Abbildung 2.2
Schnitt durch das Gehirn: die wesentlichen Regionen
Bleiben wir noch ein wenig bei den bewussten und unterbewussten Aspekten des Geistes. Der bewusste Geist verleiht uns die Fähigkeit, bewusste Gedanken und Informationen zu verarbeiten. Dieser Aspekt unseres Geistes weiß um sich selbst, verfügt über ein Konzept seiner selbst, erkennt sich selbst und nimmt sich selbst wahr. Er macht auch das aus, was wir als unser »Selbst« bezeichnen. Mit seinem freien Willen kann dieser bewusste Aspekt unserer selbst seine Aufmerksamkeit lenken, wohin er will. Das gehört zu den Privilegien des Menschseins. In der Wissenschaft und Philosophie der Chiropraktik nennen wir diesen Aspekt auch den »gebildeten Geist«. Er wird in unserem jüngsten Gehirnbereich, dem Neocortex, verarbeitet.
Die Teile des Gehirns, die vom Unterbewusstsein gesteuert werden, sind das Mittelhirn, das Cerebellum oder Kleinhirn und der Hirnstamm. Diese Bereiche haben im Wesentlichen keine Zentren für Bewusstheit. Doch sie arbeiten unter der Ägide der höheren Intelligenz, von der ich sprach, die nicht nur den Körper in Ordnung hält, sondern darüber hinaus auch eine endlose »Zu-erledigen«-Liste hat. Diese höhere Intelligenz kümmert sich um unsere Gesundheit, damit wir das Leben genießen können. Abbildung 2.2 zeigt auch diese unterbewussten Bereiche des menschlichen Gehirns.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Das Gehirn ist dasjenige Organ mit der größten Anzahl von Neuronen. Wo die meisten Neuronen sind, ist die höchste Intelligenz. Das Bewusstsein nutzt das Gehirn, um Erlerntes und Erfahrenes in elektrochemische Impulse namens »Gedanken« umzuwandeln. Unser Geist ist demzufolge das Produkt des aktiven Gehirns.
Das Bewusstsein verfügt über zwei spezifische Aspekte:
• Das objektive Bewusstsein, es ist die Lebenskraft, die Quelle, das Nullpunkt-Feld. Sie und ich, wir alle sind mit diesem Feld verbunden, das uns durch das Mittelhirn, das Kleinhirn und den Hirnstamm am Leben erhält. Es ist der unterbewusste Geist.
• Das subjektive Bewusstsein, es sitzt im Neocortex und ist der Forschergeist, die Identität, die ständig lernt und ihr Verständnis erweitert, um dem Leben einen umfassenderen Ausdruck zu verleihen. Dies ist der bewusste Geist.

Abbildung 2.3A

Abbildung 2.3B
Die beiden Betriebssysteme des Gehirns
In den Abbildungen 2.3A und 2.3B werden diese beiden Systeme des Gehirns vereinfacht dargestellt.
Wenn wir verstehen, wie das Gehirn den Geist erzeugt, können wir die Grenzen dessen, was wir bereits wissen, hinter uns lassen. Wir können unseren bewussten Geist mit jenem unbegrenzten Geist und seinem unbegrenzten Potenzial verbinden und erhalten damit Zugang zu einer ganzen Welt neuer Möglichkeiten. Das Bewusstsein ist das Einzige, mit dem sich erklären lässt, wie wir das Gehirn und den Geist verändern können. Es bildet jenen unfassbaren Aspekt unserer selbst, der das Gehirn dazu bringt, den Geist zu erzeugen. In der Zeit, in der wir wirklich bewusst, aufmerksam und präsent sind, können wir auf die Arbeitsweise des Gehirns Einfluss nehmen, und den Geist auf eine neue Ebene erheben.
Wenn wir den bewussten Geist und den unterbewussten Geist zusammenbringen, können wir unsere Hardware verändern und unsere operativen Systeme upgraden. Verschmelzen diese beiden Bewusstseinsebenen miteinander, lässt sich das Gehirn neu verschalten.
Das Ziel dieses Buches besteht darin, Fragen aufzuwerfen und Informationen anzubieten, die Ihnen verstehen helfen, wie das menschliche Gehirn, der menschliche Geist und das menschliche Bewusstsein gemeinsam für Ihre Gesundheit und Ihre Lebenserfahrungen verantwortlich sind. In einfachen Schritten entwickeln wir in Schöpfer der Wirklichkeit ein Arbeitsmodell für unser wundervolles Denkorgan. Dabei werden wir auch einige Beweise der Neurowissenschaft über die verschiedenen Geistes-Ebenen und die Möglichkeiten zur Veränderung des Gehirns näher unter die Lupe nehmen. Sie können Ihren Geist verändern. Wenn Sie das begriffen haben, dürfen Sie sich darauf freuen, diese Veränderung auch in Ihrer Gesundheit, in Ihrem Leben und in Ihrer Zukunft wiederzufinden.
Im nächsten Kapitel werden wir die ersten Kenntnisse über die Nervenzellen erwerben: wie sie funktionieren und sich miteinander verbinden, welche Zweige es im Nervensystem gibt und wie uns die verschiedenen Abteilungen des Nervensystems lebendig und gesund erhalten. Sobald die Grundlagen klar sind, begreifen Sie Stück für Stück, wie wir darauf programmiert sind, so zu sein, wie wir sind. Dann können wir uns damit beschäftigen, auf welche Weise unser Geist sich verändern lässt.
1. Schiefelbein, S.: The powerful river. In: R. Poole (Hrsg.): The Incredible Machine. Washington DC: The National Geographic Society, 1986, S. 99–156. Childre, D. und Martin, H.: The HeartMath Solution: The Institute of HeartMath’s revolutionary program for engaging the power of the heart’s intelligence. HarperCollins, 1999 [dt. Ausg.: Die HerzIntelligenz-Methode].
2. Popp, F.: Biophotons and their regulatory role in cells: Frontier Perspectives Philadelphia. The Center for Frontier Sciences at Temple University 7 (2), Herbst 1998, S. 13–22.
3. Medina, J.: The Genetic Inferno: Inside the seven deadly sins. Cambridge University Press, 2000.
4. Ein Konzept, das in Ramtha’s School of Enlightenment gelehrt wird. Eine vollständige Liste der Veröffentlichungen und weiteres Informationsmaterial erhalten Sie unter http://jzkpublishing.com oder http://www.ramtha.com.
5. Ramtha’s School of Enlightenment (RSE; siehe vorige Anmerkung).
6. Pascual-Leone, D. u.a.: Modulation of muscle responses evoked by transcranial magnetic stimulation during the acquisition of new fine motor skills. Journal of Neurophysiology 74 (3), 1995, S. 1037–1045.
7. Hebb, D.O.: The Organization of Behavior: A neuropsychological theory. Wiley, 1949.
8. Robertson, I.: Mind Sculpture: Unlocking your brain’s untapped potential. Bantam Press, 2000. • Begley, S.: God and the brain: How we’re wired for spirituality. Newsweek Pp, 7. Mai 2001, S. 51–57. • Newburg A., D’Aquilla, E. und Rause, V.: Why God Won’t Go Away: Brain science and the biology of belief. Ballantine Books, 2001.
9. LeDoux, J.: The Synaptic Self: How our brains become who we are. Penguin Books, 2001.
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11. Elbert, T. u.a.: Increased cortical representation of the fingers of the left hand string players. Science 270(5234), 1995, S. 305–307.
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15. van Praag, H., Kempermann, G. und Gage, F. H.: Running increases cell proliferation and neurogenesis in the adult mouse dentate gyrus. Nature Neuroscience 2 (3), 1999, S. 266–270. • Kempermann, G. und Gage, F.H.: New nerve cells for the adult brain. Scientific American 280 (5), Mai 1999, S. 48–53.
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