Barbara Beuys - Emilie Mayer

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"Eine Dame, Dem. Emilie Mayer, wird im Concertsaal des Königlichen Schauspielhauses eine Anzahl ihrer Compositionen zur Aufführung bringen lassen; … ein solches Concertprogramm, ganz von weiblicher Hand ins Leben gerufen, ist, nach unserer Erfahrung und Kenntniss wenigstens, bis jetzt ein unicum in der musikalischen Weltgeschichte." (Vossische Zeitung, Berlin 20. April 1850)
Es war der Beginn einer beispiellosen Erfolgsgeschichte: Emilie Mayer, geboren 1812 in Mecklenburg-Vorpommern, wurde Europas größte Komponistin. Sie schuf allein 8 Sinfonien, 15 Ouvertüren und 10 Streichquartette. Gegen das vorherrschende Geschlechtermodell, das Frauen von Natur aus jede Kreativität absprach, setzte sich die selbstbewusste Emilie Mayer im männlichen Musikbetrieb durch. Nach ihrem Tod 1883 verschwand ihr Werk aus den Konzertprogrammen. Erst in jüngster Zeit wird es wiederentdeckt.
Barbara Beuys legt die erste umfassende Biografie von Emilie Mayer vor, eingebunden in das Panorama einer aufregenden Zeit. Anhand neuer Spuren gelingt es ihr, das Profil der Komponistin zu schärfen und tiefere Einblicke in ihr Umfeld zu geben.

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Als 1896 im Reichstag zu Berlin die dritte und letzte Lesung des neuen Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) für das Deutsche Kaiserreich ansteht, kämpft die Frauenbewegung mit Kundgebungen, Demonstrationen und Unterschriftenlisten dafür, die Rechtlosigkeit der Frau endlich aufzuheben und sie dem Mann gleichzustellen. Vergeblich, denn Rechtsfragen sind Machtfragen, das wissen die führenden Männer in Staat und Gesellschaft nur zu gut.

Als das BGB am 1. Januar 1900 in Kraft tritt, hat der Ehemann weiterhin »in allen das gemeinschaftliche Leben betreffenden Angelegenheiten« das letzte Wort und das betrifft auch die gemeinsamen Kinder. Die meisten Familien-Paragrafen des BGB hatten in der Bundesrepublik Deutschland bis 1958 Gültigkeit; erst die umfassenden Reformen von 1977 schufen juristisch eine Gleichstellung von Frau und Mann. Geschichte ist kein Museum. So paradox es auf den ersten Blick aussieht: Die Wurzeln dieser frauenfeindlichen Gesetze gehen zurück auf die Aufklärung und ihr polarisierendes Geschlechter-Verhältnis, das mit dem ewigen Gesetz der Natur begründet wurde.

Es gab auch Widerstand gegen das einseitige Geschlechter-Bild. Einer, der radikal das Wort für die Emanzipation der Frau ergriff, war Theodor Gottlieb von Hippel, Jurist, Schriftsteller, Stadt- und Polizeipräsident von Königsberg. 1778 erschien seine Schrift »Über die Ehe«, 1792 folgte ein weiteres Werk »Ueber die bürgerliche Verbesserung der Weiber«. Der Hauptvorwurf des hohen Beamten an seine Geschlechtsgenossen: dass die »Weiber bloß Privilegia und keine Rechte haben; dass der Staat sie nur »wie parasitische Pflanzen behandelt, die ihr bürgerliches Dasein und ihren Wert nur dem Manne verdanken …« Ginge es nach gleichem Recht, müsste der Staat den Frauen »persönliche Freiheit und Unabhängigkeit wiedergeben« und ihnen »Cabinette, … Hörsäle, Comptoire und Werkstätten« öffnen. Stattdessen »erniedrige man ein ganzes Geschlecht zur Sklavenklasse«.

Ironisch nimmt Hippel die Einwände gegen Gleichberechtigung auf: »Schwangerschaft und Kindbette. Dacht’ ich es … Darum, Lieber, hätte die Natur die Weiber für unfähig zu regieren erklärt? Gehen denn S. Exzellenz nicht jährlich ins Bad?« Unter dem Deckmantel der Aufklärung und dem Vorwand von Naturgesetzen werden für den Juristen die Errungenschaften der Vernunft – und damit der Kultur – wieder beseitigt: »Im rohen Naturzustande entscheidet bloß das Recht des Stärkeren … wenn der Mensch die innige Überzeugung erreicht hat, dass die Vernunft das einzige Vorrecht sei, welches uns über das Tier erhebt, dann schwindet das Recht des Stärkeren …« Mit Hilfe der Vernunft »hat sich der Mensch zur hohen Stufe der Kultur hinaufgeschwungen«. Die logische Folge wäre: »Eiche« und »Efeu« begegnen sich auf Augenhöhe.

Der Stadtpräsident von Königsberg war ein einsamer Rufer in der gesellschaftlichen Wüste. Dichter und Denker führten unter Deutschlands bürgerlich-gebildeten Eliten das große Wort. Vorweg Goethe und Schiller, für die das Thema »Frauen« eine magisch-manische Anziehungkraft hatte. Schiller vor allem dichtete gegen Ende der 1790er Jahre unermüdlich über »Die Würde der Frauen«, »Die berühmte Frau« und breitete im »Lied von der Glocke« das ideale Familienleben, die naturgegebenen Rollen von Mann und Frau in üppigen Bildern aus: »Der Mann muss hinaus ins feindliche Leben, / Muss wirken und streben / Und pflanzen und schaffen, / Erlisten, erraffen, / … Und drinnen waltet die züchtige Hausfrau, / Die Mutter der Kinder, / Und herrschet weise im häuslichen Kreise / … und reget ohn Ende / Die fleißigen Hände …«

Mochte Schillers gute Bekannte Caroline von Schlegel mit ihrer Familie über diese Zeilen »vor Lachen fast von den Stühlen gefallen sein«. Tausende haben dieses beschwörende Bild durch das ganze folgende Jahrhundert und darüber hinaus gelesen, zitiert und als Abbild der guten alten Zeit ernst genommen.

Die Denker waren ebenso bemüht, die grundsätzliche und wertende Differenz zwischen Männern und Frauen als Naturgesetz zu etablieren. 1795 schreibt Wilhelm von Humboldt »Ueber den Geschlechterunterschied und dessen Einfluss auf die organische Natur«: »Alles Männliche zeigt mehr Selbstthätigkeit, alles Weibliche mehr leidende Empfänglichkeit«. Für den Bruder des berühmten Entdeckers Alexander von Humboldt, Gelehrter und Staatsmann, ist der Unterschied der Geschlechter eine Tatsache, »welche die Natur zu einer sich so scharf entgegengesetzten Verschiedenheit bestimmt hat«. Im Jahr darauf stellt der Philosoph Johann Gottlieb Fichte in seiner »Grundlage des Naturrechts« die Behauptung auf, die Passivität der Frau – aktiv, selbsttätig ist ja von Natur aus der Mann – führe zu ihrem »fortdauernden nothwendigen und ihre Moralität bedingenden Wunsch, unterworfen zu sein«. Wäre diese Unterwerfung nicht »unumschränkt«, würde die Frau sich »ohne Zweifel« selbst »tief herabwürdigen«. Deshalb, so der Philosoph, tritt sie ihm bei der Heirat selbstverständlich alles ab – Rechte, Besitz, Identität.

Noch einmal Protest gegen diese pseudophilosophischen Anmaßungen, diesmal aus weiblicher Perspektive: »Denkt etwa unser Geist nach anderen logischen Gesetzen? Nimmt er die Dinge der Außenwelt anders auf, als die Männer?« Was als überflüssige Frage erscheint, wird von der Pädagogin und Frauenrechtlerin Amalie Holst 1802 in ihrer Schrift »Über die Bestimmung des Weibes zur Höhern Geistesbildung« vehement verneint. Sie fordert gleiche Bildung für Frauen und Männer; empfiehlt Frauen die Lektüre des Königsberger Stadtoberhauptes von Hippel und schreckt nicht davor, in Richtung berühmter Zeitgenossen von »Weiberhassern« zu reden.

Mutig, aber erfolglos. Auch die wissenschaftlichen Autoritäten stellen sich auf die Seite der Dichter und Denker, wenn es um die »Physiologie des Menschen« geht. Der Chirurg und Augenarzt Philipp Franz von Walther hat 1807 keine Zweifel: Das Männliche »ist das Erschaffende, wahrhaft Erzeugende, Positive, das Weibliche ist lediglich das Empfangende, Negative … Das Männliche aber wohnt im Reich der Freyheit … das Weibliche ist an die Erden gebunden …« Fazit: »Durchaus ist das Männliche das edlere.«

Mit dem »Conversations-Lexicon Brockhaus« ist das radikalgegensätzliche Verhältnis der Geschlechter 1824 im bürgerlichen Bücherschrank angekommen. Es verkündet ohne weitere Erklärungen, dass sich beide Geschlechter weit zurück in der Naturgeschichte entzweit haben – »in das zeugende, schaffende und das empfangende … oder das männliche und weibliche«. Das Männliche sei »im Verhältnis zum weiblichen das Stärkere, jenes sich unterwerfende«.

Aber darin erschöpft sich der biologische Unterschied von Frauen und Männern keineswegs, so das Lexikon. Er hat grundsätzliche Folgen für Charakter, Verstand und Stellung im Leben: »Der Geist des Mannes ist … aus sich heraus in das Weite wirkend … zur Verarbeitung abstracter Gegenstände, zu weitaussehendem Planen geneigt.« Während sein Platz im »öffentlichen Leben« ist, begrenzt das Naturgesetz das Wirken der Frau auf den »stillen häuslichen Kreis«.

Damit ist auch das Verhältnis von Frauen und Männern zur Musik fundamental gegensätzlich bestimmt. Als Abraham Mendelssohn im Juli 1820 seine Tochter Fanny beschwor, ihr musikalisches Talent ihren weiblichen Verpflichtungen unterzuordnen und im Gegensatz zu ihrem Bruder in diese Richtung keinen Ehrgeiz zu entwickeln, hatte er die bürgerliche Bildungselite zu neunundneunzig Prozent auf seiner Seite.

Kapitel 3

Gebet Euren Töchtern eine männliche Erziehung. Der Vater will Emilies Persönlichkeit nicht brechen

1820–1831

Im Mecklenburgischen Friedland hat der Ratsapotheker Mayer zur gleichen Zeit keine Bedenken, dass der Organist Driver, den er als Klavierlehrer für seine Tochter Emilie engagiert hat, das musikalische Talent des noch nicht zehn Jahre alten Mädchens kräftig fördert. In ihren »Erinnerungen« erzählt die Stettiner Kaufmannstochter Marie Silling, die mit einer Nichte von Emilie Mayer befreundet war, dass Drivers Beifall für die erste Komposition – ein Walzer – seine Schülerin beflügelte: »… die kleine Künstlerin komponierte bald nicht nur zu Hause, sondern in den Zwischenstunden der Schule, auf den Spaziergängen, allüberall entstanden ihre musikalischen Improvisationen …«. Die nachträgliche Überhöhung einer bewunderten Frau, fast vier Jahrzehnte nach ihrem Tod erschienen, von einer, die es mit den Fakten nicht so genau nahm?

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