Peter Probst - Wie ich den Sex erfand

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Eine Weltstadt mit Herz, ein fast noch dörfliches Viertel, eine sehr katholische Familie und Franz Josef Strauß – schöner ist von einer Jugend in den 70er Jahren selten erzählt worden – sprich Erinnerung, sprich!
Seit einigen Wochen sammelt der zwölfjährige Peter in einem Heft geheimnisvolle Worte. Unbefleckt und Hingabe, Empfängnis und feien, Unfehlbarkeit. Er ist Ministrant und fromm, so katholisch wie seine Eltern, die er, das weiß er, nicht fragen kann, was diese Worte bedeuten. Und schon gar nicht solche wie Unzucht, Beischlaf, Porno, die er in den Gesprächen der Erwachsenen aufschnappt oder bei seinen Schulkameraden, die anscheinend alle über ein Wissen verfügen, das ihm nicht zur Verfügung steht. Was bleibt ihm übrig, als zu tun als ob? Sonst würde er ja ewig der unscheinbare Gillitzer bleiben, der es nicht mal auf die Liste der von den Mädchen begehrten Jungs schafft. Gott sei Dank hängt ein großes Plakat von Franz Josef Strauß über seinem Bett, der ihm den einen oder anderer Rat gibt. Peter Probst erzählt liebevoll und mit großem Witz von den Zumutungen der Pubertät und davon, wie die Revolte der Jugend in den 70er Jahren in ein konservatives Milieu einbricht und die Gesellschaft verändert. Zum Entsetzen der Erwachsenen,
zu unserem Lesevergnügen.

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Ich wartete zwei Nächte, ohne dass etwas geschah. In der dritten sah ich das Licht. Es tanzte vor der Wand hin und her, als müsste die Muttergottes erst noch in ihr weißes Kleid schlüpfen. Wo war denn die blaue Schärpe? Das Licht wurde kreisrund. Hatte sie sich doch gegen die Lourdes- und für die Fátima-Version entschieden?

»Da hat die Sonne sich plötzlich wie verrückt um sich selbst gedreht«, hatte meine Mutter erzählt, »und es hat so ausgesehen, als würde sie gleich auf die Erde stürzen. Dreißigtausend Gläubige haben vor Angst geschrien und sind zitternd auf die Knie gefallen!«

Ich wollte ebenfalls auf die Knie fallen, aber mein Körper war bleischwer. Unmöglich, ihn aus dem Bett zu heben. Hätte meine Mutter die Sanostol -Flasche auf dem Nachttisch vergessen, ich hätte sie zur Kräftigung in einem Zug geleert. Aber sie vergaß sie nie. Mein Zimmer erstrahlte im Licht der Muttergottes.

Wenn mir der Kniefall schon nicht gelang, musste ich irgendwie anders reagieren, sonst dachte die Muttergottes womöglich, sie habe einen Unwürdigen für ihre Erscheinung ausgesucht. Das wollte ich auf keinen Fall. Unser Pfarrer fiel mir ein, der in seinen Predigten gern von Hingabe sprach. Vielleicht war das die Lösung. Aber wie genau ging Hingabe? Vielleicht so? Ich streckte meine Arme dem Licht entgegen.

»Heilige Muttergottes, ich gebe mich dir hin.«

Ich stellte mir vor, dass die Muttergottes mit ihrem Lichtfeuer erst die Steppdecke verbrennen würde, die, obwohl schon öfter gewaschen, immer noch stark nach Soldat roch. Dann würde sie sich wie ein leichtes, warmes Tuch auf mich legen und mich ganz einhüllen. Ich würde mit ihr ein paar Zentimeter über dem Bett schweben, und sie würde mir mit ihrer sanftesten Stimme ihre Geheimnisse ins Ohr flüstern. Vielleicht waren sie gar nicht so schlimm, weil die Muttergottes es nett mit mir fand. Vielleicht vertraute sie dem Untermenzinger Kind, das sie sich für ihre Erscheinung ausgesucht hatte, ausnahmsweise sogar gute Nachrichten an.

»Ich werde die Welt retten« zum Beispiel oder: »Mach dir keine Sorgen, Peter, es gibt gar kein Fegefeuer.«

Ich hauchte noch einmal, dass ich bereit sei, da hustete sie. Wo war sie denn jetzt hingeflogen? Ich riss den Kopf herum und musste geblendet die Augen schließen.

Da war es also: mein Sonnenwunder.

München-Untermenzing, 7. Oktober 1970. Die Muttergottes erscheint dem Arztsohn Peter Gillitzer und verkündet ihm und der Welt …

Wieder hustete die Muttergottes, räusperte sich und spuckte aus.

Aber …? So war sie nicht! Nicht die Muttergottes, zu der ich, seit ich denken konnte, betete. Oder wollte sie mich auf die Probe stellen, die Unerschütterlichkeit meines Glaubens testen? Mit einem so ekelhaften Nasehochziehen und Ausspucken? Nein! Das war für eine unbefleckte Empfängnis eindeutig zu unheilig.

Das Licht wurde schwächer, ich öffnete vorsichtig die Augen. Da sah ich vor meinem Fenster, halb verdeckt von der großen Eibe, einen Schatten. Es war unser Nachbar zur Linken, der Professor. Gewöhnlich jagte er mit einer Taschenlampe, aber an diesem Tag hatte er sich einen Handscheinwerfer ausgeliehen. Er jagte auch noch im Herbst, obwohl mein Vater ihn darauf aufmerksam gemacht hatte, dass seine Beute bald von selber sterben würde. Die große Schneiderschere, mit der er die Schnecken zerschnitt, blitzte auf. Wieder zog er die Nase hoch und spuckte aus. Später erklärte mein Vater mir, dass der Professor diese Angewohnheit aus der Kriegsgefangenschaft in Russland mitgebracht hatte. Die Russen hätten den deutschen Soldaten nämlich absichtlich keine Taschentücher gegeben. Um sie zu demütigen!

Andere, nicht so heilige Kinder hätten jetzt gelacht – ich musste weinen. Nicht wegen der Schnecken, die waren eine echte Plage, und auch nicht, weil es für meine Marienerscheinung eine so irdische Erklärung gab. Meine Trauer wurde durch ein Zeichen ausgelöst, das die Muttergottes mir offenbar im Vorbeischweben hinterlassen hatte. Ich verstand es nicht, und es passte überhaupt nicht zu den Wundern von Lourdes und Fátima. Ich weinte und schämte mich und tastete noch einmal. Es bestand kein Zweifel: die Muttergottes hatte mir ein bisschen was von dem Schleim, der aus den zerschnittenen Schnecken quoll, in meine Unterhose gezaubert.

Sie war meine erste intime Beziehung gewesen. In manchen Momenten hatte ich sie mehr geliebt als meine Mutter, meinen Vater und das Sanostol zusammen. Der Muttergottes hatte ich alles anvertrauen können und sie beschützte mich – immer. Nun war das geheime Band zwischen uns zerschnitten. Mit einer großen, blitzenden Schneiderschere.

2

Meine Oma mütterlicherseits, die wir Gymnastik-Oma nannten, hatte, schon als ich sieben oder acht war, angefangen, mir regelmäßig aus dem Neuen Universum vorzulesen. Weil die Bände eigentlich für die reifere Jugend gedacht waren, hatte ich vieles nicht verstanden, aber dass im Leben berühmter Erfinder die Eltern eine wichtige Rolle spielten, war klar. Sie können sehr arm sein, Hirten zum Beispiel, dann erfinden die Erfinder meistens etwas, was sie reich macht. Oder etwas, was Reichtum überflüssig macht. Erfindereltern können auch früh sterben, dann erfinden ihre Kinder eine Medizin gegen Pocken oder Pest. Oder die Eltern trennen sich und fügen ihrem Kind Leid zu, dann erfindet es vielleicht ein nicht nachweisbares Gift für den Elternmord.

Die Eltern des Erfinders, der den Sex erfinden sollte – also meine –, waren, wie schon erwähnt, Ärzte. Beide. Er Augenarzt, sie praktische Ärztin. Er sah so gut aus, dass sie immer seufzte: »Wenn der Beppo bloß nicht so schön wär, dass ihn mir jede Frau am liebsten wegschnappen würde!« Seine Freunde nannten ihn Italiano . Seine Haare waren sehr schwarz und seine Nase sehr prominent.

Sie besaß dafür ein Honiglächeln und Grübchen und Lachfältchen. Wer sie sah, wollte sie sofort in den Arm nehmen. Sie roch nach Babypuder, er immer ein bisschen modrig.

Mein Vater war stolz darauf, dass er seine Kindheit und Jugend ohne Badezimmer verbracht und sich wie seine Eltern und Schwestern nur einmal pro Woche in einem städtischen Brausen- und Wannenbad gereinigt hatte. Diese Gewohnheit habe er beibehalten, erklärte er, weil er, anders als die meisten Menschen, nicht schwitzte. Nur eben leicht moderte. Aber das traute sich ihm keiner zu sagen.

Vor allem beim Abendessen war mein Vater das unumstrittene Familienoberhaupt. Dann sagte er uns, wie viele Millimeter Corned Beef wir abschneiden durften und welcher seiner drei Söhne neben ihm sitzen sollte. Ich war der älteste und kam grundsätzlich nicht zum Zug. Weshalb, hat mein Vater mir nie erklärt. Vielleicht war er gekränkt, weil ich mir nicht von ihm den Nacken kraulen lassen wollte. Für uns Kinder, fand ich, müsste er sich schon andere Zärtlichkeiten ausdenken als für unsere Schäferhündin Britta. Nie neben dem Vater sitzen zu dürfen, machte mich traurig, obwohl es auch seine guten Seiten hatte. Vor seinem Teller lag nämlich ein Kochlöffel. Den benutzte er nicht zum Kochen und nicht zum Essen. Er schlug damit auch nicht zu, aber oft beinahe. Für meine Brüder war der Kochlöffel ein Drohlöffel. Ich war durch meinen Randplatz außerhalb seiner Reichweite.

Wenn wir Ausflüge machten – meistens zu einer weit entfernten Bauernwirtschaft, weil dort der Schweinebraten eine Mark billiger war –, fuhr er unseren blauen VW 411.

Sie war nur an den Tagen das Familienoberhaupt, an denen sie ihre Migräne hatte. Dann mussten wir im Auto ganz still sein und steuerten eine bessere Wirtschaft an, wo es Wild gab. Meine Mutter bekam zwar feuchte Augen, wenn sie beim Rehgulasch Essen an Bambi denken musste, bestellte es sich aber trotzdem immer wieder. War die Migräne nach dem Genuss einer Wildspezialität nicht verschwunden, besichtigten wir noch eine Kirche und lobten die schönen Fresken und Skulpturen – vor allem die der Muttergottes, wenn es eine gab.

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