Roberto Camurri - Der Name seiner Mutter

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Pietro wächst bei seinem Vater in Fabbrico auf, einem Provinznest in der norditalienischen Tiefebene. Inmitten von Feldern, Hügeln und unfertigen Neubauten scheint die Zeit stillzustehen. Schweigend trinken die Alten in der Bar an der Piazza ihren Kaffee, spielen bedächtig ihre Karten.
Auch Pietros Vater Ettore kümmert sich ohne viel Worte um ihn, zwischen den beiden liegt die Kluft einer unausgesprochenen Abwesenheit: Pietros Mutter hat Mann und Kind wenige Monate nach der Geburt verlassen. Niemand weiß, wo sie ist, niemand spricht über sie, selbst bei Livio und Ester, den liebevollen Großeltern, ist ihr Bild aus den Familienfotos verschwunden. Bleischwer lastet ihr Fehlen auf den beiden Männern und macht es dem heranwachsenden Pietro fast unmöglich, sich anderen zu öffnen, den eigenen Gefühlen zu trauen. Als Pietro die Stadt verlässt und selbst Vater wird, will er endlich wissen, was wirklich geschah.
In prägnanten, wirkmächtigen Bildern erzählt Roberto Camurri von Zugehörigkeit und Selbstbestimmung. Ein ungewöhnlicher Familienroman von großer emotionaler Wucht und Eindringlichkeit.

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Und da richtet Ettore sich auf, setzt sich auf die Matratze, Pietros Weinen klettert die Wände im Flur entlang, um hier zu explodieren, in ihrem Schlafzimmer; er stützt die Ellbogen auf die Knie, schlägt die Hände vors Gesicht, reibt es kräftig, er ist noch müde, fühlt sich, als hätte er nicht geschlafen. Einen Moment verharrt er so, möchte noch einmal ihre Stimme hören, noch einmal dieses Flüstern. Er dreht sich nicht um, sucht nicht ihren Blick, streckt die Hände nicht aus, wartet still, während Pietro immer weiter weint, noch heftiger; ihre Stimme kommt nicht, Ettore malt sich aus, wie sie schmollt, zusammengekauert, zerzaust, schön und wütend, zerknittert und parfümiert, er stellt sich den Abdruck des Kissens auf ihrem Gesicht vor.

Als er sich umdreht, ist sie nicht da, da ist nur das, was von ihrer Hälfte des Bettes bleibt, die Laken über dem Kissen, wo sie schlief, da ist Pietro, der immer noch weint.

Ettore steht auf und streckt sich, geht aus dem Zimmer hinaus den Flur entlang, der Boden aus künstlichem Marmor ist kalt unter seinen Füßen, vor der Zimmertür bleibt er stehen, und das Weinen scheint sich zu beruhigen.

Pietro sieht den Schatten seines Vaters länger werden, mit den anderen Schatten spielen, und macht die Augen weit auf, holt tief Atem. Als er ihn wieder fortgehen sieht, als er begreift, dass sein Vater nicht hereinkommen wird, lässt er dem Weinen wieder verzweifelt freien Lauf.

Ettore ist jetzt im Wohnzimmer, geht zur Küche, zur Fenstertür, schiebt die Vorhänge beiseite, um den Himmel zu betrachten.

Es ist einer dieser Tage, an denen die Ebene hinten auf die Berge zu prallen scheint, man sieht die verschneiten Gipfel am Horizont, und er wünschte, er könnte mit der Hand in den Schnee greifen, im Weißen hinunterkugeln wie ein Hund.

Er möchte zurückkehren zu dem Tag einige Monate früher, als die Kinderärztin sich die Haare hinters Ohr zurückstrich und mit einem fragenden Ausdruck, den Ettore nie ganz verstanden hat, sagte, das Kind bräuchte ein paar Tage in den Bergen, in guter Luft, um den Keuchhusten loszuwerden.

Er möchte zurückkehren zu dem Moment, in dem er sich zur Mutter seines Kindes umgedreht hat, zu ihr, die Pietro auf dem Arm hielt, zu diesem leeren, distanzierten Blick, zu den Worten, die sie gesagt hat, den Blick starr auf die Wand hinter der kopfschüttelnden Kinderärztin gerichtet.

Und was machen wir jetzt?

Zurückkehren zu dem Moment, als sie wieder ins Auto gestiegen sind, während Pietro weinte und sie auf die Straße starrte. Er wünschte, er hätte ihre Hand genommen, hätte ihr in die Augen gesehen, hätte den Mut aufgebracht, ihr zu sagen, wir fahren alle drei, es wird ein Urlaub sein.

Er wünschte, er hätte die Worte nicht gesagt, die aus seinem Mund gekommen waren, während er den Motor anließ.

Ich fahre allein mit ihm, du brauchst nicht mitzukommen.

Sie waren sehr früh aufgebrochen, die Sonne glitzerte auf dem Morgentau, der alles bedeckte, den Hausgarten, die Straße und die Werkstatt weiter vorn, die Wipfel der Bäume am Wegrand.

Von diesem Tau umrahmt, sah die Mutter seines Kindes im Rückspiegel gespenstisch aus, eine ätherische Gestalt mit verschränkten Armen vor der vom Nachthemd verhüllten Brust. Er hatte es ihr geschenkt, und sie hatte es nie angezogen.

Er fragte sie nicht, fragte nie, warum sie es nicht trug, und freute sich, als er sie am Abend zuvor mit diesem Nachthemd ins Bett kommen sah, eng umschlungen wie lange nicht mehr waren sie eingeschlafen, auf der Seite liegend, er hinter ihr, ihre Hände verschränkt, der Duft der frisch gewaschenen Haare.

Am Morgen hatte er gesehen, wie sie ins Haus zurückging, hatte Gas gegeben und dabei Pietro beobachtet, der hinten im Kindersitz angeschnallt war und ein Stück Stoff in der Hand hielt, an dem er mit glücklichen Schmatzern lutschte.

Auf der Straße war niemand, man hörte nur das Dröhnen des Autos und die Laute der Natur, die eben erwachte, die in den Bäumen versteckten Vögel.

Er fuhr langsam, ohne hochzuschalten, musterte die Landschaft, den Himmel, der aufklarte, gestreichelt von einem sachten Frühlingswind.

Nach wenigen Kilometern schlief Pietro ein und hustete nicht mehr, Ettore fragte sich nach dem Sinn dieser Reise, ein Lastwagen überholte sie, das Auto schwankte und geriet ins Schlingern, das Kind öffnete die Augen und begann erschrocken zu weinen.

Er versuchte, es mit zärtlichen Worten und sanften Tönen zu beruhigen, mit den Worten, die er zu Hause sagte, wenn er ihm die Windeln wechselte oder wenn sie zusammen auf dem Teppich im Wohnzimmer spielten, Worten, die es zum Lachen brachten.

Umsonst, sein Kind schien taub zu sein, zum Weinen kam noch der Husten, das Gesicht wurde blau, die Augen verengten sich, der Stoff fiel zu Boden. Ettore hielt auf der Standspur an, stieg rasch aus.

Mehr und mehr Autos fuhren vorbei und bewegten die frische Luft abseits der Autobahn, er öffnete die hintere Tür, befreite Pietro aus den Gurten des Kindersitzes und nahm ihn auf den Arm, während das Weinen und der Husten mit dem Chaos der Motoren verschmolzen. Er drückte ihn an die Brust und wiegte ihn, sang ihm ihr Lied vor, das Lied, das er seinem Kind vorsang, wenn es nachts aufwachte und nicht schlafen konnte, sein Lieblingslied, anders als das Lied, das ihm seine Mutter vorsang.

Es war ein Lied, das immer wirkte, und er schloss beim Singen die Augen, versuchte, zur Ruhe zu kommen, und hoffte, diese Ruhe auf den schnellen, gequälten Atem seines Sohnes übertragen zu können.

Er sang es einmal, hatte Mühe, den Rhythmus zu halten. Pietro weinte und wand sich in seinen Armen, er hielt ihn fest, mit einer Hand streichelte er ihm den Rücken, sang es zum zweiten Mal, und die Worte kamen leichter, der Rhythmus klang richtig, die tiefen Töne bebten in seiner Brust, wo das Herz im Rhythmus des Herzens seines Sohnes pochte, der immer noch weinte und hustete, aber schon weniger als zuvor.

Beim dritten Mal wurde das Weinen zu Atem und der Husten zu einem leichten Röcheln, und Ruhe überkam die beiden noch am Rand der Autobahn, während das Auto sie vom Verkehr abschirmte.

Ettore sang weiter, sang das Lied zu Ende, immer noch mit geschlossenen Augen, als bitte er jemanden um Hilfe, der nicht da war, jemanden, den es vielleicht gar nicht gab.

Pietro atmete nun regelmäßig, Ettores Hand fühlte, wie der Rücken des Kindes sich hob und senkte, die Last auf dem Arm wurde schwerer, der Körper seines Sohnes entspannte sich, er fühlte das Gewicht seiner Fähigkeit, zu besänftigen, jemand zu sein, dem man sich ganz anvertrauen konnte.

Vorsichtig hob er das Kind hoch und betrachtete sein entspanntes Gesicht, die noch ein wenig geröteten Pausbacken, die geschlossenen Augen, die langen Wimpern, die spärlichen hellen Haare, die Grübchen an den Armen; sein Vater kam ihm in den Sinn.

Über ihnen zog eine Wolke vorüber, deren Schatten auf sie fiel, er legte Pietro in den Kindersitz im Auto, horchte auf die Laute, die er im Schlaf von sich gab, leise Töne, so als träumte er, und Ettore fragte sich, was.

Mach, dass alles gut wird, flüsterte er.

Er blickte zum Himmel und sah der Wolke nach, die über ihren Köpfen vorbeizog, hin zu den Bergen, die sie bald erreichen würden, hin zu diesen unbefleckten Gipfeln.

Problemlos nahmen sie ihre Reise wieder auf, überwanden ohne weiteren Halt die Ebene, fuhren hinein in den Frühling dieses Hügels, in die Wälder, und hinter den üppig belaubten Bäumen tauchten Kirchtürme auf, dann Burgen und Weinberge, die Apfelbäumen Platz machten, und dann Gebirgsbäche mit so klarem Wasser, dass die Sonne es zu durchdringen und auf den Kieseln im Bachbett zu tanzen schien.

Pietro schlief weiter, und Ettore legte beide Hände auf das Steuer, dann schaltete er und massierte sich mit einer Hand die Knie und Schenkelmuskeln.

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