Moshe Zuckermann - Das Trauma des Königsmordes
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Bei oberflächlicher Betrachtung scheint es, als ließe sich auch hinsichtlich der Konzeption eines in der »Kontinuität« verankerten historischen »Bruchs« eine Ähnlichkeit der Auffassung Furets mit der von Marx und Engels feststellen. Reiht doch Furet – sich paradigmatisch auf die Ansätze Tocquevilles und Cochins 54stützend – die Französische Revolution als integralen Bestandteil in den Verlauf französischer Geschichte der letzten Jahrhunderte ein. Nicht von ungefähr lehnt sich sein Zugang hierbei an diese beiden Denker; Tocqueville z.B. schreibt schon zu Beginn des Vorwortes seines Buches »Der alte Staat und die Revolution«:
»[…] Ich war überzeugt, daß sie [die Revolutionäre von 1789], ohne es zu wissen, großenteils die Gesinnungen, Gewohnheiten, ja sogar die Ideen des alten Staates beibehalten hätten, mit deren Hilfe sie die Revolution, die ihn vernichtete, bewerkstelligten, und daß sie, ohne es zu wollen, sich seiner Trümmer bedient hätten, um das Gebäude der neuen Gesellschaft aufzuführen, so daß man, um die Revolution und ihr Werk richtig zu verstehen, das gegenwärtige Frankreich einen Augenblick vergessen und das ehemalige Frankreich in seinem Grabe befragen müsse.« 55
Von dieser Grundlage ausgehend, folgert Furet, daß die Revolution »kein neues Volk, kein neues Frankreich« geschaffen habe, und daß sie »viel eher das Ergebnis, die Krönung von Tendenzen, die in der Gesellschaft des Ancien Régime am Werk waren,« sei, »als eine radikale Umwandlung Frankreichs und der Franzosen.« Er betont zugleich das »politische« dieses Ergebnisses in der Auffassung Tocquevilles. 56Ähnlich verhält es sich für ihn mit Cochin, der »nicht nach den Ursachen [fragt], die die Revolution möglich machten, sondern nach der durch die Revolution möglich gewordenen Geburt einer neuen kulturellen Legitimität, der Gleichheit, die von der Entwicklung einer neuen politischen Spielregel, der ›reinen Demokratie‹ begleitet wird«. 57Es handelt sich also wiederum um eine nur vermeintliche Nähe des Furetschen Interpretationskonzepts zu der Auslegung von Marx. Die unterschiedliche Gewichtung der das Paradigma konstituierenden Elemente (soziale und politische Dimension) und die entgegengesetzte Auffassung des Kausalzusammenhanges sind auch hier unverkennbar.
Die bisherige historiographische Darstellung könnte jedoch den Eindruck aufkommen lassen, als setze sich Furet in seiner Debatte mit Marx auseinander. Dem ist natürlich nicht so; der scharfe polemische Ton seines »revolutionären Katechismus« 58richtet sich vorwiegend gegen Tendenzen der französischen sozialistischen Geschichtsschreibung der Revolution, und seine Bezugnahme auf die von ihm sobezeichneten »marxistischen Vulgata« hat keine Kritik Marxens, sondern die der ideologischen Glorifizierung der Revolution im linken »Lager« zum Inhalt. 59
Andererseits muß betont werden, daß die linke Historiographie selber keineswegs als homogen aufzufassen sei. Natürlicherweise hebt sie die zentrale Funktion der M assen im revolutionären Prozeß hervor; schon Anfang des Jahrhunderts bemerkte indes Heinrich Cunow, der Dritte Stand sei »schon bei seinem ersten politischen Auftreten nichts Einheitliches« gewesen, sondern »ein Konglomerat verschiedener Erwerbsgruppen mit mannigfaltig differierenden Interessen«, und beklagte den Umstand, daß nichtsdestotrotz »diese Klassenschichtung im ›dritten Stand‹ und die ihr zugrunde liegende wirtschaftliche Struktur […] in den Geschichtswerken über die große französische Revolution fast gar keine Beachtung« fänden. 60Mehr noch: Sofern die Lage von Minderheiten als »Indiz für den Stand der Emanzipation einer Gesellschaft« gesehen werden kann, so stellt sich heraus, daß die Revolution, wenigstens in ihren Anfangsphasen, keinesfalls eindeutig, geschweige denn entschieden und bestimmt gewesen ist. 61Die Zusammenballung von Gegensätzen und Widersprüchen innerhalb der revolutionären historischen »Massen« sowie deren zunehmende Radikalisierung mußten daher ihren Niederschlag in den verschiedenen ideologischen Strömungen der Historiographie finden.
So behauptet George Rudé (der in den sechziger Jahren die Masse des 18. und 19. Jahrhunderts als eine der Verwirklichung ihrer Ziele durchaus nachstrebenden Entität, welche diese gleichwohl aber nicht immer klar zu artikulieren vermag, darstellte 62), daß »die Haltung der Sansculotten gegenüber sozialen und politischen Problemen der Epoche nicht ganz eindeutig« gewesen sei, daß ihnen (weil sie »aus den verschiedenartigsten Elementen« bestanden) »der Zusammenhalt einer sozialen Klasse« gefehlt habe, und daß sie daher nicht imstande gewesen seien, »eine bewußte ›Vorhut‹ der Revolution zu bilden«; folgerichtig mißt er denn auch den Streiks in Paris eine viel geringere Bedeutung bei als den Hungerrevolten und stellt fest, daß es vor allem der Brotpreis und nicht der Lohn gewesen sei, der die Arbeiter sowie die übrigen kleinen Konsumenten in den Revolutionsjahren beschäftigt habe. 63Eine ähnliche Position bezieht der wohl bedeutendste Sansculotten-Forscher Albert Soboul. Auch er vertritt die Meinung, daß der die sozialen Kämpfe der Pariser Massen dominierende Faktor nicht in den Fabrikarbeitern oder im »Vorproletariat« 64, sondern in einem »Bündnis von Meistern und Gesellen« zu sehen sei. Die Arbeiter seien meist »vom Handwerkergeist und der Ideologie des Kleinbürgertums durchdrungen« gewesen, sodaß sie weder in ihrem Denken noch in ihrem Handeln »ein unabhängiges soziales Element« bilden konnten. 65
Demgegenüber sind die auf Rudés Behauptungen gegebenen Antworten Jakob Sachers und Sophie A. Lottés durch den beharrlichen Versuch gekennzeichnet, das »Vorproletarische« zumindest eines Teils der Sansculotten zu bewahren. So z.B. spricht Sacher vom »tiefgehenden Egalitarismus der plebejischen Massen (und vor allem ihres vorproletarischen Kerns) […], der sich vom seichten Egalitarismus der jakobinischen Bourgeoisie« wohltuend unterscheide 66; und Lotté bemerkt gar: »[…] im vorrevolutionären Frankreich des 18. Jahrhunderts hatte das Leben aller Schichten des Vorproletariats gewisse gemeinsame Züge, die zu ähnlichen Forderungen gegenüber verschiedenen Kategorien von Unternehmern führten.« 67
Die Verwendung des Begriffs »Vorproletariat« verfolgt zweierlei Zwecke: Einerseits soll sie die methodische Identifizierung jener Gruppen innerhalb der Masse ermöglichen, von denen behauptet werden kann, sie hätten schon in jener »politischen Revolution« ein soziales Bewußtsein gehabt. Andererseits erfüllt sie ein außeranalytisches Bedürfnis, indem durch sie sozusagen die Väter des großen Proletariats, zumindest begrifflich, in die Welt gesetzt werden – hat doch jenes »große Proletariat […] das Recht auf die sorgfältige und wissenschaftliche Erforschung seiner Geschichte in allen Ländern.« 68Akzeptiert man jedoch den Hinweis Sobouls darauf, daß der Ausdruck »Vorproletariat« »im Hinblick auf die künftige soziale Entwicklung« erfunden worden sei 69, und Marx’ Feststellung, daß das, »was man mit den Worten ›Bestimmung‹, ›Zweck‹, ›Keim‹, ›Idee‹ der früheren Geschichte bezeichnet, weiter nichts ist als eine Abstraktion von der späteren Geschichte, eine Abstraktion von dem aktiven Einfluß, den die frühere Geschichte auf die spätere ausübt« 70, so erhebt sich die Frage: Was liegt marxistischen Historikern im 20. Jahrhundert so sehr daran, die Geschichte des proletarischen Klassenbewußtseins nach hinten hin zurückzuverlängern, wenn sich doch Marx und Engels selber mit dem Postulat begnügen, daß die Geschichte der Menschen objektiv eine Geschichte des Klassenkampfes sei, auch dann noch, wenn das subjektive Bewußtsein dessen nicht besteht bzw. historisch nicht bestehen kann? Es scheint, als hinge die Antwort hierauf mit dem Zeitpunkt zusammen, an dem der jeweilige Verfasser seinen Bestrebungen nachkommt: Für den im 20. Jahrhundert, nach der Oktoberrevolution, schreibenden Historiker hat die Französische Revolution eine affirmative Funktion; die Revolutionsgeschichte gewinnt an Bedeutung durch eine im nachhinein konstruierte, polsternde Legitimierung des begangenen Weges – die Historiographie wird zum ideologischen Akt. 71Marx und Engels hingegen war die Französische Revolution vor allem das Sprungbrett zur theoretischen Erkenntnis und die empirische Erweiterung einer praktisch orientierten Lehre, welche (wenn man will) den theoretischen Überbau einer zukünftigen proletarischen Revolution abgeben sollte; sie schrieben aus utopischer Position. 72Um jegliches Mißverständnis aus dem Weg zu räumen, sei hier nochmals darauf hingewiesen, daß wir (im Gegensatz zu Cobban 73) die Tendenz, historische Entwicklungen anhand ihrer nachmaligen Ergebnisse zu beurteilen, nicht nur als durchaus akzeptabel, sondern, wie wir bereits oben darlegten, als unumgänglich erachten.
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