadtmauern beordert, damit kein Fremder unbemerkt den Ort betreten konnte. Auch wenn es keine wirkungsvollen Medikamente gegen die Cholera-Bakterien gab, war Ratsapotheker Mayer sicher Tag und Nacht im Dienst. Denn jedes Mittel war recht, um Erbrechen und Durchfall, die jedes Maß überstiegen und in wenigen Stunden zum Tod führten konnten, vielleicht etwas zu lindern. In manchen Orten wurden von verzweifelten Menschen die Apotheken geplündert.

Der menschliche Schutzwall hielt die Cholera nicht auf. Im September 1831 gab es die ersten Choleratoten in Berlin. In Preußen starben insgesamt 40.000 Menschen. Die Pandemie zog weiter; in Spanien, das ebenfalls 13 Millionen Menschen hatte, verloren 300.000 ihr Leben. Familie Mayer im pommerschen Friedland überlebte die Katastrophe. Im Mai 1831 war Emilie neunzehn Jahre alt geworden.

Friedrich August, der älteste Bruder aus der ersten Ehe des Vaters, hatte inzwischen die Apothekerlaufbahn eingeschlagen. Carl Friedrich Eduard, ein Jahr vor Emilie geboren, wollte Arzt werden. Alexander Friedrich Wilhelm, der jüngste Bruder, entschied sich ebenfalls für den Beruf seines Vaters. Louise lebte mit der drei Jahre jüngeren Emilie im väterlichen Haushalt. Für die beiden Schwestern hieß das Lebensziel: eine standesgemäße Heirat, um den angeborenen Beruf als Ehefrau und Mutter auszufüllen.

1835 machte sich Friedrich August als Apotheker in Stettin selbstständig, wo Unternehmer und Kaufleute Handel und Wandel erfolgreich vorantrieben. Spätestens 1839 ließ sich Carl Eduard als Mediziner in der angesehenen Universitätsstadt Halle nieder, und Louise heiratete den Mediziner Dr. Bertuch in Pasewalk, fünfunddreißig Kilometer östlich von Friedland. Ebenfalls 1839 übergibt Johann August Friedrich Mayer die Ratsapotheke an seinen jüngsten Sohn, der im Mai 1840 die Tochter des Bürgermeisters von Friedland heiratet. Der Vater konnte zufrieden sein: vier seiner fünf Kinder sind nach bürgerlichem Maßstab gut versorgt, ob als Ehefrau oder Männer in angesehenen Berufen. Und mit der Heirat von Alexander Friedrich Wilhelm würde Familie Mayer auch in der nächsten Generation die Ratsapotheke mit Leben füllen.

Nur die Zukunft von Emilie Mayer, die im Mai 1840 achtundzwanzig Jahre alt wurde, ist noch offen. Kein Dokument, kein Blick zurück öffnet auch nur einen winzigen Spalt auf die Jahre, als aus dem »liebenswürdigen, stets heiteren und naiven Mädchen«, das seine Umwelt am Klavier mit eigener Musik erfreute, eine junge Frau wurde. Ob sie ihrem Talent treu geblieben ist, mit dem Organisten Driver weiter am schwierigen Fach »Komposition« gearbeitet und auch ihr Klavierspiel vervollkommnet hat? Die Antwort darauf liegt in der Zukunft und die kommt schneller als gedacht.

Für den Vater scheint seine Tochter Emilie im Kreis der Geschwister gut aufgehoben und fähig, ihr Leben ohne väterlichen Beistand zu bestehen. Der siebenundsiebzigjährige Johann August Friedrich Mayer trifft am 28. August 1840 eine einsame Entscheidung und setzt seinem Leben im Haus der Ratsapotheke mit einem Pistolenschuss ein Ende. Auf den Tag vor sechsundzwanzig Jahren hat er den Sarg mit seiner zweiten Frau zum Friedhof begleitet.

Kein Wort darüber in ihrer kurzen Biografie, die Emilie Mayer am 4. Juli 1870 dem Musikkritiker Wilhelm Tappert in einem Brief skizziert. Nach dem Hinweis auf den Unterricht bei Driver und dass sie schon bald »Variationen, Tänze, kleine Rondos ect.« komponierte, geht es nahtlos im Lebenslauf weiter: »Da Friedland nicht der Ort war, um in der Tonwissenschaft sich zu vollkommnen, ging ich nach Stettin und wurde Loewes Schülerin von 40 bis 47 mit bedeutenden Unterbrechungen.« Die Aussage ist eindeutig: Nach dem selbst gewählten Tod ihres Vaters packte Emilie Mayer ihre Habseligkeiten zusammen und hat sich noch 1840 mit der Postkutsche von Friedland nach Stettin auf den Weg gemacht. Vielleicht hat der älteste Bruder, der seit fünf Jahren in der aufstrebenden Stadt an der Oder eine Apotheke leitete, seine Schwester abgeholt. Denn eine Dame reiste in damaligen Zeiten nicht allein.

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