Giovanni Orelli - Monopoly

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Die Regeln sind bekannt: Wer hat, dem wird gegeben. Jeder für sich, und der Markt gegen alle. Am Ende rette sich, wer kann. Das Spielfeld ist die Schweiz. Giovanni Orelli führt den Leser durch das reiche, wunderschöne, perfekt organisierte Land, und im Ritual des Spiels um Geld, Besitz und Einfluss zeigt er das feine, festgefügte Netz zwischen Gestern und Heute, zwischen hochorganisierter Militärhierarchie und wohldurchdachter Finanzstrategie. Die Metapher des Würfelspiels durchzieht den ganzen Roman, er führt in 20 Etappen in die schönsten und bedeutendsten Städte, an Seen und Berge, der Duft von Schokolade und die Magie der elektronisch überwachten Banktresoren, in denen das Vermögen der Welt verwahrt ist, bilden den Hintergrund zu einem Spiel, in dem die Armen und die Minderbegabten, die Fremdarbeiter und Ausgebeuteten ebenso ihren Platz gefunden haben wie die Spitzen der Gesellschaft. Eine furiose Satire auf die Schweiz von charmanter Unverfrorenheit.

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Und wenn sie nun schwanger geworden wäre? Von einem Mongolen? Der greise Priester sagte nichts mehr. Er war erschöpft.

Glücklicherweise kam der Sommer, und mit ihm die ersten Ferien in Friedenszeit; die düsteren Wolken zerstreuten sich im frischen Ferienwind.

Seit Jahren war ich also mit jenem Bild des Mongolen vertraut, das eine Spur, eine Narbe wie von einem scharfen Messer, auf meiner jungen Haut hinterlassen hatte.

Hier ist nun ein jovialer Mann, der Pommes frites und Chips in sich hineinstopft wie der Frosch die Fliegen.

Mir kam der Gedanke, er sei mehr Frosch als Wissenschaftler, und ich war im Begriff ihn zu fragen, ob er sich noch an die Mongolen erinnere: doch er sollte ja gegen Schluss des Essens sprechen. Lionardo von Sogno erhob sich also beim letzten Gang, tauchte aus den Tischtüchern auf, faltete die Serviette sorgfältig zusammen und begann zu sprechen. Er begrüsste den Finanzminister, die Führungskräfte aus dem Finanzwesen, während er seiner Jackentasche ein Bündel dünner, kleiner Blättchen entnahm, die in seiner Hand bebten wie die Stanniol-Lamellen in den Weinbergen.

Herr Bundesrat, Herr Präsident, meine Damen und Herren, Mesdames et Messieurs, signore e signori! Seine Augen waren nicht zu sehen, lagen tief wie in zwei schrägen Schlitzwunden. Das waren Augen, die die Mongolen gesehen hatten und vieles andere, wenn auch nur aus dem Fenster unserer Botschaft. Vielleicht war sein ständiges Pommes-frites-Kauen nur ein Ausdruck verhaltener Verzweiflung über das alternde Herz Europas, so übervoll von Weisheit und Machtlosigkeit.

«Meine Damen und Herren. Heute werde ich Sie ein wenig mit meinem Stammbaum langweilen.»

Es war ein wundervoller Stammbaum. Er führte weit zurück ins alte Wien und stand dank einiger kühner Eheschliessungen bald in üppiger Blüte: ein Urahn aus dem Rätoromanischen, eine Urgrossmutter aus einem der Täler am Lago Maggiore, andere Familienmitglieder aus der deutschen oder der welschen Schweiz, woraus sich ergab, in welch natürlicher Weise helvetischer Geist in ihm verschmolzen war: wie die Wasser, die von den Alpengletschern herabfliessen, gleich wie das Licht vom Heiligen Geist, wie in Manzonis «Pentecoste» die Flüsse Europas, wo es heisst:

Wie aus dem dunklen Schosse

Der Alpen Helvetiens dringen

hervor der Tessin und die Rhône

und auch der stolze Rhein ... 3

Im Stammbaum von Sognos fand sich ein Ahnherr, der Hauptmann im Sonderbundskrieg gewesen war, im Jahre 1847; er hatte also auf der Seite der Katholiken gekämpft. Ein anderer war enger Mitarbeiter von General Dufour gewesen, gehörte also zu den Protestanten. Mit ein wenig gutem Willen und im Laufe der Zeit (wahrlich, die Geduld könnte zu unserer zweiten Landesfahne werden!) lassen sich die Extreme zu friedlicher Gemeinsamkeit zusammenführen. Übrigens ist ja im Sonderbundskrieg, der im Jahre 1848 die Eidgenossenschaft um ein Haar in zwei Teile, einen protestantischen und einen katholischen, gespalten hätte, kein Tropfen Blut geflossen. Höchstens Sperma – die Geschichte jedoch, die sich nicht bis zu solchen Niedrigkeiten herablässt, hat davon nichts zu berichten. Und wenn ja, dann nur in sonntäglichen, gleichsam touristischen Schilderungen: also nicht zu verwechseln mit Mongolenzeiten – man muss hier wohl zu unterscheiden wissen.

Eine Abteilung des Sonderbundheeres kam aus dem Wallis und rückte bis in den nördlichsten Zipfel des Tessins vor. Dort stand man auf der Seite der Protestanten, der Bundestruppen also, die von General Dufour befehligt wurden.

Es gibt keine Aufzeichnungen darüber; man weiss nur, sie lagerten dort im Gras, zwischen den Stangen für das Heu, schlugen sich die Bäuche voll und machten sich noch am Nachmittag auf den Heimweg über die Passstrasse.

Das ist die einzige Kriegshandlung, von der unsere alten Leute zu berichten wussten, so wie sie es von ihren Vorfahren vernommen hatten. Es klang ganz nach einer Landpartie. Glückliche Heimat du!

Von Sogno wollte die Ursprünge dieses Glückes erhellen und kam zurück auf die Versöhnung zwischen den Ungleichen, die Harmonie zwischen verschiedenen Rassen, Religionen, Sprachen, zwischen verschiedenartigen Kulturen und Klassen: hier war das Modell, eine Mahnung an das geplagte Europa. Doch wolle er unser Land keineswegs als «sozialtherapeutische Klinik» hinstellen – wie er endlich mit grossem Ernst betonte, als stünde er plötzlich am Fenster der Wiener Botschaft und habe von hier zu den Menschen zu sprechen.

Mit dem Schlusskonsonanten von «Klinik», diesem explosiven k, sprühten einige Speicheltröpfchen auf die Serviette und auf das Hemd, gerade unterhalb der Fliege, nicht aufs fliehende Kinn jedoch, das in den gewaltigen Massen des Halses verschwand.

«Meine Damen und Herren. Mein Anliegen ist es aber nicht nur, Sie mit Geschichten zu ergötzen. Mein Anliegen sind vielmehr die Banken. Die Bank ist wie das Meer. Sie empfängt alles und sie verteilt alles; sie folgt dem unermüdlichen Rhythmus der Natur, den Wechselfällen des menschlichen Lebens. Mein Urgrossvater väterlicherseits brachte seine ersten Ersparnisse auf die Bank von Chur, und ein glühender Verehrer meiner Urgrossmutter mütterlicherseits erhielt von einer Briger Filiale ein für jene Zeiten recht ansehnliches Darlehen, das in dreissig Jahren rückzahlbar war und zum Ankauf eines Waldes benötigt wurde.

Er war Junggeselle, wie Ihnen schon klar geworden ist, und als er das Darlehen erhielt, war er siebzig Jahre alt. Sicher, er war ein robuster Mann, doch bei einer Flasche Wein gestand er seinen Freunden, dass er doch nicht so ganz sicher sei, noch dreissig Jahre zu leben.

Er liess den ganzen Wald abholzen, und die Stämme rutschten ins Tal hinab. Aber gerade zu diesem Zeitpunkt ereignete sich jene denkwürdige Überschwemmungskatastrophe: das ganze Holz verschwand im Genfersee.

Er starb mit neunundachtzig Jahren, ohne dass er die Schuldsumme hätte zurückzahlen müssen – und Nachkommen hatte er ja keine.

Das ist die Bank. Ich habe an diesen Fall erinnert, denn er kann uns lehren, menschliche Schicksale mit einer gewissen philosophischen Haltung zu betrachten. Aber dazu musste ich Sie ja nicht erst auffordern, denn Sie haben die Güte gehabt, einen bescheidenen Mann mit seiner ganzen Sammlung von Erinnerungen einzuladen, und Sie haben die Güte gehabt, ihm zuzuhören.»

Warmer, herzlicher Beifall folgte auf die Worte von Sognos, der sich jetzt niederliess und seine Gesichtsfalten ordnete. Der Finanzminister drückte ihm kräftig die Hand.

Meine Damen und Herren.

Diesmal war es der Hausmeister, der seit einer halben Stunde auf Zehenspitzen hin und her ging, behutsam die Türen öffnete und anlehnte.

Wir gingen ins Freie. Den meisten war jedoch die Lust vergangen, die Burg zu besichtigen, Schilder und Inschriften zu entziffern. Den grössten Andrang verzeichneten jene Schilder mit DAMEN und HERREN. Vor HERREN bildete sich sogar eine kleine Schlange, bis ein Basler von der Ciba sich sogar eine kleine Schlange, bis ein Basler von der Ciba sich endlich ein Herz fasste und – Grundsätze und Regeln sind wie Hosen, die man bei Bedarf fallenlassen muss – mit einer Geste komischen Bedauerns in der Abteilung DAMEN verschwand.

Fröhliches Gelächter überall, auch bei denen, die sich an die alte Kanone lehnten, deren Rohr gähnend auf den Feind gerichtet war.

Jemand hatte seinen Spaziergang bis zur Zugbrücke ausgedehnt und schaute in den Burggraben hinunter, oder er blickte durch die Schiessscharten über die Ebene, die in grosse, rechteckige Felder, in geschlossene Waldstücke aufgeteilt war, regelmässig und sauber. Der Fluss durchquerte das Land in weiten Kurven oder in geraden Kanälen.

Schönes, wunderschönes Land.

Im Auto sass der Basler, korpulent, mit dem Stumpen zwischen den Zähnen. Denk an Wien! Ich fühlte Mongolenblut in meinen Adern.

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