Oleksij Tschupa - Märchen aus meinem Luftschutzkeller

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UNERSCHROCKEN UND WACH, VON LEUCHTEND-PUNKIGER POESIE: AUFZEICHNUNGEN AUS DEM HAUS DER UNGLAUBLICHKEIT.
IN DIESEM HAUS TANZEN ALLE AUS DER REIHE
Ein brütend heißer Juli im OSTUKRAINISCHEN MAKIJIWKA – und ein Haus, das es in sich hat: Im Erdgeschoss feiern DIE DURCHGEKNALLTE LEBEFRAU VIRA und ihre mit Schrotflinten und Wodka bewaffneten Bodyguards apokalyptische Feten. Ein paar Türen weiter schmieden ZWEI EXPANSIONSWÜTIGE BUSINESS-PROFIS Pläne, um den Obst- und Gemüsemarkt der Region an sich zu reißen. Zwei Stockwerke höher leben Olga, die sich für eine NACHFAHRIN DES FRANZÖSISCHEN KÖNIGSHAUSES hält, und Firman, der SÄMTLICHE LENIN-DENKMÄLER DER STADT ZU FALL BRINGEN will. Dann ist da noch der junge Mann aus der berüchtigten Spezialeinheit BERKUT, der sich bei einem Einsatz in eine Demonstrantin verliebt. Und was hat es eigentlich mit der GRUSELWOHNUNG auf sich, in der es spuken soll?
TRUBEL, TUMULT UND TOHUWABOHU: EIN KÜHNER ROMAN AUS DER UKRAINE
EXZENTRISCHE HEDONISTEN und KLEINGANOVEN, einsame Existenzen und widerspenstige Underdogs – Oleksij Tschupa versammelt in seinem Roman eine ANARCHISCHE HAUSGEMEINSCHAFT, deren Schicksale fesseln und aufwühlen. Mit FARBENPRÄCHTIGER UND VIRTUOSER SPRACHE und feinem Gespür für das Tragikomische und die ABSURDITÄTEN DES MENSCHLICHEN DASEINS schafft der junge ukrainische Schriftsteller eine ELEKTRISIERENDE ATMOSPHÄRE, in der alles möglich zu sein scheint.
Gefördert mit Mitteln des Programms «Kreatives Europa» der Europäischen Union.

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„Aber das kann doch nicht sein, das verstehst du doch.“

„Ja.“

Walera drehte sich noch einmal zu Frei um.

„Sie wollen also über 300 Jahre alt sein?“

„Ja.“

„Wurden Sie bei Ihrer Gefangennahme nach Ihrem Geburtsdatum gefragt?“

„Ja.“

„Und alle haben das so hingenommen?“

„Ja“, antwortete der Deutsche zum dritten Mal.

Walera fragte sich, wie es allen Verantwortlichen in der Armee entgangen sein konnte, dass der Gefangene über 300 Jahre alt sei, und konnte es nicht fassen.

„Na gut, vielleicht haben sie das einfach so hingeschrieben, ohne groß nachzudenken“, sagte er unwirsch. „Aber wir müssen der Sache nachgehen.“

„Tun Sie das!“ Frei lächelte überheblich.

„Still!“, mischte sich Genossin Mykytenko ein, die dem Gespräch nicht folgen konnte, aus dem Lächeln des Deutschen allerdings schloss, dass er überlegen war.

Walera machte eine beschwichtigende Handbewegung, die Frau setzte sich, Frei schwieg.

„Wie haben Sie die 300 Jahre denn geschafft?“

„Ganz einfach.“

„Ich kenne niemand anderen, der so alt ist.“

„Ich auch nicht.“

„Und wie haben Sie das bewerkstelligt? Und noch dazu in einer, wenn ich so sagen darf, mehr als ansprechenden Aufmachung?“ Er spielte auf Freis jugendliches Aussehen an.

„Sie glauben mir ja sowieso nicht.“

„Erklären Sie es mir, ich gebe mir Mühe.“ Mit einem süßlichen Geheimdienstler-Lächeln ging er auf den Gefangenen zu.

Gerhard Frei schaute ihn an und erzählte seine Geschichte:

„Wenn du Deutscher wärst und in Köln leben würdest, könntest du mit dem Namen Frei was anfangen. Wir sind eine Dynastie von Zauberern. Mein Großvater konnte Kunststücke, gegen die eine Lebensverlängerung von dreihundert Jahren ein Klacks ist. Er kam auf den Scheiterhaufen, weil er verdächtigt wurde, mit dem Teufel im Bund zu stehen, was, mit Verlaub gesagt, auch stimmte. Leider bin ich nicht so mächtig, mein Großvater hat es nicht geschafft, mir alles beizubringen, aber fremde Seelen zu holen und den Körper jugendlich zu halten, dafür reicht es gerade noch. Wenn du mir nicht glaubst, können wir uns gern in hundert Jahren noch mal verabreden und das Thema wieder aufgreifen.“

„Na, ganz sicher. Soll das heißen, du bist unsterblich?“

„Na klar, du Trottel. Ich lebe das 336. Jahr, da liegt das doch auf der Hand, oder?“

„Nun gut. Dann treffen wir uns in 100 Jahren wieder.“

Er wandte sich von Frei ab, setzte sich neben seine Chefin, blätterte in den Unterlagen und fragte sie:

„Ist der eigentlich mal beim Psychiater gewesen?“

„Ja, hier ist die Bescheinigung.“ Sie zeigte ihm ein Dokument.

„Perfekt. Hier steht, er ist gesund.“

„Wieso?“

„Er hat mir gerade erzählt, er sei ein Zauberer und damit unsterblich. Wenn Sie mich fragen – der will sich einfach vor der schweren Arbeit drücken. Also …“

„Also“, griff Genossin Mykytenko seinen Gedanken auf, „geben wir ihm die schwerste Arbeit. Oder?“

„Genau. Wir schicken ihn zum Haus Nummer 166. Dort sind sie gerade beim Fundament und brauchen Leute für ganz verschiedene Arbeiten: Ziegel formen und schleppen, Zement mischen, Erde ausheben, tragen und so weiter. Da hat er einen Platz zum Zaubern.“

Zügig stellte die Frau den Zuweisungsschein aus, setzte einen Stempel drunter, rief zwei Wachleute, und schon fünf Minuten später wurde der gehässig lächelnde Frei zu dem Platz eskortiert, wo sieben Jahre Zwangsarbeit auf ihn warteten.

Der Buschfunk trug die Geschichte durch die ganze Stadt, und eine Zeit lang war der Fall in aller Munde, irgendwann ließ das Interesse nach, und die Sache geriet in Vergessenheit. Niemand sprach mehr über den Deutschen.

Und wenn es Walera und der Genossin Mykytenko nicht egal gewesen wäre, was aus Frei geworden war, hätten sie, als sie über drei Ecken davon hörten, dass jemand auf einer Baustelle einen Aufruhr angezettelt hatte, um das Dritte Reich hochleben zu lassen, darauf kommen können, dass es nur Frei gewesen sein konnte.

An einem Herbstmorgen gab Frei das Zeichen, zu den Waffen zu greifen, aber im Nu hatten ihn die Schüsse mehrerer Wachleute niedergestreckt. Gerhard Frei sackte zusammen, fiel in die Grube, die für das Fundament ausgehoben worden war, eine schlecht fixierte Platte kippte um und zerquetschte ihn. Die anderen Gefangenen hatten es noch nicht einmal geschafft sich zu erheben, um die Wachleute zu überwältigen, da war ihr Anführer schon tot. Die Geschichte wurde allerdings vertuscht. Frei, von der Platte zerquetscht, wurde eine halbe Stunde später mit Erde zugeschüttet, und damit verschwanden auch alle Erinnerungen an ihn im Fundament des Hauses Nummer 166.

Heute weiß niemand mehr, wer Gerhard Frei war.

***

Nur Slawisten bringen es fertig, ihre Kinder Kyrill und Method zu nennen. Die Leute aus den hiesigen Arbeiterstädten reagieren auf die Bezeichnung Slawist ähnlich ablehnend und verständnislos wie auf einen, sagen wir mal, exotischen Ausdruck wie „Sadomaso-Pädophilie“. Keiner weiß, was das Wort genau bedeutet, aber ein einfacher Arbeiter weiß instinktiv, dass Menschen mit dieser Berufsbezeichnung sich nur aufspielen und andere geflissentlich übersehen, weswegen man mit ihnen keinen Umgang pflegt, sondern sie einfach diskriminiert. Sie diskriminieren die anderen ja auch ungesagt, indem sie sich als Slawisten bezeichnen.

Natürlich hätten Jaropolk und Fedora Sadoroschnyj, Professoren an der hiesigen Universität, ihren Kindern Namen geben können, die sie in der grausamen Welt der Kinder nicht benachteiligt hätten. Am Anfang hielten sie sich auch noch ganz wacker. Als ihr Sohn geboren wurde, nannten sie ihn Kyrill und wünschten sich danach ein Mädchen. Leider wurde daraus nichts. Nach Kyrill kam ein weiterer Junge, sie bissen die Zähne zusammen und nannten ihn Method. Nachdem der Junge zehn Jahre im Arbeiterviertel hinter sich hatte, wusste er, was es hieß, einen solchen Namen zu tragen, insgeheim nannte er seine Eltern Außerirdische. Method sehnte seinen 16. Geburtstag herbei, denn dann, das wusste er, konnte er einen anderen Namen annehmen, der besser zu den lokalen Gegebenheiten passte.

Jaropolk und Fedora Sadoroschnyj waren wirklich Außerirdische. Ihnen fehlte jeder Bezug zum irdischen Dasein, ihre Welt bestand aus Grammatikübersichten und in der postsowjetischen Ukraine höchst überflüssigen Konferenzen, auf denen sie andere Außerirdische trafen. Die Kinder wurden praktisch ohne Aufsicht groß. Und auch ohne besondere elterliche Fürsorge.

Das Resultat dieser Geht-uns-am-Arsch-vorbei-Einstellung der Eltern gegenüber ihren Kindern war ein schrecklicher Unfall, den Anna, ihr erstes Kind, erlitt. Was genau passiert war, wusste niemand.

Es war Mitte der achtziger Jahre. Wenige Jahre zuvor hatten die Sadoroschnyjs ihre Bruchbude in Nachaliwka gegen eine geräumige Wohnung am anderen Ende der Stadt getauscht. Das Viertel, in dem allerdings fast ausschließlich Zugezogene aus der Westukraine angesiedelt worden waren, was für Slawisten ja eher ein Plus war, galt als besonders schön. Ihre Tochter, die kleine Anna, war schon sechs und sollte bald in die Schule kommen. Wie es sich für ein Kind von Wissenschaftlern gehört, verfügte sie über erstaunliches Wissen, war aber selbst für ein Vorschulkind unglaublich naiv.

Jaropolk Sadoroschnyj hatte seine Tochter in der Kunstschule an der Ecke angemeldet, Fedora fragte bei all ihren Bekannten nach, ob jemand günstig ein Klavier abzugeben hatte, damit sie Anna Stunden geben konnte, und die Eltern malten sich schon aus, wie sie Anna ab dem Winter, wenn sie die Eingewöhnungsphase in der Schule hinter sich hatte, Englisch- und Polnischunterricht erteilen würden.

Aber diese farbenfrohen und hehren Pläne wurden auf eine furchtbare Weise durchkreuzt. An einem warmen Julimorgen fuhren die Sadoroschnyjs in die Stadt auf den Markt und ließen Anna allein zu Hause. Als sie nach gut drei Stunden zurückkamen, bot sich ihnen folgendes Bild: Anna, ihre kleine schlaue Anna, lag im Wohnzimmer, leblos und blutüberströmt. Ihr schmaler Körper war förmlich in den Holzfußboden hineingepresst, als wäre eine Dampfwalze über das Kind hinweggerollt, Schultern und Gesicht wie von Krallen zerkratzt, das herrliche Kleid, das sie erst eine Woche vorher über Beziehungen aus Tschechien bekommen hatten, war zerfetzt. Anna lag in einer Blutlache, tot und ausgetrocknet wie ein Stockfisch.

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