Niklaus Meienberg - Reportagen 1+2

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Sie machten Furore, die Reportagen Meienbergs, erregten Aufsehen, wurden viel gelesen und diskutiert. Sie waren genau recherchiert, dramaturgisch sorgfältig gebaut und brillant geschrieben, ihr streitlustiges Engagement fuhr wie ein frischer Wind in den prätentiös-bildungsbürgerlichen Mief der Feuilletons, und bis heute haben sie ihre Frische bewahrt. Die Neuzusammenstellung der bisher verstreuten Texte bringt Überraschendes zum Vorschein, über die aktuellen Anlässen hinaus ergeben sich Zusammenhänge: Ob zur Geschichte der Schweiz, ihrem Verhalten im Zweiten Weltkrieg, ob zum Schreiben oder zur Politik, es gilt einen virtuosen Schriftsteller und einen ausserordentlich wachen Zeitzeugen neu kennen zu lernen. Auch persönlich: Erstmals liegen die autobiografischen Texte gesammelt und chronologisch.

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Im Buch sind lesenswerte Beiträge, jener von Bürgi (trotz seiner Sprache!) über die Geschichte des BLICK, das Uebersax-Portrait von Margrit Sprecher, die Durchleuchtung der BLICK-Finanzen von Fredy Haemmerli; und der Beitrag von Werner Jehle über die «Ästhetik der Strasse» bzw. «Die Versprechen der Boulevard-Typographie» ist brillant. Jehle zitiert Dziga Vertov, den sowjetischen Pionier des Film-Dokumentarismus, und zeigt, dass das BLICK-Layout eine revolutionäre Tradition hat, die pervertiert worden ist.

PS: Uebersax telefoniert, kaum ist der Artikel erschienen. Was will der harte Knaller? Einen Kafi mit mir trinken. Und bietet mir eine Kolumne im BLICK an. Er gäbe mir zwei Themen, über die man dort nicht schreiben könne: Religion und Militär (schöne Offerte). Und ich hatte ihn übrigens zutreffend charakterisiert, sagt er. Wie gesagt, der Mann lebt in Harmonie mit seinem Ideal: dem Zynismus. Es glitscht ihm alles mühelos hinunter, sogar das Epitheton «Glitschiger Ringier-Aal».

Eine Adventsansprache, gehalten vor den Mitgliedern des Art Directors Club Zürich, der Dachorganisation für Reklamiker, am 12. Dezember '88

(anlässl. der Vernissage des neuen ADC-Jahrbuchs)

Liebe Gemütsingenieure und Seelenmasseure, Soul-Brothers und Eisschrankverkäufer,

liebe Weltgeistverwalter,

geschätzte Zeitgeistsurfer und Whiskyschlörfer;

verehrte Agenten aller Agenturen,

liebe Seelengerber und Schönfärber, Flüstermaschinen und Produktesouffleure,

verehrte Marketingmakler, Art Directors, Printproducers, Creative Directors, Illustrators, Texters, Gesamtverantworters, Cutters, Grafikers, Kamerapeople, Psycho-Directors,

ihr fleissigen Versprüher der creativsten und creatifigsten Kreativität,

ihr Einpeitscher und Vorsteher des gesunden Geschmacks,

ihr schmatzenden Köche der allgemeinen Bouillabaisse,

ihr subtilen Spezialisten der Sinngebung,

ihr Semantiker des rasenden Konsumismus,

verehrte Agenten der Agenturen Jux und Rubikon, Ogilvy & Nahtlos, Farmer Pubertis, Busch, Putz und Bums, Stulder und Sater,

Marti und Zarti, Eberhupf und Schwartenstein, CASH Mash & Trash, Saatchi und Pflaatschi, Aeby u. Schnaeby: kurzum,

liebe Reklamiker –

im ersten Jahre Belsazars, des Königs von Babylon, hatte Daniel einen Traum, und was er auf seinem Lager vor Augen schaute, ängstigte ihn. Da schrieb er den Traum nieder: Ich, Daniel, schaute bei Nacht ein Gesicht, und siehe, die vier Winde des Himmels erregten das grosse Meer, und es stiegen vier grosse Tiere aus dem Meere herauf, ein jedes verschieden vom anderen. Das erste sah aus wie ein Löwe und hatte Adlerflügel. Ich schaute hin, und auf einmal wurden ihm die Flügel ausgerissen, und es wurde von der Erde aufgehoben und wie ein Mensch auf zwei Füsse gestellt, und Menschenverstand ward ihm gegeben. Und siehe, ein anderes Tier erschien, ein zweites, das glich einem Bären, es war nur auf einer Seite aufgerichtet und hatte drei Rippen im Maul zwischen den Zähnen, und es ward ihm geboten: Auf, friss viel Fleisch! Darnach schaute ich, und siehe, ein weiteres Tier erschien, das glich einem Panther und hatte vier Vogelflügel an seinen Seiten, auch vier Köpfe hatte das Tier, und Macht ward ihm gegeben. Darnach schaute ich in den Nachtgesichten, und siehe, ein viertes Tier erschien, furchtbar und schrecklich und überaus stark. Es hatte grosse eiserne Zähne, es frass und zermalmte, und was übrigblieb, zerstampfte es mit den Füssen; es war anders als alle die Tiere vor ihm und hatte zehn Hörner. Und ich gab acht auf die Hörner: siehe, da wuchs zwischen ihnen noch ein kleineres Horn empor, und drei von den ersten Hörnern wurden ihm ausgerissen; und siehe, an diesem Horn waren Augen wie Menschenaugen und ein Maul, das redete grosse Dinge (Weissagungen Daniels, Kap. 7, Vers 1–8).

Fürwahr und parbleu, diese Tiere haben ein grosses Maul und fressen viel Wortfleisch und zermantschten unser Sprachgemüt zwischen ihren eisernen Zähnen, und was übrigbleibt, schmeissen sie uns an den Kopf und nehmen uns auf die Hörner, und der Panoramablick ihrer Augen hat uns überall unter Kontrolle, ob wir nun lesenderweise in Zeitungen und Magazinen schneuggen wollen und mühsam die Artikel aus der happy Reklamewelt herausklauben müssen oder uns in der Landschaft ergehen und dabei von der Freilandreklame heimgesucht werden und die Landschaft nur noch so sehen können, wie die Landschaftsreklamiker sie uns serviert haben. Unsere Zukunft ist rosa, unser Stuhlgang ist gelb, es gibt kein Entrinnen weder auf dem Abtritt Haklelujah noch im Kino; den Filmen, die wir gern sehen möchten, ist das obligatorische Reklameklistier vorgeschaltet. figugegl, ob wir wollen oder nicht. Hands up Jogup. Wir möchten gern leer schlucken, aber unsere Mäuler werden gestopft wie Mastgänseschnäbel.

Gibt es noch Örtchen, wo wir Ruhe finden? Aber nicht doch. Aus dem Radio schallt's und knallt's und prallt's –

(Vater erzählt, Kind möchte etwas fragen)

«Ja also dann würd ich sägä gömmär hindärä is Jakobstäli vielleicht det am Furzbächli verbii det chöntemer ä chlini Rascht machä uf dä Grill chöntat mär an Cervelat, Suppä, Wurscht und» –

«Papi!»

«Brot brätä, ja, dann gömmar da Wanderwäg hindärä, lueg da hindärä» –

«Aber Papi iiii –»

«Da hämmär äs wunderbars wart jetzt» –

«Aber Papiiiii»

«Alpäpanoramaaaaa»

«Aber Papi, wo schlafäd mir?»

«Ja uf äm Hirschörli am Waldrand bim Majelisgrättli im Zelt vom VILAN» (darauf Musik VILAN).

Jawohl, so schallt's und prallt's, und erfunden ist es nicht von mir, sondern von Frank Baumann und von der Firma ASGS/BBDDO kreativ verwirklicht, und dieses am Furzbächli ersonnene Reklamefürzchen wurde vom ART DIRECTORS CLUB auf den Schild erhoben und mit Gold prämiert, wie Sie im ART-DIRECTORS-JAHRBUCH, Jahrgang 1988, auf Seite 279 unschwer feststellen können. Tatsächlich, le beaujolais nouveau est arrivé. Und ich bin in der glücklichen Lage, Ihnen dieses ART-DIRECTORS-BUCH druckfrisch vorzustellen, worin sich Dutzende von Produkten befinden, die etwa auf demselben Niveau liegen wie das eben zitierte sample.

Also wie gesagt, im Kino hat man keine Ruhe vor euch. In der Aussenwelt auch nicht. Ihr beschallt uns ausserdem auch zu Hause unablässig und bespringt uns mit aggressiven Bildern, die der ART DIRECTORS CLUB ebenfalls prämieren zu müssen glaubt. Wir sehen einen Reporter vor Wolkenkratzern ins Mikrofon sprechen –

Es stinkt zum Himmel. Unheimliche Invasoren – die Killerzwiebel, der Würgeknoblauch und das Kariesmonster – bedrohen die City.

Dann sieht man Superman mit flatterndem Umhang über die Wolkenkratzer fliegen, welch originelle, bisher noch nie verwurstete Idee, Superman siegt sehr schnell und streckt ein Rezeptakel in die Höhe mit dem Schriftzug SIGNAL, und im Off hört man eine Stimme –

Fluidman fliegt zum Kampf an. Mit seiner umwerfend frischen Puste macht er den Eindringlingen den Garaus. Dank Signal Fluid – der superfrischen Lösung, die vor Karies schützt.

«Puste» ist übrigens gut, das hört man besonders gern.

So werden zwar unsere Zähne, aber nicht unsere Hirne vor Karies geschützt, und ich habe mir sagen lassen, dass dieser Spot nicht etwa von munteren Sekundarschülern, die sich in ihrem Videolabor einen Jux machen wollten, fabriziert worden sei, sondern von der als seriös geltenden Agentur FARMER PUBERTIS, und dass dieses bescheidene Witzchen, wie andere TV-Witzchen auch, mit allem Drum und Dran seine 60'000 Franken gekostet haben dürfte, also etwa so viel, wie ich in einem guten Jahr verdiene. Wäre das Geld nicht in diesen Werbespot, sondern in einen guten Journalisten investiert worden, so hätte dieser z.B. genügend Musse gehabt, den Fall Kopp/Kopp, d.h. sowohl die Affäre Trans W. Kopp als auch die Geschehnisse im Flagellantenbüro Kopp und andere Connections beizeiten zu untersuchen; der Journalist oder die Journalistin hätte sich in aller Gründlichkeit mit dieser gesellschaftlichen Karies beschäftigen können, und so wären uns sowohl der Signal-Fluid-Werbespot erspart geblieben als auch Bundesrätin Kopp; und zwar schon vor vier Jahren.

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