Barbara Beuys - Emilie Mayer

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"Eine Dame, Dem. Emilie Mayer, wird im Concertsaal des Königlichen Schauspielhauses eine Anzahl ihrer Compositionen zur Aufführung bringen lassen; … ein solches Concertprogramm, ganz von weiblicher Hand ins Leben gerufen, ist, nach unserer Erfahrung und Kenntniss wenigstens, bis jetzt ein unicum in der musikalischen Weltgeschichte." (Vossische Zeitung, Berlin 20. April 1850)
Es war der Beginn einer beispiellosen Erfolgsgeschichte: Emilie Mayer, geboren 1812 in Mecklenburg-Vorpommern, wurde Europas größte Komponistin. Sie schuf allein 8 Sinfonien, 15 Ouvertüren und 10 Streichquartette. Gegen das vorherrschende Geschlechtermodell, das Frauen von Natur aus jede Kreativität absprach, setzte sich die selbstbewusste Emilie Mayer im männlichen Musikbetrieb durch. Nach ihrem Tod 1883 verschwand ihr Werk aus den Konzertprogrammen. Erst in jüngster Zeit wird es wiederentdeckt.
Barbara Beuys legt die erste umfassende Biografie von Emilie Mayer vor, eingebunden in das Panorama einer aufregenden Zeit. Anhand neuer Spuren gelingt es ihr, das Profil der Komponistin zu schärfen und tiefere Einblicke in ihr Umfeld zu geben.

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Am Anfang dieser Ideologie steht Jean-Jacques Rousseau, eine Ikone der französischen Aufklärung, der mit seiner politischen Schrift »Du contrat social« zum Kampf für eine offene moderne Gesellschaft aufgerufen hat: »Der Mensch ist frei geboren und liegt überall in Ketten.« Im gleichen Jahr 1762 erscheint sein Roman »Émile oder Über die Erziehung«, der bis weit im 19. Jahrhundert ein Klassiker in bürgerlichen Haushalten, vor allem auch in Deutschland, war. Im Zentrum des Buches steht ein junger Mann und damit die männliche Identität, die der Autor scharf von der weiblichen absondert. Der Mann »ist nur in gewissen Augenblicken Mann, die Frau aber ihr Leben lang Frau …« Mit »gewissen Augenblicken« ist der Zeugungsakt angesprochen; kaum vorüber, ist der Mann wieder der Alte und kann ungehindert im öffentlichen Leben auftreten oder einem Beruf nachgehen.

Die Frau dagegen ist als Gebärende – und damit Mutter – lebenslang auf die »Erhaltung der Gattung« festgelegt. Sie muss die Kinder großziehen, den familiären Haushalt führen, ist aufgrund ständiger Geburten endlos damit beschäftigt und also muss ihr Platz auf ewig im Haus sein. Im fünften und letzten Buch von »Émile« taucht Sophie auf, seine zukünftige Frau. Sie lernt nähen, kochen und erhält ein wenig Musikunterricht, um dem Ehemann das Leben zu verschönern, wenn er sich nach schwerer Arbeit zu Hause ausruht.

Mit der Premiere fundamentaler Geschlechterdifferenz aufgrund der biologischen Unterschiede zwischen Mann und Frau legt Jean-Jacques Rousseau am Beginn der Aufklärung den Grundstein für die daraus folgende Zurücksetzung und damit die Diskriminierung der Frau. Sie ist nun das »zweite Geschlecht« und – verglichen mit dem Mann – nach dem Gesetz der Natur kein vollwertiger Mensch. Auf diese Weise hat der prominente Vertreter der Aufklärung ein Dilemma gelöst. Sein Motto für eine neue Gesellschaft heißt ins Konkrete übersetzt: »Der Mann ist frei geboren …«

Keine dreißig Jahre zuvor war die Welt eine andere. Das »Grosse vollständige Universal-Lexicon Aller Wissenschaften und Künste«, von dem Buchhändler und Verleger Johann Heinrich Zedler gegründet, die umfassendste deutsche Enzyklopädie des 18. Jahrhunderts, bringt 1735 in Band 64 einen Eintrag zum Begriff »Geschlecht«. Es bedeutet »famille, Maison, die Abkunft, das Abstammen und Herkommen eines Menschen von dem anderen«, wie zum Beispiel das Geschlecht der Hohenzollern. Kein Hinweis auf eine biologische Definition, die den Menschen in Mann und Frau teilt. Entscheidend ist die soziale Komponente, die Menschen aufgrund einer gemeinsamen Abstammung verbindet. Eine Definition, die im westlichen Europa fast tausend Jahre das Verhältnis zwischen Frauen und Männern bestimmte.

Zweifellos prägten Männer in diesem Zeitraum Politik und Gesellschaft. Aber soziale Differenzen waren – im Gegensatz zu biologischen – flexibel, veränderbar und nicht das unumstößliche Grundgesetz. Frauen hatten über Jahrhunderte die Möglichkeit, ihre Talente außerhalb von Mutterschaft und Ehe auszuleben und öffentlich aufzutreten. Dass diese verbreitete weibliche Lebenswirklichkeit, von Frauen aus der Bürgerschicht, in den Geschichtsbüchern der Moderne keinen Platz findet, ist den Begründern der Geschichtswissenschaft im 19. Jahrhundert geschuldet.

Zu einer Zeit, als Frauen »natürlich« kein Gymnasium besuchen durften, geschweige denn eine Universität, haben die ersten hoch gerühmten Professoren der Geschichtswissenschaft die Quellen der Vergangenheit entlang der biologischen Geschlechterdifferenz gedeutet und so die Geschichte von Jahrtausenden grundlegend verzerrt und bis heute festgeschrieben. Als ob die Steinzeitmenschen – die Frauen Sammler, die Männer Jäger – nach dem Familienmodell des 19. Jahrhunderts lebten; als ob seit ewigen Zeiten allein Männer im öffentlichen Raum aktiv und Frauen auf Kinder, Küche und Kirche beschränkt waren und keinerlei Rechte besaßen.

Als Klara Runtinger 1390 in Regensburg Hans Graner heiratete, kamen die beiden größten Vermögen der Stadt zusammen. Wie unter Kaufmannsfamilien üblich, wurde im Ehekontrakt unter Zeugen festgelegt, dass Klara im gleichen Maße erbberechtigt war wie ihr Mann. Ihre Schwester Barbara heiratete 1401 ebenfalls einen wohlhabenden Regensburger Kaufmann. 1418 ging die Ehefrau wegen interfamiliären Vermögensstreitigkeiten vor den Rat der Stadt, und sie fand Gehör. Der Ehemann musste sich entschuldigen und »besonderlich versprechen, dass ich mit meiner Hausfrau Barbara fürbass freundlich und ordentlich leben soll und will«. Eine »Hausfrau« musste nach städtischem Recht im Mittelalter keineswegs Zuhause schweigend Unrecht erdulden.

Unabhängig von Ehestreitigkeiten waren die mittelalterlichen Runtinger-Frauen – wie die anderer Kaufmannsfamilien – nach der Heirat berufstätig. Sie arbeiteten am Wechseltisch oder verhandelten mit Interessenten im Gewölbe, wo die teure Ware lagerte. Sie erledigten die Geschäftskorrespondenz, wenn die Ehemänner auf Einkaufsreisen waren. In Köln betrieb die Frau des Kölner Kaufmanns Johann Liblar im 15. Jahrhundert unabhängig von ihrem Mann eine der größten Seidenfabriken der Stadt.

Die Schmetterlingsforscherin und Künstlerin Maria Sibylla Merian fand mit ihrem Buch »Der Raupen wunderbare Verwandelung …«, 1683 in Nürnberg erschienen, Anerkennung bei den Insektenforschern in ganz Europa. Sie trennte sich von ihrem Mann, lebte einige Jahre in einer christlichen Kommune in den Niederlanden, ließ sich mit ihren Töchtern in Amsterdam nieder und brach 1699 zu einer zweijährigen Forschungsexpedition in die Kolonie Surinam in Südamerika auf.

Einige wenige Frauenschicksale, die vor dem 18. Jahrhundert für viele stehen. Als sich die biologische Geschlechter-Polarität der Aufklärung mit Rousseaus »Émilie« in den bürgerlichen Kreisen durchsetzte, war Frauen die Grundlage entzogen, ein selbstbewusstes eigenständiges Leben führen zu können. Vor allem jenseits des Rheins im deutschen Kulturraum fand dieses Frauenbild schnelle und breite Resonanz. In seiner Schrift »Ueber die Weiber« erklärt 1787 der Jurist Ernst Brandes: »Die Natur wollte das Weib zu keinem selbständigen Wesen schaffen. Das Weib soll sich dem Manne nachbilden, ihm nachgeben. … Es zeigt sich, dass im Ganzen die Weiber … zum Leben in der häuslichen Gemeinschaft, nicht zum Treiben und Wirken in den größeren bürgerlichen Verbindungen, nicht zum öffentlichen Leben bestimmt sind …«

Poetisch beschreibt der Schriftsteller, Pädagoge, Verleger und überzeugte Anhänger der Aufklärung Joachim Heinrich Campe 1789 im »Vaeterlichen Rath für meine Tochter« das unentrinnbare Schicksal der Frauen: »Es ist also der übereinstimmende Wille der Natur und der menschlichen Gesellschaft, dass der Mann des Weibes Beschützer und Oberhaupt, das Weib hingegen die sich ihm anschmiegsame, sich an ihn haltende und stützende, treue, dankbare und folgsame Gefährtin sey – er die Eiche, sie der Epheu …«

Es dauerte nicht lange, bis dieses neue, plakativ einseitige Geschlechter-Modell im Staatsapparat angekommen war, wo Bürokraten es umgehend in Gesetze gossen. Am 5. Februar 1794 trat das »Allgemeine Landrecht für die preussischen Staaten« in Kraft. Darin wurde die autoritäre Stellung des Ehemannes festgeschrieben und er zum »Haupt der ehelichen Gemeinschaft« erklärt. Die Rechte, die einer Frau im angeblich dunklen Mittelalter zustanden, verschwanden über Nacht. Nun wechselte bei der Heirat eine Frau aus der Vormundschaft des Vaters in die des Ehemannes, weil sie für sich selber nicht verantwortlich sein konnte. Er allein war »befugt, die Person, die Ehre und das Vermögen seiner Frau in und außer Gerichten zu verteidigen«. Höhepunkt der staatlichen Gängelei: »Eine gesunde Mutter ist ihr Kind selbst zu säugen verpflichtet.« Höhepunkt der rechtlich verbrieften Gewalt des Ehemannes: »Wie lange sie aber dem Kind die Brust reichen solle, hängt von der Bestimmung des Vaters ab.«

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