Samantha Harvey - Westwind

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1491. In dem kleinen Dorf Oakham, ein Ort in dem es Ziegen gibt, die reicher sind als die Bewohner, bereitet man sich gerade auf die bevorstehende Fastenzeit vor, als eines Nachts ein Unglück geschieht: Thomas Newman, der wohlhabendste und einflussreichste Mann im Dorf, wurde von der tödlichen Strömung des Flusses mitgerissen. War es ein Unfall, Selbstmord oder gar Mord? Dies herauszufinden, obliegt dem örtlichen Priester John Reve, einem geduldigen Hirten seiner eigensinnigen Herde. Während sich durch die Beichten der unterschiedlichen Dorfbewohner langsam ein Porträt der Gemeinde zusammensetzt, kommen immer dunklere Geheimnisse ans Licht – und die Schuldfrage wird immer dringlicher.

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Typisch Tunley; für ihn ging es bei der Beichte nicht um Vergebung, sondern darum, der Notwendigkeit von Vergebung zu entkommen. Man sagt es, und dann ist es raus, aus und vorbei. Er ist ein groß gewachsener Mann, und er sagt, dass der Teufel sich gut in ihm verstecken könne. Deshalb bringt er seine Untaten ans Tageslicht, ehe der Teufel sie findet. Aus diesem Grund weiß ich mehr über ihn, als mir lieb ist: von seinen Reisen nach Bourne, um die ganze Nacht mit zwei Frauen Unzucht zu treiben, die er dort beeindruckt zu haben scheint – eine verheiratet und eine verwitwet. Kein anderer Mann im Dorf hat solchen Erfolg bei Frauen wie er. Liegt es an seiner musikalischen Stimme, den Liedern, die er ihnen vorsingt, den langen, innigen Küssen auf den Hals? (Er beschreibt mir diese Küsse so detailliert, dass ich mich fühle, als ob ich selbst von ihm geküsst worden wäre.) Daran, dass er zwischen den Beinen so großzügig ausgestattet ist? (Auch da hat er meiner Vorstellungskraft ausgeholfen.) Ich habe einmal meine Schwester gefragt, ob sie wisse, was Tunley so reizvoll macht, ob es Frauen gefällt, wenn ein Mann das Fett für zwei mit sich herumträgt – ob sich das wie ein besonders günstiges Angebot anfühlt. Sie wusste nichts dazu zu sagen, sie lächelte nur.

»Gift ist besser als ein Messer«, sagte Tunley, als ob er sich jetzt doch verteidigen wollte. »Ich bin nicht gut im Zustechen, und es hätte mir wehgetan, dem Tier dabei in die Augen zu sehen.«

Mir fiel plötzlich ein, dass ich den Hund in seinen ersten Lebensstunden gesehen hatte, ein kleines nasses Ding, das nach Malz roch und die Augen kaum geöffnet hatte. Man hatte es in meine Handflächen gelegt, ein atmendes Bündel Fleisch.

Ich wollte Tunley davon erzählen. »Als Mary Grant den Hund oben auf dem Weg nach Oak Hill fand, brachte sie ihn zu mir. Er war keinen Tag alt und der einzige Überlebende aus seinem Wurf. Sie fragte mich, ob ich ihn segnen und dann ersticken könne. Ich überredete sie, ihn zu behalten – das muss vor sechs oder sieben Jahren gewesen sein.«

»Und seitdem hat er nicht aufgehört mit seinem Geheule.«

»Und jetzt ist damit Schluss.«

»Und dafür danken wir dem Herrn«, sagte er.

Unwillkürlich fragte ich ihn: »Starb er dort, wo er gefressen hat?«

»Sie streunen dann noch ein bisschen herum.« Seine Stimme signalisierte ausgeprägtes Desinteresse und eine Spur Ungeduld, nun, da er gesagt hatte, was er hatte sagen wollen. »Ich habe ihn dort vergiftet, wo er angeleint war, und dann habe ich ihn losgebunden, damit er sich einen Platz zum Sterben suchen konnte.«

»Weißt du, wo das war?«

»Ich habe keine Ahnung.«

»Kann es sein, dass er es bis zum Birkenhain unten am Weg nach West Fields geschafft hat?«

»Kann sein – es dauert ein paar Stunden, ehe man an Eisenhut gestorben ist. Und es musste sieben Jahre Gefangenschaft gutmachen, das arme Tier. Wahrscheinlich waren es die besten Stunden seines Lebens.«

»Unten im Hain liegt jedenfalls ein toter Hund.«

»Dann muss man nicht besonders gut im Kopfrechnen sein, um eins und eins zusammenzuzählen.«

Wenn ich ihm gesagt hätte, dass ich in der vorangegangenen Nacht gesehen hatte, wie etwas oder jemand die Straße hinuntergerannt war, hätte das wenig gebracht. Tunley brauchte davon nichts zu wissen, und es wäre ihm auch gleichgültig gewesen. Aber bis zu diesem Augenblick hatte ich nicht an das schwarze Etwas gedacht, das durch den nächtlichen Nebel an mir vorbeigehetzt war. Ich hatte es mit der Angst zu tun bekommen, hatte es für einen Geist gehalten und war fortgerannt. Dabei war es vielleicht nur Mary Grants Hund mit einer Dosis Eisenhut in den Eingeweiden.

»Sie sind so schweigsam, Pater, sind Sie tot?«

»Wenn es so wäre«, sagte ich, »dann sähe der Tod sehr nach Leben aus.« Er lachte, und ich sagte: »Von deinem Haus draußen am Bach bis zu dem Hain ist es ein weiter Weg.«

»Wem sagen Sie das. Vom Bach aus ist der Weg überallhin weit.«

Ein langer Weg und ein nasser Weg, denn der Bach tritt bei Regen über die Ufer, und die Bewohner der beiden einzigen Häuser auf der anderen Seite, Robert Tunley und Mary Grant, müssen durch das Wasser waten. Tunley macht das trotz seines kaputten Beins, aber Mary Grant bekommen wir oft wochenlang nicht zu Gesicht. Tunley hält sie bestimmt auf Trab, sagen die Leute mit einem Zwinkern, aber allein die Vorstellung seiner üppigen Lippen auf ihren knochigen Rippen lässt die meisten ihre Anspielung sofort bereuen.

»Dann gehe ich mal wieder«, sagte er. »Ich habe heute viel zu tun, Pater, so gern ich mich auch weiter über den Tod eines Hundes unterhalten würde.«

Er sagt dem Priester an Fastnacht, dass er viel zu tun hat. Das Bemerkenswerte an Tunley ist seine grenzenlose Selbstverliebtheit. Ich hatte auch zu tun. Die Absolution ist nichts, was man nebenbei erteilt, bloß weil jemand dahergelaufen kommt. Dazu bedarf es der Genauigkeit. Seine Buße war haarklein nach seinen Absichten zu bemessen – ob er den Hund vor allem umgebracht hat, um sich von seinem eigenen Elend zu befreien, und nur ein wenig, um das Tier von dessen Elend zu befreien – oder umgekehrt. Und ob und wie viel er damit Mary Grant bestrafen wollte, und wenn ja, wie lange diese Absicht sich schon in ihm zusammengebraut hatte. Wie durchdacht, wie boshaft sie war, nach welchen Gesichtspunkten er das Gift gewählt hatte – ob es dabei um den schnell eintretenden Tod oder den dramatischen Effekt ging. All das musste ich ihm entlocken, mit der gleichen Präzision, wie ein Bogenschütze Pfeil und Bogen präpariert. Aber Tunley war schon schnaufend aufgestanden und hatte den Vorhang geöffnet. Er hatte nicht einmal auf die Vergebung gewartet; wieder einmal dachte ich, dass er mich wie einen Abort benutzte – sich setzte, seiner Last entledigte und ging.

»Gestehe Mary Grant deine Tat und entschuldige dich bei ihr«, sagte ich. »Hacke den Rest des Jahres das Holz für sie. Begrabe den Hund und sprich drei Ave-Maria an der Stelle, wo er starb.«

Ich sagte es nur zu meinem eigenen Nutz und Frommen. Tunley war schon fort.

Ich starrte eine daumengroße abgeplatzte Stelle in der Wand vor mir an, die wie das aufgerichtete Geschlechtsteil eines Mannes aussah. Ich hatte einmal daran herumgekratzt, um sie wie den Höcker eines Kamels aussehen zu lassen. Das Kamel verkörpert Besonnenheit, aber ich hatte noch nie eins gesehen, und so war meine Nachbildung nicht besser als die eines Kindes und konnte die obszöne Form nicht verbergen.

Ich musste noch einmal in den Hain. Zumindest, um mich zu vergewissern, dass der Hund fortgetragen und beerdigt und nicht den Falken oder Habichten zum Fraß überlassen worden war. Ich stand auf und trat gegen die Wand, um meine eingeschlafenen Füße zu wecken, aber dann hörte ich Stimmen, irgendeine Aufregung im Kirchenschiff und schlurfende Schritte, die sich mir eilig näherten.

»Reve.«

Ich setzte mich. Herr, sagte ich lautlos. Du hast diesen Menschen erschaffen; hilf mir, mit ihm umzugehen.

Und da war er, auf der anderen Seite des Gitters, unser lauter Flüsterer aus der Ferne, unser fahrender Schwarzmaler, unser durchreisender Kleinigkeitskrämer. Unser kleiner Landdekan, der seine Sheriffpflichten erfüllte, der Streife durch Oakham lief. Ohne Eile nahm ich das Schultertuch vom Kopf und schob die Trennwand beiseite.

»Auf ein Wort, Reve.« Er lächelte, als er das sagte, und deutete eine höfliche Verbeugung an. »Wenn ich Sie nicht störe.«

»Nein, nein«, sagte ich und sah auf die länger werdende Warteschlange im Kirchenschiff. »Ich habe überhaupt nichts zu tun.«

Mein Drang, zu ihm zu eilen und mit ihm zu sprechen, war jetzt, wo er da war, wie weggeblasen. Ganz im Gegenteil: Jetzt wünschte ich, dass ich schon mit ihm fertig wäre, dass ich ihn auf seiner Stute davonreiten sähe, auf Nimmerwiedersehen. Er huschte durch das Mittelschiff zum Nordtor der Kirche. Die Wartenden wandten ihren Blick von mir ab und ihm zu. Ich hoffte, sie wussten, wem meine Treue galt – nicht ihm, der sich hinterhältig in unsere Angelegenheiten einmischte, sondern ihnen, unserer Gemeinde, zu der auch ich zählte. Als wir ins Freie traten, peitschte uns der Wind mit der ganzen Feindseligkeit des Spätwinters, ein letztes Niedersausen seines Schweifs. Aus der Richtung von New Cross wehte Musik herüber, und Rauchwolken stiegen von dem Haus auf, wo Robert Guy, unser mürrischer Vogt, wohnte: tänzerisch verschlungene Rauchwolken, die den Geruch nach Hammelfett und Schinkenspeck mit sich trugen.

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