David Servan-Schreiber - Die neue Medizin der Emotionen

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In den letzten Jahren hat sich in den Neurowissenschaften eine radikale Umwälzung vollzogen. Die neuen Erkenntnisse über das Zusammenspiel von Körper und Geist in eine «Medizin der Emotionen» zu überführen, ist das Ziel des Neurologen und Psychiaters David Servan-Schreiber. Stress, Angst und Depression sind heilbar – und zwar ohne Medikamente und jahrelange Psychotherapie. Im Inneren des Gehirns befindet sich ein «emotionales Gehirn», das alle Funktionen kontrolliert, die unser psychisches Wohlbefinden beeinflussen, und einen Großteil der Körperfunktionen wie Herz, Blutdruck, Hormone, das Verdauungs- und Immunsystem dazu. Ist das System im Gleichklang, wachsen uns ungeahnte Kräfte zu; gerät es aus der Balance, sind Stress, Ängste und Depressionen die Folge. Durch bestimmte Methoden, die auf den Körper einwirken, lassen sich die Mechanismen der Selbstheilung nutzen, über die das emotionale Gehirn verfügt.

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Emotionale Kurzschlusshandlungen

Die Evolution setzte Prioritäten. Evolution ist vor allem eine Frage des Überlebens und der Weitergabe unserer Gene von einer Generation an die nächste. Zu welcher Vielschichtigkeit das Gehirn sich im Lauf mehrerer Jahrmillionen auch entwickelt hat, wie erstaunlich seine Fähigkeiten zur Konzentration, Abstraktion, Selbstreflexion auch sind: Hätten diese verhindert, dass wir einen Tiger oder einen Feind wahrnehmen, oder dazu geführt, dass wir einen geeigneten Sexualpartner einfach übersehen und damit eine Gelegenheit verpassen, uns zu reproduzieren, dann wäre unsere Spezies schon längst ausgestorben. Glücklicherweise ist das emotionale Gehirn immer wachsam. Seine Aufgabe ist es, aus dem Hintergrund die Umgebung zu überwachen. Sobald es eine Gefahr oder aber eine außergewöhnlich gute Gelegenheit (vom Blickpunkt des Überlebens aus) entdeckt – einen möglichen Partner, ein Territorium, irgendetwas Nützliches –, löst es augenblicklich einen Alarm aus, der binnen weniger Millisekunden sämtliche Vorgänge im kognitiven Gehirn storniert und seine Tätigkeit unterbricht. Das ermöglicht es dem Gehirn als Ganzem, sich unverzüglich auf das zu konzentrieren, was für das Überleben von wesentlicher Bedeutung ist. Beim Auto fahren lässt dieser Mechanismus uns unbewusst einen Lastwagen, der auf uns zu kommt, wahrnehmen, selbst wenn wir uns gerade angeregt mit unserem Beifahrer unterhalten. Das emotionale Gehirn erkennt die Gefahr und bündelt unsere Aufmerksamkeit, bis diese vorüber ist. Es ist auch dafür verantwortlich, wenn das Gespräch zwischen zwei Männern auf der Terrasse eines Cafés plötzlich stockt, weil ein verführerischer Minirock durch ihr Gesichtsfeld tänzelt. Und es lässt Eltern in einem Park verstummen, wenn sie aus den Augenwinkeln bemerken, wie ein unbekannter Hund sich ihrem Kind nähert.

Wie das Team von Patricia Goldman-Rakic an der Universität Yale bewies, verfügt das emotionale Gehirn über die Fähigkeit, den präfrontalen Kortex, den am höchsten entwickelten Bereich des kognitiven Gehirns, abzuschalten (englisch: »to go offline«). Unter der Einwirkung von außergewöhnlichem Stress reagiert der präfrontale Kortex nicht mehr und verliert seine Fähigkeit, das Verhalten zu steuern. Schlagartig gewinnen die Reflexe und instinktiven Verhaltensweisen die Oberhand. 11Sie sind schneller und näher an unserem genetischen Erbe, daher hat die Evolution ihnen für Notsituationen den Vorrang eingeräumt, da sie sich offenbar besser als abstrakte Überlegungen dazu eignen, uns zu leiten, wenn das Überleben auf dem Spiel steht. Unter den gleichsam animalischen Bedingungen, unter denen unsere Vorfahren lebten, war dieses Alarmsystem von ausschlaggebender Bedeutung, und mehrere hundert Jahrtausende nach dem ersten Auftreten des Homo sapiens kommt es uns im alltäglichen Leben immer noch ungemein zustatten. Werden allerdings unsere Gefühle zu übermächtig, dann übernimmt das emotionale Gehirn, das jetzt den Vorrang vor dem kognitiven hat, allmählich die Herrschaft über unser Denken. Wir verlieren die Kontrolle über unseren Gedankenfluss und sind nicht mehr in der Lage, uns gemäß unseren eigentlichen, langfristigen Interessen zu verhalten. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn wir nach irgendwelchen Unannehmlichkeiten, im Verlauf einer Depression oder infolge eines schweren emotionalen Traumas »reizbar« sind. Das erklärt auch die »Überempfindlichkeit« von Leuten, die körperlich, sexuell oder emotional missbraucht wurden.

In der medizinischen Praxis kennt man zwei gängige Beispiele für diesen emotionalen Kurzschluss. Erstens das so genannte posttraumatische Stresssyndrom: Nach einem schweren Trauma, etwa einer Vergewaltigung oder einem Erdbeben, verhält das emotionale Gehirn sich wie ein rechtschaffener Wachtposten, der sich hat überrumpeln lassen. Danach schlägt er viel zu oft Alarm, so als sei er nicht in der Lage, sich zu vergewissern, dass keinerlei Gefahr droht. Genau dies war bei einer Überlebenden des 11. September der Fall, die sich in unserem Zentrum in Pittsburgh behandeln lassen wollte: Noch Monate nach dem Attentat war sie wie gelähmt, sobald sie einen Wolkenkratzer betrat.

Der zweite durchaus übliche Fall sind Angstanfälle, in der Psychiatrie auch als Panikattacken bezeichnet. In den westlichen Industrieländern hat eine von zwanzig Personen schon einmal einen solchen Panikanfall erlebt. 12Die Opfer haben oft das Gefühl, dass sie kurz vor einem Herzinfarkt stehen, so sehr ähneln sich die physischen Anzeichen. Das limbische Gehirn übernimmt von einem Augenblick auf den anderen die Kontrolle über sämtliche Körperfunktionen: Die Frequenz des Herzschlags, der Puls, rast plötzlich, der Magen verkrampft sich, Beine und Hände zittern, und die Opfer sind schweißgebadet. Gleichzeitig werden alle kognitiven Funktionen durch die Ausschüttung von Adrenalin aufgehoben: Auch wenn das kognitive Gehirn keinerlei Grund für einen derartigen Alarmzustand erkennen kann, wird es durch das Adrenalin völlig »abgeschaltet« und ist nicht mehr in der Lage, angemessen auf die Situation zu reagieren. Diejenigen, die solche Anfälle erlitten haben, beschreiben dies sehr gut: »Mein Gehirn war wie leer; ich konnte nicht mehr denken. Ich dachte nur noch eines: ›Gleich stirbst du. Ruf den Notarzt – sofort!‹«

Was ist wichtiger: Fühlen oder Denken?

Dem gegenüber kontrolliert das kognitive Gehirn die bewusste Aufmerksamkeit sowie die Fähigkeit, die gefühlsmäßigen Reaktionen zu dämpfen, ehe sie alle anderen überlagern. Diese Steuerung der Gefühle durch das kognitive Denken bewahrt uns vor einer möglichen Tyrannei der Gefühle und einem Leben, das ganz und gar von Instinkten und Reflexen bestimmt wäre. Eine an der Universität Stanford durchgeführte Untersuchung, die mit der Bilderwelt des Gehirns arbeitete, veranschaulicht die Bedeutung des kortikalen Gehirns sehr deutlich. Wenn sich Studenten aufwühlende Bilder ansehen – verstümmelte Leichen oder entstellte Gesichter beispielsweise –, reagiert ihr emotionales Gehirn sofort. Versuchen sie jedoch bewusst, ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten, so sieht man, wie die kortikalen Bereiche die Bilder ihres aktivierten Gehirns verdrängen und die Aktivität des emotionalen Gehirns blockieren. 13

Die Kontrolle von Gefühlen durch das Denken ist jedoch eine zweischneidige Angelegenheit: Kommt sie allzu oft zum Zug, verliert man möglicherweise die Fähigkeit, die Hilferufe des emotionalen Gehirns zu hören. Auf die Folgen einer solchen Unterdrückung von Gefühlen trifft man häufig bei Personen, die als Kinder gelernt haben, dass Gefühle nicht zulässig sind. Typisches Beispiel dafür ist zweifelsohne die Männern so häufig eingetrichterte strenge Ermahnung: »Ein Junge weint nicht!«

Eine übertriebene Kontrolle der Gefühle kann daher zu Unempfindlichkeit führen. Doch ein Gehirn, das emotionaler Information verbietet, einen Einfluss auszuüben, verursacht andere Probleme. Einerseits fällt es einem schwer, Entscheidungen zu treffen, wenn man keine Vorliebe für etwas hat, keine »innere Stimme«, die aus dem Herzen oder dem Bauch kommt, jenen Körperpartien, die ein »irrationales Echo« von Gefühlen auslösen. Aus diesem Grund verzetteln zu »mathematische« Intellektuelle – häufig Männer – sich gern in endlosem Abwägen, wenn es darum geht, sich beispielsweise zwischen zwei Automarken oder auch nur zwei Fotoapparaten zu entscheiden. In den schlimmsten Fällen – denken Sie etwa an das berühmte Beispiel von Phineas Gage im 19. Jahrhundert 14oder an den von Eslinger und Damasio beschriebenen Patienten E.V.R. 15– hindert eine Hirnverletzung den Denkapparat daran, eine gefühlsmäßige Abneigung zur Kenntnis zu nehmen. Nehmen wir den Fall von E.V.R. Der Buchhalter mit einem IQ von 130 – was ihn in die Sparte »überdurchschnittlich intelligent« platzierte – war ein geschätztes Mitglied seiner Gemeinde. Seit vielen Jahren war er verheiratet, hatte mehrere Kinder, ging regelmäßig in die Kirche und führte ein äußerst geregeltes Leben. Eines Tages musste er sich einer Gehirnoperation unterziehen, bei der sein Denk- und Wahrnehmungsapparat von seinem emotionalen Gehirn »abgekoppelt« wurde. Von einem Tag auf den anderen war er nicht mehr in der Lage, auch nur die banalste Entscheidung zu fällen. Für ihn ergab nichts einen »Sinn«. Merkwürdigerweise bewiesen Intelligenztests – die ja ausschließlich die abstrakte Intelligenz messen – einen nach wie vor bei weitem überdurchschnittlichen IQ. Dennoch, E.V.R. wusste nicht mehr, was er den lieben langen Tag mit sich anfangen sollte, da er keinerlei wirkliche, »aus dem Bauch kommende« Vorliebe für die eine oder die andere Möglichkeit hatte; alle Entscheidungen verloren sich in endlosen Detailüberlegungen. Schließlich verlor er seinen Arbeitsplatz, seine Ehe ging in die Brüche, und er ließ sich auf eine Reihe zweifelhafter Affären ein, die sein ganzes Geld verschlangen. Da er keinerlei Gefühle als Richtschnur für seine Entscheidungen hatte, geriet sein Leben völlig aus den Fugen, obwohl seine Intelligenz unbeeinträchtigt blieb.

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