Donatella Di Pietrantonio - Bella mia

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Als »Bella mia« besingt ein Volkslied die Stadt L'Aquila in den Abruzzen – 2009 legt ein Erdbeben sie in Schutt und Asche, tötet Menschen, reißt Familien auseinander.
In einer der Behelfsunterkünfte, die bald die einzige Normalität darstellen, versuchen drei Menschen, den Weg zurück ins Leben zu finden: die Erzählerin Caterina, deren Zwillingsschwester Olivia umkam, als sie noch kurz in das einstürzende Haus zurücklief, Marco, Olivias heranwachsender Sohn, der nach dem Verlust niemanden mehr an sich heranlässt, und die alte Mutter, die sich um alle kümmern will und doch selbst am meisten Hilfe braucht.
Wie soll man einem schweigsamen, störrischen Jugendlichen plötzlich Ersatzmutter sein, wie den eigenen Gefühlen wieder trauen und die Sicherheit finden, sich auf Neues einzulassen? Behutsam, über kleine Gesten und auf ganz unterschiedlichen Wegen finden die drei allmählich aneinander Halt und den Mut, der Willkür und Vernachlässigung durch die Behörden zu trotzen und ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Ein eindringlicher Roman über Verlust und verschüttete Gefühle, aber auch über die Kraft, sich neu zu erfinden.

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Ich gehe durch die Glastür und denke, ich sehe nicht recht: Da sitzt er in seiner ganzen Haarpracht hinten im Wartezimmer, die zu langen Gliedmaßen angewinkelt, denn er weiß nicht, wohin damit, den Rucksack nachlässig unter den blauen Plastiksitz geknallt. Der elektrisch aufgeladene Pony fällt ihm über die Augen, entweder hat er mich wirklich nicht gesehen, oder er tut nur so. Ich eile schnurstracks an ihm vorbei, noch dazu trägt er genau die Schuhe. Ich gehe den Flur entlang und wende mich zum Ausgang. Plötzlich kommt mir der Zweifel, dass er nicht meinetwegen hier ist, sondern weil es ihm schlecht geht; eigentlich müsste er um diese Zeit in der Schule sein. Hastig mache ich kehrt, und als ich um die Ecke biege, stoßen wir beinahe zusammen, fast hätte ich ihm meinen geschienten Mittelfinger ins Auge gerammt. Er stößt einen unterdrückten Schrei aus.

Sofort falle ich ungehalten über ihn her.

»Wieso bist du hier statt in der Schule, wer hat dich überhaupt hergebracht? Darf man erfahren, wann du endlich etwas besser auf deine Sachen aufpasst? Hast du gesehen, was du angerichtet hast?«

Die Vorübergehenden schauen uns an, bestimmt halten sie uns für Mutter und Sohn. Ich warte auf den Gegenangriff, doch er dreht sich weg und schweigt; wenn er das macht, verbirgt er die Tränen, ich weiß es. Ich betrachte meinen geschienten Finger und würde ihn mir vor Scham am liebsten abschneiden lassen, zusammen mit der Zunge, und beides wie Schnittblumen auf dem Grab meiner Schwester verdorren lassen. Als ich leise Marco rufen will, versagt mir die Stimme. Ich berühre seinen Arm, und er zieht ihn nicht weg, er stößt ihn mir nicht in den Bauch, wie ich es verdient hätte. Ich entschuldige mich, sage, dass ich mit meiner verdammten Angewohnheit, im Dunkeln durch die Wohnung zu tappen, ja selbst schuld bin, jedenfalls ist nichts gebrochen, bloß eine leichte Verstauchung, er soll sich keine Sorgen machen. Ich drücke seinen Arm etwas fester und spüre, wie schmächtig und hart er unter der Daunenfüllung ist.

Einige Minuten bleiben wir noch so stehen, dann gehen wir in stillschweigendem Einverständnis los.

»Wie machst du es jetzt mit dem Fahren?«, fragt er, daran hatte ich noch gar nicht gedacht. »Ich helfe dir, das Steuer zu halten«, bietet er an, »dann kannst du mit der linken Hand schalten.«

Er ist geschickt, wahrscheinlich durch all diese Computerspiele; wir wählen einen längeren Weg, und im Lauf der Kilometer werde ich lockerer, überlasse ihm fast ganz die Kontrolle über das Lenkrad. Auf einmal lacht er, schlägt sich aufs Knie.

»Jetzt wirst du die ganze Zeit mit Stinkefinger rumlaufen«, bemerkt er, »und durch die Schiene fällt es noch mehr auf.« Nacheinander beantwortet er alle meine Fragen von vorher.

»In der Schule hatten wir heute in den letzten Stunden eine Versammlung, die Großmutter hat mir eine Erlaubnis unterschrieben, dass ich früher gehen darf, also bin ich hergekommen, um nachzusehen, wie es dir geht. Die Krankenschwester mit dem Schnurrbart in der Notaufnahme sagte mir, sie müssten dich noch verarzten. Daraufhin habe ich die Großmutter angerufen, heute früh war sie ein bisschen in Sorge um dich.«

Auf der Fahrt überkommt uns eine ungewöhnliche Fröhlichkeit, mir ist sogar, als hätte ich ein bisschen Hunger. Mit einer abrupten Drehung weicht Marco einem Auto aus, das rechts blinkt, aber links abbiegt. Er stößt unwiederholbare Beschimpfungen aus, ganz wie ein alter Hase. Dann, als wir uns Coppito 3 nähern, wird unser Lachen beinahe schrill, gezwungen, unsere Stimmen klingen verzerrt und falsch, während wir versuchen, eine Stimmung aufrechtzuerhalten, die wir nicht mehr fühlen. Wir möchten diesen Augenblick der Unbeschwertheit so gern verlängern, vielleicht, um etwas davon mit nach Hause zu nehmen und mit der Großmutter zu teilen. Doch als Marco die Handbremse anzieht, ist alles zu Ende, wir sind wieder wir selbst.

Oben erzähle ich meiner Mutter, was passiert ist, das Essen steht schon auf dem Tisch. Über unsere zart dampfenden Teller hinweg lese ich in Marcos Augen meine eigene Besorgnis über den Berg offenbar hausgemachter Tagliatelle vor uns. Sie sehen etwas dunkler und dicker aus als sonst, auch rauer.

»Ist das Dinkel?«, rate ich. Ja, Dinkel, seltsam, wir benutzen sonst nie Dinkelmehl. Die Gabel quietscht auf dem Porzellan, als ich versuche, mit der Linken etwas von der Pasta, die einmal zu meinen Lieblingsgerichten gehörte, um die Zinken zu wickeln. Keiner von uns hat je wirklich Lust auf Essen, meine Mutter am allerwenigsten. Sie isst, um mit gutem Beispiel voranzugehen.

7

Im Bus nach Rom höre ich zerstreut meiner Sitznachbarin zu, die am Handy mit ihrem Freund redet. Mit weiblichem Geschick manipuliert sie das Gespräch, legt im entscheidenden Moment auf, dann ruft er wieder an, und sie erhöht den Einsatz. Ich lehne die Stirn an die kalte Scheibe, auf die Regentropfen in der Dunkelheit feine schräge Linien zeichnen. Schnell überqueren wir die Viadukte, in weniger als einer Stunde werden wir da sein. Ich habe nur eine große Umhängetasche dabei, schiebe die linke Hand hinein, um mich zu vergewissern, dass ich die Schachtel mit den Tabletten und die volle Flasche in der Plastiktüte dabeihabe. Diesmal habe ich ein anderes Hotel gebucht als in den vergangenen Jahren, laut Webseite hat es mehrere Ebenen und Hunderte von Zimmern, ich werde das Schild »Bitte nicht stören« an die Tür hängen, und niemand wird bemerken, dass ich das Zimmer nicht verlasse. In unserer Gegend wäre das unmöglich, eine Frau mittleren Alters käme und würde freundlich anklopfen, um zu fragen, geht es Ihnen gut, soll ich Ihnen etwas bringen.

Meiner Mutter habe ich gesagt, dass ich in Rom eine Freundin besuche und übermorgen zum Mittagessen zurückkomme. Bestimmt ist ihr nicht entgangen, dass ich die letzten beiden Male zum selben Datum die gleiche Flucht angetreten habe; fahr nur, hat sie geantwortet, mich aber hinausbegleitet und mir nachgesehen, während ich die Treppe hinabging, wie man jemandem nachsieht, der zu einer langen Reise mit unsicherer Rückkehr aufbricht. Ich habe sie gebeten, Marco von mir zu grüßen, und mir ein Lächeln abgerungen, bevor ich aus ihrem Blickfeld entschwunden bin.

Das Mädchen neben mir teilt demselben Gesprächspartner mit, dass wir um 19.15 ankommen, nicht etwa Viertel nach sieben. Er solle pünktlich da sein, ermahnt sie ihn, um ihr zu helfen, der Koffer sei zu schwer für sie, es seien nur noch zwanzig Minuten. Stimmt, die Leuchtanzeige im Bus bestätigt es.

Morgen ist unser Geburtstag. Der dritte, seither. Ich konnte nicht zu Hause bleiben, das hätte niemandem geholfen. Ihm, der die Mutter verloren, und ihr, die die Tochter verloren hat, habe ich nichts zu geben, ich bringe keinen Trost, meine Anwesenheit würde nur ausdrücken, dass die richtige Person fehlt.

Heute um diese Zeit hatten wir die Fächer im Kühlschrank schon auf zwei reduziert, um für die beiden gleich aussehenden Torten Platz zu schaffen, die ihn ganz ausfüllten, eine oben und eine unten. Für die Creme hatte sich unsere Mutter bei den Bäuerinnen, die ihre Erzeugnisse auf dem Marktplatz verkaufen, frische Kuhmilch und Eier von freilaufenden Hühnern besorgt. Eine alte verwitwete Tante verwahrte einstweilen unsere Alltagslebensmittel, für die kein Platz mehr war; zum Dank würden wir ihr dann eine großzügige Portion Torte vorbeibringen. Ich weiß nicht, ob sie wirklich mit uns verwandt war oder ob wir sie bloß Tante nannten, weil es so Brauch war. Olivia wartete ab, bis sie mit mir und dem Kühlschrank allein war, um sich mit dem Finger etwas von der Mokkacreme zu holen, die sie vom Seitenrand des Bisquits nahm, wo es am wenigsten auffiel. Mit einer Kopfbewegung lud sie mich ein, es ihr nachzutun, und wenn ich Angst hatte, erwischt zu werden, schob sie mir kurz entschlossen ihren verschmierten Finger in den Mund. Dann glättete sie, ebenfalls mit der Hand, die helle Oberfläche, wie ein Maurer eine Unebenheit im Putz behebt. Zur Sicherheit drehte sie die Torte vorsichtig so, dass die ausgebesserte Stelle auf den ersten Blick nicht zu sehen war.

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