Samantha Harvey - Westwind

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1491. In dem kleinen Dorf Oakham, ein Ort in dem es Ziegen gibt, die reicher sind als die Bewohner, bereitet man sich gerade auf die bevorstehende Fastenzeit vor, als eines Nachts ein Unglück geschieht: Thomas Newman, der wohlhabendste und einflussreichste Mann im Dorf, wurde von der tödlichen Strömung des Flusses mitgerissen. War es ein Unfall, Selbstmord oder gar Mord? Dies herauszufinden, obliegt dem örtlichen Priester John Reve, einem geduldigen Hirten seiner eigensinnigen Herde. Während sich durch die Beichten der unterschiedlichen Dorfbewohner langsam ein Porträt der Gemeinde zusammensetzt, kommen immer dunklere Geheimnisse ans Licht – und die Schuldfrage wird immer dringlicher.

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Der Dekan hat niemanden, dem er seine Sorgen anvertrauen kann. Ich sah, dass er sich Sorgen über Oakham machte, dass er befürchtete, wir könnten aufsässig werden und uns schlechte Angewohnheiten zulegen, wie etwa das Trinken zur Mittagsstunde und das Ertrinken durch fremde Einwirkung – und dass der Priester in seiner kleinen dunklen Kiste selbst ein Rebell war, der die Befehle Gottes zu kühn und lax auslegen könnte. Ich wusste, dass er sich vorstellte, wie ein Heer von Mönchen zu uns vorrückte, um unser Land in Besitz zu nehmen, das unter seiner Obhut stand. Er war in Newmans Haus eingezogen, als wir noch damit beschäftigt waren, den Boden mit blassen, getrockneten Veilchen zu bestreuen. Wir verstreuten die Veilchen für den Fall, dass Newmans Leiche gefunden und zu Hause aufgebahrt würde; nun mussten wir sie um die Füße des Dekans herum verstreuen.

Von dort aus beobachtete er uns. Ein schrecklicher Unfall habe Thomas Newman ereilt, hatte er gesagt; ein Unfall, der die Zukunft unseres Dorfes bedrohe. Er sagte, dass er uns beschützen werde. Aber er ist ein schwacher Mensch, und schwache Menschen lieben es, dort Macht auszuüben, wo nur wenig Widerstand existiert. Er sah eine Gemeinde in Trauer und Unruhe und beschloss, diese Schäfchen in seinen Pferch zu scheuchen. Vielleicht nur deshalb, weil es leicht war, weil er uns unvorbereitet erwischt hatte. Jetzt trug er uns plötzlich auf sanfte, sorgenvolle Art seine Vorstellungen von einem Mord an, damit er den Mörder finden und hängen lassen konnte. So wollte er den Kreislauf aus Schuld und Sühne schließen, der Ordnung in diese dunkle, rätselhafte Welt bringt, und sich als jemand ausweisen, der seine Gemeinden fest im Griff hat. Er fürchtete, dass unser Schiff sinken könnte. Ich mache ihm deshalb keinen Vorwurf; diese Furcht erfasst jeden, der plötzlich feststellt, dass man ihm irrtümlich das Steuerrad anvertraut hat, obwohl er weder Steuermann noch Kapitän ist. Nicht einmal Seemann.

Essen müssen wir

Ja, das müssen wir, und meine nächste Mahlzeit war überfällig. Aber ich ging zurück in die Kirche und nahm noch eine weitere Stunde lang die Beichte ab, weil ich nicht wollte, dass meine Gemeinde dachte, der Dekan habe mich gegen sie eingenommen – dass ich, während sie Schlange standen, um zu beichten, verstohlen um ihre Häuser schlich und ihnen etwas anhängen wollte.

Irgendwann, da war drei Uhr schon vorbei, verrichtete ich mein Nachmittagsgebet und nahm einen Rosenkranz von dem Nagel in der Wand, um anzuzeigen, dass die erste Beichte beendet war. Die zweite und dritte würden weniger Zeit in Anspruch nehmen, denn es gab andere Möglichkeiten der Zerstreuung: Nach Einbruch der Dämmerung waren Bier und Gesang und Techtelmechtel im Dunkeln meine Rivalen, und denen war ich nicht gewachsen.

Ich befreite die Wandleuchter von Annies Hochzeitsblumen, die ohnehin welkten. Die kleinen Rüschen der Hexenhasel waren verdorrt und einige waren zu Boden gefallen. Morgen begann die Fastenzeit, da musste die Kirche den Wechsel von der Braut zur Witwe vollziehen. Ich holte die violetten Altardecken für die Bußzeit aus der Sakristei, außerdem das schlichte Kreuz, das ich an seinem Platz aufstellte. Ich nahm die dunkelste Decke – sie hatte die tiefsatte Farbe von Brombeersaft – und verhüllte damit das Kreuz.

Als Nächstes kamen die Geschenke und der Hochzeitsschmuck an die Reihe – ein dürftig geflochtener Bogen aus Stroh, zwei bemalte Steine, die wohl Braut und Bräutigam repräsentieren sollten, ein dritter Stein, durch den eine dünne Zinnader verlief, und ein quadratisches Stück grüner Samt, das mit den roten Initialen A & J bestickt war. Etwas abseits lag eine Kinderpuppe aus Holz, die nur von Newman stammen konnte – eine Bitte um gesunde Kinder. Ich schlug alles in ein altes Altartuch ein und brachte es in die Sakristei.

Ich ging hinaus; es war so hell, dass man sich fast geblendet fühlte. Ganz klar, neu, kalt und frisch war das Licht. Ich verstreute die Hochzeitsblumen rund um die Kirche. Townshends Felder waren jetzt leer – die drei hinter der Kirche, die drei, die zum Herrenhaus anstiegen, die beiden nördlich von New Cross. Niemand arbeitete. Diese Felder und das Weideland bei West Fields waren alles, was Townshend geblieben war – gewiss, es waren die besten, aber viele waren es nicht. Alles andere gehörte Newman. Die urbaren Felder erstreckten sich über Hunderte von Furlongs; dann kamen die wilden Wiesen, die bis an den Horizont reichten, bis zu der drei Meilen entfernten Gemeindegrenze. Joch um Joch, Jahr für Jahr hatte Newman das Land von Townshend aufgekauft; andernfalls hätten Townshend und seine Frau das Herrenhaus verlassen müssen. Sie hingen daran. In dem leeren weißen Licht wirkten ihre kleinen Felder wie Boote auf der windstillen See.

Einige Burschen kletterten auf der Eiche im Kirchhof herum. Ich schlenderte zum Friedhofstor, von wo aus ich die Straße übersehen konnte, die Spiele und Prozessionen im Dorf. Ein Gefühl der Andersartigkeit stellte sich ein: Die Sonne beraubte die Landschaft ihrer Farben, der Wind beraubte sie ihrer Geräusche. Ich glaubte, einhundert außerirdische Wesen nach Bällen treten zu sehen. Dann drang der Geruch von Gebratenem zu mir herüber – Eier, Fleisch, alter Winterkohl und in Öl gebackenes Brot. Der Geruch von gewürztem Bier. Tassen mit Gewürzmet, welche die Süße von Honig verströmen. Die dampfende Üppigkeit von Pfannkuchen.

Und dann kamen die Geräusche: das Geklingel der Tamburine, ein Dudelsack, Getrommel auf Ziegenhaut, Klatschen, Singen, Schreie, Jubel, Rufe des Ansporns, das hektische Kreischen der Kampfhähne. Die Farben kehrten in die Dinge zurück. Ich sah gerade noch die Menschenmenge hinter der Straßenbiegung nach New Cross verschwinden. Die Hauptfeierlichkeiten fanden immer in New Cross statt, das mit Girlanden aus Winterefeu geschmückt wurde. Sie pflückten Glockenblumen, wenn diese noch in den Wäldern blühten, oder den Stern von Bethlehem oder andere frisch aus dem Boden gesprossene Frühlingsblumen, und sie flochten auch einen Kranz für Jesus. Sie banden einen Holzblock unter seine Füße, damit er etwas hatte, worauf er sich abstützen konnte, und sie wickelten ihm einen Wollschal um die Schultern, um ihn zu wärmen und ihm Mut zuzusprechen. Rauch stieg auf: Die Gemeinde machte immer ein Feuer, auf dem Pfannkuchen gebacken wurden.

Die vier Burschen, die sich bei der jungen Eiche auf dem Kirchhof herumtrieben, lachten sich über irgendetwas scheckig. Zuerst dachte ich, sie würden auf den Baum klettern oder zumindest klettern wollen, aber sie wandten ihm den Rücken zu – sie kletterten gar nicht, sondern lungerten nur herum. Einer von ihnen, dessen war ich mir sicher, war Ralf Drake. Draußen auf der Straße vor der Kirche wurde Campball gespielt, und die Mannschaften wogten stoßweise auf und ab. Dies war der einzige gepflasterte Straßenabschnitt, und die Winternässe hatte ihn mit einer Schleimschicht überzogen, weshalb man dort wie auf Eis ging. Alle jungen Männer der Gemeinde waren draußen, dazu einige der Älteren und auch ein paar Mädchen, die mit ihren kleinen Füßen versuchten, den leblosen, unwilligen Beutel von Schweinsblase vom Fleck zu bewegen, der als Ball diente. Mir war schleierhaft, wie die Blase überhaupt irgendwohin bewegt werden konnte. Das schafften nur die Arbeiter, vor allem die Pflüger, die den ganzen Tag lang nichts anderes taten, als schwere, durchfeuchtete Erde zu bewegen. Als ich durch die Menge der Spieler auf die andere Straßenseite ging, sah ich den Dekan, der dort aus kurzer Entfernung die Burschen bei der Eiche beobachtete – vor allem wohl Ralf Drake.

Die Spieler stießen die prallvolle Blase in meine Richtung, sie pfiffen und flachsten herum. Ich versuchte, sie zurückzutreten, doch sie verfing sich unter meinen Gewändern, und es war an dem kleinen Sal Prye, flink und beherzt wie immer, sie wieder zu befreien. Er war vielleicht ein wenig zu beherzt, denn er langte gleich zu, ohne erst lange zu fragen.

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