Samantha Harvey - Westwind

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1491. In dem kleinen Dorf Oakham, ein Ort in dem es Ziegen gibt, die reicher sind als die Bewohner, bereitet man sich gerade auf die bevorstehende Fastenzeit vor, als eines Nachts ein Unglück geschieht: Thomas Newman, der wohlhabendste und einflussreichste Mann im Dorf, wurde von der tödlichen Strömung des Flusses mitgerissen. War es ein Unfall, Selbstmord oder gar Mord? Dies herauszufinden, obliegt dem örtlichen Priester John Reve, einem geduldigen Hirten seiner eigensinnigen Herde. Während sich durch die Beichten der unterschiedlichen Dorfbewohner langsam ein Porträt der Gemeinde zusammensetzt, kommen immer dunklere Geheimnisse ans Licht – und die Schuldfrage wird immer dringlicher.

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Ich zündete zwei Kerzen auf dem Tisch an, zur Aufheiterung und auch, um nach meinen Vorräten zu sehen. Ich hatte zuletzt am vorangegangenen Abend gegessen, als ich die Reste der Gans verzehrt hatte. Neunzehn Stunden ohne Essen und jetzt ein Heißhunger, der wegen der gestrigen Völlerei umso größer war – die höchste Flut bringt stets die tiefste Ebbe, wie man sagt. Meine Knochen fühlten sich geradezu ausgehöhlt an. Es gab noch ein Stück Brot, einen letzten Apfel, ein wenig Milch – ich aß und trank alles, auch ein Ei, das ich in den Bodensatz der Milch aufschlug und roh herunterschlang. Keine Mahlzeit, die mich begeisterte, das muss ich zugeben. Wenn man bedenkt, was man mit dem Ei alles hätte machen können. Ich hätte es, mit der Milch, etwas Mehl und einigen Apfelstücken verrührt, in Schmalz frittieren oder als Spiegelei mit Brot und Fett essen können – ein schlichter Festschmaus. Oder ich hätte einen Pfannkuchen backen und gebratenen Apfel mit Honig daraufgeben können. Oder ich hätte ein luftiges Rührei mit Butter und Schinkenspeck zubereiten können, zu dem ich die aufgewärmte Milch getrunken hätte. Traurige, flüchtige Fantasien. Es fehlte mir die Zeit, ein Feuer anzuzünden. Außerdem gab es keinen Schinkenspeck, und selbst wenn welcher da gewesen wäre, hatte doch die Fastenzeit für mich an diesem Morgen mit dem Verzicht auf Fleisch begonnen – und essen müssen wir.

Es blieb mir jetzt auch keine Zeit mehr, zum Birkenhain zu gehen und nach Mary Grants Hund zu schauen. Ich wusste ohnehin nicht, was ich mit ihm anfangen sollte. Aber dieses Wäldchen war für uns Oakhamer schon immer ein unheimlicher Ort gewesen. Der Wind flüsterte in den Bäumen, und die Schatten waren dort besonders flink und flüchtig. Im Sommer behängten wir die Birkenzweige mit Büscheln aus Pferdeschwänzen und bunten Girlanden – gefärbte und geflochtene Bänder aus Hanf und Leinen, einige Verschnittstücke von Cecily Townshends ringelblumenfarbenem Samtkleid. Die Girlanden sollten die Geister vertreiben, aber ich zweifelte an der Wirksamkeit dieser Art von Magie, und nun hatte ich Mitleid mit Mary Grants unglücklichem Hund und hätte ihn gern an einem harmloseren Ort begraben.

Wenn meine Schwester noch da gewesen wäre, hätte ich sie gefragt: Was sollen wir mit dem Hund anfangen? Und sie hätte ohne Zögern gesagt: Tu dies und tu das. Es fühlte sich seltsam an, dass sie nicht mehr da war und ich sie nicht mehr um Rat fragen oder mich ihr anvertrauen konnte. Dass ich all die Aufgaben übernehmen musste, die sie sonst erledigt hatte. Meine schmutzige Soutane in der Ecke schien nur darauf zu warten, dass meine Schwester sich ihrer mit kundiger Hand und warmem Wasser annahm. Der Topf wartete darauf, dass unsere beiden Löffel sich freundschaftlich um den Eintopf stritten: Scharmützel um ein Stück Äsche oder Häsling, beherztere Kämpfe um einen kostbaren Bissen Forelle. Wie konnte es sein, dass Newman und sie noch vier Tage zuvor bei mir gewesen waren und dass mir nun keiner der beiden geblieben war? Ich spürte, wie die Trauer wuchs und sich in meinem Brustkorb ausbreitete. Annie: meine Schwester und einzige Blutsverwandte. Ihr neuer Mann nannte sie »Anne«, und auch wenn sie es nie aussprach, vermute ich doch, dass sie ihn deshalb geheiratet hatte (keiner wusste einen anderen Grund). Sie kam sich dadurch wohl fraulich vor, nicht mehr wie ein Kind.

Ich wischte die Krümel auf und wollte eben die zerbrochene Eierschale wegwerfen, als ein Prasseln an der Tür mich so sehr erschreckte, dass ich sie in meiner Hand zerdrückte. Als ich die Tür öffnete, lagen mehrere Steine auf der Türschwelle und fünf oder sechs Jungs rannten zu dem Weg, der in westlicher Richtung aus dem Dorf hinausführt. Einer von ihnen blieb stehen und drehte sich um und er sah mich einen Moment lang an, als ob er seine Gruppe verlassen und zu mir zurückkommen wollte.

Es war schon wieder Ralf Drake. Groß und stark und von eckiger, hagerer Gestalt. Seine Körperhaltung erinnerte mich daran, dass ich ihn auf der Hochzeit meiner Schwester gesehen hatte; er hatte genauso dagestanden, aufmerksam schauend, und Annie beim Tanzen beobachtet. Ich schloss die Tür und blieb dahinter stehen und hatte das Gefühl, dass er mich immer noch beobachtete.

Fastnachtsstreiche. Sogar mein Vater hatte als Kind am Fastnachtsdienstag Steine und Matsch und Topfscherben gegen Türen geworfen – nichts ändert sich. Eierschieben, Schlammwerfen, Kleidertausch – ein Mann im Kittel seiner Frau, eine Frau mit dem Gürtel und den Stiefeln ihres Mannes. Sollen sie doch ein bisschen unschuldigen Spaß haben – ich kann mir nicht vorstellen, dass es ihnen ein einziger Engel im Himmel missgönnt. Wir tragen so viele Bürden mit uns herum, und der Winter ist die schlimmste Zeit von allen. Er lässt uns zu viel Zeit für düstere Gedanken.

Ehe ich ging, spülte ich die Milchtasse in dem Bottich draußen vor der Tür aus und räumte die Steine weg. In der Nähe der Tür gab es ein warmes, windstilles Fleckchen und einen Streifen Sonnenlicht, der mehr Wärme erwarten ließ, als wir in diesem Jahr bislang gehabt hatten. Meine Füße pochten vor Freude. Im Haus stellte ich die Tasse auf den Tisch, neben Messer und Löffel, die aufrecht in einer Spalte im Holz steckten, durch achtloses Sägen entstanden.

Mein Vater hatte mich einmal bei Regen hinausgeschickt, weil ich ein Messer und einen Löffel so angeordnet hatte, als ob sie Braut und Bräutigam vor dem Altar wären. Menschen müssen Menschen sein, sagte er, man darf sie nicht mit Messern und Löffeln zu Spielfiguren machen. Außerdem hatten wir genug mit Pflügen, Säen, Düngen, Mergeln und Ernten zu tun. Schafe mussten ablammen, Schweine geschlachtet werden. Ich musste bis zum Abend draußen bleiben, dann holte meine Mutter mich zurück ins Haus. Am nächsten Tag sang ich vor dem Frühstück, und auch das war eine schändliche Alberei und brachte obendrein Unglück. An diesem Abend holte mich niemand ins Haus, stattdessen übernachtete ich in der Scheune. Doch ich konnte meine Neigungen nicht unterdrücken, und so verbrachte ich als Kind mindestens drei Dutzend Nächte in der Scheune. In der Dunkelheit glitten Dämonen über meine Haut und flüsterten mir mit verzerrter Stimme Geschichten vom Tod ins Ohr. Meine Haut fühlte sich danach wund an, und wenn ich morgens aufwachte, war sie so rot, als ob ich auf einem Feuer, das nicht von dieser Welt war, gekocht worden wäre.

Ich spie in die ausgespülte Tasse. Der Schmerzensmann: gesegnetes Bildnis Christi, das auf dem Schemel neben meinem Bett stand. Ich küsste das Holz, in das es geschnitzt war, und ich schmeckte sein Blut. Ich hielt es an meine Brust und drückte seine verschleierten Augen und dunklen Lider an mich, bis ich seine Haare, seine Lippen, seine geschwollenen Adern so deutlich spüren konnte, als ob mein Leben in seine herabhängenden Hände (die übervoll und leer zugleich waren) gelegt worden wäre und sie es für klein und unzulänglich befunden hätten.

Seit Annie fort war, musste ich immer daran denken, dass ich vielleicht nie recht gewusst hatte, was in ihrem Kopf vor sich ging – hinter ihrer hohen, breiten Stirn, zwischen ihren kleinen Ohren. Vielleicht hatte sie Zuneigung für den jungen Mann empfunden, der nach Gülle roch. Ihre Kammer stand leer, und ich hätte seit ihrem Weggang gut darin übernachten können, aber ich konnte mich nicht dazu durchringen, dort mein Schlafzimmer einzurichten. Ihre zerkratzte und verbeulte Schüssel stand noch auf dem Tisch und ihr Flakon mit Ambra auf dem Regal.

Die Tür war im Regen aufgequollen, sodass ich sie nicht schließen, sondern nur fest zuziehen konnte, doch sie blieb trotzdem einen Spaltbreit offen. Wildes Trommeln und Rufen übertönten den Wind – ein Trinklied –, und auch das Campballspiel auf der Straße vor meiner Tür hatte neue Mitspieler gewonnen und war lauter und rabiater geworden als zuvor. Die Männer wälzten sich am Boden und kämpften um die Schweinsblase. Ich kannte nichts Widersinnigeres als dieses Spiel, das sich in Richtung Westen ausgebreitet hatte, bis dorthin, wo die Straße in den großen westlichen Fahrweg mündet. Fünfzig oder sechzig Männer spielten jetzt mit, und es ging hoch her: Da wurde geschlagen, getreten und gegrunzt, dass einem angst und bange werden konnte. Und dann erst die Musik! Schrill und misstönend, weil die Dudelsäcke und Trommeln inzwischen vom Regen verzogen waren. Plötzlich sah ich Tunley auf der anderen Seite der Menschenmenge, wie er eilig die Straße zur Kirche überquerte. Er ging in Richtung New Cross, und über seinen Schultern lag – wie ein sehr schwerer Pelzkragen – der Hund. Die Beine des Hundes hingen herab und pendelten hin und der, sein Körper war flach wie der eines toten Aals. Etwas so Lebloses hatte ich noch nie gesehen, lebloser selbst als etwas, das nie gelebt hatte.

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