Moshe Zuckermann - Das Trauma des Königsmordes

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Moshe Zuckermann untersucht die ideologischen Strukturen der deutschen Geschichtsschreibung des Vormärz zur Französischen Revolution. Französische Revolution und deutscher «Sonderweg» erweisen sich als Anschauungsgegensätze: auf der einer Seite die ideologische Bejahung der revolutionären Emanzipation von der traditionellen Autorität und auf der anderen die Ideologie autoritärer Unterwerfung unter die herkömmliche Obrigkeit. Theoretisch orientiert sich dieser Ansatz an den von der «Frankfurter Schule» geprägten Begriff des «autoritären Charakters».

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Das im Zusammenhang mit der Rezeption der »Septembermorde« natürliche Gefühl der Doppelwertigkeit ruft bei gewissen Historikern das Bedürfnis nach eindeutiger Aussage hervor, damit sich das Phänomen als integraler Bestandteil der Revolution einfügen lasse. Für Peter Fischer stellen sie daher »eine Strafaktion des Volkes gegen Elemente, die irgendwie in die Konspiration mit dem Ausland verwickelt waren«, dar; man habe in ihnen demgemäß »eine Tat des wachsenden Selbstbewußtseins« zu erblicken, »ein Exempel, das zeigen sollte, daß man mit dem Volk nicht mehr so umspringen könne wie bisher.« Problematisch und »ein Gegenstand des Abscheus« seien die »Septembermorde« ohnehin erst dann geworden, »als sich für die Gironde Gelegenheit bot, sie den Männern des Berges in die Schuhe zu schieben«. 113

Eine solche Resolutheit kann freilich gerade im besagten Zusammenhang nur von den wenigsten Historikern geteilt werden. Das Gefühl der Ambivalenz und des Geheimnisvollen dominiert für gewöhnlich die Betrachtungsweise der meisten von ihnen. George Rudé z.B. sieht die Ereignisse zwar in der »panischen Angst« vor der Bedrohung durch Konterrevolution und Invasion begründet, betont aber doch, daß sich diese »mysteriöse Episode« exakter Analyse entziehe 114.Ähnlich begreift auch Vovelle die »panische Reaktion« auf die »doppelte Furcht« als »eines der dunkelsten Kapitel der Revolution.« Er hebt hervor, daß neben Aristokraten und Priester auch »unzählige Strafgefangene« unterschiedslos hingemeuchelt worden seien, und so stellt für ihn das Septembermassaker das große Kontrastbild zu Valmy dar. 115

Furet und Richet unterstreichen den sozialpsychologischen Aspekt der Septembermorde und verschieben somit die Gewichtung einer vorgeblichen bewußten sozialen Dimension der Aktion. Zwar verbindet sich für sie die Tatsache, daß fast Dreiviertel aller Getöteten gewöhnliche Kriminelle waren, damit, daß sie »besonders verhaßt waren, weil in den Kerkern falsche Assignaten angefertigt wurden«, aber im Grunde – so kann man ihrer Argumentation entnehmen – seien die von der »panischen Angst vor dem Verrat« herrührenden »vernebelten Gewissen« eine Reaktion auf tiefer liegende historische Vorbelastungen gewesen: »Noch einmal erhob sich aus dem Dunkel des Unterbewußtseins die jahrhundertealte Furcht der Geknechteten dieser Welt und entlud sich in einem Delirium kollektiver Gewalttätigkeit.« 116Die Verfasser stützen sich auf Jaurès’ Diktum, daß die Angst keine revolutionäre Kraft sei, um sowohl auf die Notwendigkeit des Geschehens als auch auf das ihm einwohnende Paradox hinzuweisen: »Für den Augenblick, kurzfristig, tritt die Revolution des Elends, der Leidenschaften und der rächenden Gewalt in den Vordergrund, und die eigentliche Revolution ist ohnmächtig ohne diese zweite.« 117

Komplizierter und wohl auch von größerer ideologischer Bedeutung als die »Septembermorde« scheint das Thema des Terrors in der Französischen Revolution zu sein, weil sich seine historiographische Deutung nicht in die Unverbindlichkeit einer spontanen, kurzfristigen oder gar unbewußten »Episode« flüchten kann. Die sogenannte »Schreckensherrschaft« war ein bewußt eingesetzter und, zumindest in den Anfängen, wohl organisierter politischer Akt. 118Sein historisches Echo ist noch deutlich in Georges Sorels Erörterung des Zurückschreckens vor proletarischer Gewalt vernehmbar: »[…] die geringste Beobachtung genügt hier für die Feststellung, daß die proletarischen Gewalttaten eine Menge peinlicher Erinnerungen an jene Vergangenheit wachrufen; man beginnt unwillkürlich an die revolutionären Überwachungsausschüsse, an die Roheiten argwöhnischer, plumper und durch die Furcht betörter Beamten sowie an die Tragödien der Guillotine zu denken.« 119

In der Darstellung Lefebvres verbinden sich die der Anwendung des Terrors zugrunde liegenden psychologischen Bedürfnisse mit ihrer politischen Funktionalität: Von Anfang an habe sich in der revolutionären Mentalität der Wille zur Bestrafung mit der Verteidigung gegenüber dem »aristokratischen Komplott« vermischt. Nach den »Septembermorden« habe man beschlossen, den Terror zu organisieren, damit sich solche Vorkommnisse nicht wiederholten; die revolutionäre Regierung sei jedoch nicht imstande gewesen, die Repression zu kontrollieren, daher habe man sie erweitern und dezentralisieren müssen, was zur Folge gehabt habe, daß der Terror ungleichmäßig und teilweise willkürlich ausgeübt wurde. Den sozialen Aspekt der Schreckenspraxis sieht Lefebvre darin verkörpert, daß nicht nur Aristokraten, sondern auch reiche Kapitalexporteure, Gegner des Maximums, der Annahme von Assignaten abgeneigte Geschäftsleute und eidverweigernde Priester zu »Volksfeinden« erklärt und als solche verfolgt worden seien. Diese Erweiterung der »Verdächtigen«-Liste sei zwar nützlich gewesen, habe allerdings auch mit sich gebracht, daß viele, die bereit waren, der Revolution zu gehorchen, obwohl sie nicht zu ihren Anhängern zählten, nun vollends vor ihr zurückschreckten. Der Terror habe seinen Zweck als Mittel zur Wiederherstellung der staatlichen Autorität erfüllt, aber nur solange er durch die Revolutionsregierung beherrscht wurde; je weiter der Begriff des »aristokratischen Komplotts« gefaßt wurde, desto mehr habe die Regierung die Kontrolle verloren, seien die gerichtlichen Verfahren vereinfacht und die Hinrichtungen bis zum Exzeß betrieben worden. Erst als »der Sieg der Revolution nicht mehr zu bezweifeln war und die Angst vor dem aristokratischen Komplott sich verflüchtigte, verschwand auch der Wille zur Bestrafung und das Fieber des Volkes sank.« 120

Guérin bezieht sich in erster Linie auf die langfristige revolutionäre Bedeutung der terroristischen Diktatur. »Die große Lehre von 1793« erblickt er nicht nur in der Lebensfähigkeit der »direkten Demokratie«, sondern auch darin, »daß die Avantgarde einer Gesellschaft, ist sie auch gegenüber der Masse des Landes, die sie mit sich reißt, noch in der Minderheit, in dem Kampf auf Leben und Tod, wie dies eine Revolution ist, unvermeidlich der Mehrheit ihren Willen aufzwingen muß, zuerst und vorzugsweise durch Überzeugung, wenn diese nichts fruchtet, durch Zwang«. Mit zwei verschiedenen Typen der Repression habe man es im Jahre 1793 zu tun gehabt: »[…] mit der bürgerlichen Diktatur von oben, jener der Revolutionsregierung, und mit dem revolutionären Zwang von unten, jenem der bewaffneten Sansculotten, die in ihren Klubs und in der Kommune demokratisch organisiert waren.« 121

Soboul verweilt zwar bei Fällen unbegründeten Blutvergießens und offenbar unmotivierter Grausamkeit des sansculottischen Terrors; er widersetzt sich jedoch der pauschalisierenden Meinung, diese psychologische Einzelerscheinungen seien charakteristisch gewesen für eine vorherrschende Vorliebe der Sansculotten für die Guillotine. Ähnlich wie bei der Rezeption der »Septembermorde«, begreift er die in den Gefahrmomenten auftretende Gewalttätigkeit von sonst ruhigen Menschen als eine Heftigkeit, welche »ein klares politisches Ziel und einen Klasseninhalt« gehabt habe. Die Guillotine sei volkstümlich gewesen, weil man in ihr »ein Racheinstrument der ganzen Nation« gesehen, und sich der »Klassenhaß gegen die Aristokratie« zu einer der »treibenden Kräften« für den »Volkszorn« seit 1789 gesteigert habe. Wie Lefebvre faßt auch Soboul den Terror von 1794 als Mittel zur Lenkung der Wirtschaft auf: »[…] durch ihn war das allgemeine Maximum wirklich zur Anwendung gekommen, das dem Volk sein tägliches Brot sicherte.« Freilich, gerade weil der Terror Klasseninteressen gedient habe, sei es unumgänglich gewesen, daß er früher oder später die Krise heraufbeschwörte; stellte er doch einen Widerspruch zu den politischen Auffassungen der Bourgeoisie und eine Bedrohung ihres Herrschaftsmonopols dar. Der Sturz des »Schreckensregimes« sei also unvermeidbar gewesen. 122

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