Barbara Beuys - Emilie Mayer

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"Eine Dame, Dem. Emilie Mayer, wird im Concertsaal des Königlichen Schauspielhauses eine Anzahl ihrer Compositionen zur Aufführung bringen lassen; … ein solches Concertprogramm, ganz von weiblicher Hand ins Leben gerufen, ist, nach unserer Erfahrung und Kenntniss wenigstens, bis jetzt ein unicum in der musikalischen Weltgeschichte." (Vossische Zeitung, Berlin 20. April 1850)
Es war der Beginn einer beispiellosen Erfolgsgeschichte: Emilie Mayer, geboren 1812 in Mecklenburg-Vorpommern, wurde Europas größte Komponistin. Sie schuf allein 8 Sinfonien, 15 Ouvertüren und 10 Streichquartette. Gegen das vorherrschende Geschlechtermodell, das Frauen von Natur aus jede Kreativität absprach, setzte sich die selbstbewusste Emilie Mayer im männlichen Musikbetrieb durch. Nach ihrem Tod 1883 verschwand ihr Werk aus den Konzertprogrammen. Erst in jüngster Zeit wird es wiederentdeckt.
Barbara Beuys legt die erste umfassende Biografie von Emilie Mayer vor, eingebunden in das Panorama einer aufregenden Zeit. Anhand neuer Spuren gelingt es ihr, das Profil der Komponistin zu schärfen und tiefere Einblicke in ihr Umfeld zu geben.

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Das Jahr 1812 war kaum zu Ende, da zogen die selbstbewussten Eroberer von gestern wieder durch Ostpreußen, diesmal im eisigen Winter auf dem Rückzug von Ost nach West – zerlumpte, verhungerte, humpelnde Gestalten, denen nicht selten Arme oder Beine fehlten. Auch in Friedland wird die Bevölkerung diesen Elendszug mit hämischer Freude wahrgenommen haben. Erbarmen gab es nicht für die von Russland geschlagenen Soldaten Napoleons, denen der Zar mit seinen Truppen nachsetzte, um der Herrschaft Napoleons über Europa den Todesstoß zu versetzen.

Friedrich Wilhelm III. von Preußen konnte mit großer Zustimmung rechnen, als er am 16. März 1813, von den sogenannten »Patrioten« unter hohen Militärs, Beamten und Intellektuellen bedrängt, Napoleon den Krieg erklärte und einen Aufruf »An mein Volk« erließ. Das war ein neuer Ton im feudaladligen Staat, der nur Untertanen kannte. Die gebildete männliche Jugend zog begeistert gegen den Tyrannen aus Frankreich und für ein freies Deutschland in die Schlacht. Die Reformer in Preußen hofften, endlich Neuerungen in Wirtschaft und Gesellschaft, Verwaltung und Verfassung durchzusetzen, und die Grundlagen für einen modernen Bürgerstaat zu schaffen.

Von den Kindern des Ratsapothekers in Friedland bekam wahrscheinlich Friedrich August, der mit Abstand Älteste, etwas mit von der äußeren Unruhe, wenn er vom Markt in die 1370 erstmals erwähnte Gelehrtenschule ging. Seit 1805 war sie offiziell ein Gymnasium und steht heute noch gegenüber vom Hauptportal der Marienkirche. Aber so klein seine Halbgeschwister auch waren, die ganze Familie wird etwas von den katastrophalen Zuständen vor der Haustüre gespürt haben. Vielleicht gab es für die Kleinen ein bisschen Abwechslung von der bedrückenden Atmosphäre, wenn sie mit den Dienstboten die wenigen Schritte zur »Wasserkunst« gehen durften, die bis 1839 den Marktplatz zierte: ein Brunnen mit einer Säule, die Neptun und vier Delphine zeigte, und aus dem die Bevölkerung gutes Trinkwasser schöpfte. (Die erste Wasserleitung wurde in Friedland 1886 gelegt.)

Als Emilie fünf Jahre alt war, traf der Vater eine Entscheidung, die in bürgerlichen Kreisen seit Jahrzehnten zum guten Ton gehörte. Ratsapotheker Mayer verkörperte mit den evangelischen Pfarrern und den Lehrern des Gymnasiums das Bildungsbürgertum von Friedland. Als wesentliches Merkmal des bürgerlichen Lebens hatte sich seit dem Ende des 18. Jahrhundert die Liebe zur Musik entwickelt. Sie war nicht länger ein Privileg der adligen Höfe, sondern wurde im bürgerlichen Ambiente gepflegt. Als ideales Musikinstrument stand bald ein Klavier in jedem bürgerlichen Wohnzimmer und Salon. Ein Statussymbol, an dem die Töchter des Hauses viele Stunden verbrachten. Denn die Musik, so heißt es in »Amaliens Erholungsstunden«, der ersten feministischen Frauenzeitschrift, die die Schriftstellerin und Journalistin Marianne Ehrmann 1790 in Stuttgart gegründet hatte, ist »eine der reizendsten, schönsten Beschäftigungen für Leute von Herz und Geschmack…« Man findet »gar nicht mehr leicht ein Mädchen aus dem Mittelstande, das sich ihr nicht, mit oder ohne Anlage, gewidmet hat«. Auch Emilie Mayer sollte Klavierspielen lernen.

Im Gegensatz zu Frankreich, wo lange schon Frauen als bezahlte Profis am Klavier unterrichteten, waren Klavierlehrerinnen, aber auch ihre männlichen Pendants, in Deutschland bis weit ins 19. Jahrhundert Mangelware. Wie es der Tradition entsprach, wählte Apotheker Mayer für seine Tochter einen Musiker, der sich im kirchlichen Dienst bewährt hatte: »In Friedland … erhielt ich den ersten Clavir-Unterricht bei einem Küster Namens Driver«. So beginnt Emilie Mayer eine beruflich-biografische Skizze, mit der sie 1870 in einem Brief an den Musikkritiker und Komponisten Wilhelm Tappert ihren Weg als Komponistin zusammenfasst. Das Schreiben liegt seit 1918 mit insgesamt neun ihrer erhaltenen Briefen in der Staatsbibliothek von Berlin; aber bisher sind zentrale Passagen daraus nicht veröffentlicht worden. Gut möglich, dass sich in den Wohnräumen der Ratsapotheke ein Klavier befand, auf dem schon die verstorbenen Frauen des Apothekers gespielt hatten.

Als Carl Heinrich Ernst Driver 1817 in der Ratsapotheke seinen Unterricht begann, hatte er die anfängliche Küsterstelle schon für eine Musikerkarriere genutzt: Er war Kantor und Organist an der Marien- und an der Nikolaikirche und Schullehrer in Friedland. Es trafen ein engagierter Lehrer und eine Schülerin mit außergewöhnlichem Talent aufeinander: »Nach kurzem Unterrichte componirte ich Variationen, Tänze, kleine Rondos ect.« Knapp, ohne eitle Schnörkel beschreibt die achtundfünfzigjährige Emilie Mayer 1870 den ungewöhnlichen Start ihres Klavierunterrichtes im Elternhaus.

Ähnlich selbstverständlich klingt es im »Tonkünstler-Lexicon Berlin’s von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart«, das Carl von Ledebur 1861 herausgab: »Nach dem ersten Unterricht im Clavierspiele beim Organist Driver … versuchte sie sich bald in der Composition von Tänzen und Variationen …« Ein Blick voraus: Zu dieser Zeit in einem solchen Standardwerk als komponierende Frau aufgenommen zu werden, ist keine Selbstverständlichkeit. Zwei weitere Quellen berichten ausführlich, wie vertraut und für damalige Zeiten völlig ungewöhnlich es zwischen Lehrer Driver und seiner Schülerin zuging.

Die »Jugenderinnerungen einer Stettiner Kaufmannstochter« erschienen 1921. Die Schriftstellerin Marie Silling war während ihrer Schuljahre in den 1860ern mit einer Nichte von Emilie Mayer in Stettin befreundet. Sie hörte, wie die inzwischen berühmte Tante beim Besuch ihrer Familie »am Flügel phantasierte« und hat sie einmal in Stettin im Freien beobachtet. Als Erwachsene schloss Marie Silling sich der Frauenbewegung an. Weil Emilie Mayer für sie ein Vorbild an »selbständig schöpferischen Kräften des weiblichen Geschlechts war«, aber schon mit dem 20. Jahrhundert als Komponistin in Vergessenheit geriet, nahm Marie Silling sie bewusst in ihre »Erinnerungen« auf: »Ich erbat und erhielt Einblick in ihre Familiengeschichte und in ihre Briefe, soweit diese noch vorhanden waren …«

Allerdings darf nicht vergessen werden: Was die Schriftstellerin rund vierzig Jahre nach Emilie Mayers Tod aus deren Kindheit erzählt, hat sie nicht aus erster Hand von ihrer Heldin vernommen. Sind es ausgeschmückte Familienanekdoten? Von der Autorin zusätzlich angereichert? Der Verdacht ist berechtigt, zumal Silling es mit den Fakten nicht so genau nimmt, zu wichtigen Lebensdaten falsche Jahreszahlen nennt.

Doch es gibt eine weitere, wesentlich frühere Quelle, und sie bestätigt die Erzählungen von Marie Silling zu Emilie Mayers Kindheit. In den Ausgaben der Neuen Berliner Musikzeitung vom 15. und 22. März 1877 erscheint eine zweiteilige »Biographische Skizze« über Emilie Mayer von Elisabeth Sangalli-Marr. Weibliche Musikkritiker gibt es weder in dieser noch einer anderen Musikzeitschrift. Dass eine Frau einen ausführlichen begeisterten Lebensbericht über eine Komponistin schreiben kann, zeigt an, welchen außergewöhnlichen Rang beide Frauen um diese Zeit in der kulturinteressierten Öffentlichkeit einnehmen.

Elisabeth Sangalli, eine junge Schauspielerin am Hamburger Thaliatheater, veröffentlichte 1847 ihr erstes Drama »Macht der Vorurtheile«. Einfühlsam entfaltet sie die inneren Konflikte einer jungen jüdischen Frau, die sich in einen Christen verliebt hat, aber nach dem Willen ihres Vater einen Juden heiraten soll. Der Christ wiederum, obwohl den jüdischen Mitmenschen durchaus wohlgesonnen, erwartet von ihr, der Taufe und einer christlichen Heirat zuzustimmen. Das kann nicht gut gehen. Die Botschaft der Autorin ist eindeutig: Christen und Juden müssen ihre Religion nach vorurteilsfreien, vernünftigen und menschenfreundlichen Maßstäben ausrichten.

1848 heiratet Elisabeth, zwanzig Jahr alt, den zweiundfünfzigjährigen, frisch geschiedenen renommierten Schauspieler und Regisseur Heinrich Marr. Sie beendet ihre Laufbahn am Theater, bleibt aber auch nach der Heirat als Schriftstellerin aktiv. Schon 1849 erscheint in zwei Bänden »Arm und Reich. Ein Arbeiter-Roman«. Diesen, wie alle weiteren Bücher schreibt sie unter ihrem Geburtsnamen. Sangalli-Marr tritt in ihren Schriften für die Gleichberechtigung der Frau und eine sozial gerechte Gesellschaftsordnung ein, in der Bildung und Erziehung einen zentralen Platz einnehmen.

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