Samantha Harvey - Westwind

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1491. In dem kleinen Dorf Oakham, ein Ort in dem es Ziegen gibt, die reicher sind als die Bewohner, bereitet man sich gerade auf die bevorstehende Fastenzeit vor, als eines Nachts ein Unglück geschieht: Thomas Newman, der wohlhabendste und einflussreichste Mann im Dorf, wurde von der tödlichen Strömung des Flusses mitgerissen. War es ein Unfall, Selbstmord oder gar Mord? Dies herauszufinden, obliegt dem örtlichen Priester John Reve, einem geduldigen Hirten seiner eigensinnigen Herde. Während sich durch die Beichten der unterschiedlichen Dorfbewohner langsam ein Porträt der Gemeinde zusammensetzt, kommen immer dunklere Geheimnisse ans Licht – und die Schuldfrage wird immer dringlicher.

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Der Dekan ging einige Schritte voraus und war in einen leichten Trab verfallen. Ich hatte noch nie einen erwachsenen Menschen so gehen sehen. Hatte er körperliche Schwierigkeiten, wurde sein Fahrgestell durch irgendetwas beeinträchtigt? Wenn nicht, dann blieb nur die Möglichkeit, dass er Gelassenheit vortäuschen wollte, Ungezwungenheit trotz der unangenehmen Neuigkeiten, die er mir zweifellos unterbreiten wollte. Ich versuchte gar nicht erst, mit ihm Schritt zu halten, ich verlangsamte sogar absichtlich meinen Gang, und schließlich blieb er stehen und wartete.

»Ich habe auf ein Vieraugengespräch gehofft«, sagte er.

»Nur die Kirchenmauern können uns hören.«

Er sah an den frischen, weichen, gelblichen Mauern hoch, als ob er nach einer Bestätigung suchte, die er aber, seinem Stirnrunzeln nach zu urteilen, nicht bekam. »Es waren schwere Tage für Ihre Gemeinde, John«, flüsterte er verschwörerisch. John! Bis eben hatte er mich noch mit »Reve« angeredet – Menschen werden immer dann besonders freundlich, wenn sie etwas von einem wollen und nicht wissen, ob sie es bekommen werden. Sein kleines, scharf geschnittenes Gesicht lebte auf vor lauter Tücke. »Wie läuft die Beichte heute?«

»Ein Heiterkeitsausbruch nach dem anderen«, sagte ich.

»Ich sah einen dieser Stallburschen. Was hatte der zu sagen?«

»Dass er verliebt ist.«

»Ach ja? Wer ist die Glückliche?«

»Das ist kaum von Belang.«

»Liebe ist immer von Belang, wenn es um ungeklärte Todesfälle geht. Liebe ist immer« – er hielt kurz inne – »eine Komplizin.«

Ich schnaubte. Manchmal glaubte ich, wenn ich etwas nur unvermittelt genug tat – ein Geräusch von mir gab, eine Bewegung machte –, dass der Albtraum enden und der Dekan verschwinden könnte.

»Es war Annie, meine Schwester. Der Junge heißt Ralf Drake. Nur eine vorübergehende Schwärmerei.«

Er gab ein kurzes Pff von sich. Was sollte das bedeuten? Ich hätte ihm am liebsten gar nichts erzählt, mit keinem Wort angedeutet, was Ralf mir während der Beichte anvertraut hatte. Aber das war nun nicht mehr zu ändern, wir hatten es so ausgemacht, als ich ihm noch vertraut und geglaubt hatte, er wolle uns wirklich helfen.

Der Dekan war in einen qualvoll langsamen Schlenderschritt verfallen und sah mich mit einem intensiven, hilfesuchenden Ausdruck an. Er ergriff mein Handgelenk. »Ein Wort der Warnung«, sagte er. »Sie wissen, dass die, die wirklich etwas zu verbergen haben, Ihnen wunderschöne Lügengeschichten auftischen werden. Deswegen müssen Sie klug und gewieft vorgehen und heraushören, was sie Ihnen verschweigen.« Er neigte sein Haupt, und es war, als ob selbst die Luft schrill vor ihm zurückschreckte. »Und – hat Oliver Townshend schon gebeichtet?«

Er hielt mein Handgelenk, so wie ich vorhin den Hartriegel in der Hand gehalten hatte – ohne wirklich zu wissen, was er damit sollte, aber doch in dem Versuch, die Geste jetzt, wo er es schon einmal hielt, bedeutungsvoll aussehen zu lassen. Ich antwortete: »Nein, Townshend habe ich nicht gesehen.«

»Ist denn irgendetwas Mörderisches ans Licht gekommen?«

Ich löste mein Handgelenk aus seinem Griff und ging weiter. »Robert Tunley hat einen Hund getötet.«

»Oh.« Er streckte die Hände aus. »Hat er sich auf ihn gesetzt?« Ein seltener Anflug von Humor bei unserem Dekan.

»Er hat ihn vergiftet.«

Das Wort »Gift« hob erkennbar seine Stimmung – ein kurzes Verlangsamen des Schrittes, ein kleines triumphierendes Lächeln in den Mundwinkeln. »Womit hat er ihn vergiftet?«

»Eisenhut.«

»Eisenhut? Verstehe. Eisenhut also. Aber da muss ich doch fragen: Woher hat er ihn?« Er bewunderte seine Frage, als wäre sie eine Goldmünze, die er zutage gefördert hatte. »Eisenhut wächst in den letzten Sommertagen, wir haben Februar.«

»Er blüht in den letzten Sommertagen. Ich denke, seine Wurzeln wachsen das ganze Jahr über.«

Der Dekan fragte mit verkniffenem Gesicht: »Woher wusste er, wo er ihn finden konnte?«

»Er wächst einige Felder weit entfernt von dem Bach, an dem Tunley und Mary Grant leben. Unten am Fuß des Bergkamms, da ist es feucht und schattig. Jeder im Dorf weiß das. Wir haben viele Schafe verloren, als wir sie dort noch weiden ließen.«

Ich war verärgert und machte mir nicht die Mühe, es zu verbergen. Was wusste er schon über unser Dorf? Er stellte die falschen Fragen. Es war kein Geheimnis, wie man einen Hund mit Eisenhut zu jeder beliebigen Jahreszeit töten konnte, ein Wurzelstück, groß wie der Fingernagel eines Kindes, bringt selbst einen ausgewachsenen Mann um. Man musste bloß ein Fitzelchen Wurzel abschneiden und es, als würde man einen Samen säen, in die Pampe aus Innereien fallen lassen, die der Hund zu fressen bekam. Seine Fragen waren anzüglich wie der Klatsch eines alten Weibes; ihm war nicht einmal in den Sinn gekommen zu fragen, wem der Hund gehörte oder warum Tunley ihn umbringen wollte. Er hatte bloß das Wort »Gift« gehört, und die Schlange in ihm hatte sich aufgerichtet.

»Wir wissen also, dass Tunley zum Zeitpunkt von Thomas Newmans Tod über Gift verfügte«, sagte er, und ich erwiderte: »Wir alle können über Gift verfügen, wann immer wir wollen. Es wächst überall.«

Eisenhut, Bilsenkraut, Belladonna, Nieswurz, ganz zu schweigen von den Pilzen, deren warzige Hüte und perlweiße Milch einen erst berauschen und dann töten können. Jeder, der hier aufgewachsen ist und Land bewirtschaftet hat, jeder, der auch nur eine Erdkrume unter den Fingernägeln gehabt hat, weiß, dass es um uns herum viele trügerische Dinge gibt, die töten können und mit denen man töten kann. Jeder – ob Mann, Frau oder Kind. Das gehört bei uns zum gesunden Menschenverstand, etwas, das dem Dekan völlig abging.

Widerwillig sah er ein, dass das Thema sich erschöpft hatte, und sagte: »Ich hatte gehofft, Sie könnten mir etwas über den Mord an einem Menschen berichten, nicht an einem Hund.« Und er verstummte.

Es hätte durchaus Gründe gegeben, Tunley zu verdächtigen, immerhin war er es gewesen, der am Samstagmorgen als Erster berichtet hate, einen Toten im Fluss gesehen zu haben, und er war den ganzen Freitagabend fort gewesen, ohne dass jemand hätte sagen können, was er getan hatte. Aber Tunley war ein Mann, der über solche Vorwürfe erhaben war; ich fand es bemerkenswert, dass selbst der Dekan das erkannt hatte. Ein so freimütiger und argloser Mensch, dass ihn kein Verdacht treffen konnte. Oder auch ein so streitlustiger Mensch, dass man ihn lieber nicht beschuldigte.

Während wir die Kirche umrundeten, stand mein ruheloser Schritt in ständigem Widerstreit mit dem nervösen Schlurfen des Dekans. Ich spürte immer noch den inneren Drang, nach dem toten Hund zu sehen, er strömte förmlich durch meine Beine und Arme. Wieder einmal fiel mir auf, wie unsympathisch das Gesicht meines Begleiters wirkte. Ich hatte versucht, es zu mögen, aber mit seiner gräulichen Farbe, ausgezehrt und mit verdrießlich herabgezogenen Mundwinkeln widerstand es all meinen Bemühungen.

»Wussten Sie«, fragte er, »dass letztes Jahr an Fastnachtsdienstag in Italien ein Mann gestorben ist, weil er bei einem sogenannten ›Karneval‹ mit Orangen beworfen wurde? Man hat ihn auf der Straße überrannt und totgetrampelt, und als die Feiernden sich nachts zerstreuten, kamen die Wölfe, angelockt von der Süße der Orangen, und rissen seine Leiche in Stücke. Nur seine Augen blieben auf dem Pflaster zurück.«

Der Wind schlug uns entgegen, als wir um die Ecke zur Ostseite der Kirche bogen. »Mögen Wölfe keine Augen?«

Er sah mich an, dann reckte er sein Kinn in die Höhe, um seine unsinnige Geschichte besser fortsetzen zu können. »Und was die Franzosen an Mardi Gras tun – da wendet selbst Gott sich schaudernd ab.« Passend zu diesem Stichwort wandte er sich ab, eine kleine, dramatische Geste. »Es ist wichtig«, sagte er, »dass wir uns hier, in unserem gemäßigteren Land, an unsere eigenen Gebräuche und die ernste Frömmigkeit erinnern, die bei diesem Ereignis angebracht sind. Natürlich dürfen wir uns vergnügen. Aber wir dürfen uns nicht wie sittenlose Wilde aufführen.«

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