Donatella Di Pietrantonio - Bella mia

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Als »Bella mia« besingt ein Volkslied die Stadt L'Aquila in den Abruzzen – 2009 legt ein Erdbeben sie in Schutt und Asche, tötet Menschen, reißt Familien auseinander.
In einer der Behelfsunterkünfte, die bald die einzige Normalität darstellen, versuchen drei Menschen, den Weg zurück ins Leben zu finden: die Erzählerin Caterina, deren Zwillingsschwester Olivia umkam, als sie noch kurz in das einstürzende Haus zurücklief, Marco, Olivias heranwachsender Sohn, der nach dem Verlust niemanden mehr an sich heranlässt, und die alte Mutter, die sich um alle kümmern will und doch selbst am meisten Hilfe braucht.
Wie soll man einem schweigsamen, störrischen Jugendlichen plötzlich Ersatzmutter sein, wie den eigenen Gefühlen wieder trauen und die Sicherheit finden, sich auf Neues einzulassen? Behutsam, über kleine Gesten und auf ganz unterschiedlichen Wegen finden die drei allmählich aneinander Halt und den Mut, der Willkür und Vernachlässigung durch die Behörden zu trotzen und ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Ein eindringlicher Roman über Verlust und verschüttete Gefühle, aber auch über die Kraft, sich neu zu erfinden.

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Marco weigerte sich stur, mit seinem Vater zu sprechen. Mittlerweile war er in Anbetracht des erlittenen Traumas von der zweiten in die dritte Klasse Mittelschule versetzt worden.

Als seine Großmutter und ich zum letzten Mal mit ihm telefoniert hatten, schien er aufzuhorchen bei der Nachricht unseres Umzugs in eine der Wohnungen des Projekts C.A.S.E. im Ortsteil Coppito 3. Am selben Abend wandte er sich unvermittelt an seinen Vater, aber nur, um ihm mitzuteilen, dass er zu uns ziehen würde, wenn wir ein Zimmer für ihn hätten. Roberto brauchte nur wenige Tage Bedenkzeit, um sich zu überzeugen, dass das die beste Lösung war. Zwanghaft wiederholte er es jedes Mal bei den häufigen Telefongesprächen jener Woche. Für ihn und für alle, für ihn und für alle, murmelte er hektisch, statt zu sagen, für mich, was die unangenehme Wahrheit gewesen wäre.

Während wir immer noch auf dem Parkplatz standen, kam ein Wind auf und wehte den Regen schräg bis auf die Motorhauben der Autos, die in der vordersten Reihe parkten. Ein Typ aus dem ersten Stock fuhr mit seinem Lieferwagen herein, der meterlange nasse Spuren hinterließ. Es wurde allmählich kalt da unter dem Block, und wir schwiegen seit ungefähr zwei Minuten, die uns in unserer quälenden Befangenheit ewig vorkamen. Alle drei blickten wir auf Marco, in ständiger Bewegung und zu dünn angezogen für ein so rauhes Klima. In einem letzten Versuch, seinen Sohn vor der Trennung noch einmal zu erreichen, ergriff Roberto diesen Vorwand.

»Kannst du nicht ein Sweatshirt überziehen?«, fragte er ihn laut, aber schon resigniert, und Marco hielt kurz inne, fixierte ihn und verzog leicht angeekelt den Mund. Dann trug er sein Gepäck noch ein paar Meter weiter von dem Auto weg, das ihn hergebracht hatte, als wollte er die überfällige Abfahrt beschleunigen, und schlenderte weiter in seinem Nirvana-Hemd in der feuchten Kälte herum.

Ich verschränkte fröstelnd die Arme, da begriff Roberto.

»Es wird spät, ich habe heute Abend ein Konzert in Rom«, flüsterte er. Er wirkte sehr schwach. Es gab keinen Grund, ihn hinaufzubitten.

Um sich nicht von seinem Vater verabschieden zu müssen, tat Marco so, als gelte seine ganze Aufmerksamkeit plötzlich einem Hund, der auf der Suche nach der richtigen Karosserie zum Pinkeln herumschwänzelte. Meine Mutter und ich sahen zu, wie er davonfuhr, der gebeugt in seinem leeren Auto sitzende Musiker. Der Junge kam erst näher, als das Motorengeräusch Richtung Staatsstraße verklungen war. Dann stiegen wir im Gänsemarsch mit den Taschen die Treppe hinauf, er stampfte auf jeder Stufe. Ich schloss ihm die Tür auf, und er betrat die Wohnung mit angehaltenem Atem, nach einigen Sekunden lief er sogar rot an. Instinktiv ging ich zum Balkon, und er schlug spontan den Fluchtweg ein.

Doch draußen tropfte unerbittlich das Wasser vom oberen Balkon, dessen Boden wie überall in dieser Siedlung aus Latten mit Ritzen dazwischen besteht. Er stand da und atmete die Nässe ein, die Tropfen rannen ihm über die Nasenspitze und aus den Locken, die vom Gewicht des Regens glatt herunterhingen. Seine Großmutter konnte es nicht mit ansehen und brachte ihm ein Handtuch.

»Komm rein und zieh dich um«, bat sie ihn, »sonst wirst du noch krank.«

Während ich am Herd heiße Schokolade kochte, servierte meine Mutter einen noch lauwarmen Apfelkuchen. Beim Anschneiden duftete er noch nach geschmolzener Butter, Zimt, Zitrone und Zuckerstreuseln. Mit Mühe aß Marco ein halbes Stück Kuchen und trank schlürfend ein paar heiße Schlucke. Anschließend hatte er den gleichen Dalí-Schnurrbart wie nach den Tausenden Tassen Kakao, die er als Kind getrunken hatte. Untröstlich saß er da, unserer hilflosen Fürsorge ausgeliefert.

Später zeigte ich ihm das blank geputzte Zimmer mit den orange-gelben Vorhängen und der dazu passenden Tagesdecke auf dem Bett. Er warf sich darauf und schlief sofort ein, wie ohnmächtig. Zur Abendessenszeit fragte sich die Großmutter besorgt, ob sie ihn wecken sollte. Ich konnte sie überzeugen, dass ihm eine Mahlzeit weniger nichts ausmachen würde, zog ihm die stinkenden Schuhe aus und deckte ihn für die Nacht zu.

Am nächsten Morgen überzogen lauter neu erblühte Pickel das apathische Gesicht.

6

Im Winter kommt die Müllabfuhr noch vor Tagesanbruch zu den C.A.S.E., wenn es am dunkelsten und eisigsten ist. Ich bin schon lange wach, den Atem meiner Mutter im anderen Bett nehme ich inzwischen kaum noch wahr. In einer Nachbarwohnung oder vielleicht im Stockwerk über uns wird jemand von einem anhaltenden, nervenaufreibenden Husten gequält, hält für eine kurze Atempause inne, dann geht es wieder los. In unbestimmter Ferne bellt immer derselbe Hund, drei kehlige, tiefe Laute, die er alle paar Sekunden wiederholt, sie wecken ein Angstgefühl in meinem Bauch, das meinen Darm in Bewegung bringt. Gleiches bewirkt der Wind, wenn er so gewaltsam gegen die Scheiben drückt, dass man meinen könnte, sie wölbten sich in die noch dunklen Zimmer hinein.

Am Ende der Nacht warte ich auf die Müllmänner. Ich erkenne das Geräusch beim Herunterschalten unten an der Abzweigung der Staatsstraße. Ich stelle mir die zwei Männer hinter den von ihrem Atem beschlagenen Autofenstern vor, folge ihnen, wenn sie an die Container heranfahren und aussteigen, um den Müll abzutransportieren; nach einigen Schritten auf dem Asphalt steigen sie wieder ein, die Türen werden nacheinander geschlossen. Der Fahrer greift mit Unfallschutzhandschuhen nach dem Lenkrad und legt knirschend den Rückwärtsgang ein, dann den ersten, den zweiten und los, der Motor verklingt in der noch vollkommenen Dunkelheit. Und weg sind sie, ohne etwas von der kurzen Intimität zwischen ihnen und mir zu ahnen. Bei jedem Halt erinnert sie die beißende Kälte daran, dass sie noch leben.

Manchmal höre ich, wie Marco, der im Nebenzimmer schläft, mit tieferer Stimme als tagsüber unbekannte Sprachen spricht. Wenn ich die Kraft aufbringe, gehe ich hinüber und lege die beim Träumen verrutschte Decke wieder über ihn, streiche ihm ohne sein Wissen über die Haare und die von geheimnisvollen Abenteuern zerfurchte Stirn. Heute früh wimmerte er gegen fünf Uhr, auch seine Großmutter hat es bemerkt.

Bleib im Bett, habe ich geflüstert und bin aufgestanden, ohne Licht zu machen. Im Durchgang zwischen den beiden Zimmern bin ich über etwas Weiches gestolpert, der Länge nach hingefallen und mit dem Kopf gegen den Türrahmen geknallt. Noch bevor ich mich wieder aufgerappelt habe, ist mir am Mief von Marcos Schuhen klar geworden, was passiert war: Jeden Tag sage ich ihm, dass er sie nicht herumliegen lassen soll. Wütend habe ich sie mit meinen Pantoffeln zur Seite gekickt, meine Mutter beobachtete mich bestürzt. Er schlief selig weiter und stöhnte nicht einmal mehr.

Im ersten Augenblick schmerzte der im Fall verstauchte Finger nur leicht, und ich schlüpfte wieder unter meine Steppdecke, schon um mich aufzuwärmen. Um sieben Uhr beschloss ich, mit dem inzwischen pulsierenden, wurstähnlichen Finger in die Notaufnahme zu fahren, wo sie mir die niedrigste Dringlichkeitsstufe zuwiesen. Die Krankenschwester lächelte über die unübersehbare Beule auf meiner Stirn, die ich ganz vergessen hatte.

Nach stundenlangem Warten stellen sie endlich fest, dass nichts gebrochen ist, und beginnen, mit Verbandsmull und Schienen zu hantieren. Ich bitte den Pfleger, Daumen und Zeigefinger möglichst frei zu lassen.

»Wozu brauchen Sie die?«, will er wissen, während er anfängt, sie einzubinden. Ausweichend erzähle ich ihm etwas von dringenden Lieferterminen und Keramiken, die ich bemalen muss.

»Ah, meine Mutter liebt Keramik, aber der Finger hier, wie ist das eigentlich passiert?«, fragt er neugieriger.

»Ich bin im Dunkeln über die Schuhe meines Neffen gestolpert«, antworte ich ganz ruhig, und er schüttelt lachend den Kopf. »Aber malen können Sie damit ohnehin nicht«, fügt er ungerührt hinzu.

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