Marah Malakai - Ich bin Vera

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Tom Schwanen hat längst genug von seinem Leben. In der Kindheit traumatisiert, misshandelt und seine Transsexualität verdrängend verliert er sich in Drogen und Depressionen, bis er beschließt, sein für wertlos erachtetes Dasein zu beenden. Doch Tom überlebt seinen Selbstmordversuch und bleibt querschnittsgelähmt und unfähig, zu sprechen, im Krankenbett zurück. Körperlich zum Stillhalten gezwungen richtet er seinen Blick in sein Inneres.
Wird Tom seinen Zynismus und sein Misstrauen ablegen und sein Leben mit neuen Augen betrachten können? Hilfe dabei erhält er von einer Stimme, die aus seiner Seele zu ihm spricht. Doch Tom muss sich auch den Schatten seiner Vergangenheit stellen, und die suchen nicht nur seine Erinnerung heim, sondern verfolgen ihn auch in seiner neuen Realität …

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Impressum 2 Impressum Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar. Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten. © 2021 novum publishing ISBN Printausgabe: 978-3-99107-789-3 ISBN e-book: 978-3-99107-790-9 Lektorat: Thomas Ladits Umschlagfoto: Diegoc, Releon8211 | Dreamstime.com Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh Innenabbildungen: Innocenzo Pizzardi www.novumverlag.com

Vorwort 3 Vorwort Ich hätte ein Zehn-Schritte-Handbuch schreiben können darüber, wie man Trauer, Depression und PTSD überwinden kann. Das ging jedoch nicht. Ich habe dieses Buch verfasst, weil Gefühle meine Sprache sind und ich mit der Macht der Fiktion einen Einblick in sehr reale Probleme schaffen wollte. Da ich selbst mit posttraumatischer Belastungsstörung und bipolarer affektiver Störung lebe, musste ich einen Weg finden, diese Dinge zu verarbeiten. Vieles in dieser Geschichte ist überspitzt und sehr graphisch dargestellt (Wahrung Trigger), doch nur, weil es sich hier um Fiktion handelt, bedeutet es nicht, dass es solche Szenarien nicht in Wirklichkeit gibt (leider). Es gibt sie, auch wenn ich mir die künstlerische Freiheit genommen habe, Sachen wie z. B. Therapiemethoden dramatischer darzustellen, als sie in der Realität sind. Ich habe hier nicht nur meine Lebensgeschichte als Inspirationsquelle genommen, sondern auch fremde Geschichten und Lebenssituationen. Ich wollte einfach gesagt ein Licht ins Dunkel werfen. Außerdem, wie der afroamerikansich-jüdische Autor Walter Mosely sagt: „Wenn deine Leute nicht in der Literatur repräsentiert sind, existieren sie nicht.“ Es gibt zu wenig Literatur über LGBTQ-Mitglieder, dies will ich ändern. „Ich bin Vera“ ist keine fluffige Geschichte, doch ich hoffe von tiefstem Herzen, dass du, wenn du den Blick ins Dunkle wagst, erkennst, wo dein Licht scheint. Ich danke meiner Familie, meinen Freunden, meinen Therapeuten, meinem deutschsprachigen Verlag Novum und dem Leben selbst für die Gelegenheit, kreativ sein zu dürfen. Viel Spaß beim Lesen.

Einleitung 4

Kapitel 1 18

Kapitel 2 34

Kapitel 3 53

Kapitel 4 70

Kapitel 5 85

Kapitel 6 101

Kapitel 7 118

Kapitel 8 131

Kapitel 9 139

Kapitel 10 149

Kapitel 11 155

Kapitel 12 163

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2021 novum publishing

ISBN Printausgabe: 978-3-99107-789-3

ISBN e-book: 978-3-99107-790-9

Lektorat: Thomas Ladits

Umschlagfoto: Diegoc, Releon8211 | Dreamstime.com

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh

Innenabbildungen: Innocenzo Pizzardi

www.novumverlag.com

Vorwort

Ich hätte ein Zehn-Schritte-Handbuch schreiben können darüber, wie man Trauer, Depression und PTSD überwinden kann. Das ging jedoch nicht. Ich habe dieses Buch verfasst, weil Gefühle meine Sprache sind und ich mit der Macht der Fiktion einen Einblick in sehr reale Probleme schaffen wollte. Da ich selbst mit posttraumatischer Belastungsstörung und bipolarer affektiver Störung lebe, musste ich einen Weg finden, diese Dinge zu verarbeiten. Vieles in dieser Geschichte ist überspitzt und sehr graphisch dargestellt (Wahrung Trigger), doch nur, weil es sich hier um Fiktion handelt, bedeutet es nicht, dass es solche Szenarien nicht in Wirklichkeit gibt (leider). Es gibt sie, auch wenn ich mir die künstlerische Freiheit genommen habe, Sachen wie z. B. Therapiemethoden dramatischer darzustellen, als sie in der Realität sind. Ich habe hier nicht nur meine Lebensgeschichte als Inspirationsquelle genommen, sondern auch fremde Geschichten und Lebenssituationen. Ich wollte einfach gesagt ein Licht ins Dunkel werfen. Außerdem, wie der afroamerikansich-jüdische Autor Walter Mosely sagt: „Wenn deine Leute nicht in der Literatur repräsentiert sind, existieren sie nicht.“ Es gibt zu wenig Literatur über LGBTQ-Mitglieder, dies will ich ändern. „Ich bin Vera“ ist keine fluffige Geschichte, doch ich hoffe von tiefstem Herzen, dass du, wenn du den Blick ins Dunkle wagst, erkennst, wo dein Licht scheint.

Ich danke meiner Familie, meinen Freunden, meinen Therapeuten, meinem deutschsprachigen Verlag Novum und dem Leben selbst für die Gelegenheit, kreativ sein zu dürfen. Viel Spaß beim Lesen.

Einleitung

Was wäre, wenn die Flüsse rückwärts fließen würden? Und was, wenn die Vögel im Wasser und die Fische am Himmel lebten? Was wäre, wenn die Uhr rückwärts liefe und alle sich mit den Füßen statt den Händen grüßten? Wir würden es Normalität nennen und einfach weiterleben. Oder wir würden Fragen stellen, Fragen, die kein Ende nehmen. Es muss nicht alles endlich sein, vielleicht besteht ja die Unendlichkeit aus vielen kleinen endlichen Dingen. Und wer weiß, vielleicht liegt zwischen diesen kleinen, limitierten Konzepten ein gemeinsamer Sinn. Etwas, was auch die unterschiedlichsten Sachen, die widersprüchlichsten Konzepte und alle Polaritäten zusammenhält.

Ich weiß nicht, wieso, aber der Gedanke weckt Gefühle der Hoffnung in mir? Aber worauf hoffe ich denn? Dass es doch eine höhere Macht gibt über und in jedem Leben? Hoffe ich, dass es etwas außerhalb der Gewohnheit gibt? Ist es das, was ich will? Wenn ja, wieso?

Ich denke, ich sehne mich nach Bedeutung und Größerem, weil ich das Gegenteil in meinem Leben spüre. Keine Stimme, die mich leitet, kein Antrieb, etwas Großes zu bewirken und ja keine Leidenschaft für die kleinen, endlichen Banalitäten des menschlichen Daseins, sind in mir noch vorhanden.

Der Bus hält an und ich beende die endlose Kette an Fragen, denn ich muss arbeiten. Ich muss Geld verdienen, damit ich mir Sachen kaufen kann. Ich muss mir Sachen kaufen, damit ich am Leben bleiben kann und so weiter. Es ist egal, ob die Flüsse rückwärts fließen und wo die Vögel sind. Es ist egal, ob mein Leben mit dem einer Schnecke in Peru in Zusammenhang steht. Es spielt keine Rolle, nicht, weil das Universum um mich herum unwichtig ist, sondern weil ich dem Ganzen keine Bedeutung schenke. Was für mich Bedeutung hat, ist, was ich tun muss. Ich komme im Büro an, schalte den PC ein und erfülle meine Pflicht. Ich beantworte E-Mails und telefoniere mit Kollegen, um die einzelnen Prozeduren zu besprechen. Meine Chefin kommt vorbei und gibt mir Anweisungen, ihre Vagina riecht intensiv, aber ich kommentiere das nicht und arbeite weiter. 17:30 Uhr, es ist Zeit, aufzuhören. Ich schalte den PC aus, schiebe den Stuhl an den Schreibtisch und fange an zu denken. Was wäre, wenn ich morgen meiner Chefin sagen würde, dass der Geruch ihrer Vagina mich geil macht und dass wir es treiben sollten wie die Tiere, hier und jetzt vor allen? Was wäre, wenn die Wände aus Butter bestünden und wir uns mit der Butter einrieben? Wie würde dieses Leben aussehen, wenn wir uns all unseren Instinkten hingäben und völlig hemmungslos würden? Würde ich nackt durch die Straßen tanzen? Würde ich mit all den Obdachlosen in der Stadt über die Bedeutung der menschlichen Existenz reden? Würde ich Sandra aus der 5. Klasse anrufen und sagen, dass ich heute noch an unseren ersten Kuss denken muss?

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