Christoph Franceschini - Segretissimo, streng geheim!

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Werden die Anschläge in Südtirol vom Osten gesteuert? Eine zentrale Frage, der Reinhard Gehlen und der Bundesnachrichtendienst BND jahrelang nachgehen. Die Attentate der 1960er-Jahre locken zahlreiche Geheimdienste ins Land. Dabei werden Agents Provocateurs eingesetzt, fingierte Bombenanschläge verübt, illegale «schmutzige Aktionen» durchgeführt, Spitzel enttarnt und umgedreht. Es kommt zu eigentümlichen Kooperationen wie etwa des BND mit italienischen Diensten, zu versuchten Entführungen in Innsbruck und zu Mordplänen gegen Landeshauptmann Silvius Magnago.

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Besonders interessant aber ist der erste Name, der auf der Empfängerliste des erwähnten „Verteilers von Ausarbeitungen über Angelegenheiten im Kirchlichen Bereich“ steht, nämlich „EGG“. Wer ist nun dieser Mann, der in der BND-Hierarchie noch über Bundesministern und deutschen Bischöfen zu stehen scheint? Klar ist: „EGG“ muss auch in der Kirche eine besondere Rolle einnehmen. Und er muss ein Südtiroler sein. Auch das geht aus dem internen BND-Schriftverkehr hervor. So fragt der „Strategische Dienst“ im BND im Jänner 1962 bei Wolfgang Langkau zu einem Lagebericht von „SV EGG“ zu Südtirol nach: „Da der Verfasser in der Materie lebt, hat er neue Erkenntnisse?“ 16

Hinter „SV EGG“ verbirgt sich ein kaum bekannter Südtiroler Theologe, der im Vatikan jahrzehntelang eine Spitzenposition einnimmt: Karl „Carolus“ Egger (1914–2003). Karl Egger, der sich auch Carlo oder Carolus Egger nennt, wird am 10. Februar 1914 in Silz bei Innsbruck geboren und wächst in Sterzing auf, von wo seine Familie stammt. Nach dem Besuch des Vinzentinums in Brixen tritt er 1933 einem Konvent der lateranensischen Chorherren in Gubbio bei und wird 1937 zum Priester geweiht. Er promoviert am päpstlichen Institut Angelicum in Theologie und an der römischen Universität La Sapienza in alter Literatur und Philosophie. Seit seinen Oberschuljahren widmet sich Karl Egger der lateinischen Sprache. 1942 wird er zum privaten Hauslehrer der Neffen von Papst Pius XII. 1949 beruft ihn Papst Pius XII. zum Mitarbeiter des „Ufficio Latino“ im Vatikanischen Staatssekretariat. Schon bald steigt der Südtiroler Priester dort zum Chef-Latinisten des Vatikans auf. Egger dient unter fünf verschiedenen Päpsten als Leiter des lateinischen Büros. Unter Paul VI. gründet der Vatikan die Stiftung „Latinitas“, der er bis zu seinem Tod als Präsident und Ehrenpräsident vorstehen wird. 17

Abt und ChefLatinist Karl Egger Jahrelang Spitzenquelle des BND im Vatikan - фото 9

Abt und Chef-Latinist Karl Egger: Jahrelang Spitzenquelle des BND im Vatikan .

Carolus Egger hat als Abtprimas − darunter versteht man den obersten Leiter einer Ordensgemeinschaft − der Augustiner Chorherren 1961 die Windesheimer Kongregation der lateranensischen Chorherren wiederbelebt und 1963 in Tor Lupara bei Rom ein erstes Kloster errichtet. 1974 folgt dann eine weitere Klostergründung in Paring bei Regensburg. Dort verstirbt Karl Egger am 1. September 2003.

Während des Zweiten Weltkriegs wird Karl Egger von Papst Pius XII. beauftragt, in Rom als eine Art Vermittler zu den deutschen Besatzern zu fungieren. Da Egger deutscher Muttersprache ist, gelingt es ihm, in direkten Kontakt mit deutschen Generälen zu kommen. Egger kann so vielen Flüchtlingen helfen − vor allem Juden. Unmittelbar nach Kriegsende ist er auch als Seelsorger in den Gefangenenlagern tätig, in denen die Alliierten deutsche Nazis und Soldaten in Italien internieren.

Aus dieser Zeit dürften auch die Kontakte stammen, die in den 1950er-Jahren den Lateinexperten aus dem Vatikan schließlich zur Sonderverbindung des BND machen. Der hohe Status, den „SV EGG“ beim deutschen Nachrichtendienst einnimmt, hat einen einfachen Grund. Im Vatikan ist Latein die Amtssprache, alle Dokumente werden auf Latein verfasst und dann erst in die verschiedenen Sprachen übersetzt. Das heißt: Mit dem Chef-Latinisten hatte der BND einen Mann im Vatikan, der jede öffentliche Stellungnahme des Papstes oder des Staatssekretariats, jede Enzyklika und sämtliche Dokumente der römischen Kurie zu sehen bekommt, lange bevor diese an die Öffentlichkeit gehen. Karl Egger nimmt in diesem Sinne auch beim Zweiten Vatikanischen Konzil und bei der anschließenden Reform der katholischen Liturgie eine führende Rolle ein. Eine solche Spitzenquelle ist für jeden Nachrichtendienst unbezahlbar.

Sonderverbindung „EGG“ dürfte bei mehreren Operationen des BND aktiv mitgewirkt haben, so etwa bei der Operation „Pomeranze“, die der Autor aus den ihm vorliegenden Akten leider nicht rekonstruieren kann. Sicher ist jedoch, dass General Wolfgang Langkau alias „Langendorf“ „seine Sonderverbindung EGG“ ab 1960 vermehrt in Südtirol-Angelegenheiten einsetzt. Eggers Lageberichte und Stellungnahmen zeugen von beeindruckendem Detailwissen. So ist etwa die Darstellung der SVP-internen Kämpfe zwischen der Gruppe um Silvius Magnago und der Gruppe „Aufbau“, die „EGG“ im Herbst 1961 nach Pullach schickt, eine politische Analyse, die sich wie ein Krimi liest. Hier ist ein Gelehrter am Werk, der schreiben kann. Der Mann hat direkte Verbindungen zu Südtiroler Geistlichen und zu Politikern, die dem Chef-Latinisten immer wieder vertrauliche Informationen aus erster Hand liefern. Einer davon ist der SVP-Gründer und Parlamentsabgeordnete Friedl Volgger. So heißt es in einer Stellungnahme von „EGG“ zur „kommunistischen Taktik in Südtirol“ :

Dr. Fr. Volgger hat dem Berichterstatter persönlich über seine Kontaktaufnahme mit jugoslawischen Stellen berichtet. Der Berichterstatter hat Dr. Volgger in keiner Weise kommunistische Gesinnung unterstellt, da er ihn ja kennt. 18

Dass sich Friedl Volgger und Karl Egger bestens kennen, hat einen einfachen Hintergrund. Beide stammen aus dem Sterzinger Raum und sind 1914 geboren. Volgger und Egger haben auch gemeinsam das Gymnasium Vinzentinum in Brixen besucht.

Viktoria Stadlmayer alias „Stasi“

Anfang Mai 1963 wird der Innsbrucker Universitätsassistent und BAS-Mann Norbert Burger von der deutschen Polizei verhaftet. Bei der Durchsuchung einer konspirativen Wohnung in München am 7. Mai 1963 stellen die Beamten des Bayerischen Landeskriminalamtes auch ein Buchmanuskript sicher. Das Schriftstück mit dem Titel „Die Nachfolger des Judas von Tirol“ ist über 100 Seiten lang. Norbert Burger gibt im Verhör vor der Polizei zu, der Verfasser des Werkes zu sein. 19Im Manuskript geht Burger auch auf die Rolle von Viktoria Stadlmayer, der Leiterin des Südtirol-Referates in der Tiroler Landesregierung, im sogenannten Südtiroler Freiheitskampf ein. Burger erinnert an eine Aussprache mit Stadlmayer, die über Vermittlung des Innsbrucker BAS-Mannes Helmuth Heuberger im Juli 1961 im Haus des damaligen Chefs der Innsbrucker BAS-Gruppe Heinrich Klier stattgefunden haben soll. Dann schreibt Norbert Burger:

Immer wieder taucht die Vermutung auf, dass der Bundesdeutsche Nachrichtendienst, die Organisation Gehlen, ihre Hand bei der Aufdeckung der Südtiroler Freiheitskämpfer im Spiel haben könnte. Die mannigfaltigsten Spekulationen und Kombinationen wurden angestellt. Warum aber in die Ferne schweifen, wenn das Gute (oder hier das Böse) liegt so nah?

Schließlich wissen es nicht nur die Nachrichtenoffiziere in München, dass Frau Doktor Stadlmayer zum Chef dieses Nachrichtendienstes, General Gehlen, intime Beziehungen pflegt. 20

Ein harter und absurder Vorwurf? Eine Verleumdung? Könnte sein, denn das Verhältnis zwischen Viktoria Stadlmayer und Norbert Burger gleicht jenem zwischen Hund und Katze. Die Nordtiroler Leiterin des Südtirol-Referates hat alles nur Mögliche unternommen, um den Einfluss des Rechtsradikalen und späteren Gründers der österreichischen Nationaldemokratischen Partei (NDP) Norbert Burger in und um Südtirol zu schmälern. Andererseits hatte Norbert Burger durchaus Kontakte zu BND-Mitarbeitern, demnach könnte einer dieser BND-Leute, die mit den rechten Kreisen um Burger sympathisiert haben, diese Geschichte durchgestochen haben. Tatsache ist, dass der Kontakt Gehlen-Stadlmayer nicht aus der Luft gegriffen ist. Das belegen die Akten aus dem BND-Archiv.

Fast alle Berichte aus und über Südtirol gehen direkt zum Leiter des Nachrichtendienstes Reinhard Gehlen. Der Chef der Org. und des BND hat ein besonderes Interesse an Südtirol, er selbst und sein engstes Umfeld sind in den 1950er- und 1960er-Jahren in Sachen Südtirol nachrichtendienstlich aktiv tätig. Das zeigt neben vielen anderen Dokumenten auch eine unscheinbare Notiz in den Pullacher Akten zu Südtirol. Anfang 1965 verfasst der Leiter der Abteilung „Gegenspionage“ , Hans Georg Langemann alias „Lückrath“, einen Übersichtsbericht über den „Kommunistischen Einfluss in der Südtirol-Frage“ , der für Reinhard Gehlen persönlich bestimmt ist. „Nach Abflauen der Hauptattentatswellen war der BND in der Südtirol-Frage nur mehr rezeptiv tätig, ohne aktive Aufklärungsoperationen zu betreiben“ , schreibt Lückrath einleitend. Der Bericht geht wenig später an den Verfasser zurück, versehen mit einer handschriftlichen Anmerkung seines Vorgesetzten Wolfgang Langkau genau an dieser Stelle. Langkau schreibt: „Laut 106 nicht zutreffend, da eigene Quellen bzw. Operationen bei 106 laufen.“ 21Hinter der Tarnziffer „106“ verbirgt sich Reinhard Gehlen, der Gründer und erste Präsident des BND. Gehlen ist tatsächlich jahrelang persönlich in die Nachrichtenbeschaffung rund um Südtirol involviert und er kann dabei auf eine ganz besondere Quelle zurückgreifen.

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