Thomas Bornhauser - Fehlschuss
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Nach dieser für ihn nicht gerade schmeichelhaften Feststellung schaute Ritter leicht säuerlich in Richtung Peter Kläy, anschliessend zur Pflegefachfrau hinüber und bedeutete ihr mit einem Kopfnicken, dass sie sich anderen Aufgaben zuwenden könne. Die Krankenschwester verstand den Wink.
«Wenn Sie etwas brauchen, können Sie ganz einfach läuten.»
Martin Bigler war mit dem vorgeschlagenen Prozedere einverstanden.
Zu dritt sassen sie am kleinen Tisch im Zimmer des zehnten Stocks, mit einem Fenster in Richtung Schliern, Spiegel und Gurten, den Berner Hausberg, wobei die Sicht durch tief herunterhängende Wolken heute eingeschränkt war. Joseph Ritter und Peter Kläy sassen Martin Bigler gegenüber, auf dem Tisch stand das kleine Aufnahmegerät.
Mit «Herr Bigler, können wir damit beginnen, dass Sie uns zuerst Ihre privaten Verhältnisse schildern?» begann Ritter die Unterredung.
Martin Bigler war 48 Jahre alt, verheiratet und Vater zweier Töchter. Er war schätzungsweise 190 cm gross, bei vermuteten 85 Kilogramm Körpergewicht, hatte dunkelbraune kurze Haare und trug eine Brille mit schwarzer Fassung, die seinem Gesicht eine gewisse Strenge verlieh. Die Familie wohnte in einem Einfamilienhaus in Säriswil, in der Gemeinde Wohlen, nordwestlich von Bern. Susanne Bigler, 44 Jahre alt, arbeitete Teilzeit im Inselspital als Pflegefachfrau.
«Sie meinen hier in der Insel? Hatte sie gestern Dienst, als Sie eingeliefert wurden?»
Bigler bejahte die Frage von Joseph Ritter.
«Sie war gestern Nachmittag hier, allerdings arbeitet sie auf einer anderen Abteilung, auf der Plastischen Wiederherstellungschirurgie im Flügel F-Süd. Selbstverständlich habe ich sie sofort benachrichtigen lassen.»
Allerdings erfuhr Susanne Bigler vorläufig nur, dass sich ihr Mann in unmittelbarer Nähe eines Verbrechens befand, nicht aber die näheren Begleitumstände. «Sie war es übrigens, die vorhin hier war.»
«Fahren Sie fort, Herr Bigler, bitte», sagte Ritter, sich darüber wundernd, dass Bigler seine Frau nicht vorgestellt hatte.
Ihr Gesprächspartner, mit einem akademischen Abschluss als Jurist, arbeitete seit knapp zehn Jahren als Beamter in leitender Stellung in einem Bundesamt, das sich jedoch nicht unter der Zirkuskuppel im federalen Palais am Bundesplatz befand. Dort waren nur gewisse Parteisekretariate einzelner Departemente und die Bundeskanzlei zu finden. Biglers sportliche Figur liess sich leicht erklären, als er Ritter und Moser erzählte, dass er passionierter Triathlet war und auch leidenschaftlich gerne Tennis spielte. Vor zwei Jahren hätten seine Frau und er in einem bekannten Country- und Golfclub im Freiburgischen mit dem Golfen begonnen.
«Als Ausgleich zum Stress im Alltag», wie er präzisierend sagte. Gar nicht in dieses Bild der Reichen und Schönen zu passen vermochten seine Hände, die rund um die Fingernägel aufgekratzt waren und die Bigler während des Gesprächs pausenlos malträtierte.
Joseph Ritter übernahm daraufhin die Gesprächsführung.
«Herr Bigler, gestern haben Sie behauptet, es habe sich um einen Fehlschuss gehandelt. Wie war oder wie ist das zu verstehen?»
«Weil ich erpresst werde und mit dem Tod bedroht worden bin.»
«Wenn dem so ist, wieso haben Sie sich nicht an die Polizei gewandt?»
«Weil es Sie nichts angeht und einzig meine Sache ist, deshalb.»
«Herr Bigler, spätestens seit gestern Nachmittag ist es nicht mehr nur Ihre Sache. Wir hören.»
Martin Bigler seinerseits verspürte keine grosse Lust, sich weiter mit den beiden Beamten zu unterhalten. Er schien das Opfer auch nicht gesehen zu haben, zumindest nicht bewusst, weil er zum Zeitpunkt des Verbrechens mit seinem Smartphone beschäftigt war.
«Mir geht es besser, ich kann vermutlich nach dem Mittagessen schon nach Hause.»
«Das haben Sie uns bereits gesagt. Nur ist es so, Herr Bigler: Entweder erzählen Sie uns alles rund um diese Erpressung, hier und heute, unter uns, oder wir lassen Sie offiziell in den Ringhof vorladen. Immerhin steht das Tötungsdelikt von gestern offenbar in einem unmittelbaren Zusammenhang mit Ihnen, wie Sie ja selber sagen. Deshalb müssen wir von Amtes wegen Ermittlungen aufnehmen. Kennen Sie übrigens das Opfer, einen gewissen Arthur Aufdermauer?» «Aufdermauer? Nein, der Name sagt mir gar nichts.»
Bigler begann mit seiner Geschichte, erzählte sie aber nicht chronologisch, sondern in nicht zusammenhängenden Episoden, so wie sie ihm gerade in den Sinn kamen. Ritter und Moser konnten die einzelnen Mosaikteile dennoch zu einem Ganzen zusammenfügen. Es war eine wenig schmeichelhafte Geschichte, die sie da zu hören bekamen.
Mitte Mai des Vorjahres wurde Bigler an einen Polterabend eingeladen. Ein guter und betuchter Bekannter hatte sich mit seinen 50 Jahren zur allgemeinen Überraschung entschieden, doch noch den Hafen der Ehe anzulaufen. Gastgeber Robert Hofmann, CEO einer grossen ausländischen Fachmarktkette in der Schweiz, war in Gesellschaftskreisen der Hauptstadt gerne gesehen, nicht zuletzt wegen seiner attraktiven Braut, einer ehemaligen Kandidatin zur Wahl der Miss Schweiz, 18 Jahre jünger als Hofmann. Die beiden waren regelmässig auf den People-Seiten der einschlägigen Medien abgebildet, er in letzter Zeit als «begehrter Berner Bachelor». Insgesamt hatte Robert Hofmann an jenem Freitag ungefähr 50 Herren gegen 21:30 Uhr ins Restaurant Verdi eingeladen, zuunterst an der Gerechtigkeitsgasse, vis-à-vis des Hotels Belle Epoque. Dort hatten einzelne Teilnehmer infolge des zu erwartenden Alkoholkonsums vorsichtshalber gleich ein Zimmer für die Nacht reserviert.
Mehrere der anwesenden Herren – das ganze Altersspektrum zwischen 35 und 80 vertretend – kannte man ebenfalls aus den einschlägigen Klatschrubriken, vor allem aus der Gratiswochenzeitung «Berner Bär». Begonnen hatte der Polterabend vier Stunden zuvor, mit dem Foxtrail «Granit», einer Art moderner Schnitzeljagd quer durch die Stadt Bern. Anschliessend liess die bereits gut gelaunte Meute die Stadt an sich vorbeiziehen, im Oldtimer-Restaurant-Tram, Baujahr 1935, bevor man in zwei Keller eines der schönsten, weil geschmackvoll renovierten Restaurants in der Bundesstadt dislozierte, ins «Verdi».
Dort ging es hoch zu und her, jedes Klischee eines Junggesellenabschieds wurde zelebriert, auch mit drei nur leicht bekleideten Damen, die gleichzeitig aus drei übergrossen Torten stiegen. Überhaupt schien das Motto des Abends «Champagne!», «Girls!» und «Cigars!» gewesen zu sein, wobei die Cohibas und Montecristos aus Havanna auf offener Strasse geraucht wurden.

Einer der Kellerräume im Restaurant Verdi, wo der Polterabend von Robert Hofmann stattgefunden hatte.
«Wissen Sie, Herr Ritter, auch wenn das sonst nicht meine Welt ist, irgendwie wurde man im Laufe des Abends lockerer und zugänglicher.»
«Zugänglicher? Wie ist das denn zu verstehen?»
Wie sich herausstellte, waren unter den Gästen auch einige praktizierende und bekennende Schürzenjäger, die ihre diesbezüglichen Erfolgserlebnisse unverblümt ins Scheinwerferlicht stellten. «Den anderen überbieten» lautete dabei die Devise, obwohl einige der erzählten Intermezzi vom Wahrheitsgehalt höchst fragwürdig schienen, um es einmal diplomatisch auszudrücken. Über einen dieser Casanovas erzählte man sich, er würde wohl hemmungslos auch dem Tram Nummer 9 bis an den Guisanplatz in der Nähe des Stade de Suisse hinterherrennen, wäre es mit einer Schürze umwickelt.
«Irgendwann war plötzlich die Rede von sehr jungen Damen, die bereits in ihrem Alter giggerig 7auf echte Markenartikel von Louis Vuitton, Ed Hardy oder Dolce & Gabbana waren, die sie sich selber mit dem Taschengeld ihrer Eltern oder dem Ausbildungslohn nicht leisten konnten», erzählte Bigler weiter. «Einer der Anwesenden zeigte uns auch Fotos auf seinem Handy, verbunden mit der Aussicht, diese Teenager umgehend kennenlernen zu können, problemlos, diskret, in einem dafür geeigneten Hotel. Sie wissen schon, was ich meine …» «Wer war es, der die Fotos rumgezeigt hat?»
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