Moshe Zuckermann - Das Trauma des Königsmordes

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Moshe Zuckermann untersucht die ideologischen Strukturen der deutschen Geschichtsschreibung des Vormärz zur Französischen Revolution. Französische Revolution und deutscher «Sonderweg» erweisen sich als Anschauungsgegensätze: auf der einer Seite die ideologische Bejahung der revolutionären Emanzipation von der traditionellen Autorität und auf der anderen die Ideologie autoritärer Unterwerfung unter die herkömmliche Obrigkeit. Theoretisch orientiert sich dieser Ansatz an den von der «Frankfurter Schule» geprägten Begriff des «autoritären Charakters».

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Gerade ein Schüler Aulards, Albert Mathiez, drehte den Spieß um und widmete einen Großteil seines wissenschaftlichen Wirkens der Rehabilitierung des »unbestechlichen« Robespierre. Auch er gebraucht die Diskreditierung des Gegners seines historischen Helden als Methode zur Schaffung einer »reinen«, sich durch makellose Persönlichkeit und Taten auszeichnende Gestalt. So wird Danton indirekt beschuldigt, die »Volksjustiz« vor den Septembermorden begünstigt, und während des Geschehens, »nicht einen Finger« gerührt zu haben, um ihnen Einhalt zu gebieten. 90Demgegenüber hebt Mathiez dessen Bereitschaft zur Kooperation mit dem Emigranten Theodor Lameth beim Versuch, den König zu retten und seine bevorstehende Verurteilung abzuwenden, hervor. So erklärt sich denn auch das (an sich nicht uninteressante) in der Charakterisierung von Dantons Psychologie enthaltene Paradox: »Danton hatte zu viel Verachtung für das menschliche Leben, um blutgierig zu sein. War der Streich geführt, das Ziel erreicht, dann war sein Herz sogar dem Erbarmen aufgeschlossen […]«. 91Sein Widerstand gegen die Politik des Wohlfahrtsausschusses wird als reaktionär aufgefaßt, sein Aufruf zur Milde als durch persönlich-politische Interessen motiviert, und so sei er im Grunde ein korrumpierter Abenteurer gewesen, »der sich nur auf seine revolutionäre Vergangenheit berief, um die Revolution besser vernichten zu können.« 92Mathiez meint gar, Danton habe den Sturz der Revolutionsregierung und die Änderung der Staatsform gewünscht; man wundere sich also nicht, daß sich die Hinrichtung Dantons und seiner Freunde »unter völliger Gleichgültigkeit« der Bevölkerung vollzogen habe: »Wie sollten sich auch Franzosen welcher Gesinnung immer für Abenteurer interessieren, die hintereinander den verschiedensten Parteien gedient und sie verraten hatten und nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht waren!« 93

Als Gegenstück zur menschlichen Gestalt Dantons in dem von Aulard geschaffenen Porträt erscheint in Mathiez’ Skizze ein Robespierre, »dessen Herz menschlich und sogar weich, dessen Glauben an die Freiheit tief und aufrichtig war«, und der auch im Kampf gegen Feinde der Revolution »sich doch zumindest bemühte, die Repression auf das strikt notwendige Minimum zu beschränken.« 94Während seines gesamten Kampfweges habe er versucht, eine Spaltung unter den Revolutionären zu vermeiden, wobei er sich allerdings, abgesehen von den das Land von außen bedrohenden Gefahren, sowohl mit den Angriffen der »Gemäßigten« unter Dantons Führung als auch mit denen der Hébertisten habe auseinandersetzen müssen. Jedoch selbst als die Einführung des Schreckensregimes unumgänglich geworden war, sei er nicht durch Rache- und Mordgedanken motiviert worden, sondern habe es getan, um die Revolution zu retten, denn »Robespierre hatte einzig das Interesse der Revolution im Auge.« 95Der Sturz Robespierres und seiner Leute wird von Mathiez denn auch als Tragödie aufgefaßt; sei es ihnen doch darum zu tun gewesen, gerade mittels des Terrors den Umsturz der Besitzverhältnisse zu bewirken. »Die von ihnen erträumte Republik der Gleichheit, in der es keine Reichen und keine Armen geben sollte, und die sie mit den Gesetzen des Ventôse zu errichten gedachten, war mit ihnen zu Tode getroffen.« Ein kleiner Teil der Handwerker und Kleinbürger habe dies begriffen, viele Patrioten hätten aus Verzweiflung Selbstmord begangen; andere hätten später ihre Teilnahme am 9. Thermidor bereut, zu spät, denn: »Sie hatten in Robespierre die demokratische Republik für ein Jahrhundert getötet.« 96

Diese letzte Äußerung demonstriert aufs deutlichste, wie historische Figuren in ihrer Funktion als Symbolgestalten herangezogen werden, um politische bzw. soziale Konzeptionen metaphorisch zu veranschaulichen; ihre persönlichen Eigenschaften werden gleichsam zum äquivalenten Attribut ganzer staatlicher Gebilde oder breiter gesellschaftlicher Schichten. Aulards »guter Danton« vertritt das »Gute« am republikanischen Prinzip, ebenso wie der »korrupte und opportunistische Danton« von Mathiez die »verräterische Bourgeoisie« personifiziert; ähnlich wie im »zur Gewalt neigenden Robespierre« Aulards Ablehnung der politischen Radikalisierung verkörpert ist, so ist der von Mathiez dargestellte »unbestechliche Robespierre« Sinnbild tugendhafter Reinheit des revolutionären Kampfes.

Spätere Historiker waren bemüht, die Interpretation aus dieser unüberbrückbar scheinenden Polarität zu lösen. Lefebvre z.B. vermutet, daß die Danton durch die Masse verliehene Autorität an sich schon eine gewisse ihm eigene Ehrlichkeit bezeuge, sonst wäre er wohl nicht fähig gewesen, seine Führerschaft so lange zu wahren. Das hieße nicht, daß man seine Politik akzeptieren müsse; aber selbst, wenn er der Auffassung gewesen sei, man solle in Frankreich die Monarchie wiederherstellen, so habe man darin kein Verbrechen zu erblicken – den Fortschritt der Demokratie habe er ohnehin allenfalls aufhalten können. Es sei daher angebracht, seine Politik als eine sich entwickelnde Linie zu betrachten: »[…] vom revolutionären Standpunkt aus ist sie im August und September 1792 höchst anerkennenswert, verständlich, aber anfechtbar in den folgenden Monaten; immer noch verständlich, in ihren Tendenzen sowie in ihren Ergebnissen jedoch verhängnisvoll zur Zeit seines Eintritts in den Wohlfahrtsausschuß; höchst beklagenswert in den letzten Monaten seines Lebens.« 97

Auch Alfred Cobban registriert eine Metamorphose in der Entwicklung Robespierres vom Oppositionsmann zum Herrscher; er widersetzt sich jedoch Aulards Auffassung, daß es sich hierbei um politischen Opportunismus gehandelt habe. Er legt dar, daß Robespierre weder seine demokratischen Ideale verlassen noch bewußt den Tyrannen gespielt habe; bis zu seinem Ende sei die Wahrung der politischen Freiheit sein höchstes Ziel gewesen, und er habe für Prinzipien gekämpft, die in den heutigen demokratischen Gesellschaften als selbstverständlich erscheinen mögen, unter den gegebenen Umständen seiner Zeit jedoch kaum verwirklichbar gewesen seien. »Seine verzweifelten Versuche, konsequent zu bleiben, zeugen nicht von Heuchelei, sondern vielmehr von der Aufrichtigkeit seiner Zielsetzung.« 98

Albert S. Manfred hebt zwar die erkennbare klassenbezogene Dimension in der Gestalt Dantons, der ab 1793 einen Anziehungspunkt für diejenigen Elemente in den jakobinischen Reihen, welche mit der neuen Bourgeoisie verbunden waren, dargestellt habe, betont aber gleichzeitig, es bestehe nicht die geringste Notwendigkeit, »für Robespierre ein genaues soziales Äquivalent oder ein Etikett zu suchen, um ihn in die eine oder andere Kategorie des Mittel- oder Kleinbürgertums einzureihen.« Es genüge festzustellen, »daß Robespierre während der Revolution die Interessen des französischen Volkes vertrat und verteidigte.« 99

Für Martin Göhring verkörpert Danton »das Ungebundene, Urwüchsige«. Seine »wilde Kraft« habe ihn dazu getrieben, »Menschen aufzuwühlen und in Bewegung zu setzen«; er sei jedoch nicht als blinder Zerstörer oder Anarchist anzusehen, sondern vielmehr als »eine einzigartige Mischung von brutaler Gewalt und jovialer Schlauheit, von Verwegenheit und List.« 100Ein politisches Konzept habe er zwar nicht gehabt und als Politiker habe er letztlich versagt; sobald indes die Rede vom Vaterland, von Frankreich, gewesen sei, habe sich dieses ungestüme Wesen als Versöhner entpuppt, der, über persönlicher Abneigung stehend, die politischen Gegner zur Einheit gegenüber der äußeren Bedrohung aufruft und anfeuert.

Die Gestalt Robespierres beschreibt Göhring als den vollkommenen Gegensatz zu der Dantons. Neben der leidenschaftlich quellenden Persönlichkeit des Führers der Cordelliers erscheint Robespierre als nüchterner Mensch von scharfem, kompromißlosem Geist, der sich »ganz langsam« und mit großer Beharrlichkeit »nach vorne« durchkämpfen muß. So beschaffen, hat er keine andere Wahl, als sich das ihm »angeborene Mißtrauen« zunutze zu machen: »Männer wie Robespierre, die nicht durch die physische Erscheinung, durch äußere Gaben der Natur als Führergestalten gezeichnet sind und nicht starken Magneten gleichen, die durch ihre Masse anziehen, sind notwendigerweise an das Mißtrauen gebunden. Danton war es fremd. Welche Gegensätze sind diese Männer, die nebeneinander der Revolution dienen!« 101Göhring akzeptiert nicht die pauschalisierenden Angriffe auf Robespierre. Die Behauptung Frankreichs in der kritischen Zeit der Revolution sei untrennbar mit seinem Namen verbunden, so auch die Organisation und Konsolidierung des Wohlfahrtsausschusses. Er sei »ein Demokrat reinsten Wassers« gewesen, der an die von ihm vertretenen Anschauungen unbeirrbar geglaubt habe; dementsprechend wäre es auch verfehlt, ihn als »Terroristen schlechthin« abzutun – Grausamkeit im gewöhnlichen Sinn habe er nicht gekannt und zweckloses Morden sei ihm zuwider gewesen. Dennoch seien in ihm die Eigenschaften eines »politischen Inquisitors« erkennbar, der sich schematisch von einer dualistischen Auffassung der Menschen leiten lasse. Aus diesem Grund sei er auch als Staatsmann gescheitert, als es an ihm gelegen hätte, für die Normalisierung zu sorgen (die große Versöhnung herbeizuführen), nachdem die großen Gefahren vergangen waren. Dazu sei er unbefähigt gewesen, weil ihm eben der Begriff der Synthese fremd war. Alles in allem bleibe er jedoch »Künder einer Idee, die für sich genommen, groß und erstrebenswert erscheint«. 102

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