Marah Malakai - Ich bin Vera

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Tom Schwanen hat längst genug von seinem Leben. In der Kindheit traumatisiert, misshandelt und seine Transsexualität verdrängend verliert er sich in Drogen und Depressionen, bis er beschließt, sein für wertlos erachtetes Dasein zu beenden. Doch Tom überlebt seinen Selbstmordversuch und bleibt querschnittsgelähmt und unfähig, zu sprechen, im Krankenbett zurück. Körperlich zum Stillhalten gezwungen richtet er seinen Blick in sein Inneres.
Wird Tom seinen Zynismus und sein Misstrauen ablegen und sein Leben mit neuen Augen betrachten können? Hilfe dabei erhält er von einer Stimme, die aus seiner Seele zu ihm spricht. Doch Tom muss sich auch den Schatten seiner Vergangenheit stellen, und die suchen nicht nur seine Erinnerung heim, sondern verfolgen ihn auch in seiner neuen Realität …

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Eine warme, ruhige Präsenz begegnet mir. Die Stimme einer Frau erklingt: „Na du, schon lange nicht gesehen.“ Es ist Tina. Ich bleib fassungslos vor ihr und sage nichts. „Willkommen am Choicepoint, von hier aus kannst du verschiedene Wege gehen.“, sagt sie, als wäre keine Sekunde vergangen, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben. Ich bleibe stumm und starre sie an. Sie strahlt eine Ruhe aus, die ich zu ihren Lebzeiten nie gesehen hatte.

„Du warst schon immer ein tiefes Gewässer, sehr still.“ – „Tina, wieso … wieso hast du dich umgebracht?“ – „Aus dem gleichen Grund, aus dem sich alle Menschen umbringen, so wie du auch. Schmerz, Leid und die Einsamkeit, die dein Kummer dir bereitet.“

„Wieso haben wir nie über solche Sachen miteinander geredet?“ – „Weil wir nie gelernt haben, dass eine Beziehung impliziert, dass wir über Sachen reden, die unangenehm sind. Wir dämonisieren Unannehmlichkeiten bis zu dem Punkt, an dem wir vergessen, dass Leid und Tod Bestandteil dieser Welt sind. Ich habe mich jeden Tag geschämt für meine Unfähigkeit, Glück zu empfinden. Du hast alles dafür getan, mich glücklich zu machen, selbst wenn es dich selbst zerstörte. Nur die eine Sache ist uns nie eingefallen, wir wussten einfach nicht, wie man mit Leid präsent sein soll.“ – „Was meinst du damit? Präsent mit dem Leid? Was bedeutet dies?“ – „Alles, was wir wirklich wollen, ist angenommen werden in jedem Moment, so wie wir sind. Wir machen eine Menge Sachen, um uns abzulenken, nicht, dass es falsch ist, sich gut fühlen zu wollen, jedoch begehen wir einen Fehler, wenn wir meinten, dass wir jedem Leid auf der Welt entkommen könnten. Wir können verdrängen, lügen, schauspielern, Drogen nehmen, Geld anschaufeln, so wie wir es gemacht haben. Nichts davon ist falsch, dennoch ist nichts davon auch wirklich richtig.“ – „Du klingst wie ein buddhistisches Hörbuch.“ – „Du hast selbst gesagt, dass von hier aus dein Leid irgendeine Bedeutung hat. Wie lautet jene?“

„Nun ja, von hier aus kann ich sehen, dass ich mehr litt aufgrund der Sachen, die nicht passiert sind. Ich hatte keine tiefe Auseinandersetzung mit dir. Ich dachte stets, dass ich eine selbsterfundene Heldenrolle spielte wie im Theater. Ich gewann einen Sinn der Großartigkeit dadurch und wer Großartigkeit ist, wird belohnt.“ – „Und wieso wolltest du belohnt werden?“ – „Dumme Frage, weil es sich gut anfühlt.“ – „Und wieso fühlt es sich gut an?“

Stille zwischen uns. „Weil wir etwas näher an uns heranlassen, wenn es sich gut anfühlt. Wir werden berührt, es entsteht eine Verbindung. Der Sinn des Leidens soll uns unter anderem lehren, wie wir Dinge an uns heranlassen können. Wo unsere Grenzen sind wird damit gezeigt und ob wir uns bereit erklären wollen, diese Grenzen zu durchbrechen oder zu erhalten. Aber kehren wir zu deinem Leid zurück. Wieso hast du lieber Theater gespielt?“ – „Ich dachte die ganze Zeit, es gäbe keinen Sinn in meinem Leben. Wenn ich nicht stark genug bin, um dieser Welt standzuhalten, was bin ich dann?“

„Wie hätte dein Leben ausgesehen, wenn du dich tragen ließest? Welche ist die größte Stärke von allen?“

„Sich in jeder Situation anpassen zu können, wie es Wasser macht.“ – „Tina, jetzt bitte! Was soll dieser ganzer Weisheitskram … Ich will ja nur sterben und bei dir sein.“ – „Ich bin schon lange weiter gegangen. Ich bin wiedergeboren im Klang der Kirchenglocken am Morgen, als kleiner Junge, der mal Architekt werden will, als Mönch, der seine Rituale täglich wiederholt, als Mörder, der aus Einsamkeit und Angst seine Opfer an sich nagelt. Du bist aber stehen geblieben. Du bist stehen geblieben und steckst fest, so fest, dass du nicht mehr weißt, dass du frei geboren bist. Also gut, du willst sterben und mit mir weiter gehen? Auch du wirst neue Formen annehmen, dich verwandeln und die gleichen oder ähnlichen Situationen auswählen. Immer und immer wieder, bis an den Tag, an dem du die Bedeutung deines Leidens nicht nur erkennst, sondern auch durchlebst.“

Wieder diese Stille. „Wieso spielen wir eigentlich dieses Sauspiel? Wieso um alles in der Welt entscheiden wir uns willkürlich, Schreckliches zu erleben? Das kann doch nicht sein.“

„Vor einem Augenblick erkanntest du noch die Bedeutung deines Leidens und jetzt ziehst du dich zurück?“ – „Wieso bist du nicht geblieben? Wieso hast du dich entschieden, weiter zu gehen und neue Formen anzunehmen und so?“ – „Weil mein Leiden etwas anderes bedeutete als deines.“ – „Und was soll das sein?“ – „Die meisten Menschen, die sich umbringen, leiden an einer Art innerlicher Einsamkeit, die unbeschreiblich ist, dies ist dir bewusst.“ – „Ja, und?“ – „Ich habe mich im Glauben, nicht genug zu sein, isoliert. Egal, was ich für Fortschritte vollbrachte, egal, wie viele Drogenentzüge ich durchmachte, alles wurde aus dem Blickwinkel vollzogen: Ich bin nicht genug. Egal, wie viel Liebe ich erhielt und von wem auch immer, es würde nie genügen.“ – „Also hätte man dir nur das Gefühl geben sollen, gut genug zu sein?“ – „Nein, selbst das wäre nie genug gewesen. Meine Identität basierte darauf, nicht genug zu sein. Dies aufzugeben bedeutete, mich aufzugeben. Wenn ich meine Perspektive hätte ändern können, wäre es anders abgelaufen. Wir möchten stets ein Happy End wie es in Hollywood gezeigt wird, doch die Wahrheit ist, dass es nicht jeder schafft. Nicht alle werden glücklich und zufrieden, aber Menschen wehren sich irgendwie dagegen. Wie würde dein Leben aussehen, wenn du akzeptieren könntest, dass es für uns kein glückliches Ende geben konnte?“ – „Will ich das wirklich wissen?“

In mir steigt das eiskalte Gefühl von Trauer auf.

Trauer, dies ist das zentrale Thema meiner Geschichte. Ich kann entweder sterben oder mein Leid durchleben, um zu sehen, was auf der anderen Seite dieses Prozesses liegt, falls es überhaupt eine andere Seite gibt. Tina löst sich langsam auf, ihre Konturen verblassen langsam im warmen, angenehmen Licht. Mir ist warm, Frieden herrscht in mir, sterbe ich jetzt? Ist es schon vorbei? Kann ich bitte noch mein Leben im Flashback sehen? Die Küsse meiner Eltern, als ich ein Baby war, möchte ich noch einmal spüren dürfen. Bevor sie sich scheiden ließen war alles in Ordnung. Zumindest mein eigenes Alles war intakt. Ich möchte nochmals diese Wut spüren dürfen, als ich erfahren habe, dass wir keine Familie sein werden, den Zorn, der mich dazu gebracht hat, alles und jeden an mich zu klammern, bevor es mir entwischt. Egal, wie das Feuer in mir die Menschen um mich herum verbrennt, sie brennen nicht nach Leben, so wie ich es gerade tue. Ich will nochmals leben, auch als Brandopfer meiner eigenen Gefühle und ich will alles mit mir zu Asche vernichten.

Kapitel 1

Schock

Mein Hals ist zu und das Atmen fühlt sich an wie eine Strafe. Alles in meinem Körper pulsiert und schmerzt. Aber ich atme. Ich lebe noch. Wie der Schrei einer Mutter, die ihr Kind zur Welt bringt, bohrt sich das Gefühl von Achtsamkeit durch meinen Schädel. Ich achte auf meine Beine, eines davon spüre ich weniger, ist es überhaupt noch da? Bin ich noch da? Und wo befinde ich mich jetzt? Hier riecht es nach Desinfektionsmittel, Klänge sind hörbar, Menschen, die sprechen, ich bin nicht allein. Wage ich es, die Augen aufzumachen? Das ist egal, denn irgendwann starren wir der Realität ins Gesicht. Ich bin in einem Krankenhaus, natürlich bin ich das, ich Idiot habe versucht, mich umzubringen. Ein Plastikrohr steckt in meinem Hals und ich kann mich kaum bewegen. Hier stinkt es. Hier stinkt es nach Tod und ich liege hier, wie eine Fliege in der Suppe. Welcher Tag ist heute? Dieses Rohr ist unerträglich, aber ich kann mich nun mal nicht bewegen. In welchem Krankenhaus bin ich eigentlich? Wie lange war ich weg? Wo war ich? Habe ich zuhause abgeschlossen? Wenn nicht sind bestimmt Leute rein und haben die gebrauchten Kondome und das restliche Chaos in der Wohnung gesehen. Sie haben mich gesehen. Oh Gott, meine Nachbarn wissen bestimmt schon, dass ich versucht habe, mich umzubringen. Ist das Wasser zuhause zugedreht? Ich muss mich waschen. Plötzlich bleibt mein Geist stehen, die Decke starrt mich an und ich starre zurück. Stunden vergehen, ohne dass ich irgendwohin kann, mit irgendjemand sprechen dürfte oder diesen Gestank von mir waschen könnte. Ich glaube, ich habe mich vollgeschissen und nun liege ich hier. Gibt es so etwas wie Krankenschwestern hier? Verdammt, ich möchte schreien, aber der Schrei erstickt in mir drin, so tief in mir drin, dass eine Träne meine Augen verlässt. Meine Tränen sind freier als ich selbst. Stille herrscht, doch diese Stille bewegt sich. Sie pumpt Adrenalin durch meinen Körper, mein Herz rast, ich will hier weg, doch ich kann nicht. Habe ich jetzt eine Panikattacke? Mein Gestöhne wird vom Beatmungsrohr in meinem Rachen abgedämpft. Was, wenn ich für immer so liegen muss? Warum wollte ich denn zurück zu diesem Scherbenhaufen? Mein Herz springt gleich aus meiner Brust, so stark schlägt es, dass es mein Gejammer wie eine Trommel begleitet. Und auf einmal nichts mehr, mein inneres Ausrasten verlässt mich schlagartig. Auf einmal wird mir klar, dass ich lebe, wenn auch regungslos an ein Bett gebunden. Dennoch lebe ich. Ich lache hysterisch, Tränen fließen und verdunsten, meine Angst verflüchtigt sich mit ihnen. Die Tür vor mir öffnet sich, endlich eine Menschenseele, die mich hier rausholen kann, einen Seufzer der Erlösung gebe ich von mir. Der Seufzer wird zu Schock, sobald ich sehe, wer den Raum betreten hat. Ein älterer Mann im schwarzen Mantel, ich weiß, wer das ist, tue so, als läge ich noch im Koma, denn wenn man nicht flüchten oder kämpfen kann, soll man sich künstlich belebt stellen. Er kommt auf mich zu, wenn man lange genug mit einer Person gelebt hat, erkennt man diejenige an ihrem Gang. Meine Brust wird hart und Schweiß staut sich genau an dieser Stelle an. Ich tropfe vor Angst. Er setzt sich neben mich, ich kann noch spüren, wie er meine Hand nimmt. Ich weiß nicht, ob ich mich freuen soll, DASS ich noch etwas spüren kann oder vor Ekel sterben soll aufgrund dessen, was ich spüre. Ruhig bleiben, ich muss nicht mal atmen, die Maschine macht das für mich, ich bin eine Maschine, meine Funktion ist es, Ruhe zu bewahren. „Du warst so ein süßes Kind, bis du mich verpfiffen hast. Kinder sollten gesehen werden und nicht gehört und siehe da, jetzt bist du still. Nächste Woche schalten wir dich komplett aus, tja so spielt das Schicksal. Zuerst schreist du Wolf und dann wirst du gefressen, denn es gibt niemanden, der dich hört.“ Er streichelt mein Bein entlang, das Bein, welches weniger beschädigt ist. Natürlich genau das Bein, das sich nicht regen darf. Er geht immer höher und höher, stoppt, sobald er meinen Kot riecht. Ich stecke wortwörtlich in der Scheiße und genau das rettet mich vor einem Übergriff. Oder geht er jetzt weiter? Dieses Biest könnte problemlos Scheiße fressen, er kennt keine Limits. Was passiert jetzt? Durch meine geschlossenen Augenlider kann ich seinen Gesichtsausdruck nicht sehen. Ist er angeregt? Angewidert? Ich spüre seinen Atem auf meiner Stirn. „Leider kann ich nicht dabei sein, wenn sie dir den Stecker rausziehen, also verabschiede ich mich jetzt schon bei dir und bedanke mich für den Spaß, den wir in den letzten zwei Jahren hatten. Du warst schön willig, so hättest du als Kind auch bleiben sollen. Still.“ Er setzt sich wieder hin, ich spüre, wie seine Körperwärme weniger intensiv wird. Er drückt auf einen Knopf, der Piepston soll wahrscheinlich eine Krankenschwester rufen.

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