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IMPRESSUM 3 IMPRESSUM Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar. Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten. © 2021 novum publishing ISBN Printausgabe: 978-3-99107-242-3 ISBN e-book: 978-3-99107-243-0 Lektorat: Karin Taglang Umschlagfoto: Maksim Prochan, Viorel Sima | Dreamstime.com Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh www.novumverlag.com
PROLOG 4
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EPILOG 362
IMPRESSUM
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.
Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.
Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.
© 2021 novum publishing
ISBN Printausgabe: 978-3-99107-242-3
ISBN e-book: 978-3-99107-243-0
Lektorat: Karin Taglang
Umschlagfoto: Maksim Prochan, Viorel Sima | Dreamstime.com
Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh
www.novumverlag.com
PROLOG
Es war eine dunkle, sternenklare Nacht.
Wind wirbelte Blätter am Boden des Waldes auf und trug sie hinauf zu den Baumkronen. Die Luft war angenehm kühl, dunkle Schatten spiegelten sich auf der Oberfläche eines kleinen Waldsees. Das Wasser war schwarz und so tief wie ihre Verzweiflung.
Sie lag in der Hütte neben dem See. Eine alte, kleine Wanderhütte. Sie hatte Mühe, den Schmerzen zu trotzen, die aus ihrem Unterleib aufstiegen. Immer wieder wurde sie von Krämpfen heimgesucht, die ihren gesamten Körper erzittern ließen. Und der einzig klare Gedanke, den sie in jener Nacht fassen konnte, war, dass er sie verlassen hatte.
Er hatte sich gegen sie und ihr gemeinsames Kind und stattdessen für sein Volk entschieden.
Nun war sie allein, vollkommen hilflos in dieser Hütte, irgendwo im tiefen Wald.
Eine Wehe ließ sie erneut zusammenfahren und sie krallte sich mit der Hand an einem freistehenden Stuhl fest. Es brannte höllisch. Sie konnte kaum noch klar sehen, die dunklen Umrisse des Raums verschwammen vor ihren Augen.
Plötzlich hörte sie draußen Schritte, die über das kiesige Ufer zur Hütte rannten, in der sie lag. Panik lähmte ihre Glieder.
Sie hatte doch alles extra vorbereitet. Keiner durfte bei der Geburt dabei sein. Keiner durfte das Kind sehen! Keiner durfte seine Augen sehen, sonst wäre alles verloren!
Die einfache Holztür wurde aufgestoßen und eine schmale Gestalt trat ein.
Sie trug einen langen Mantel und das schwarze Haar fiel ihr ins Gesicht. ,,Ozea?“, krächzte die Gebärende. Die Gestalt senkte nur den Kopf und trat neben sie. Sie schob einen ihrer langen, dünnen Arme unter dem Mantel hervor und tastete nach ihrem Bauch.
„Es kommt“, murmelte sie.
Ihre Augen lagen unter den dunklen Wimpern verborgen, doch dann hob sie die Lider und ihre efeugrüne Iris kam zum Vorschein. Die Gebärende zuckte zusammen, als sie erneut eine Wehe durchfuhr.
Ozea hatte recht, das Kind würde in wenigen Augenblicken kommen.
Ihr wurde die Luft aus den Lungen gepresst. Ihre Kehle war staubtrocken und jeder Atemzug brannte im Rachen. Sie hielt die Luft an und tat alles Mögliche, um ihr Kind endlich zu sehen, es in den Armen zu halten.
Ozea nahm den kleinen Körper entgegen und wickelte ihn in ein Tuch. Sie murmelte beruhigende Worte, während die erschöpfte Mutter langsam wieder Luft bekam.
Ozea übergab ihr das Kind und sie hielt es in den Armen, wie sie sich es vorgestellt hatte. Es war ein wunderschönes Kind.
Dann legte Ozea den Mantel ab, sie wusste, was das bedeutete. Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
„Du darfst uns nicht verraten. Ozea bitte, wir sind verloren“, flehte sie.
Die Dunkelhaarige sah sie aus schmalen Augen an, das helle Grün hatte sich verfinstert. Sie nahm das Kind wieder an sich und betrachtete es eine Weile.
Sie sog scharf die Luft ein.
Mit zitternden Fingern gab sie der Mutter ihr Kind zurück.
„Warum gibst du ihm keinen Segen?“, fragte diese ängstlich, obwohl sie es längst wusste.
Ozeas Blick war flüchtig. „Es sind die Augen deines Kindes. Sie sind nicht so, wie sie sein sollten, und das weißt du. Sie werden es jagen und sie werden es bekommen. Auch wenn du es beschützen willst, du wirst es niemals wie ein normales Kind behandeln können.“
Ozea zog die schwarzen Brauen zusammen. „Hüte es, solange du kannst. Liebe es, so sehr du nur kannst, denn eure gemeinsame Zeit ist begrenzt, das weißt du so gut wie ich. Sie werden es herausfinden, früher oder später finden sie jeden.“
1
Nell
15 Jahre später
Ich erwachte durch ein Klopfen an meiner Zimmertür.
Müde wälzte ich mich auf die andere Seite und blinzelte vorsichtig. Die Sonne schien zwischen den dünnen Vorhängen hindurch.
Ich kaute einen Moment lang auf meiner Unterlippe, dann legte sich in mir ein Schalter um. Ich schlug die Decke zurück, rannte zur Tür und öffnete sie schwungvoll.
Ozea machte einen Schritt zurück und musterte mich von oben bis unten.
„Du bist ja noch gar nicht umgezogen!“, tadelte sie und trat ein. Ich hastete zu meinem Schreibtischstuhl, auf dem das Kleid für den heutigen Tag schon darauf wartete, getragen zu werden. Dann verschwand ich ins Badezimmer, zog mich um und ließ mir von Ozea die Haare machen.
„Wie stellst du dir den kommenden Tag vor?“, fragte sie, während sie einzelne Strähnen aus meinem Zopf fummelte.
„Du meinst meinen Geburtstag?“, hakte ich nach und konnte kaum stillsitzen. „Nun ja, ich werde ganz viele Geschenke bekommen. Die Familie wird zusammen sein und wir werden Kuchen essen!“
Ozea lachte, dann ließ sie von mir ab. „Fertig!“
Ich drehte mich ein paar Mal vor meinem Spiegel, dann atmete ich tief durch.
„Genieß den Tag“, sagte Ozea und ihre Stimme klang ungewohnt fest. Ich nickte und lächelte ihr entgegen.
Ihre einst vollkommen schwarzen Haare waren von einzelnen, grauen Strähnen durchzogen. Ihre grünen Augen waren von einem dunklen Wimpernkranz umringt und ihr dünner Körper steckte in einem weißen Kleid.
Wir gingen zusammen nach unten, durchquerten einige Räume des großen Schlosses und kamen schließlich ins Esszimmer. Es war ein langer Raum mit hohen Fenstern und hellen Wänden.
Meine Mom stand neben dem Tisch und diskutierte leise mit einem hochgewachsenen, muskulösen Mann. Es war Lenn Ivy, der Anführer der Green Eyes und zufällig mein Vater. Ich schnappte einzelne Wortfetzen auf.
,,… Es ist ihr Geburtstag! …“
,,… Sie hat ein Recht darauf, es zu erfahren! …“
Ich fluchte innerlich. Nicht schon wieder dieses Thema.
Seit einiger Zeit verhielten sich Mom, Dad und auch Ozea immer merkwürdiger. Sprachen andauernd von diesem Thema und wenn ich sie darauf ansprach, machten sie dicht.
Ich hatte die Nase gestrichen voll von dieser Geheimnistuerei und eilte auf sie zu. „Können wir endlich essen?“
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